Mad Men - Season 1
Weder auffällig spannend noch emotional mitreißend. Als Charakter-Drama wohl dennoch beispiellos in der TV-Welt. Man hat wenig Zugang zu den Figuren weil sie selbst kaum in der Lage sind Verbindungen untereinander aufzubauen. Gewinnt man den Eindruck man hinterfragt Drapers "wahres Ich" wird die Frage schon im nächsten Moment weggewischt (grandioser Moment zw. Cooper, Draper und Campell). Bis auf das exzessive Gesaufe, Gerauche und der ständig präsente Sexismus werden die 60er ziemlich subtil in die Story eingeflochten und man hat das Gefühl, dass die meisten Szenen nur in dieser Zeit und in dieser Stadt hätten stattfinden können. Neben Draper ist der von Kartheiser dargestellte Pete Campell eine bemerkenswerte Serienfigur.
Problematisch ist vielleicht die Flut an Charakteren insgesamt, bei denen einige trotz viel Screentime recht eindimensional bleiben.
Aus analytischer Sicht wohl ein wahres Fest, auch wenn ich rein nach dem Unterhaltungswert schon bessere Serienstaffeln gesehen haben. Aber nicht alzu viele.
(8,5/10)