Vorbereitungen für 2022: Katar soll WM-Arbeiter wie Sklaven halten
Die Fußball-WM 2022 in Katar sorgt für einen neuen Skandal: Laut "Guardian" schuften bei der Vorbereitung des Turniers Tausende nepalesische Bauarbeiter unter sklavenähnlichen Bedingungen. Zuletzt sei im Schnitt fast täglich ein Arbeiter gestorben...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...fuer-wm-2022-wie-sklaven-halten-a-924692.html
Gilt ebenfalls für die vielen Flüchtlinge aus Afrika, die den Traum von einem friedlichen und freien Leben mit ihrem Leben bezahlen (müssen). Einfach nur eine perverse Welt !
Nicht durchmixen hier. Für die Flüchtlingsproblematik gibt es keine einfache Lösung, für die Schweinereien in Katar sehr wohl. Man sollte einfache und schwere Lösungen nie durcheinanderwerfen, ansonsten werden auch die einfachen Lösungen nicht gefunden.
Amen. Man hätte die WM einfach nie nach Katar vergeben dürfen und es hätte nie ein Problem gegeben. Eigentlich müsste man den Mist boykottieren.
Das sehe ich eigentlich anders. Bei einer WM ist es für mich elementar, wie es mit der Zeitverschiebung aussieht. Fußball um 8 Uhr morgens mit Kaffee in der Hand oder um 3 Uhr Nachts ist für mich persönlich einfach kacke, da kommt null Atmosphäre bei mir auf. Und, da bin ich ganz ehrlich, die Atmosphäre bei mir ist mir wichtiger als die Atmosphäre beim Austragungsort (auch wenn es da jetzt einen Shitstorm gibt, ist einfach so). Tolle Stimmung im Stadion bringt mir persönlich nichts, wenn ich keinen Bock habe.
Daher fand ich Katar, als es ausgewählt wurde, gar nicht schlecht. Die Alternativen waren ja, was die Zeitverschiebung angeht, eher unglücklich: USA, Südkorea, Japan, Australien. Aber dass der Sklavenhandel dort unten zwingend gestoppt werden muss, und zwar besser gestern als morgen, das steht völlig außer Frage. Und da gibt die FIFA auch wieder mal ein schlimmes Bild ab.
@liberalmente: Du hättest lieber eine WM in Zimbabwe unter dem Schlächter Mugabe als eine in Kanada, weil dir die Anstoßzeiten dann besser passen?
Hier sehe ich aber deine Kritik als nicht mehr ganz berechtigt. In drei der vier Konkurrenzländer habe ich Weltmeisterschaften gesehen (USA, Südkorea, Japan) und die Uhrzeiten waren in Asien der Horror, aber in den USA konnte man das gut anpassen, dass sie hier zu anständigen Uhrzeiten gezeigt wurden (nicht alle Spiele, aber ich denke man verkraftet es Saudi Arabien gegen Marokko zu verpassen, solange man sein Team, das Finale etc. sehen kann). Und soviel ich weiss waren die USA auch der Favorit von der reinen Bewerbung betrachtet (genauso wie England Favorit für 2018 war anhand der Bewerbung). Insofern hätte das funktioniert denke ich.
Wie siehst du es eigetnlich, dass die WM ev. im Winter stattfindet? Das ist ja auch eine Art "Zeitverschiebung" die mir persönlich nicht schmeckt.
Ich versteh das eher so, dass wenn alles andere stimmt (also keine Menschenrechtsverletzungen etc.) ihm ein Land lieber ist, wo die Anstosszeiten besser sind.
Amen. Man hätte die WM einfach nie nach Katar vergeben dürfen und es hätte nie ein Problem gegeben. Eigentlich müsste man den Mist boykottieren.
Wenn Katar, dann Winter. Man kann nicht bei 50 Grad Fußball spielen oder den Fans zumuten, zum Stadion zu kommen. An sich ist das natürlich nicht optimal, aber ich persönlich schaue lieber im Winter zu guten Uhrzeiten als im Sommer um 3 Uhr morgens. Am liebsten aber, klar, im Sommer zu guten Uhrzeiten.
Wenn man konsequent wäre schon. Wirkungsvoller wäre aber ein Boykott von seiten der Fußballverbände. Wenn bspw. die Verbände aller teilnehmenden EU-Länder einen Boykott ihrer Mannschaft in Aussicht stellen würden, käme es sicherlich schneller zu veränderten Arbeitsbedingungen in Katar. Dass natürlich der Bau der Fußballstadien nur die Spitze des Eisbergs ist, die medienwirksam bei uns ankommt, darf dabei allerdings nicht vergessen werden.
Nur wird da keine europäische Regierung (gescheige denn Verband) aktiv, da die Kataris durch ihre Investitionen und Wirtschaftskraft unantastbar geworden sind. Die einzigen die dagegen etwas machen können, sind international beliebte und respektierte Sportler. Wenn morgen WM wäre und die Elite (CR7, Messi und Co) sich weigert in Katar zu spielen, würde man den Kataris eins auswischen können. Das wichtigste für sie ist die Außendarstellung und die Anerkunnung im Westen, danach gieren sie mit ihrem sportlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Engagement. Wenn auf einmal international rennomiert Künstler, Sportler etc. sich nicht mehr kaufen lassen und dies auch öffentlich äußern, wären sie bloßgestellt.
Das wird es allerdings nicht geben und gleichzeitig muss man auch sehen, dass ähnliche Bedingungen in Bangladesh und anderen asiatischen Ländern herrschen, die Produkte für unseren Konsum herstellen. Das ist dann eine Frage der Perspektive. Wenn die Kataris Geld in die Hand nehmen um uns wie Ausbeuter darstehen zu lassen, würde das sicherlich auch gehen. Die WM in Katar ist völliger Blödsinn, allerdings möchten Russland, Brasilien und China auch genannt werden, wenn es um Sportgroßereignisse und desaströße soziale Zustände geht. WM in Katar ist nur die größte Hybris. Menschen die wie Sklaven behandelt werden, gibt es auch in anderen Ländern.