Wird es zum lockout kommen?


mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Wieso musste die NBA denn dann überhaupt als Zwischeneigner der Hornets einspringen, wenn es ausreichend Kandidaten gab? Das erschließt sich mir nicht so ganz. Bis auf das Angebot von Gary Chouest ist mir nichts im Hinterkopf verblieben.

Die einfachste Annahme ist schlichtweg, dass niemand den Preis zahlen wollte, den Ellison bot. Und die Liga konnte Shinn wohl kaum dazu zwingen, seinen Anteil an den Hornets für weniger zu verkaufen. Daher sprang die Liga ein, die ja insgesamt 370 Millionen dafür zahlt (300 Mio. direkt + weitere 70 Mio. über 3 Jahre als Kreditübernahme).

Zudem will die Liga, dass die Hornets in New Orleans bleiben. Stern selbst sprach auch von 4 bis 5 potentiellen Käufern, die das Team in New Orleans belassen. Da kommen sicherlich einige hinzu, die die Hornets auch gern umsiedeln würden. Ellison und San Jose sind schon genannt, zudem ist auch Seattle als möglicher neuer Standort gedacht, der sicherlich Investoren anlocken würde.

http://www.nola.com/hornets/index.ssf/2011/08/nba_chief_david_stern_says_4_o.html

Letztlich stellt sich doch auch die Frage (wenn die angeführten Argumente valide sind), wieso die Spieler selbstständig Zugeständnisse machen? Wenn die theoretische Gewinn-Margin durch den Anstieg der Wertes doch höher ist als die Verluste der Franchises pro Jahr, dann sehe ich den Sinn dahinter nicht.

Ich glaube nicht, dass dies die Argumentation der Spieler ist. Nimmt man die Aussagen von Hunter und Fisher, dann haben die Spieler von Beginn an gesehen, dass die finanzielle Lage insgesamt nicht sonderlich erfreulich ist. Auch die Spieler sind daran interessiert, dass die Teams finanziell auf soliden Füßen stehen. Sie wollen nur schlichtweg nicht für "paper losses" einstehen. Das erste Angebot der Spieler lag bei 54.3%. Nimmt man die bekannten Zahlen, dann bedeutet dies, dass die Spieler ca. $100m in akkumulierten Verlusten je Saison für die letzten 6 Jahre akzeptieren, der Rest sind "paper losses". Die 53% würden sich ergeben, wenn man annimmt, dass die anderen Kosten (alles außer Spielergehälter) ebenso ansteigen wie in den letzten 6 Jahren. Unter diesen Gesichtspunkten hätte die NBA eine ausgeglichene Bilanz für die nächsten 10 Jahre.

Diese "paper losses" stehen in der Tat in den Bilanzen der Teams. Die Nets zeigen sie 2004, 2005 und 2006, die Hornets zeigen sie in 2008 und 2009, die Seattle Supersonics in 2001 bis 2006. Das ist keine Fiktion oder nur ein PR-Gag, es ist in der Tat so, dass in den offiziellen Bilanzen die Abschreibung des Kaders als Kosten gelistet sind. Zudem fallen einem Zinsleistungen an die Besitzer ins Auge, obwohl die Kredite zur Sicherung des Spielbetriebs überflüssig erscheinen.

Glaubt man Forbes, hat die NBA in den letzten zwei Jahren einen Wertgewinn (im Sinne von "current value") von 53 Mio Dollar verzeichnen können. Dagegen stehen die 300 Mio Verluste (ja, der Wahrheitsgehalt der Zahl ist natürlich zu diskutieren) alleine in dieser Saison. Dementsprechend ergibt sich auch beim Vergleich der Gesamt-NBA eine Schieflage. Dazu muss dann natürlich noch bedacht werden, dass dies eine Aufaddierung ist. Die Knicks haben in zwei Jahren alleine einen Sprung von 70 Mio. gemacht. Cleveland hat unter anderem durch den LeBron-Abgang 120 Millionen verloren. Das ist für mich jedenfalls keine ständige Progression aller Franchises, die gegen die Verluste gegengerechnet werden können.

Wie gesagt, das ist gar nicht die Argumentation der Spieler an sich. Zudem musst Du auch mal schauen, was real an Wert erzielt wurde. Und dabei sind bis auf die Bobcats alle Teams für mehr Geld verkauft worden, als eine durchschnittliche Investition in den S&P500 eingebracht hätte. Deine Betrachtung der letzten zwei Jahre ist seltsam, da hier auch die allgemeine Rezession mit betrachtet werden muss. 53 Mio. mehr in Wert bedeutet immerhin 3.5 Prozentpunkte besser als ein Standard S&P500 Papier, denn die an der Börse hätte man in dem Falle 3.0% Verlust gemacht und nicht 0.5% Gewinn. Und so sieht die Entwicklung seit Jahren aus, weswegen auch genügend Menschen offensichtlich bereit sind, für ein NBA Team sehr viel Geld auszugeben.
 

D-One

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.670
Punkte
0
Ich verstehe bei deiner Betrachtung die Verallgemeinerung auf die Gesamt-NBA zu Teilen nicht. Was hat bspw. der Besitzer der Detroit Pistons davon, dass - auch in Zeiten der Rezession - die NBA-Teams mehr wert sind, seine Pistons aber laut Forbes um 120 Millionen an Wert verloren haben? Ich verstehe ja absolut den Blick aufs "big picture NBA", aber so lange es kein komplettes Revenue-Sharing gibt, muss man immer noch für jeden einzelnen Besitzer betrachten. Man sollte ja auch nicht unter den Teppich kehren, dass acht Franchises (trotz paper losses) einen Gewinn von 150 Millionen Dollar akquiriert haben sollen.

Mein zwei-Jahres-Abgleich bezog sich darauf, dass du die sieben neuen Besitzer(gruppen) nanntest. Diese beginnen ja nun wieder bei 0. Sie haben investiert (wahrscheinlich sogar weit mehr als Forbes dies vorschlägt; das sagtest du ja), nun muss das refinanziert werden. Mit durchschnittlich 2 Mio Dollar Wertsteigerung (biannual) wird das auch ein langer Weg. Blieben noch die Gewinne durch den Spielbetrieb, wo wir wieder bei der Einzelfalluntersuchung wären.

Ich weiß auch nicht, ob die 54,3% bzw. 53% (und damit eine ausgeglichenen Bilanz; für ein Wirtschaftsunternehmen erstrebenswert?) ein gutes Angebot der Spieler sind. Die Owner der small market-Teams machen damit doch immer noch jährlich Verluste, da es auch weiterhin Gewinner gibt. Mit voller Einnahmenteilung könnte man dann alle auf +/-0 bringen. Wäre das ein Business-Plan eines Großunternehmens? "Wir versuchen in den nächsten sechs Jahren keinen Gewinn zu erzielen?"

Grundsätzlich verstehe ich deine Skepsis in Bezug auf die Zahlen, auch deine Überlegungen zum ansteigenden Wert eines Teams sind verständlich. Was mir momentan fehlt, ist eine differenzierte Sicht auf jeden einzelnen Besitzer. Denn nur weil Reinsdorf sich die Taschen voll macht, heißt das ja noch lange nicht, dass jemand wie Herb Simon mit dem Deal finanziell solide aufgestellt wäre.
 

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Ich verstehe bei deiner Betrachtung die Verallgemeinerung auf die Gesamt-NBA zu Teilen nicht. Was hat bspw. der Besitzer der Detroit Pistons davon, dass - auch in Zeiten der Rezession - die NBA-Teams mehr wert sind, seine Pistons aber laut Forbes um 120 Millionen an Wert verloren haben?

Die Pistons wurde gerade verkauft für einen Betrag zwischen $325m und $400m. Bei einer Anfangsinvestition von $8m 1974 ist das eine Wertsteigerung, die zwischen dem Anstieg der Standard S&P500 und einem Wert von 20% darüber liegt. Die ehemaligen Besitzer der Pistons brauchen sich da nicht beschweren.
Und wie Du siehst, macht Deine kurzfristige Betrachtung gar keinen Sinn, zumal die Forbes-Werte wohl auch noch gut und gern 10% unterhalb des realen Wertes liegen, aber letztendlich sogar 22% im Schnitt über der Entwicklung von Standard S&P500 Papieren.
Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass NBA Teams schlechte Investitionen wären.

Ich verstehe ja absolut den Blick aufs "big picture NBA", aber so lange es kein komplettes Revenue-Sharing gibt, muss man immer noch für jeden einzelnen Besitzer betrachten. Man sollte ja auch nicht unter den Teppich kehren, dass acht Franchises (trotz paper losses) einen Gewinn von 150 Millionen Dollar akquiriert haben sollen.

Das ist ein Problem der NBA, kein Problem der Spieler. Die NBA agiert im Endeffekt wie ein Kartell. Die durch Dich angesprochenen Probleme tauchen erst dadurch auf und müssen durch Mechanismen (sprich Revenue Sharing) innerhalb der NBA gelöst werden.

Mit voller Einnahmenteilung könnte man dann alle auf +/-0 bringen. Wäre das ein Business-Plan eines Großunternehmens? "Wir versuchen in den nächsten sechs Jahren keinen Gewinn zu erzielen?"

Wir reden hier nicht von einem Standard-Unternehmen. Jeder, der anfängt, die NBA auf diese Art und Weise zu betrachten, wird nicht mal ansatzweise verstehen, warum die Besitzer überhaupt mindestens 47% der Einnahmen anboten.

Bei der ganzen Betrachtung ist noch nicht mal die unterschiedliche Steuerbelastung eingerechnet, wenn die Teams untereinander mehr Einnahmen verteilen.

Denn nur weil Reinsdorf sich die Taschen voll macht, heißt das ja noch lange nicht, dass jemand wie Herb Simon mit dem Deal finanziell solide aufgestellt wäre.

Wie geschrieben, ist das ein Problem der NBA, nicht per se ein Problem verursacht durch die Spieler. Wenn jemand unbedingt eine Franchise in Milwaukee haben möchte, obwohl sie nicht rentabel ist, dann ist das ein Problem des Unternehmers.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.494
Punkte
113
Also wenn man die liga schon wie ein unternehmen führt und den teams vorschriften wie den salary cap und den draft macht und so einen freien wettbewerb quasi verhindert:

warum gibt die NBA denn die teams denn überhaupt in privatownerschaft?

dann könnte man doch gleich alle teams von der NBA betreiben und dann den gesammtgewinn gleichmäßig auf alle teams verteilen.

wenn schon kein wettbewerb kann man es auch gleich richtig machen:).

alle teams in big markets zu moven ist nat. auch keine lösung. erstens würde es den etablierten teams dort schaden und zum anderen gibt es eigentlich kaum noch unbesetzte big markets in den USA.


außerdem würde man dann ja quasi den basketball von ganzen landstrichen verschwinden lassen.

aus ökonomischer sicht (wenn man die NBA als gesammtkunstwerk sieht) macht das keinen sinn weil man ja sonst die big markets teilt (also z.b die einnahmen der knicks auf mehrere teams verteilt-ein neues team generiert ja nicht umbedingt mehr fans sondern teilt eher die fans mit dem alten) und die wenn auch geringeren zusatzeinnahmen aus den small markets wegfallen lässt.
 

abcd12

Bankspieler
Beiträge
1.990
Punkte
113
Die einfachste Annahme ist schlichtweg, dass niemand den Preis zahlen wollte, den Ellison bot. Und die Liga konnte Shinn wohl kaum dazu zwingen, seinen Anteil an den Hornets für weniger zu verkaufen. Daher sprang die Liga ein, die ja insgesamt 370 Millionen dafür zahlt (300 Mio. direkt + weitere 70 Mio. über 3 Jahre als Kreditübernahme).

Zudem will die Liga, dass die Hornets in New Orleans bleiben. Stern selbst sprach auch von 4 bis 5 potentiellen Käufern, die das Team in New Orleans belassen. Da kommen sicherlich einige hinzu, die die Hornets auch gern umsiedeln würden. Ellison und San Jose sind schon genannt, zudem ist auch Seattle als möglicher neuer Standort gedacht, der sicherlich Investoren anlocken würde.
Eine weitere, für mich recht naheliegende Erklärung könnte sein, dass die Liga mit dem Verkauf der Hornets selbst ein Geschäft machen wird und will, wenn man die zu erwartende Wertsteigerung der Franchise durch die neue CBA mitberücksichtigt. Wobei Stern und Konsorten offensichtlich vorher wussten worauf das Ganze hinausläuft.
 

D-One

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.670
Punkte
0
Die Pistons wurde gerade verkauft für einen Betrag zwischen $325m und $400m. Bei einer Anfangsinvestition von $8m 1974 ist das eine Wertsteigerung, die zwischen dem Anstieg der Standard S&P500 und einem Wert von 20% darüber liegt. Die ehemaligen Besitzer der Pistons brauchen sich da nicht beschweren.
Und wie Du siehst, macht Deine kurzfristige Betrachtung gar keinen Sinn, zumal die Forbes-Werte wohl auch noch gut und gern 10% unterhalb des realen Wertes liegen, aber letztendlich sogar 22% im Schnitt über der Entwicklung von Standard S&P500 Papieren.
Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass NBA Teams schlechte Investitionen wären.

Ich rede von der Zukunftspersktive der Besitzer. Natürlich ist es clever, 1974 für 35 Jahre sein Geld in eine NBA-Franchise zu investieren. Das heißt also, dass man auf operative Gewinne verzichten muss, weil der große Zahltag dann 2045 kommt? Generell ist das doch ein Totschlagargument: Der Besitzer soll 30 Jahre investieren, zum Schluss bekommt er dann doch einen gewinn, er muss nur lange genug warten.
Ich verstehe einfach nicht, wieso die Spieler soviel Gehalt bekommen sollen, sodass eine Franchise defizitär ist (ich verallgemeinere. Mark Cuban macht das mutwillig, das ist mir klar). Du sagst ja selbst etwas später:

Wie geschrieben, ist das ein Problem der NBA, nicht per se ein Problem verursacht durch die Spieler. Wenn jemand unbedingt eine Franchise in Milwaukee haben möchte, obwohl sie nicht rentabel ist, dann ist das ein Problem des Unternehmers.

Und genau dieses Problem will die NBA nun lösen. Darum geht es doch beim CBA. Ich habe keine Einsicht in die sonstigen Ausgaben der Franchises, diese sind aber wahrscheinlich nicht zu kürzen bzw. auch einfach so irrelevant klein, dass eine Kürzung hierbei die Franchise nicht in die Gewinnspanne trägt. Aus diesem Grund versucht die NBA im neuen CBA doch durch Verdrei- bis Vervierfachung der Revenue Shares das eingenommene Geld besser zu verteilen. Wenn aber die Schulden überwiegen, hilft eine Verteilung ja nun nicht wirklich weiter. Deshalb geht man an die Spieler.

Um nochmal meine Frage vom Morgen aufzugreifen: Würden Craig Hodges oder John Paxson heutzutage die MLE einspielen? Wenn nicht, wieso muss man als small market team trotzdem mindestens soviel investieren, um sie zu bekommen/halten zu können? Warum müssen also die Spieler mindestens 52,5% bekommen? Weil es ihnen zusteht? Weswegen?

Mal ein theoretisches Gedankenspiel: Gehen wir mal davon aus, dass alle Superstars auch bei 50% verbleiben, weil sie sonst ja auch keine vergleichbaren Alternativen hätten. Und gehen wir mal den radikalen Schritt, dass alle 250-300 "MLE"-Spieler (dazu zähle ich alle Spieler, die Ansprüche auf Early Bird Rights haben) aus der Liga verschwinden würden, weil sie die 50% nicht akzeptieren. Wie groß wäre der Verlust des Talentlevels und der Attraktivität der NBA, wenn alle Spieler mit 8+ Millionen-Verträgen und alle Rookies mit berechtigten Ansprüchen auf diese Regionen verbleiben? Diese MLE-Spieler sind doch eher ersetzbar oder für die Vermarktung gar nicht so wichtig. Es würde der Identifikationscharakter zunächst verloren gehen, weil die Teams neu aussähen. Das wäre es aber auch schon, denke ich. Spielerisch macht man keinen riesigen Rückschritt.

Mich interessiert einfach allgemein, was du den Spielern zugestehen würdest. Vielleicht sind wir ja auch gar nicht so weit auseinander und diskutieren nur um des Diskutierens Willen. ;)
 

abcd12

Bankspieler
Beiträge
1.990
Punkte
113
Mal ein theoretisches Gedankenspiel: Gehen wir mal davon aus, dass alle Superstars auch bei 50% verbleiben, weil sie sonst ja auch keine vergleichbaren Alternativen hätten. Und gehen wir mal den radikalen Schritt, dass alle 250-300 "MLE"-Spieler (dazu zähle ich alle Spieler, die Ansprüche auf Early Bird Rights haben) aus der Liga verschwinden würden, weil sie die 50% nicht akzeptieren. Wie groß wäre der Verlust des Talentlevels und der Attraktivität der NBA, wenn alle Spieler mit 8+ Millionen-Verträgen und alle Rookies mit berechtigten Ansprüchen auf diese Regionen verbleiben? Diese MLE-Spieler sind doch eher ersetzbar oder für die Vermarktung gar nicht so wichtig. Es würde der Identifikationscharakter zunächst verloren gehen, weil die Teams neu aussähen. Das wäre es aber auch schon, denke ich. Spielerisch macht man keinen riesigen Rückschritt.
Ich kann dir genau sagen wie die Situation drei Jahre später aussehen würde, nämlich genauso wie jetzt. Die Minimumspieler mit denen die Kader aufgefüllt worden wären, hätten allesamt irgendwann bessere Verträge bekommen (weil sie eben auch irgendwann ihre Leistung bringen und sich interessant für andere Teams machen) und die Anzahl der mittelmäßig bezahlten Spieler würde wieder rapide steigen.

Die Gehälter der einzelnen Spieler sind ja durch den Markt bestimmt und nicht durch die Spieler selbst. Ein wirksames Mittel wäre es natürlich das für Spielergehälter verfügbare Geld zu begrenzen was eben effektiv nur durch ein Hardcap geht, aber will man das? Also ich will es nicht, denn es wurde den Handlungspielraum von durchgeknallten Fanownern wie Mark Cuban drastisch einengen und die Liga vor allem für die rein an Rendite interessierten Investoren spannend machen.

Ich kann auch diesem Small Market und Big Market Argument nicht viel abgewinnen. Zum einen ist es in der NBA sehr wohl möglich als Small Market Team Erfolg zu haben (sogar langfristig siehe Spurs) und zum anderen sehe ich als Fan es natürlich lieber wenn klassische David geg. Goliath Duelle ausgefochten werden, als wenn die komplette Liga künstlich chancengleich geschaltet wurde.
 

D-One

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.670
Punkte
0
Ich kann dir genau sagen wie die Situation drei Jahre später aussehen würde, nämlich genauso wie jetzt. Die Minimumspieler mit denen die Kader aufgefüllt worden wären, hätten allesamt irgendwann bessere Verträge bekommen (weil sie eben auch irgendwann ihre Leistung bringen und sich interessant für andere Teams machen) und die Anzahl der mittelmäßig bezahlten Spieler würde wieder rapide steigen.

Natürlich. Darauf wollte ich doch hinaus. Nur eben, dass man den 50% BRI-Split hätte.
 

Omega

Fußball-Moderator a.D.
Beiträge
12.475
Punkte
0
Ich kann auch diesem Small Market und Big Market Argument nicht viel abgewinnen. Zum einen ist es in der NBA sehr wohl möglich als Small Market Team Erfolg zu haben (sogar langfristig siehe Spurs) und zum anderen sehe ich als Fan es natürlich lieber wenn klassische David geg. Goliath Duelle ausgefochten werden, als wenn die komplette Liga künstlich chancengleich geschaltet wurde.

Das kann nicht dein ernst sein. Wie schon mal vorher diskutiert, ist der David dann doch nur Füllwerk. Ob der David gegen einen Goliath während der RS 0, 1, 2 gewinnt, ist doch völlig uninteressant. Wenn der David dann joch wenig Chancen auf die Play-Offs hat, braucht er eigentlich gar nicht mitzuspielen, denn ob er 17, 25, 30 wird ist ebenso schnuppe. Und in den Play-Offs gibt es höchstens in der 1. Runde noch Davids gegen Goliaths.

Durch den closed-shop muss eine Regulierung durch die NBA geschehen, denn ohne diese können kleinere Märkte noch nicht einmal Top-Picks langfristig halten, so dass sie auch keine Mannschaft um sie bauen können. Die Spurs mögen da eine rühmliche Ausnahme sein, aber auch sie wurden erst eine absolute Top-Mannschaft nach ihrem 2. Nr. 1-Pick.
 
H

Homer

Guest
Die Pistons wurde gerade verkauft für einen Betrag zwischen $325m und $400m. Bei einer Anfangsinvestition von $8m 1974 ist das eine Wertsteigerung, die zwischen dem Anstieg der Standard S&P500 und einem Wert von 20% darüber liegt. Die ehemaligen Besitzer der Pistons brauchen sich da nicht beschweren.
Und wie Du siehst, macht Deine kurzfristige Betrachtung gar keinen Sinn, zumal die Forbes-Werte wohl auch noch gut und gern 10% unterhalb des realen Wertes liegen, aber letztendlich sogar 22% im Schnitt über der Entwicklung von Standard S&P500 Papieren.
Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass NBA Teams schlechte Investitionen wären.

Na das ist aber eine arg verkürzte Darstellung. Wenn ich ein "normales" Unternehmen bzw. Anteile kaufe verdiene ich nicht nur durch den Wertzuwachs, sondern eben auch durch die Gewinne jedes Jahr. Wenn eine NBA Franchise jedes Jahr Verluste macht kann ich die doch nicht einfach ignorieren und dann sagen am Ende ist die Wertsteigerung xy %. Mal ganz davon abgesehen, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass sich der Wert einer Franchise in den nächsten 35 Jahren nochmal (!) verfünfzigfacht (!). Und es geht hier ja nur um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit.

Nicht das ich es für eine gute Idee halte eine NBA Franchise mit einer normalen Wertanlage zu vergleichen, aber wenn man es tut dann schon richtig.
 

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Ich rede von der Zukunftspersktive der Besitzer.

Ich ebenso, darum betrachte ich auch die Entwicklung der Werte aller Teams seit dem letzten Verkauf. Und dieser Wert entwickelt sich im Schnitt stärker als S&P500. Das sind Daten von 30 Teams und über mehrere Jahre betrachtet. Du hast dagegen einzelne Teams herausgepickt, die sich eben schlecht entwickelten über den kurzen Zeitraum, den Du betrachtetest. Das ist in etwa so als würden wir eine Prognose über einen Spieler abgeben und dabei einen Ausreißer nach oben oder unten als Grundlage nehmen.

Das heißt also, dass man auf operative Gewinne verzichten muss, weil der große Zahltag dann 2045 kommt?

Nein, das heisst das nicht. Zumal die Pistons ein Team sind, die über die letzten Jahren im operativen Geschäft deutliche Gewinne machten.

Ich verstehe einfach nicht, wieso die Spieler soviel Gehalt bekommen sollen, sodass eine Franchise defizitär ist (ich verallgemeinere. Mark Cuban macht das mutwillig, das ist mir klar). Du sagst ja selbst etwas später:

Du verkennst die Lage hier. Damit die NBA in der Form argieren kann, wie sie agieren möchte, müssen die Spieler zustimmen. Anderenfalls sind Dinge wie der Salary Cap oder Maximalgehälter schlichtweg illegal. Nun nehmen wir diese Dinge und die vereinbarte Aufteilung der Einnahmen doch mal hypothetisch weg, was glaubst Du, würde dann passieren? Würden die Teams mehr oder weniger Geld für die Spieler ausgeben?
Die Vergangenheit zeigte, dass die Teams gern noch mehr Geld ausgeben würden. Es gibt also etwas, wofür die Teambesitzer gern bereit sind, mehr Geld auszugeben. Was die CBA macht, ist eine künstliche Gehaltsobergrenze einzuführen. In dem Moment, in dem die Spieler hier der CBA zustimmen, haben sie auf jeden Fall schon mal auf Geld verzichtet (egal wie hoch der BRI-Anteil auch sein mag). In der normalen Wirtschaft wäre das ein Kartell und verboten. Das ist die Situation hier.


Wenn aber die Schulden überwiegen, hilft eine Verteilung ja nun nicht wirklich weiter. Deshalb geht man an die Spieler.

Und die Spieler haben ihr Entgegenkommen von Anfang an klargemacht. Daher suchst Du den schwarzen Peter an der falschen Stelle.

Um nochmal meine Frage vom Morgen aufzugreifen: Würden Craig Hodges oder John Paxson heutzutage die MLE einspielen? Wenn nicht, wieso muss man als small market team trotzdem mindestens soviel investieren, um sie zu bekommen/halten zu können? Warum müssen also die Spieler mindestens 52,5% bekommen? Weil es ihnen zusteht? Weswegen?

Im Endeffekt sind das irrelevante Fragen, denn im Prinzip lassen sie sich nur in einem freien Markt beantworten. Wenn jemand bereit ist, den Spielern dieses Gehalt zu zahlen, dann sind sie es wert, und es steht ihnen wohl zu.
Wenn die Zahlen ergeben, dass 54.3% Anteil eine schwarze Null bedeutet, dann klingt das für mich fair, immerhin geben die Spieler von vorneherein ihr Recht ab, sich ohne Restriktionen einen Arbeitsplatz auswählen zu können und limitieren ihr Gehalt.

Mich interessiert einfach allgemein, was du den Spielern zugestehen würdest.

Ich gestehe ihnen das zu, was sie bekommen. Ob sie es dann durch Leistungen rechtfertigen, steht auf einem anderen Blatt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Na das ist aber eine arg verkürzte Darstellung. Wenn ich ein "normales" Unternehmen bzw. Anteile kaufe verdiene ich nicht nur durch den Wertzuwachs, sondern eben auch durch die Gewinne jedes Jahr.

Achso, ich wusste gar nicht, dass es eine Gewinngarantie bei "normalen" Unternehmen gibt. Interessant.

Wenn eine NBA Franchise jedes Jahr Verluste macht kann ich die doch nicht einfach ignorieren und dann sagen am Ende ist die Wertsteigerung xy %.

Für den reinen Verkaufswert ist das aber allein entscheidend. Der Vergleich ist legitim, da ich auch bei einem normalen Unternehmen damit rechnen muss, das es Verluste macht.

Mal ganz davon abgesehen, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass sich der Wert einer Franchise in den nächsten 35 Jahren nochmal (!) verfünfzigfacht (!). Und es geht hier ja nur um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit.

Warum soll das unwahrscheinlich sein? Welche Einsichten hast Du denn in die Zukunft? Worauf würdest Du denn Prognosen basieren?


Nicht das ich es für eine gute Idee halte eine NBA Franchise mit einer normalen Wertanlage zu vergleichen, aber wenn man es tut dann schon richtig.

Das habe ich in einem spezifischen Aspekt getan. Deine Kritik basiert darauf, dass Du annimmst, die Teams haben immer viel Geld verloren und eine normale Wertanlage würde grundsätzlich eine Gewinnausschüttung garantieren.
 

abcd12

Bankspieler
Beiträge
1.990
Punkte
113
Das kann nicht dein ernst sein. Wie schon mal vorher diskutiert, ist der David dann doch nur Füllwerk. Ob der David gegen einen Goliath während der RS 0, 1, 2 gewinnt, ist doch völlig uninteressant. Wenn der David dann joch wenig Chancen auf die Play-Offs hat, braucht er eigentlich gar nicht mitzuspielen, denn ob er 17, 25, 30 wird ist ebenso schnuppe. Und in den Play-Offs gibt es höchstens in der 1. Runde noch Davids gegen Goliaths.
Wieso das denn? Die Davids sind doch jetzt auch kein Füllwerk (zumindest für mich nicht) und ihre Lage bessert sich doch auch noch durch die neue CBA. In meinen Augen ist ihre Lage garnicht so schlecht und es schaffen immer wieder kleinere Teams gegen die Großen kurz- oder langfristig gegenzuhalten. Spurs,OKC,Orlando ja sogar die Kings. Draftglück und cleveres Management ist hier natürlich hilfreich das kann keine noch so tiefgreifende Regulierung ersetzen.
 

supafly03

Bankspieler
Beiträge
9.573
Punkte
113
Ort
Wo auch immer
Die Comedy Show Saturday Night Live hat sich auch dem Lockout angenommen und sowohl David Stern als auch Billie Hunter zu Wort kommen lassen.

Auszüge davon hat Jan Hubbart von Sherdianhoops.com veröffentlicht.

Stern character: “All we’re trying to do is have the players help us recover from the last two deals that I made, which were called brilliant for the owners at the time but have now resulted in losses in hundreds of millions of dollars every year. I think it would be fair to say they might have been the two worst deals ever negotiated in the history of sports, which our very rich and demanding owners have, admittedly, reminded me of a few times. Our owners can sustain those type of losses only for another 50 years or so – well, except in the case of Paul Allen – so we have to do something to stop the bleeding.”

Hunter character: I know what the owners are thinking. They think that our players haven’t been prudent with their money. They think a guy like Kris Humphries spending $10 million on a wedding that preceded a 72-day relationship is excessive. Well, let me tell you something. He did not pay. Kim’s Daddy did. Our players don’t spend that kind of money on weddings. Well, except Carmelo. But our guys have a lot of money saved. They will not cave. If the owners want to shut down the league for a year or two, we’re prepared. Some of our big guys may be fatter when they get back, but we’re prepared.

Stern character: What I feel the worst about is the little people – the people we’ve had to lay off at the NBA office, the thousands of arena workers who labor at a second job just so they can pay the bills and are now missing paychecks. I know I don’t look like I care when I talk about it, but I really do.

Hunter character: Our players have had to sacrifice, too. Those who can afford to buy or lease a jet now have to travel first class instead of on charters. They’ve also had to exist without that $115 a day meal money on the road. You know, even rich athletes get tired of McDonald’s. Well, some do.

Stern character: Writers have calculated the owners have already lost $400 million after losing $300 million total last season. Let me tell you something: We are prepared to lose a lot more money in order to save money.

Hunter character: Well, we’ve lost $400 million in salaries, too. But let me tell you something: We will continue to lose money that we can never make up again in order to . . . well, in order to . . . I’m not sure. I guess like David said, it’s the principle of the thing.

Stern character:
Finally, as a gesture to improve my public image and also to send a message to the players that I am sincere, I have not taken a salary during the lockout. Of course, I’m already rich, but it’s the principle of the thing.

Hunter character: Uh, no comment.

One scene Hunter would not want to see, and is doing everything possible to ensure he never does, is putting the owners’ current proposal to a vote of the players association. Hunter and union president Derek Fisher have said consistently they will not allow the union to vote as a whole for any offer the owners currently have made.

But if they did …

Hunter character:
We have 450 members in the union and each of them has voted. I have the results right here, but before I open the envelope, let me say that we are united. We stand together! . . . And the vote is … 429 for take the deal, and 21 to keep holding out. Looks like we have a season!

Live from New York! It’s the NBA and Saturday Night!

Es ist zwar "nur" eine Satire, aber dennoch zeigt es klar auf, was da aktuell vor sich geht.

Die eine Seite ist bereit noch mehr Geld zu verlieren, um ihr Recht durchzudrücken, während die andere Seite Geld verliert, um nicht klein bei zu geben.

Und der letzte Abschnitt trifft für mich den Nagel auf dem Kopf, denn würde die Spielergewerkschaft das aktuelle Angebot der Teambesitzer an die Spieler weitergeben und diese abstimmen lassen, dann würden wir heute nicht über den Lockout, sondern die neue Saison und deren Ausgang sprechen...
 

supafly03

Bankspieler
Beiträge
9.573
Punkte
113
Ort
Wo auch immer
According to a report from Adrian Wojnarowski, Billy Hunter is "engaged in a smear campaign to frame (Derek) Fisher as a sellout to the league."

The report says Hunter wants to be known as the last person on the players' side that is willing to go to 50-50 to get a deal done with the owners.

“Right now, everyone has to choose sides: Billy or Derek,” one player involved in the labor process told Yahoo! Sports. “How the [expletive] did it come to this?”

Hunter walked out of negotiations on Friday by refusing to drop below 52 percent for the players' share of BRI.

“Billy can’t just say it’s 52 or nothing, and walk out again,” one league source involved the talks told Yahoo! Sports. “That will not happen again. It’s time that the players get to make a decision on this, and there won’t be another check lost before they do.”

Hunter Trying To Smear Fisher As Sellout To NBA

Mal sehen wie lange die Spielergewerkschaft noch, nach außen hin, als Einheit auftritt...
 
H

Homer

Guest
Das habe ich in einem spezifischen Aspekt getan. Deine Kritik basiert darauf, dass Du annimmst, die Teams haben immer viel Geld verloren und eine normale Wertanlage würde grundsätzlich eine Gewinnausschüttung garantieren.

Wenn ich schon die Wertsteigerung ganz spezieller Unternehmen betrachte (die des S&P 500), dann muss ich auch beruecksichtigen das diese eben in den letzten 35 Jahren richtig ordentlich Gewinne abgeworfen haben. In der NBA scheint das zumindest derzeit nicht der Fall zu sein. Du vergleichst in deinen Posts ja eben nicht irgendeine normale Wertanlage, sondern eine vergleichsweise sichere Wertanlage mit der NBA. Da dann nur auf die Wertsteigerung zu schauen ist einfach zu kurz gegriffen.

Zum Thema weitere Wertsteigerung: Es ist schlicht unwahrscheinlich das die NBA sich so weiterentwickelt, weil es kaum noch etwas gibt, wohin sie wachsen kann. Vor 35 Jahren war die NBA in den USA im Vergleich eine sehr kleine Sportliga, dies ist inzwischen nicht mehr der Fall. Das ist dann im Uebrigen aehnlich wie bei vielen "normalen" Grossunternehmen. Ab einem gewissen Punkt ist es schlicht fahrlaessig gewaltige (prozentuale!) Wachstumsraten anzunehmen. An diesem Punkt sollte das Unternehmen dann allerdings auch ohne gewaltiges Wachstum hohe Gewinne abwerfen.

Solltest du natuerlich glauben, dass sich der Wert der NBA in den naechsten 35 Jahren nochmal ver-50-igfacht, dann kann man operative Verluste sicher einfacher verschmerzen ;).
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.494
Punkte
113
die saison wird auf jeden fall bald beginnen. man ist ja nur noch 1% auseinander. jetzt geht es nur noch ums ego.

wegen dem bisschen lässt man keine saison platzen. am anfang war man ja noch viel weiter auseinander.
 

Evelbma.

Nachwuchsspieler
Beiträge
816
Punkte
0
Ort
Wien
Mal 'ne Frage: Wäre es nicht mal 'ne Idee, den Thread in "Lockout 2011/12?!" oder ähnliches umzubenennen, nur der Form halber.
 
Oben