WM 2019


Wie weit kommt die Deutsche Mannschaft?


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Matt

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Der künstliche Hype, der bewusst von bestimmten Medien losgetreten wird, ist ganz furchtbar. Und immer dabei: der Vergleich zum Fußball. Und natürlich sind sich alle einig, dass Handball einfach cooler als Fußball ist. Dabei geht es nicht um den Sport selbst, sondern um Emotionalisierung eines Wettkampfs mit dem Ziel einer kollektiven Fokussierung auf einen kleinen, kurzen Ausschnitt einer viel größeren Sportart für ein paar kurzweilige Clicks. Verliert Kiel 6 Wochen später ein Heimspiel gegen Bietigheim, ist es nicht die fehlende Berichterstattung, die das ganze ad absurdum führt, sondern die fehlende Kollektiverinnerung, dass man sich je für diese Sportart interessiert hat.

Glückwunsch an die Dänen, welche die langanhaltende Vorherrschaft der Spanier und Franzosen gestoppt haben. Starkes Turnier.
 

LeZ

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Dänemark deutlich die stärkste Mannschaft.

Das Spiel gegen Frankreich haben nicht die Schiedsrichter gekostet, sondern die vielen Unkonzentriertheiten an allen Ecken und Enden. Wolff in schlechten Phasen nie runter genommen statt ihm mal ne Pause zu geben, und die Franzosen vor andere Reaktionen zu stellen. Vorne 5, 6 100%er liegen lassen auf allen Positionen inklusive 7m. Paar Tiefschläfe in der Abwehr, von Gensheimer vor seinen letzten 2min, Kohlbacher beim 7m den Wolff zweimal stark pariert.

Trotzdem ist auch ein Foul in der letzten Sekunde ein Foul, und hätte hier 7m geben müssen. Klarer ging's nicht, der schlägt ihm ja volles Rohr gegen den Kopf. Das ist eher die unsägliche Verhaltensweise vieler Deppen "wenn Deutschland verpfiffen wird ist das genau richtig so !!!".
 

L-james

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Trotzdem ist auch ein Foul in der letzten Sekunde ein Foul, und hätte hier 7m geben müssen. Klarer ging's nicht, der schlägt ihm ja volles Rohr gegen den Kopf.

Ich hab mir extra wegen dir diese Szene gerade nochmals genau angeschaut. Der komplette Arm/Ellenbogen geht vorbei am Gesicht und trifft auch den Ball, dass es dabei eine Berührung auch im Gesichtbereich gibt, ja, aber nichts was direkt dorthin geht und nichts weswegen man abpfeifen muss. Das ist ein Allerweltszweikampf wo dann versucht wird noch zu floppen weil es eine Berührung im Gesichtsbereich gibt. Da geht überhaupt nichts volles Rohr gegen den Kopf, es geht Richtung Ball und nebenher gibt es auch Kontakt am Kopf mit dem Oberarm, aber wie gesagt, wir sind hier beim Handballsport, da muss man sowas sicher nicht abpfeifen.

Diesen Angriff muss man einfach komplett anders ausspielen, vor allem auch was die Zeit betrifft, alles andere hat gepasst.
 

Analyst

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Der künstliche Hype, der bewusst von bestimmten Medien losgetreten wird, ist ganz furchtbar. Und immer dabei: der Vergleich zum Fußball. Und natürlich sind sich alle einig, dass Handball einfach cooler als Fußball ist. Dabei geht es nicht um den Sport selbst, sondern um Emotionalisierung eines Wettkampfs mit dem Ziel einer kollektiven Fokussierung auf einen kleinen, kurzen Ausschnitt einer viel größeren Sportart für ein paar kurzweilige Clicks.

Sehr gut beobachtet. Seit Jahren rücken immer wieder andere Sportarten als Fußball für kurze Zeit in den Fokus. Dann kann man ständig hören: „Die Frauenfußballer, Eishockeyspieler, Handballer, Hallenhalmaspieler :D sinddie besseren Menschen als Männerfußballer, da so fair, mit so toller Gemeinschaft, bla bla blubb.

Mal ein ganz anderes Thema. Ich musste zu meiner Schulzeit sehr viel Handball spielen, da der Lehrer Handballer war. Gab es beim Handball eine Regeländerung?

Die Spieler fingen ständig den Ball und rannten mehrere Schritte
ohne den Ball zu prellen. Das habe ich damals im Sportunterricht ganz anders gelernt. Mit dem ersten Schritt musste der Ball geprellt werden. Meiner Meinung nach können die Schiris eigentlich mit ihrer Wahrnehmungsmöglichkeit den schnellen Handballsport gar nicht im Sinne der Regeln leiten. Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Schiedsrichter die unvermeidlichen Fehlentscheidungen einigermaßen gleichmäßig verteilen.
 

Murphy

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Sehr gut beobachtet. Seit Jahren rücken immer wieder andere Sportarten als Fußball für kurze Zeit in den Fokus. Dann kann man ständig hören: „Die Frauenfußballer, Eishockeyspieler, Handballer, Hallenhalmaspieler :D sinddie besseren Menschen als Männerfußballer, da so fair, mit so toller Gemeinschaft, bla bla blubb.

Mal ein ganz anderes Thema. Ich musste zu meiner Schulzeit sehr viel Handball spielen, da der Lehrer Handballer war. Gab es beim Handball eine Regeländerung?

Die Spieler fingen ständig den Ball und rannten mehrere Schritte
ohne den Ball zu prellen. Das habe ich damals im Sportunterricht ganz anders gelernt. Mit dem ersten Schritt musste der Ball geprellt werden. Meiner Meinung nach können die Schiris eigentlich mit ihrer Wahrnehmungsmöglichkeit den schnellen Handballsport gar nicht im Sinne der Regeln leiten. Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Schiedsrichter die unvermeidlichen Fehlentscheidungen einigermaßen gleichmäßig verteilen.

Die Definition besserer Mensch müsste man natürlich genauer beschreiben. In Gänze scheinen Profi-Handballer was ihren Lebenswandel betrifft, geerdeter und bescheidener zu sein als die Fußball-Kollegen. Statussymbole finden sich da selten bis gar nicht. Viele Handballer treiben ihre berufliche Karriere mittels Ausbildung und Studium voran. Das mag zum einen daran liegen, dass man trotz gutem Wirtschaften von dem Erwirtschafteten seiner Karriere darüber hinaus nicht bis zum Lebensende leben könnte und zum anderen, dass die medialen Anforderungen an die Spieler durch den Verein und die Medien weitaus geringer sind und diese Freiräume auch zu lassen.

Regeländerungen gab es so einige, z.B. die schnelle Mitte oder den siebten Feldspieler, bishin zu den maximal 6 Pässen beim Zeitspiel.

Dann musst du im Sportunterricht wohl Handball mit Basketball verwechselt haben. Beim Handball darfst du erst drei Schritte machen, bevor du prellen musst.

Die Schelte der Schiedsrichter greift mir zu kurz, wenn dabei außer acht gelassen wird, dass die IHF vor Turnierbeginn Regelauslegungen vorschreibt. Ansonsten gibt es immer viele Entscheidungen, die mal in die ein oder andere Richtung fallen könnten. Wichtig ist, dass Schiedsrichter eine Linie vorgeben, an denen sich die Spieler von Spielbeginn an orientieren können. Im Vergleich zum Fußball trifft ein Handballschiedsrichter ca. 10 mal mehr Entscheidungen.
 

LeZ

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Traditionell wird der "angefangene" Schritt mit dem Fangen auch nicht mitgezählt, d.h. wenn man im Lauf den Ball fängt zählt der erste Bodenkontakt noch nicht weil der Schritt schon anfing als man den Ball noch nicht hatte. Teilweise war es natürlich vogelwild was an Schrittfehlern alles nicht gepfiffen wurde, aber die Schiedsrichter achten wegen der enormen Dynamik im Spiel auch nicht darauf. Man pfeift aus dem Gefühl wenn es arg viele geworden sind. :)
 

Murphy

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Wenn man den Ball in der Luft fängt und mit beiden Beinen aufkommt, hat man zunächst den so genannten Nullschritt, bei dem man beidbeinig aufkommt und dann drei weitere Schritte vor dem Prellen zur Verfügung.

Der Fokus der Schiedsrichter scheint oftmals nicht auf der Schrittregelung zu liegen. Das ist immer toll, wenn man als Schiedsrichter an der Basis auf die Einhaltung der Regeln pocht und diese internationale Linie eben nicht pfeift. Ein weiteres Vergehen, was sich mittlerweile zu etablieren scheint, ist der aktive Einsatz des Trikots sowohl durch den Abwehrspieler als auch durch den Angreifer.
 

LeZ

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Auf niedrigerem Niveau läuft das Spiel auch so viel langsamer, dass man als Spieler auch gut am Ablauf erkennt ob was Schritte sind. Man hat ja im Gefühl dass das was einer macht kein normaler Move ist, und nicht mit 3 Schritten ausgekommen sein kann. :)

Das mit dem am Trikot reissen war ja früher komplett "normal", und wurde erst vor einigen Jahren hart bestraft. In der Bundesliga wird das aus irgendwelchen Gewohnheitsgründen einfach kaum gepfiffen, wodurch die Spieler einfach dabei geblieben sind. Das macht sich international dann immer bemerkbar. An sich braucht man das nicht, es ist halt leichter, und man kann auch von hinten noch festhalten. Man kann das aber auch ringerisch lösen, und hat dann viel weniger Zeitstrafen.
 

Murphy

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Da du als Schiedsrichter nie alles immer gleichermaßen gleich gut beobachten und bewerten kannst, setzt man sich da schon Schwerpunkte, wenn diese nicht ohnehin durch den jeweiligen Verband vorgegeben werden. Letzte große Themen waren da das Stoßen in der Luft und der Kontakt der Außen-Abwehrspieler beim Torwurf. Das Klammern von hinten könnte das nächste große Thema werden. Wie du schon sagtest, urteilt man bei den Schritten oftmals nach Bewegungsmustern, was z.B. dazu führt, dass langsame und versetzt ausgeführte drei Schritte werden, während 4-5 Schritte laufen gelassen werden.

Trotzdem möchte ich beim Handball auch keine Beachhandball-Regelauslegung haben, wo quasi jeder Körperkontakt unterbunden wird.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Ja gut, am Ende war die Medaille auch nicht mehr verdient. 2,3 mal dämlich angestellt in den letzten 30 sec, auf diesem Niveau der Weltspitze kann das nicht erfolgreich sein. Gegen Dänemark auf Mission wäre man eh chancenlos gewesen, gegen Norwegen war man auch deutlich überlegen. Frankreich hatte man 2x fast im Sack, aber fast reicht eben nicht. Dazu sehr günstige Ergebnisse in den jeweiligen Gruppen durch die anderen Teams und der Heimeffekt, bei einem normalen Turnier kann da auch mal Rang 7 rauskommen mit derselben Leistung. Ab sofort dann wieder Alltag für den Sport. Immerhin mit 2,3 Free-TV Sendungen demnächst.
 

Big d

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Wenn man den Ball in der Luft fängt und mit beiden Beinen aufkommt, hat man zunächst den so genannten Nullschritt, bei dem man beidbeinig aufkommt und dann drei weitere Schritte vor dem Prellen zur Verfügung.

Der Fokus der Schiedsrichter scheint oftmals nicht auf der Schrittregelung zu liegen. Das ist immer toll, wenn man als Schiedsrichter an der Basis auf die Einhaltung der Regeln pocht und diese internationale Linie eben nicht pfeift. Ein weiteres Vergehen, was sich mittlerweile zu etablieren scheint, ist der aktive Einsatz des Trikots sowohl durch den Abwehrspieler als auch durch den Angreifer.

Du meinst halten am Trikot?

Es fällt schon auf das unsere Spieler körperlicher verteidigen als die meisten anderen Teams. Wird in der Buli wirklich anders gepfiffen als international?
 

Big d

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Wäre es nicht sinnvoll das der DHB die Schiedsrichter so brieft das die regelauslegung internationalen standards angeglichen Wird?
 

LeZ

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So viel körperlicher verteidigt man nicht, aber die deutschen Spieler greifen gerne generell hinten rum ans Trikot, was einfach zu einem optisch hervorstechenden Reissen und Zerren führt das nicht erlaubt ist. Nimmt das optisch dann überhand hagelt es 2min, ausserdem kommt man leicht in Situationen wo man von der Seite her schiebt und reisst und das gibt dann gleich auch leichter 2min. Man kann das vermeiden indem man, was Pekeler zwischendurch erfolgreich gemacht hat, verstärkt mit kurzen Stössen in Rücklage stösst, und einen halben Schritt zurück geht. Das nimmt dem Angreifer das Momentum, und ihm gehen die Schritte aus, ausserdem funktioniert dann der Überzieher nicht. Muss man halt intensiv trainieren, um das Feeling dafür zu bekommen. Wichtig ist auch, dass der Mann in Schieberichtung helfen kommt und nicht "bei seinem Mann" stehen bleibt wie Böhm oft, oder gar auf den rausgeht und eine grosse Lücke aufmacht.
 

Murphy

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Wäre es nicht sinnvoll das der DHB die Schiedsrichter so brieft das die regelauslegung internationalen standards angeglichen Wird?

Ich finde die Regelauslegung des DHB eigentlich ganz geeignet und einen guten Kompromiss zwischen der etwas sehr kleinlichen Linie der IHF und dem doch teilweise sehr robusten Spiel in der EHF Championsleague.
 

Murphy

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So viel körperlicher verteidigt man nicht, aber die deutschen Spieler greifen gerne generell hinten rum ans Trikot, was einfach zu einem optisch hervorstechenden Reissen und Zerren führt das nicht erlaubt ist. Nimmt das optisch dann überhand hagelt es 2min, ausserdem kommt man leicht in Situationen wo man von der Seite her schiebt und reisst und das gibt dann gleich auch leichter 2min. Man kann das vermeiden indem man, was Pekeler zwischendurch erfolgreich gemacht hat, verstärkt mit kurzen Stössen in Rücklage stösst, und einen halben Schritt zurück geht. Das nimmt dem Angreifer das Momentum, und ihm gehen die Schritte aus, ausserdem funktioniert dann der Überzieher nicht. Muss man halt intensiv trainieren, um das Feeling dafür zu bekommen. Wichtig ist auch, dass der Mann in Schieberichtung helfen kommt und nicht "bei seinem Mann" stehen bleibt wie Böhm oft, oder gar auf den rausgeht und eine grosse Lücke aufmacht.

Die Grundsätze des Abwehrspiels sind auch gar nicht so schwer. Agieren statt Reagieren und zur Wurfhand muss man den Gegenspieler haben, gegen die Hand kommt die Hilfe. Die oftmals so gelobte Beinarbeit der Deutschen läuft ins Leere, wenn man sich nicht richtig zum Gegenspieler positioniert. Vielleicht sollten sie im Training mal Elemente des Fechtens einbauen.
 

LeZ

Bankspieler
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Also, dass auf dem Niveau einer sich nicht richtig positioniert, glaube ich kann man streichen. Was nicht richtig klappt ist die Idee, dass man dieses Reissen durchsetzen kann wenn das Schiedsrichtergespann das nicht haben möchte. Da gibt es dann keinen Plan B, nämlich dieses permanente Wegstossen in einer Wellenbewegung mit 4 Mann in der Mitte, was andere Mannschaften machen. Die Deutschen haben eher ein Problem damit, wenn sie greifen gleichzeitig gegen schnelle Leute den Überzieher und das Durchdrücken zu verteidigen, wenn die Hilfe nicht kommt. Da ist auch Prokop gefordert, sich die erfolgreichen Taktiken der Topmannschaften abzuschauen, und die Defensivtaktiken entsprechend feinzujustieren damit man was in der Hinterhand hat wenn die Schiedsrichter bestimmte Dinge extrem sanktionieren.

Auf der anderen Seite ist man mit der aktuellen Defensive auch ins Halbfinale gekommen, und hatte Frankreich wieder am Rand der Niederlage. Da ging es dann eher um fehlende Kraftreserven.
 

Sm0kE

The Magic Man
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Die Grundsätze des Abwehrspiels sind auch gar nicht so schwer. Agieren statt Reagieren und zur Wurfhand muss man den Gegenspieler haben, gegen die Hand kommt die Hilfe. Die oftmals so gelobte Beinarbeit der Deutschen läuft ins Leere, wenn man sich nicht richtig zum Gegenspieler positioniert. Vielleicht sollten sie im Training mal Elemente des Fechtens einbauen.

Ich weiß nicht. Manch einer wäre vermutlich nur für Säbel geeignet. :laugh:
 
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