Boy A (2007)
Britisches Drama mit einem überragenden Andrew Garfield, der mich letztes Jahr als Eduardo Severin in "The Social Network" schon begeistern konnte. Boy A handelt von einem jungen Erwachsenen, der nach einem Mord im Kindesalter nun versucht sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Entscheidend bei diesem Versuch ist die neue Identität, das ewige Geheimnis um die eigene Vergangenheit, nur so besteht überhaupt eine Chance auf normales Leben. Auch wenn der Film sofort Sympathien für seine Hauptfigur aufbaut bezieht er keine klare Stellung zu Frage, wer überhaupt eine zweite Chance verdient hat. Das ganze ist spannend, emotional und glaubwürdig ausgestaltet. Dabei hält der Film ein hohes Maß an Intensität, da der Blick aufs Wesentliche, den inneren Konflikt der Hauptfigur, nie verloren geht.
8/10
Coffee and Cigarettes (2003)
Eine Sammlung von 11 Kurzfilmen, in schwarz-weiß gefilmt, die jeweils das Aufeinandertreffen von zwei Personen (selten drei) in einer Alltagssituation thematisieren.
Zu Kaffee und Zigaretten wird gesmalltalkt, wobei es Jarmusch viel eher um die Worte geht, die nicht ausgesprochen werden. Um das taktische Spiel mit dem Gegenüber. Das erfordert natürlich ein gutes Timing, welches vor allem von Alfred Molina, Tom Waits oder Bill Murray in den unterhaltsamsten Episoden phantastisch umgesetzt wird. Andere Beiträge fallen dagegen etwas ab, auch wenn zumindest der hochinteressante Cast (White Stripes, Buscemi, Begnini oder Cate Blanchett) spannend zu beobachten ist. Insgesamt ein nettes Experiment, bei dem mich aber höchstens die Hälfte der Beiträge gut unterhalten hat.
5/10
Bill & Ted's Bogus Journey (1991)
Schließt direkt an den Vorgänger an und überzeugt immernoch durch den typischen Humor der beiden Dumpfbacken. Eine optimale Komödie zum abschalten. 6/10
Easy A (2010)
Um den lästigen Fragen der besten Freundin auszuweichen erfindet Highschool-Mauerblümchen Olive (Emma Stone) eine kleine Lüge - so hat sie doch am vergangenen Wochenende tatsächlich ihre Unschuld verloren. Bald weiß es natürlich die ganze Schule, es kommen weitere Lügen dazu, ein Image als Oberschlampe heftet nun unwiederbringlich an ihr.
Na ja, im besten Moment werden ganz direkt John Hughes Filme zitiert, hier zeigt sich aber auch Deutlichsten was diesem Streifen zu einem guten Film fehlt. Die Moral ist plump, die Geschichte über beide Ohren durchkonstruiert und Olive handelt zu oft zu unglaubwürdig. Zumindest habe ich es so empfunden, dass sie mit offenen Augen auf ihre persönliche Katastrophe zuläuft.
Begeisterte Fans von Clueless sollten auf jeden Fall hier reinschauen, und das meine ich nicht durchweg negativ, beide Werke haben unterhaltsame Momente und witzige Dialoge, sind aber im Herzen auch sehr simpel gestrickt.
5.5/10
Scott Pilgrim vs. the World (2010)
So stelle ich mir eine gelungene Comic Verfilmung vor. Diese unglaubliche Anzahl an visuellen Einfällen, eine den Zuschauern ins Auge springende Spielfreude der Darsteller und durchweg attraktive und bis ins Unrealistische durchgestylte Charaktere. Dabei findet Scott Pilgrim vs. the world sogar zu einer Einzigartigkeit, die ich beispielsweise bei "Kick - Ass" vermisst habe, ist dabei aber auch sperriger für Menschen, die mit der Kultur rund um Mangas, Guitar Hero oder anderen Videospielen wenig zu tun haben und denen so der Blick für die vielen kleinen Anspielungen fehlen wird.
Erfreulich auch, dass der dann wieder genretypischen coming-of-story genug Platz eingeräumt wird. Ein Film voller frischer Ideen, die temporeich aber nie hektisch umgesetzt wurden.
8/10