WM 2014 - Gruppe D (Uruguay, Costa Rica, England, Italien)

[JazzKing]

dann gibt es nur ganz ganz wenig destruktiven Fußball.

So ist es. Es widerspricht diesem Sport, wenn ausschließlich auf "das Verhindern" konzentriert wird. Die Italiener waren vor ewigen Zeiten das Beispiel schlechthin, spielen aber schon längst nicht mehr diesen Hardcore-Catenaccio in Urform.

Was nun prinzipiell destruktiv ist, lass ich gerne Ansichtssache sein. Meine Meinung:

Auch die Griechen waren nicht destruktiv, da sie ihre wenigen Chancen aktiv gesucht haben.

Destruktive Spielweise ist des Öfteren im DFB Pokal zu beobachten, wenn ein Sechstligist gegen die Bayern ran muss und sich trotz Ballgewinn schnell der Kugel entledigt (ohne jede eigene Absicht, Chancen zu kreieren), um nicht durch das überfallartige Gegenpressing des Übergegners durch plötzlichen Ballverlust sofort in das eine entscheidende Tor zu rennen.

 

[heiko2183]

Ich würde Jazzking zustimmen, dass Costa Rica in der Vorrunde auch mal in der gegnerischen Hälfte den Ball halten konnte und dann ansehnlich kombiniert hat. Gerade gegen die müden Italiener war das in der Schlussphase sehr viel offensive Entlastung. Da wurde auch nicht immer der direkte Weg zum Tor gesucht. Sie spielten in der Vorrunde mit einer relativ hohen Abwehrkette und dementsprechend anspruchsvoller Abseitsfalls... (Also kein Bus parken mit 10 Mann am eigenen 16er)
Fand ich in der Vorrunde durchaus ordentlich und nicht destruktiv.

Das wurde im Turnierverlauf dann aber schon zunehmend schlimmer. Hatte aber auch damit zu tun, dass die Gegner Griechenland und Niederlande auch nur ungern den aktiven Part spielen wollten. Dadurch waren die Spiele dann richtig zäh.

Den Begriff "destruktiv" definiere ich im Bezug auf Fussball eher wie Liberalmente und nicht so eng wie Jazzking... Für mich sind das Mannschaften die sich sehr nahe am eigenen Tor aufbauen und dann auch kaum Druck auf den Ball ausüben. Gerade das "defensive Agieren" ist für mich dabei der Schlüssel... Wenn eine Mannschaft nur die Räume vor dem 16er zustellt ist das für mich destruktiver Fussball. Bei einer tiefstehenden Mannschaft die in der eigenen Hälfte Druck ausübt, Pressingfallen nutzt und dann überfallartig kontern will, würde ich das nicht sagen.

 

[Plissken]

In der Vorrunde hat Costa Rica höchst ansehnlichen Fußball geboten. Gegen Uruguay war es erste Sahne.
Klar haben Sie gegen die Niederlande nicht viel nach vorne getan, aber das hat die Niederlande auch nicht und als "Kleiner" würde ich mich da hüten, weiter rauszurücken. In dem Spiel hat sich eher die Niederlande blamiert.

 

[liberalmente]

In der Vorrunde hat Costa Rica höchst ansehnlichen Fußball geboten. Gegen Uruguay war es erste Sahne.

Da scheinen wir einfach andere Definitionen von "höchst ansehnlichen Fußball" und "erste Sahne" zu haben. Aber das ist schon OK.

 

[liberalmente]

Wäre jetzt eben interessant, was er als nächstes macht. Einen richtig ambitionierten Verein in Europa kann ich mir nicht so recht vorstellen - als ambitionierter Verein kann man ja nicht nur mauern und man (bzw.: ich ) weiß nicht, ob er das als Trainer "kann".

Vielleicht wäre Italien etwas für ihn? Weiß natürlich nicht, wie sprachbewandert er ist. Spanien, dann tippe ich allerdings eher ein Top 8-12 Team, ist sicher auch denkbar. Oder wieder eine Nationalmannschaft, natürlich.

Angesichts der Spielweise von CR kann man das jetzt gut finden oder nicht, aber Pinto geht mMn leider den Weg (mehr oder weniger Namenlose) Nationalmannschaft:

Jorge Luis Pinto trainiert Honduras

Weiß nicht so recht, was seine Motivation dahinter ist. Hatte er keine besseren Angebote? Hat das $$$ nicht gestimmt (und stimmt es jetzt bei Honduras? )?