beides schlechte beispiele. Heroes und X-Men behandeln nur den Kampf gegen das Böse und sind auch völlig losgelöst von der Welt.
Und M Night blablas stärke ist nicht der Twist, sondern die Inszenierung. Aber viel zu viele Leute reduzieren seine Filme auf den Twist, als ob man ins Kino geht und sagt: "Überrasch mich, aber überrasch mich gut".
Komisch, denn für mich sind einige Figuren nicht eindimensionaler "gut" oder "böse" ausgerichtet als Jackson und Willis in "Unbreakable". Allzuoft werden ihre Zweifel angesprochen bis gar zur Radikalität, die sie wegen ihres Frusts an den Tag legen. Die Inszenierung als Außenseiter (für mich der interessanteste Punkt bei den beiden "X-Men"-Filmen von Singer) fand ich ziemlich überzeugend und die Figuren - einmal die Filmlogik akzeptiert, dass die Fähigkeiten nunmal das Resultat von Mutation sind und dass die Geschichte in der nahen Zukunft spielt - nicht völlig von der Welt losgelöst, während Shyamalans Versuch, die Superkräfte einem angeblich aus dem Leben gegriffenen Menschen aufzudrücken, auf mich verkrampft und dahingebogen wirkt. Allenfalls die nicht so stark übertriebenen Superkräfte wirken realer. Aber es soll hier weniger um die Vergleiche der Filme an sich gehen - ich hatte sie als Antwort auf dein Argument genannt, dass das Interesse an der "Entdeckung der Superkräfte" den Film trägt und ihn zu etwas besonderem macht. Ganz offensichtlich reichen doch für einige Beobachter die paar Szenen nicht, um stark zu fesseln oder gar um andere Schwächen (Dramaturgie vor allem) zu übertünchen.
Die Einschätzung der Inszenierung ist sowieso abhängig von der gesamten subjektiven Wahrnehmung. "Sixth Sense" fand ich sehr gut, und "Signs" wirkt lange Zeit gut, bis er vom sehr schwachen Ende und seiner völlig fehlenden Logik* kaputtgemacht wird. "The Village" wirkte auf mich damals im Kino weitaus besser als beim zweiten Sehen (erstens weil ich sowieso jeden Film im Kino besser als auf DVD finde, und zweitens weil ich aus unerklärlichen Gründen damals tatsächlich von der Auflösung überrascht war, obwohl sie gar nicht so originell war), bei dem er nur noch zäh war.
Spricht das für eine gute Inszenierung? Für mich eher nicht, wenn es auch daran liegen kann, dass das Material, das sich Shyamalan zusammenschreibt, einfach nicht genug hergibt, und so mit Inszenierungen nicht mehr viel zu retten war. Mit seinen Twists war dies teils beim ersten Sehen seiner Filme noch möglich, aber bei "Unbreakable" und vor allem bei "Lady in the Water" kam für mich viel zu wenig - gerade ohne ansprechende Figuren (meine Meinung) haben diese Filme erst recht keine Chance mehr, die schwachen Drehbücher zu überspielen und mich ordentlich zu unterhalten.
Einfach mit "dann habt ihr ihn nicht verstanden" kann man den Ärger, den einige wegen dieser Filme empfinden, nicht abtun. Die Filme polarisieren stark oder bieten für manche (wie zum Beispiel dich) Projektionsfläche, um die Substanz des Films mit anderen Augen zu sehen. Wie andere ihn bewerten, liegt aber dennoch bei ihnen. Mein Anspruch an Filme ist nur ein einziger: Von einer Geschichte für zwei Stunden gut unterhalten zu werden. Das traf auf "Unbreakable" wie gesagt nur mäßig zu.
"The Happening" habe ich jedenfalls erst einmal hintenangestellt, weil mir die Lust auf Shyamalans Filme vergangen ist.
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Die tödliche Schwäche der Außerirdischen ist also Wasser - was suchen sie dann eigentlich ausgerechnet auf einem Planeten, dessen Oberfläche zu 70% aus Wasser besteht und auf dem in fast allen Regionen bis auf wenigen Wüsten auch noch früher oder später Wasser vom Himmel fällt? Die Aliens sind ausreichend intelligent und weit genug entwickelt für Reisen durchs Weltall und für eine strategische Planung, wie sie die Erde erobern wollen, aber dennoch kamen sie nicht auf den simpelsten Gedanken, sich erst einmal das Ziel mal über einen Zeitraum von einem Tag anzusehen, ob es sich überhaupt eignet? Autsch, das tat mir wirklich weh, denn man muss nicht mal lange nachdenken, bis einem dieser Quatsch auffällt. Solche Wesen wären schon vor Äonen dahingerafft worden, denn sie sind die besten Kandidaten für einen Darwin-Award.