Krusher
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Sachlich ist das alles schon ganz richtig, aber zumindest der Vergleich mit Chambers rutscht in Schieflage: Bei Byrd und Chambers ging es primär um das Vermeiden von Treffern, um dann aus der Rücklage irgendwie einen Konter zu setzen, oder eben gar nichts zu tun.
Bei Povetkin haben wir ganz andere Voraussetzungen: Er ist einer, der das Tempo vorgibt, reingeht, am Mann stehend explodiert - und es im Gegensatz zu Chagaev auch wirklich kann. Unter Atlas ist er deutlich präziser geworden. Auch die Beinarbeit hat sich im Wesentlichen verbessert (er beherrscht jetzt einen "Sidestep"). Man spürt deutlich eine amerikanische Handschrift, doch das heißt nicht, dass die Segnungen der sowjetischen Amatuerschule in der hinteren Ecke verstaut worden sind. Das gilt in beider Hinsicht leider auch für die Schwächen. Dennoch: Ich zweifle nach wie vor, dass Klitschko Drucksituationen wirklich angemessen - also mit klarem Kopf - handlen kann. Der Kampf gegen Thompson hinterließ da so einige Zweifel.
Vor zwei, drei Jahren hätte ich mir daher so einen Gegner wie Povetkin gewünscht. Wie es heute ausgeht? Das entscheidet sich wie immer an der Frage, ob dem Russen und seinem Coach etwas gegen diesen grausamen Jab einfällt. Ich wäre fast geneigt zu sagen: Nein. Aber wir haben es halt auch mit einem hochveranlagten und lernfähigen Olympiasieger und einem Boxexperten in der Ecke zu tun. Insofern ist das vielleicht die beste Ansetzung der letzten Jahre - und wird bedauerlicherweise von dem Sachverhalt überschattet, dass der Gegner nicht Haye heißt, wie von vielen gewünscht. Residierte Haye nicht im Schwergewicht, der Kampf im September wäre das Maß aller Dinge.
mehr kann man eigentlich nicht mehr dazu sagen!
für mich ist der Kampf das Maß aller Dinge