O
Oaktree
Guest
Dieser Thread basiert auf dem Artikel "Zwischen Machtmenschen und Ghettogangstern", der heute auf der Crossover
Website veröffentlich wurde.
Vorweg möchte ich sagen, dass ich den Artikel sehr gut finde. Er beschreibt zutreffend, was das zentrale Problem der NBA ist. Darüberhinaus hinterfragt er aber nur wenig - vielleicht, weil es nur der erste Teil ist - und gibt letztlich (noch) keine Antworten.
Ich sehe in dem Verhalten der Spieler eine starke Diskrepanz zwischen dem, was die Liga ihnen gibt und dem, was sie der Liga zurückgeben. Was gibt die Liga den Spielern? Das ist einfach: Ansehen, Ruhm, Bekanntheit und vor allem Geld. Die NBA sorgt dafür, dass die Spieler sich nach 10 - 15 Berufsjahren keine Sorgen mehr um ihre Zukunft machen müssen. Vermutlich werden sich nichtmal deren Kinder Sorgen um ihre Zukunft machen müssen. Was für ein Geschenk der Liga an ihre Spieler! In einer Zeit sozialer Probleme und sozialer Unsicherheiten gibt es wohl nichts besseres für einen Menschen, als eine solche finanzielle Absicherung zu haben. Der ganze Ruhm und die Anerkennung sind Nebenprodukte, die sich allerdings auch wunderbar in Geld umsetzen lassen. Unterm Strich steht ein sorgenfreies Leben finanziert duch die Institution NBA.
Was aber geben die Spieler der NBA zurück. Ja natürlich, sie opfern sich auf, Spielen bis zu 100 Spiele in einem knappen halben Jahr. Richtig, sie spielen. Sie gehen ihrem Hobby nach und werden fürstlich entlohnt. Sicher ist es nicht nur, oder nicht immer, nur Spaß, es ist auch ein Job. Das ist es auf dem Level auf jeden Fall. Doch immer noch ein besserer Job, als 45 Stunden in der Woche in einer Fabrik zu schuften.
Daher behaupte ich nicht, dass es ihr Spiel ist, was sie der Liga zurückgeben (müssen). Vielmehr sollten sie durch ihr Auftreten dafür Sorgen, dass die Institution NBA in dieser Form weiter bestehen bleibt. Dafür muss das Image passen, da hat David Stern vollkommen recht. Die Spieler representieren die NBA, niemand anderes. Die NBA ist ein Unternehmen, ein Millardenbusiness. Und ihre Vertreter: die koksen, saufen, ballern, prügeln sich und laufen rum wie der letzte Schlunz. Wäre ich Oberaufseher dieser Bande (= David Stern), dann würde ich ihnen auch gehörig in den Arsch treten. Denn mit dieser Art der Außendarstellung kann die NBA auf Dauer nicht überleben!
Zu einem sozialen Aufstieg, den die Karriere eines NBA Spielers nunmal mit sich bringt, gehört auch ein "geistiger" Aufstieg. Die Jungs müssen sich mal bewusst werden, was sie für einen Einfluss auf ihre Fans haben. Man schaue sich doch hier nur im Forum um, da wimmelt es von Flash, Kobes und KGs. Die Spieler werden verehrt für das, was sie auf dem Court leisten. Doch was ist mit dem, was abseits des Courts passiert? Steht das zurück, fällt das unter den Tisch? Ich glaube nicht. Zumindest nicht bei den Geldgebern der jungen Fans - den Eltern. Und es fällt sicher auch nicht unter den Tisch, wenn es darum geht, Sponsoren für die Liga zu finden.
Was ich kritisiere ist, dass das Bewusstsein der Spieler für ihren Einfluss weniger schnell wächst, als ihr Bankkonto. Mit jedem Dollar, den das anwächst muss ein NBA Star sich auch Gedanken um seine Verantwortung für die Gesellschaft machen.
Ich meine damit nicht, dass er vergessen soll, wo seine Wurzeln sind. Wie wir tagtäglich in Einzelportraits lesen, kommt mindestens jeder zweite NBA Spieler aus dem Ghetto. Diese Aussage sei einfach mal so hingenommen, obwohl ich an der Richtigkeit Zweifel hege. Jemand der sich zum Star hochgearbeitet hat, lässt sich einfach besser verkaufen. Nun gut.
Bedarf es aber, um sich seiner Wurzeln bewusst zu sein, einem Auftreten, wie es unsere Stars an den Tag legen? Sicher nicht. Wie scheinheilig ist es denn, über Tatoos, Bling Bling und Rap eine Verbindung zu den armen Homies "in da hood" aufzubauen und auf der anderen Seite ein abgeschottetes Leben in Saus und Braus (Villen, Autos, ...) zu führen. Für wie dumm halten die Spieler (oder: wie dumm sind) ihre Fans? Ist ein Iverson nur, weil er von Kopf bis Fuß tätowiert ist und die Buchse auf halb 7 trägt noch jemand aus der "Hood"? Sicher nicht. Jeder NBA Spieler ist ein Businessman, der Fans nur so nah wie eben nötig an sich heran lässt. Dann bitte möge er sich auch auf und abseits des Courts so verhalten!
Website veröffentlich wurde.
Vorweg möchte ich sagen, dass ich den Artikel sehr gut finde. Er beschreibt zutreffend, was das zentrale Problem der NBA ist. Darüberhinaus hinterfragt er aber nur wenig - vielleicht, weil es nur der erste Teil ist - und gibt letztlich (noch) keine Antworten.
Ich sehe in dem Verhalten der Spieler eine starke Diskrepanz zwischen dem, was die Liga ihnen gibt und dem, was sie der Liga zurückgeben. Was gibt die Liga den Spielern? Das ist einfach: Ansehen, Ruhm, Bekanntheit und vor allem Geld. Die NBA sorgt dafür, dass die Spieler sich nach 10 - 15 Berufsjahren keine Sorgen mehr um ihre Zukunft machen müssen. Vermutlich werden sich nichtmal deren Kinder Sorgen um ihre Zukunft machen müssen. Was für ein Geschenk der Liga an ihre Spieler! In einer Zeit sozialer Probleme und sozialer Unsicherheiten gibt es wohl nichts besseres für einen Menschen, als eine solche finanzielle Absicherung zu haben. Der ganze Ruhm und die Anerkennung sind Nebenprodukte, die sich allerdings auch wunderbar in Geld umsetzen lassen. Unterm Strich steht ein sorgenfreies Leben finanziert duch die Institution NBA.
Was aber geben die Spieler der NBA zurück. Ja natürlich, sie opfern sich auf, Spielen bis zu 100 Spiele in einem knappen halben Jahr. Richtig, sie spielen. Sie gehen ihrem Hobby nach und werden fürstlich entlohnt. Sicher ist es nicht nur, oder nicht immer, nur Spaß, es ist auch ein Job. Das ist es auf dem Level auf jeden Fall. Doch immer noch ein besserer Job, als 45 Stunden in der Woche in einer Fabrik zu schuften.
Daher behaupte ich nicht, dass es ihr Spiel ist, was sie der Liga zurückgeben (müssen). Vielmehr sollten sie durch ihr Auftreten dafür Sorgen, dass die Institution NBA in dieser Form weiter bestehen bleibt. Dafür muss das Image passen, da hat David Stern vollkommen recht. Die Spieler representieren die NBA, niemand anderes. Die NBA ist ein Unternehmen, ein Millardenbusiness. Und ihre Vertreter: die koksen, saufen, ballern, prügeln sich und laufen rum wie der letzte Schlunz. Wäre ich Oberaufseher dieser Bande (= David Stern), dann würde ich ihnen auch gehörig in den Arsch treten. Denn mit dieser Art der Außendarstellung kann die NBA auf Dauer nicht überleben!
Zu einem sozialen Aufstieg, den die Karriere eines NBA Spielers nunmal mit sich bringt, gehört auch ein "geistiger" Aufstieg. Die Jungs müssen sich mal bewusst werden, was sie für einen Einfluss auf ihre Fans haben. Man schaue sich doch hier nur im Forum um, da wimmelt es von Flash, Kobes und KGs. Die Spieler werden verehrt für das, was sie auf dem Court leisten. Doch was ist mit dem, was abseits des Courts passiert? Steht das zurück, fällt das unter den Tisch? Ich glaube nicht. Zumindest nicht bei den Geldgebern der jungen Fans - den Eltern. Und es fällt sicher auch nicht unter den Tisch, wenn es darum geht, Sponsoren für die Liga zu finden.
Was ich kritisiere ist, dass das Bewusstsein der Spieler für ihren Einfluss weniger schnell wächst, als ihr Bankkonto. Mit jedem Dollar, den das anwächst muss ein NBA Star sich auch Gedanken um seine Verantwortung für die Gesellschaft machen.
Ich meine damit nicht, dass er vergessen soll, wo seine Wurzeln sind. Wie wir tagtäglich in Einzelportraits lesen, kommt mindestens jeder zweite NBA Spieler aus dem Ghetto. Diese Aussage sei einfach mal so hingenommen, obwohl ich an der Richtigkeit Zweifel hege. Jemand der sich zum Star hochgearbeitet hat, lässt sich einfach besser verkaufen. Nun gut.
Bedarf es aber, um sich seiner Wurzeln bewusst zu sein, einem Auftreten, wie es unsere Stars an den Tag legen? Sicher nicht. Wie scheinheilig ist es denn, über Tatoos, Bling Bling und Rap eine Verbindung zu den armen Homies "in da hood" aufzubauen und auf der anderen Seite ein abgeschottetes Leben in Saus und Braus (Villen, Autos, ...) zu führen. Für wie dumm halten die Spieler (oder: wie dumm sind) ihre Fans? Ist ein Iverson nur, weil er von Kopf bis Fuß tätowiert ist und die Buchse auf halb 7 trägt noch jemand aus der "Hood"? Sicher nicht. Jeder NBA Spieler ist ein Businessman, der Fans nur so nah wie eben nötig an sich heran lässt. Dann bitte möge er sich auch auf und abseits des Courts so verhalten!