bigdog8 schrieb:
Kann mich deiner Kritik nur anschließen. Auch der Soundtrack und dessen Einsatz bestechen mMn (klick mich).
:rocky:
Klasse Szene, Arschbombe mit Kippe im Mund und melancholisch abwesenden Ausdruck im Gesicht bekommt einfach nur einer so hin. :laugh2:
Vergebe gar 9 Punkte und damit einen zweiten Platz im internen WA-ranking hinter der Submarine-Crew
Bei mir: 1. Tenenbaums (9.5), 2. Darjeeling & Rushmore (8.5), 4. Zissou (8), Bottle Rocket (7.5)
janonym schrieb:
Ich weiß nicht; der Vergleich drängt sich automatisch auf wenn man die Chronologie der Ereignisse betrachtet und darüber hinaus die Vergewaltigung als Hintergrund behält. Da können sich beide Filme noch so sehr unterscheiden, aber gewisse Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen.
Da es wohl nur sehr wenig Film-Beispiele gibt (mir fiele fast nur noch 5x2 ein), die diesen chronologischen Weg kann man den Vergleich schon verstehen, klar, aber gerade dieses eine prägnante erzählerische Mittel wird konsequenter in Irréversible als in Memento eingesetzt (Noé kehrt beispielsweise sogar die Dramaturgie völlig um, in Memento gibt es einen vorwärts gerichteten Teil...). Daher hat mich das "Memento in schlecht" etwas gewundert.
Naja, und inhaltlich bzw. stylistisch liegen Welten zwischen Nolan und Noé, keine Frage. Falls dir gerade der Aspekt Hass bzw. Zorn "gefallen" hat kann ich dir auch
"Seul contre tous" empfehlen. Ist schlichter insziniert, aber in seiner Darstellung einer gewissen Lebenssituation noch befremdlicher und schwerer verdaulich als "Irreversible".
bei mir die Tage:
"Napoleon Dynamite" (2004)
Also das war einer der witzigsten Filme, die ich zuletzt gesehen hab. Der Charakter der titelgebenden Hauptfigur Napoleon Dynamite ist extrem ungewöhnlich, irgendwie eine Übertreibung aller eh schon überspitzten Darstellungen eines typischen Highschool-"Nerds", der aber vollkommen in seiner eigenen Welt lebt, mit genug Selbstvertrauen ausgestattet ist und doch nicht als Idiot rüberkommt, getreu dem Motto:
"What are you gonna do today, Napoleon?" - "Whatever I feel like I wanna do. GOSH!" :rocky:
Um sich die von Jon Heder dargestellte Figur irgendwie vorstellen zu können muss man wohl einen Blick in den
Trailer riskieren.
Der Low-Budget-Film ist nicht im klassischen Sinne spannend sondern zeigt das alltägliche Leben irgendwo im Nirgendwo von Idaho zwischen Familie und Schule, die Figuren sind allesamt äußerst skurill und tragen durch trockene Situationskomik den Film. Napoleon lebt mit seinem 32jährigen Bruder Kip zusammen im Haus der Großmutter und muss sich mit seinem verhassten Onkel rumschlagen, dabei sind vor allem die Dialoge zwischen den Dreien ein ständiges Highlight,
Napoleon: "You stay home and eat all the freakin' chips, Kip." - "Napoleon, don't be jealous that I've been chatting online with babes all day."
Obwohl der Film im Hier und Jetzt spielt wirkt alles sehr 80er mäßig, klasse wie völlig natürlich und sogar passend Songs wie "Forever Young" oder "Time after Time" ihren Platz haben. *g*
Naja, für viele sicher trotz der Anhäufung von Lakonie und Ironie eine Spur zu schwachsinnig, ich fand das Ganze sehr unterhaltsam. 8.5/10
(bemerkenswert auch das Einspielergebnis von 46 Mio. US-Dollar bei 400k Produktionskosten)
"Hellboy" (2004)
Unter vielen mißglückten Comicverfilmungen ein kleiner Lichtblick, allerdings auch nichts Besonderes. Die Story ist im Sinne der Action recht simpel, die "coolen" Superhelden-Sprüche zumeist lahm ->
"I'm fireproof, you're not." ist da zwischen all den "Mmmm... nachos!" catchphrases fast noch am Besten.
Ohne das ich mir für die Comic-Vorlage je interessant habe ging dieser Streifen ziemlich an mir vorbei, das imposante Auftreten von Ron Perlman verhindert eine schlechtere Bewertung. 5/10
"Gran Torino" (2008)
Der letzte große Auftritt von "Dirty Harry" überzeugt auf der Unterhaltungsebene voll und ganz, vor allem in der ersten Filmhälfte kann man sich über den mürrischen Oldie Kowalski prächtig amüsieren, die Rolle ist wie gemacht für Eastwood. Die dramatische Zuspitzung zum Ende hin gelingt dagegen leider nicht völlig, etwas zu pathetisch ein paar Momente, etwas zu klischeehaft ein paar Charaktere.
Trotzdem bleiben vor allem viele gelungene Dialoge im Gedächtnis, die ironische Grundstimmung wirkt nicht aufgezwungen, die konservative Weltanschauung realistisch. 7.5/10
"Dan in Real Life" (2007)
Ein netter, süßer Film, der vor allem für Carell-Fans interessant ist (gibt, wie der Titel vermuten lässt, kaum eine Einstellung ohne ihn). Seine Figur ist strikt nach dem Schema "eine Spur zu unangepasst, etwas zu zurückhaltend, aber umso liebenswerter" aufgebaut. Die sehr natürlich wirkende und mit viel Leichtigkeit ausgestatte Juliette Binoche passt ebenfalls sehr gut in den Film.
Die angenehm ruhige Erzählweise mit Fokussierung auf die Eigenarten der Charaktere kann die sonst schwache und vorhersehbare Story etwas kaschieren, die nachdenklichen Parts sind ab und an grenzwertig kitschig. 6.5/10
"Hollywood Ending" (2002)
Ein Woody Allen Film, der es nichtmal auf eine deutsche Synchro bringt ist selten, aber in dem Fall irgendwie nachvollziehbar. Dabei klingt die Grundkonstellation sogar recht witzig: Der verschroben exzentrische und vor allem
ehemalige Erfolgsregisseur Val Waxman (Allen) bekommt eine letzte große Studioproduktion als Chance um nicht völlig in der TV-Werbespot-Versenkung zu verschwinden. Kurz vor Drehbeginn erblindet er jedoch aufgrund von psychischen Stress und muss, um den Job nicht gleich wieder zu verlieren, den Film so vor Vorne bis Hinten drehen.
Da es dem Film aber an dramaturgischer Finesse fehlt wird diese gute Plot-Idee verschenkt, Woody Allen spielt seinen verplanten Regisseur wie man es erwartet, nur selten gibt es unter der Anhäufung von nervösen Ausflüchten treffende Pointen. Kein schlechter, aber ein verzichtbarer Film, der nur Fans richtig interessieren dürfte. 6/10