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Indiana Jones und das Rad des Schicksals
War eigentlich ganz in Ordnung. Stellenweise guter Indy-Charme und witzige Szenen.
Der Schluss hats aber echt versaut. Come on, Treffen mit Archimedes. Ok. es ist Indiana Jones, Mythologie und Abenteuer. Aber das war einfach too much. 6,5/10
Ich fand es eigentlich ganz passend und witzig. Die Bundeslade oder der Heilige Gral inklusive Treffen mit dem tausendjährigen Kreuzritter der ihn seit 1.000 Jahren bewacht waren jetzt nicht unbedingt realistischer
Komme soeben aus dem Bob Dylan Film. Kleiner Spoiler vorab:
Werde mich nachher gleich noch ein wenig an den PC setzen um mal mit meinen Oscar-Rezensionen anzufangen (für die, die es interessiert ). Hab jetzt glaub ich alles von meiner Liste durch, bis auf "The Wild Robot", welcher jetzt gleich noch folgt.
Während des Zweiten Weltkriegs gab es einen dreijährigen Rückstau an Post - sowohl an die Soldaten als auch von ihnen. Dies ist die Geschichte der schwarzen WACs, die dieses Problem lösten - ein Problem, das niemand sonst lösen konnte - und mit welchen Problemen sie konfrontiert wurden.
Ich habe diesen Film sehr genossen. An manchen Stellen hat es mich wütend gemacht - der Rassismus und Sexismus, dem sie ausgesetzt waren - und an anderen Stellen hat es mich zum Weinen gebracht - ich kann nicht sagen, warum (Spoiler). Meiner Meinung nach war es eine großartige, gut erzählte Geschichte mit einer talentierten Besetzung. Auf jeden Fall einen Blick wert.
Während des Zweiten Weltkriegs gab es einen dreijährigen Rückstau an Post - sowohl an die Soldaten als auch von ihnen. Dies ist die Geschichte der schwarzen WACs, die dieses Problem lösten - ein Problem, das niemand sonst lösen konnte - und mit welchen Problemen sie konfrontiert wurden.
Ich habe diesen Film sehr genossen. An manchen Stellen hat es mich wütend gemacht - der Rassismus und Sexismus, dem sie ausgesetzt waren - und an anderen Stellen hat es mich zum Weinen gebracht - ich kann nicht sagen, warum (Spoiler). Meiner Meinung nach war es eine großartige, gut erzählte Geschichte mit einer talentierten Besetzung. Auf jeden Fall einen Blick wert.
Yeah maybe it is that. Don't get me wrong. This is one of those movies that serves a greater cause. Just like Men of honour, RedTails or 42. Those kind of movies are strongly needed. But for e.g. the last scene of the movie. It's just a little bit to much for my taste
Komme soeben aus dem Bob Dylan Film. Kleiner Spoiler vorab:
Werde mich nachher gleich noch ein wenig an den PC setzen um mal mit meinen Oscar-Rezensionen anzufangen (für die, die es interessiert ). Hab jetzt glaub ich alles von meiner Liste durch, bis auf "The Wild Robot", welcher jetzt gleich noch folgt.
Hoffe ich enttäusche dich jetzt nicht Wie immer ein paar wilde Takes dabei, die sicherlich nicht jeder so sieht.
Aber here we go: Meine Oscarfilme für 2025. Diesmal in chronologischer Reihenfolge.
Anora - 7,5/10
"Use Instagram."
"I don’t have Instagram. I’m an adult, man. What are you talking about?"
Den Anfang meiner Oscarsichtungen machte dieser Film. Wie immer widmet sich Sean Baker dem Thema "Sex" in der ein oder anderen Form. 2017 mit "The Florida Project" hatte er einen guten Versuch, sein letzter Film hingegen ("Red Rocket") war weniger gelungen. Dieser hier macht den letzten Ausrutscher wieder wett.
Im ersten Teil, als das Alltagsleben der Stripperin Anora beleuchtet wird, geht es noch etwas expliziter zur Sache. Auch und vor allem, als sie den jungen russischen Oligarchen-Sohn Wanja kennenlernt, der sie als seine persönliche Prostituierte bucht. Um nicht mehr nach Russland zurückzumüssen will er Anora bei einem gemeinsamen Ausflug nach Las Vegas heiraten, was diese zum Teil aus Verliebtheit, vor allem aber auch aus Interesse am neuen Lebensstil, annimmt.
Als Wanjas Eltern davon erfahren, schicken sie die Handlanger Garnick, Igor und Toros, um die Ehe annullieren zu lassen und Wanja nach Hause zu holen. Hier nimmt der Film eine positive Wendung (weg von der FSK 18 Version von "Pretty Woman"), und während der junge Neu-Ehemann beim Anblick der 3 Gangster umgehend abhaut, ist Anora deutlich entschlossener und nicht bereit, ihren neuen Status ohne Weiteres aufzugeben.
Hauptdarstellerin Mikey Madison ist mit einer ordentlichen Leistung durchaus zurecht für einen Oscar nominiert. Warum Juri Borissow als bester Nebendarsteller nominiert wurde verstehe ich hingegen weniger, seine Rolle gibt mMn einfach zu wenig dafür her. Aber okay.
Conclave - 8/10
"I don't want your vote!"
"Nevertheless... you have it."
Der Papst ist tot, es lebe der neue Papst. Diesen im neuen Konklave zu finden wird vom britischen Kardinal Lawrence überwacht, der insgeheim seinen liberal ausgerichteten Buddy Aldo Bellini favorisiert, aber gemeinsam mit diesem einer konservativeren Überzahl trotzen muss.
Intrigen, politische Spielchen und persönliche Eitelkeiten prägen die Wahl und nehmen nach und nach einige vielversprechende Kandidaten aus dem Rennen. Nicht einfacher wird die Lage, als plötzlich ein (vom verstorbenen Papst zuvor heimlich ernannter) neuer Bischof vor der Tür steht und den mit heftigen Glaubenszweifeln geplagten Lawrence gegen dessen Willen als seinen persönlichen Favoriten hofiert. Das alles wird mit einem sehr ordentlichen WTF?-Finale abgerundet.
Spannend und unterhaltsam von Edward Berger inszeniert, mit einem gewohnt abliefernden Ralph Fiennes. Bei Isabella Rossellini's Nominierung gilt das gleiche wie bei der von Juri Borissow - warum das notwendig war, naja. Fun Fact: Nebendarsteller Carlos Diehz hat vor seiner ersten richtigen Filmrolle 30 Jahre lang als Architekt gearbeitet. Danach war ihm wohl langweilig.
The Substance - 2/10
"The balance must be respected."
"So respect it."
Vorhin hab ich gesagt, dass "Anora" mein erster Film aus der Liste war. Naja, nicht ganz... war der hier. Ich verdränge ihn nur gerne.
Meine Fresse, was war der Streifen nervig. Mit dem Holzhammer eingeprügelte Sexismus-Kritik, die aber - und das ist das eigentliche Problem - mit den gleichen Mitteln arbeitet wie die Filme, die kritisiert werden und genau deshalb komplett an Wirkung verliert (auch weil es darüber hinaus ironischerweise an jeglicher Substanz fehlt).
Totale Fokussierung auf den oftmals sehr nackten Körper von Margaret Qualley, während Demi Moore als abschreckender, immer hässlicherer Gegenpart dargestellt wird. Die wird dann in Kritiken gerne als mutig porträtiert, weil sie sich mit über 60 Jahren nochmal ausgezogen hat. Der Witz funktioniert dann aber halt aber nicht im Film, sondern erst im Nachhinein über die Meta-Ebene.
Abgerundet wird der misslungene Versuch einer Parodie mit der lächerlichen Darstellung eines sexistischen Fernsehproduzenten, gespielt von Dennis Quaid. Ob persönliche Vorerfahrung beim Casting eine Grundvoraussetzung war ist mir allerdings ebenso wenig bekannt wie die Antwort auf die Frage, ob Herr Quaid die Ironie seiner Rollenwahl erkannt hat oder nicht.
Nickel Boys - 8/10
"What, you think they're gonna put your picture on the cover of Life magazine? You think anyone cares what’s going on at Nickel?"
Ruhiger, aber bei weitem nicht einfacher Film über eine rassistisch geprägte Besserungsanstalt für Jugendliche (die "Nickel Academy"), welcher hauptsächlich im 1960er Florida spielt. Der unschuldig verhaftete Elwood leidet wie die anderen schwarzen Jugendlichen unter den unmenschlichen Bedingungen, bei denen sie der Willkür der Wächter ausgesetzt sind und als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Das sind jedoch nicht die einzigen Probleme...
Interessante Erzählweise, bei der die Perspektive buchstäblich zwischen Elwood und seinem einzigen Freund Turner hin- und herwechselt. Zwischendurch wechselt die Geschichte dann in die aktuelle Zeit, in der Elwood mit den Folgen und der Aufarbeitung der Geschehnisse beschäftigt ist. Absolute Empfehlung, brauch ich nix weiter dazu sagen.
Wicked - 7,5/10
"Just come with me!"
"I couldn't possibly, this is your moment... I'm coming."
Die Verfilmung eines Musicals von 2003, welches auf einem Roman von 1995 basiert, der wiederum auf einem Film von 1939 basiert, welcher auf einem Kinderbuch von 1900 basiert. Ah, okay, alles klar...? Hab zuvor nichts davon gekannt, lediglich den Titel "The Wizard of Oz". Aber gut, dann halt komplett ohne jegliche Vorerfahrung ran an die Sache.
Die Geschichte dreht sich um eine missverstandene junge Frau (Elphaba) mit magischen Kräften und grüner Hautfarbe, welche dadurch selbst in der fiktiven Welt von Oz eine super krasse Außenseiterin ist und mehr oder weniger durch Zufall an der Shiz Unversity (4 real!) einen Studienplatz in Zauberei erhält, mit krasser 1-zu-1 Betreuung von der Dekanin Madame Morrible, die ihr hohes Potential erkennt. Unterrichtet wird Elphaba außerdem von der intelligenten, sprechenden Ziege Dr. Dillamond, welcher wie alle anderen sprechenden Tiere mehr und mehr offene Diskriminierung erleiden muss. Als Dr. Dillamond letzten Endes aus dem Unterrichtsraum gewaltsam abgeführt wird protesiert Elphaba und erhält kurz darauf eine Einladung vom großen Zauberer von Oz, wohin sie dann auch zusammen mit ihrer (mehr mit sich selbst als mit allen anderen beschäftigten) Mitbewohnerin Galinda a.k.a Glinda a.k.a Belinda fährt.
Liest sich vielleicht im ersten Moment nicht so, aber die Geschichte taugt mir durchaus und hat trotz seines ernsthaften Hintergrundes einen angenehmen Humor, hauptsächlich verköpert durch Ariana Grandes Charakter Galinda. Der nicht nur als Comic Relief funktioniert, sondern auch sehr zwiespältig ist. Cynthia Erivo in der Hauptrolle ist ebenfalls gut (auch wenn Galinda ein bisschen die Show stiehlt) und hat durch ihre Nominierung die Chance auf den EGOT. Wegen den Songs hab ich mir den Streifen letztendlich noch ein zweites Mal gegeben, da hatte ich beim ersten Durchgang so ein wenig Andrew Lloyd Webber Vibes. Jetzt im Nachhinein gehen die schon in Ordnung, wobei "Popular" aus meiner Sicht klar das beste Lied ist.
Eine Gute Entscheidung ist im übrigen, den Film in 2 Teile zu splitten. Klar, kann man natürlich auch zweimal an den Kinokassen abkassieren, aber das ursprüngliche Musical dauert ja auch 3 Stunden. Entweder muss man viel kürzen, was bei einem Musical natürlich etwas doof ist... oder eben das.
September 5 - 7/10
"If - I'm saying if - they kill a hostage on live television, whose story is it? Is it ours, or is it theirs?"
Film über das Münchner Olympia-Attentat von 1972 aus der Sicht der übertragenden Journalisten vor Ort, die nicht nur deshalb mit der Situation überfordert sind weil sie Sportjournalisten sind, sondern auch weil es die erste jemals stattgefundene Live-Übertragung eines terroristischen Anschlages war.
Bei mir hat das auch aus biografischen Gründen großes Interesse geweckt, und zum Glück hat der Film ganz gut abgeliefert. Nicht übermäßig dramatisch oder pathetisch und immer mit der Frage im Hintergrund ob man gerade das richtige oder das falsche macht (kein großartiger Spoiler an der Stelle: leider hauptsächlich das falsche). Interessante Perspektive, die der Film da bietet.
Nosferatu - 5/10
"How I look forward to retiring to your safe city of a modern mind, who knows nothing of... nor believes any such morbid... fairytales. A modern city full of modern, youthful beating hearts."
Uff, naja... ich mach's kurz an dieser Stelle: Sicherlich ein Film für Genre-Liebhaber, da ich aber (abgesehen vom Buch) von vornherein eher weniger am Dracula-Stoff interessiert und zudem kein ausgesprochener Kenner des Kinos der Weimarer Republik bin, kann ich schwer irgendwelche Vergleiche heranziehen.
Hätte alles in allem sicherlich schlechter sein können, und Bill Skarsgård hat sich große Mühe gegeben dass man ihn nicht erkennen kann. Schön für ihn, hat aber leider nicht ganz für eine eigene Nominierung gereicht.
Emilia Pérez - 5/10
"Is it you?"
"Bingo."
So, hier mal ein Crash-Kurs in Murphy's Law, sowohl für die Macher des Films als auch für die Oscar Academy. Gefühlt alles, was nach dem Drehen und nach den insgesamt stolzen 13 Nominierungen schiefgehen konnte, ging dann auch schief. Kann mich an keinen Film erinnern, der vor den Oscars dermaßen oft in die Kloschüssel gegriffen hat wie dieser hier...
Angefangen bei der Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón, deren unrühmliche Twitter-Vergangenheit haargenau nach den Oscar-Nominierungen ans Tageslicht kam. Ich mein, es ist nun wirklich nicht der schwerste Background-Check in der Geschichte der Menschheit, kann man vielleicht mal vor dem endgültigen Casting durchführen. Letzten Endes hat man die weitere Vermarktung des Filmes "Emilia Pérez" ohne die Darstellerin von Emilia Pérez durchgeführt, was natürlich ziemlich weird ist. Blöderweise ist sie jetzt als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Dann haben sich die Mexikaner über die stereotype Darstellung von Mexiko im Film aufgeregt, zudem gab es Kritik am Casting von Zoë Saldaña, die einen puerto-ricanischen Background hat (welch Ironie, sonst beschwert sich der Rest von Südamerika stets darüber, dass in Hollywood nahezu alle Latino-Rollen von Mexikanern gespielt werden). Mit dem fehlenden mexikanischen Akzent von Saldaña brauchen wir an der Stelle auch gar nicht erst anfangen.
Dann hat auch noch der franzöische Regisseur Jacques Audiard, der sowohl kein spanisch (WTF?) als auch kein englisch (WTF???) spricht, freimütig erzählt, dass er sich gar nicht groß mit Mexiko beschäftigt hat und das bisschen, was er wusste, für ihn ausreichend war um den Film zu machen. Nicht nur das, er hat zudem auch noch nach der aufkommenden Kritik in letzter Minute ein Q&A in Mexiko abgesagt und ließ die einzige Mexikanerin im gesamten Hauptcast (Adriana Paz) die ganze Sache alleine ausbaden. Sympathisch. Ach ja, nicht nur dass er kein englisch und spanisch kann, natürlich konnte auch keiner der Hauptdarsteller im umgekehren Fall französisch. WTF zum dritten.
Die Kritik über die Anwendung von künstlicher Intelligenz bei der stimmlichen Verbesserung von Karla Sofía Gascón und die allgemeine Kritik des Films als "Narco-Musical" will ich an dieser Stelle nicht mal weiter ausführen. Auch die Darstellung von geschlechtsangleichenden Operationen in Liedform führte zu einigen wirklich cringen Momenten. Originales Zitat aus dem Film:
"Hello, very nice to meet you! I'd like to know about sex-change operation."
"I see, I see, I see. Man to woman or woman to man?"
"Man to woman."
"From penis to vagina."
Warum trotzdem 5 Punkte? Der Film hatte einfach trotz aller berechtiger Kritik so viel Potential, und mit einem weniger ignoranten Regisseur, einem besseren Casting und vor allem auch mit einem besseren Drehbuch hätte das vielleicht etwas werden können, dass 13 Nominierungen rechtfertigen könnte. So war es aber leider trotzdem ein ziemlicher Griff ins Klo bei Hollywoods diesjährigem Versuch, gesellschaftskritische Töne bei den Oscars zu pushen. Bin gespannt, ob die Academy den Film nach all den Kontroversen beim Voting jetzt komplett durchrasseln ließ.
The Brutalist - 3/10
"This place is rotten. The landscape, the food we eat. This whole country is rotten."
Noch schlechter als Emilia Pérez ist der (zusammen mit Wicked) am zweitmeisten nominierte Film des diesjährigen Oscar-Jahrganges. Ich mein, über 3einhalb Stunden, nur um hässliche Architektur darzustellen, das ist dann am Ende nicht wirklich überraschend. Zumindest für mich. Gibt sicherlich genug andere, die darin ein absolutes Meisterwerk sehen, weil: ist ja schließlich 3einhalb Stunden lang und spielt unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg, das ist sicherlich hochgradig anspruchsvoll und ein episches Meisterwerk.
Ist es nicht. Ich mein, ja, Guy Pearce spielt seine Rolle wirklich sehr gut und ist aus meiner Sicht vollkommen zurecht für den Nebendarsteller-Oscar nominiert. Auch Adrien Brody ist nicht schlecht, obwohl es mit zunehmender Dauer des Filmes echt schwer ist, mit seinem Charakter mitzufühlen. Felicity Jones... ich mein... klar, schon Adrien Brody tappt in die "englischsprachiger Schauspieler versucht sich an fremdländischen Akzenten" Falle, wobei man bei der Hauptfigur noch ein kleines bisschen Verständis haben kann dass diese aus vermarktungstechnischen Gründen mit einem großen Namen besetzt wird. Ob das dann auch bei einer Nebendarstellerin zwingend notwendig ist sei mal dahingestellt.
Alles in allem: Geplagter, drogenabhängiger Meisterarchitekt startet ein neues Leben in den USA, wobei seine Genialität natürlich zuerst nicht erkannt wird, nur um dann für einen zwielichtigen Industriellen ein Meisterwerk zu erschaffen, wobei natürlich alle anderen gegen ihn sind und das arme, geplagte Genie im Laufe der Geschichte an den Rande des Wahnsinns treib... ach, was solls. Besser wird's an der Stelle nicht.
Spoiler:
Und wieso man bei einer fiktiven Geschichte am Ende unbedingt noch eine vollkommen unnötige Rape Scene einbauen musste, auf die man storytechnisch gut und gerne hätte verzichten können, muss mir der Regisseur mal erklären.
Fazit: Ich sage das gleiche, was ich letztes Jahr über Scorseses "Killers of the Flower Moon" gesagt habe - ist es länger als 3 Stunden, macht um Himmels Willen eine verfickte Mini-Serie daraus. Aber dafür gibt's ja leider nur Emmys und keine Oscars...
A Real Pain - 6,5/10
"We're on a fucking Holocaust tour. If now is not the time and place to grieve, to open up, I don't know what to tell you, man."
Ein wenig besser wird es dann wieder mit Jesse Eisenbergs "A Real Pain", über 2 entfremdete jüdisch-amerikanische Cousins, die versuchen, sich wieder auf einer gemeinsamen Tour in die Holocaust-Vergangenheit ihrer Familie näherzukommen. Dabei wird das typische Roadmovie-Motiv aufgegriffen, wo es eine neurotisch-straighte Hauptfigur gibt, die von der anderen (chaotisch veranlagten) Hauptfigur aus seiner Komfortzone geholt wird. So weit, so klischeehaft.
Die Charaktere sind mit Jesse Eisenberg, der Jesse Eisenberg spielt und Kieran Culkin, der Kieran Culkin spielt, nicht wirklich überraschend gecastet. Ich habe den ganzen Film über darauf gewartet, dass Eisenberg wieder vor Zombies wegrennt oder Culkin erneut auf ein Bürofenster masturbiert, aber das haben sie dann doch weggelassen. Habe gehört dass Eisenberg am Anfang die andere Hauptrolle im Blick hatte, und das hätte durchaus interessant werden können. Am Ende einfach beide Hauptdarsteller switchen, das allein hätte dann vielleicht einen Punkt mehr in meiner Bewertung gegeben.
Am Ende hatte ich jedenfalls das Gefühl, dass irgendwas fehlt. Die Reise in die Familiengeschichte blieb sehr oberflächlich, was laut Filmemacher Eisenberg offenbar beabsichtigt war. Aber auch die Konfrontation zwischen den beiden unterschiedlichen Cousins ging nicht wirklich in die Tiefe, auch wenn im Verlauf der Handlung immer wieder Spannungsfelder angesprochen wurden. Die wurden aber letztendlich nicht wirklich konsequent aufgegriffen, was schade ist. Der Rest der Reisegruppe wurde nach der Einführung der Figuren ebenfalls nicht weiterverfolgt, sie dienen am Ende vor allem als Stichwortgeber für die beiden Cousins.
The Apprentice - 5/10
"They're calling me a racist. How can I be racist when I have a black driver?"
Wende hier meine Biopic-Regel vom letzten Jahr an: Pauschale 5/10 Bewertung, wenn es keine Ausreißer nach oben oder unten gibt. Spart mir Zeit und Mühe, die mir dieser Film einfach nicht wert ist. Trotz alledem Props an Sebastian Stan, der immerhin den Fehler vermieden hat, Trump als Karikatur nachzuspielen.
Better Man - 6/10
"Now, for years people have rumoured about my sexuality. The worst one was that all my gay friends have slept with me and said I was crap."
Ach, Robbie... die Netflix-Dokumentation fand ich besser. Hier wollte man eine neue bildgewaltige Mischung aus Biopic und Musical erschaffen, und klar ist zB die Rock DJ Szene optisch sehr beeindruckend. Auch die Szene mit Nicole Appelton's Charakter bei "She's The One" ist sehr schön gemacht, aber mich persönlich nervt es wenn die Songs, mit denen ich aufgewachsen bin, am Ende so zerstückelt werden. Wenn ich "Angels" höre, will ich das ganze Lied hören, und nicht nur die Hälfte. Wenn ich "Feel" höre, will ich das ganze Lied hören. Und so weiter. Vielleicht ist das ein ganz spezifisches Problem für mich, kann gut sein. Wenn ich die Lieder vorher jedenfalls nicht gekannt hätte (so wie bei "Wicked"), dann hätte ich es sicherlich mehr genießen können.
Trotzdem hilft der Robbie-Williams-Charme und sein Humor, den Film einigermaßen erträglich zu machen. Dabei stellt er sich selber nun wirklich nicht immer im besten Licht dar (Hallo Brian May und Roger Taylor, so macht man das!), was die Figur einfach menschlicher ( ) macht. Richtiges Stichwort: Durch die Darstellung von Robbie Williams in Form eines Affens ist eine gewisse wohltuende Distanz zur Wirklichkeit gegeben, auch wenn das nach einer gewissen Zeit für mich als Zuschauer keine Rolle mehr gespielt hat und halt vor allem als nettes Gimmick in der Vermarktung genutzt wurde.
Schade auch, dass das große Finale im Film gar keines seiner eigenen Lieder ist, sondern das Sinatra-Lied "My Way". Ja, okay, Daddy Issues und so, Full Circle Moment,verstehe. Aber Robbie, du bist zu gut um dich am Ende hinter einem totgenudelten Coversong zu verstecken.
Sing Sing - 8/10
"You gotta admit wholeheartedly, possibly even in writing, that I murdered that Hamlet scene, bro. I mean, listen man, the dude Shakespeare is in his grave right now. He rolled over just to hear that magic I put on that thing."
Colman Domingo mit einer tadellos guten Leistung, auch wenn die wahren Helden des Filmes die Laiendarsteller des Sing Sing Theaterprogrammes (Korrekterweise: "Rehabilitation Trough the Arts") sind. Hat mich jetzt im Vorfeld nicht unbedingt in die größte Euphorie versetzt, aber die Geschichte wurde ruhig, bedächtig und sehr angenehm umgesetzt.
Die anfängliche Spannung zwischen dem arroganten Veteranen des Theaterprogrammes, John Whitfield (Colmans Charakter), und dem nach seinem Darsteller benannten Neu-Teilnehmer "Divine Eye" wandelt sich im Laufe der Geschichte nach und nach und ist spannend mitzuverfolgen.
Garniert am Ende mit Bildern des echten Theaterprogrammes und einem guten Abschluss der Geschichte ist es aufgrund der Thematik vielleicht nicht unbedingt das typische Beispiel für einen Feel Good Film, aber gibt einem so ein bisschen den Glauben an das Gute im Menschen zurück (daran hapert es ja derzeit im allgemeinen Weltgeschehen gewaltig). Große Empfehlung.
I'm Still Here - 8,5/10
"I still can't describe the painful hours I spent in prison, but I can assure you that your husband was there."
Also wow. Äußerst starke Darstellung von Fernanda Torres in dem Film, in dem es um die Ehefrau eines von der damaligen brasilianischen Militärdiktatur entführten (ehemaligen) Kongressabgeordneten und Widerständlers geht. Nichts gegen Cynthia Erivo und Mikey Madison, aber sie sollte den diesjährigen Oscar als beste Hauptdarstellerin einkassieren, ganz klar.
Wie gesagt dreht sich die Geschichte im Jahr 1971 um die reale Entführung des ehemaligen Politikers, Ingenieurs und Widerständlers gegen die Militärdiktatur Brasiliens, Rubens Paiva, und vor allem um dessen Ehefrau Eunice Paiva, die ebenfalls für 12 Tage entführt und gefoltert wurde. Nachdem diese wieder nach Hause kam machte sie es sich zur Lebensaufgabe, die Entführung und (am Ende) Ermordung ihres Ehemannes zu thematisieren und Gerechtigkeit herzustellen.
Bemerkenswerte Geschichte und eine bemerkenswerte Frau, die neben dem Kampf gegen die Militärdiktatur und gegen das Vergessen der damaligen Verbrechen auch noch 5 Kinder großziehen musste und nebenbei mit 48 Jahren ihren Jura-Abschluss machte. Nach der Haupthandlung im Jahr 1971 springt der Film noch in die Jahre 1996 und 2014, wo die (Familien-)Geschichte abgeschlossen wird. Eunice Paiva wird am Ende dann interessanterweise von der Mutter von Fernanda Torres gespielt.
Kann sein dass ich die Wertung später nochmal anpasse, ich werde den Film wahrscheinlich gleich noch ein zweites Mal sichten (da meine Frau beim ersten Mal eingeschlafen ist... nicht die Schuld des Filmes, btw).
A Complete Unknown - 3/10
"Make some noise, B.D."
Okay, wo fang ich hier an und wo höre ich auf? So vieles was ich an diesem Film zu kritisieren hätte und eigentlich habe ich wenig Lust, meine Zeit für diesen Unsinn zu verschwenden.
Vorab - bin weder ein großer Bewunderer noch ein großer Kenner von Bob Dylans Schaffen. Aber der Film krankt einfach an so vielen typischen Problemen des (musikalischen) Biopic-Genres. Vor allem stellt sich für mich die Frage nach der Motivation der verschiedenen Figuren... ich mein, was treibt zB Dylans damalige Freundin an, bei ihm zu bleiben? Warum kommen sie überhaupt zusammen? Wieso will Bob Dylan sie am Ende des Films zurück, wenn die einzige Gemeinsamkeit das gemeinsame Zigarettenrauchen ist und er die ganze Zeit über keinerlei Interesse an ihr zeigt? Was ist die Motivation von Joan Baez, sich mit dem Arsch Bob Dylan einzulassen?
Ich verstehe das alles einfach nicht, das ist einfach nur wieder dieses typische wikipedia-artige Abarbeiten von biografischen Details ohne die Frage nach dem Warum. Einzig Edward Nortons Charakter scheint einigermaßen sauber ausgearbeitet und macht ansatzweise Sinn. Der Rest sind nur Statisten in der großen Bob Dylan Show, der sich (da großes Genie) dem Mainstream verweigern will, aber am Ende einfach zu gut dafür ist. Bla bla bla. Und so weiter Timothée Chalamet macht sicherlich eine gute Dylan-Imitation, die aber wie ein ewig langer "Saturday Night Live"-Sketch ohne Pointe wirkt. Sowas sieht die Academy sicherlich gerne.
Eine Sache noch, die mich unabhängig von der Geschichte annervt: Der Titel. Also der deutsche. Im Original heißt der Film "A Complete Unknown". Im spanischen bleibt der Titel auch praktischerweise "A Complete Unknown", auf französisch übersetzen sie es wenigstens originalgetreu zu "Un parfait inconnu". Nur die Deutschen mal wieder...
"Leute, lassen wir den Titel einfach so stehen?"
"Weiß nicht, sollten wir nicht Rücksicht auf das Nicht-Englischsprachige Publikum nehmen?"
"Okay okay, hab da nen Kompromiss. Wir nehmen den Originaltitel und fügen vorne ein 'Like' hinzu. So versteht das wirklich jeder. Wie wär's?"
"Genial!"
The Wild Robot - 8,5/10
"I will not leave until I have completed this task, which has delayed me, damaged me, and violated my protocols, potentially voiding my warranty."
"Which is robot for: She loves you very much."
Versöhnlicher Abschluss der Oscar-Sichtungen. Klar, ein kindgerechter Film mit einem klaren Zielpublikum, aber das macht ihn kein bisschen schlechter.
Ein intelligenter, selbstlernender Assistenzroboter strandet nach einem Schiffbruch auf einer von Menschen unbewohnten Insel und macht sich auf die Suche nach jemandem, der ihm Befehle erteilen könnte. Nach einem Unfall muss sie (--> Lupita Nyong'o) sich jedoch plötzlich um ein neugeborenes Gänseküken kümmern, ist mit der Aufgabe jedoch anfangs komplett überfordert und verweigert sich dieser, bevor sie am Ende vom ebenso ahnungslosen Fuchs Fink einen Sinn in dieser Assistenztätigkeit aufgezeigt bekommt.
Wer kleine Kinder hat und sich über Filme freut, die einen als Erwachsenen nicht absolut abnerven (hat hier jemand "Frozen" gesagt???), der sollte "The Wild Robot" im Auge behalten. Ist gleichermaßen lustig wie traurig, aber selbstredend mit einem positiven Ende. Mein 5jähriger Neffe hat den uns empfohlen und ich stimme ihm da absolut zu: Lohnt sich auf jeden Fall.
Kann den Film auf Deutsch nicht beurteilen, aber habe gelesen dass Judith Fucking Rakers die Hauptrolle spricht. Okay... dann ist es halt so. Kann auch nicht schlimmer sein als Andreas Bouranis Besetzung von The Rock's Charakter in der deutschen Fassung von Moana.
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Am Ende also folgenes Ergebnis:
I'm Still Here (Ainda estou aqui) - 8,5/10
The Wild Robot - 8,5/10
Sing Sing - 8/10
Nickel Boys - 8/10
Conclave - 8/10
Anora - 7,5/10
Wicked - 7,5/10
September 5 - 7/10
Hab den gerade im Kino gesehen und hoffe, er wird nach den Oscars in ein paar mehr Kinos kommen. Fand ihn wirklich richtig, richtig toll und wahnsinnig erfrischend. 9/10 würde ich sagen.
Hab von deinen Filmen nur A Better Man, Konklave und Wicked bislang gesehen. Dylan wollte ich grad evtl. noch nachlegen nach Flow, aber war mir dann doch zu lang. Aber schöne Übersicht. Stimme dir btw komplett zu, dass die Nominierung für Rosselini ein Witz ist