Seles hatte mit den flachen Bällen ihre Probleme, brauchte auf Rasen zu lange für ihre beidhändigen Grundschläge (Vor- und Rückhand).
Allerdings hat Agassi im selben Jahr die starken Aufschläge von Goran Ivanisevic mit brillanten Returns letztlich in einem Fünf-Satz-Match entschärfen können.
Richtig, aber Agassi hatte eben eine besondere Qualität, die viele fälschlicherweise auch Nadal und Djokovic zusprechen, nämlich den - ich nenn ihn mal - BLOCKRETURN.
Andre stand nicht wie die anderen 2-4 Meter hinter der Grundlinie, sondern direkt auf ihr bzw. nur einige Zentimeter hintendran, antizipierte wohin die Beckers, Ivanisevics und Co ihre Bomben bringen, und knallte sie denen so schnell zurück, dass die den Ball schon spielen mussten bevor sie auch nur in der Nähe des Netzes waren.
Es war Agassis Return und seine Passierschläge, die ihn 1992 dort zum Titel brachten.
Er hatte diese enorm effektiven Blockreturns, die auch Becker, Stich, Edberg und Co gut drauf hatten, allerdings nicht in der Qualität bzw. mit der Antizipation wie Agassi. Djokovic und Nadal z. B. haben sie nicht.
Aber rückwirkend muss man nüchtern auch sagen, dass Agassi in Wimbledon nicht zu den Besten aller Zeiten gehört, sogar Ivanisevic steht vor ihm (1 Sieg + 3 Finals, Agassi hat 1 Sieg + 1 Finale).
Kurz und knapp: Wer keinen richtig guten Aufschlag hat (Agassi und Nadal z. B.) hat s in Wimbledon sehr schwer, bei Seles war das mit ihrem Einwurf genau so.
Wie Du richtig sagst lag es auch an ihren weit ausgeholten, beidseitigen beidhand-Schwingern, die einem wie
@Mark2014 scheinbar sehr gut gefallen (siehe sein Avatar, PS: Kleiner Witz Mark
).