Zweite Liga 2024/25 - In Ulm, um Ulm und um Ulm herum


Sollte die 2. Liga auf 20 Vereine aufgestockt werden?


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John Lennon

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Am 02. August startet die 2. Liga in die Saison 2024/25. Eröffnet wird die Spielzeit mit dem Spiel 1. FC Köln gegen Hamburger SV. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage ein ausverkauftes RheinEnergieSTADION voraus.

Im Vergleich zur Vorsaison begrüßen wir die drei Aufsteiger Preußen Münster, der SSV Ulm und Jahn Regensburg, sowie die beiden Ex-Bundesligisten Darmstadt 98 und den FC aus Kölle in der Liga.

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Apropos "aus dem Fenster lehnen" - ich versuche, wieder eine Saisonvorschau mitsamt abstruser Prognosen auf die Beine zu stellen. Hoffe, dass ich spätestens Montag wieder fit bin und dann loslegen kann.
 

John Lennon

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SSV Jahn Regensburg

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Rückblick


Lange sah es so aus, als wäre der direkte Wiederaufstieg vom SSV Jahn Regensburg eine sichere Sache. Die Hinrunde hätte - mit kleinen Schönheitsfehlern wie dem Aus im Achtelfinale des Bayernpokals nach Elfmeterschießen in Ingolstadt - kaum besser laufen können. Zu Saisonbeginn suchte die neuformierte Truppe noch etwas den Rhythmus und spielte an den ersten sechs Spieltagen viermal Unentschieden bei lediglich zwei Siegen. Aber immerhin war man im Gegensatz zu Mitabsteiger Sandhausen sofort vom Start weg bei der Musik dabei. Daran änderte auch eine 1:2 Heimniederlage gegen eben jene Sandhäuser nichts, da diese die einzige Niederlage in der gesamten Hinrunde darstellen sollte. Ein Auswärtssieg im Erzgebirge sollte der Startschuss für eine lange Siegesserie sein. Man konnte auch die nächsten acht Spiele allesamt gewinnen und sich so nicht nur die Tabellenführung sichern, sondern auch einen ordentlichen Vorsprung auf die Verfolger herausspielen. Doch all das sollte in den Hintergrund rücken, als am 28. November Agyemang Diawusie im Alter von 25 Jahren verstarb. Den Aufstieg widmeten Spieler, Fans und Verein ihrem Freund und Mitspieler.

Nachdem man die Hinrunde mit 42 Punkten abschließen und kurz vor Weihnachten auch den 20. Spieltag siegreich gestalten konnte, sprach wirklich alles für die sofortige Rückkehr der Regensburger in die zweite Liga, in die sie in der Vereinsgeschichte zuvor schon dreimal aufsteigen konnten. Doch dann kam ein riesiger Bruch, den so wahrscheinlich niemand erwartet hat. Wobei die ersten Spiele Mitte/Ende Januar und Anfang Februar noch halbwegs erfolgreich verliefen. Gut, ein Unentschieden gegen Verl und eine Niederlage gegen Borussia Dortmund II waren sicherlich nicht das, was man erwartet hatte, aber nach Siegen gegen Bielefeld und in Duisburg kam man schnell wieder in die Erfolgsspur. Bis zum Saisonende sollte es aber nur noch zwei weitere Siege im Ligabetrieb geben. Aber dazu gleich mehr. Auf die Siege gegen die Arminia und den MSV folgten eine deutliche Niederlage gegen Rot-Weiß Essen und eine denkwürdige Niederlage in Sandhausen, wo man es schaffte eine 3:0 Führung (nach 11 Minuten!) in eine 3:6 Niederlage umzuwandeln. Es folgten vier weitere Spiele ohne Dreier und spätestens als man nach der Niederlage beim Tabellenneunzehnten Lübeck auf den 3. Tabellenplatz zurückfiel, mussten die Alarmglocken angehen.

Die nächsten beiden Spiele sollten die Fußballseele zumindest etwas beruhigen. Der Heimsieg gegen Halle war nichts weiter als eine Pflichtaufgabe, aber immerhin wurde so der Negativlauf endlich gestoppt und danach sogar der Sieg beim Aufstiegskonkurrenten Preußen Münster geholt. Wer glaubte, dass Regensburg jetzt wieder an die erfolgreiche Vorrunde anknüpfen würde, wurde schnell eines Besseren belehrt. Wie oben schon erwähnt, es blieben die letzten Siege in der Liga, so dass die Rückrunde mit lediglich 21 Punkten abgeschlossen und so der direkte Aufstieg noch verspielt wurde. Um das mal in Relation zu setzen - nur der spätere Absteiger Lübeck holte in der Rückrunde weniger Punkte.

Mit dieser mageren Halbjahresserie ging es in die Relegationsspiele gegen Wehen Wiesbaden. Hier sollte man sich knapp (einem 2:2 im Hinspiel, folgte ein 2:1 Sieg in Wiesbaden) durchsetzen, woran insbesondere Linksaußen Dominik Kother mit zwei Toren und einer Vorlage entscheidenden Anteil haben sollte. Das waren auf jeden Fall gut investierte 360.000 Euro, die man im Sommer 2023 an den Karlrruher SC für den ehemaligen U-21 Nationalspieler überwiesen hat.

Kommen und Gehen - Wer ist weg? Wer ist neu?

Fangen wir mit den Abgängen an - das ist nämlich sehr überschaubar. Einzig Konrad Faber fällt hier wirklich ins Gewicht. Faber stand mit Ausnahme des 38. Spieltags immer in der Startelf und hätte dies zu 99% auch am 38. Spieltag getan, wenn er nicht gelbgesperrt gewesen wäre. Der 26jährige machte mit guten Leistungen auf der rechten Seite (sowohl in der Offensive als RA als auch in defensiverer Variante als Rechtsverteidiger) auf sich aufmerksam und wechselte ablösefrei nach St. Gallen in die Super League. Deutlich geringer ist das Niveau in der Regionalliga, wo gleich drei Spieler anheuerten. Mittelstürmer Valdrin Mustafa kam erst im vergangenen Winter von Viktoria Köln zum Jahn und zieht nach einer durchwachsenen Halbserie ohne Treffer weiter nach Offenbach. Jannik Graf und Kelvin Onuigwe stehen am Anfang ihrer Profikarriere und wurden an Bayreuth bzw. Phoenix Lübeck verliehen.

Innenverteidiger Louis Breunig war in der vergangenen Saison ab dem zweiten Spieltag Stammkraft beim SSV. Kein Wunder also, dass man den 20jährigen nach Ende des Leihgeschäfts behalten wollte. 250.000 Euro gehen dafür an den Club und Breunig unterschrieb bis 2027 in Regensburg. Nico Ochojski kommt ablösefrei aus Verl und ist der Faber-Ersatz auf der rechten Seite. Die weiteren Neuzugänge sind alle in der Offensive zuhause, was auch nicht verwundert, denn in der Aufstiegssaison standen lediglich 51 Tore auf dem Tacho, was gerademal einen Mittelfeldplatz in der Kategorie bedeutete. Abhilfe sollen u.a. Sebastian Ernst, Kai Pröger und Christian Kühlwetter schaffen. Sebastian Ernst verlässt zum zweiten Mal in seiner Karriere Hannover 96. Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler ist hochveranlagt, aber der Ertrag ist einfach zu gering. Nur in einer Saison (20/21 bei Fürth) konnte der 29jährige zweistellige Scorerwerte erreichen. Kai Pröger konnte nicht an sein gutes erstes Jahr bei Hansa Rostock anschließen und traf in der vergangenen Saison nur viermal für die Kogge. Christian Kühlwetter kann sich seit ein paar Monaten Bundesligaspieler nennen. Er kam bei Heidenheim 2023/24 genau sieben Minuten zum Einsatz. Ansonsten war das ein Jahr zum Vergessen für 88maligen Zweitligaspieler. Hier gelangen ihm 18 Treffer. Besonders treffsicher war der 22 Jahre alte Pforzheimer Dejan Galjen. Für die zweite Mannschaft vom VfB Stuttgart erzielte er in der Regionalliga Südwest 21 Tore. Mansour Ouro-Tagba wurde vom 1. FC Köln verpflichtet und nun für ein Jahr an die Regensburger verliehen. Ouro-Tagba wurde in New York geboren, kam aber im Alter von drei Monaten nach München und durchlief dort die Jugend von 1860 München, wo er in der Rückrunde in Liga 3 dreimal netzte. Der 19jährige kann vorne alle Positionen besetzen.

Hatte ich gesagt, dass die weiteren Neuzugänge alle in der Offensive zuhause sind...stimmt nicht ganz. Wobei Julian Pollersbeck das Torwartspiel sehr offensiv interpretiert. Unter Titz stand der 29jährige in seiner Hamburger Zeit teilweise auf Höhe der Abwehrspieler im Spielaufbau. Nach vielen Verletzungen und wenig Einsatzzeit in den letzten Jahren bedeutet die Anstellung beim Jahn einen Neuanfang für Pollersbeck, der den Konkurrenzkampf im Tor beleben soll. Allerdings würde es mich überraschen, wenn Pollersbeck an Felix Gebhardt vorbeikäme.

Der Trainer

Joe Enochs ist seit dem 10. Mai 2023 der Verantwortliche auf der Bank der Regensburger. Damals stand der Verein drei Spieltage vor Saisonende auf dem 17. Tabellenplatz. Unter Enochs konnte der Abstieg zwar nicht verhindert werden, aber dem Amerikaner, der in Deutschland insbesondere durch seine Zeit beim VfL Osnabrück bekannt wurde, gelang es trotz eines großen Umbruchs, schnell eine funktionierende Einheit auf den Platz zu bringen. Die Rückrunde war natürlich nichts und Enochs konnte den Lauf nicht stoppen, aber angesichts des Todes Diawusie war es auch keine leichte Situation. Taktisch wird Enochs wahrscheinlich auch in der kommenden Saison am 4-2-3-1 festhalten.

Ausblick/Prognose

Es dürfte kein Geheimnis sein, dass es für Regensburg in der kommenden Saison nur um den Klassenerhalt gehen kann. Soll dieser gelingen, muss die Defensive an die Hinrunde (nur 16 Gegentore) anknüpfen. Mit Ausnahme von Faber hat man keinen Stammspieler abgegeben. Aber es fehlt in der Spitze an Qualität. Der Trend ist und bleibt kein friend. Jahn Regensburg geht wieder runter.
 

John Lennon

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SC Preußen Münster

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Rückblick

Keine Ahnung, ob Carsten Schulte schon das nächste Buch zu Preußen Münster plant - es wäre sein Viertes - aber wenn, dann kann das eigentlich nur "Der lange Weg zurück in Liga 2" heißen. Nach zig Millionen Jahren (ok, ganz so lang war es dann doch nicht) gelang Preußen Münster in der vergangenen Saison die Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse. Nicht nur das, man schaffte es in Form eines direkten Durchmarsches von der Regionalliga West in die zweite Liga.

Insbesondere nachdem der Start eher suboptimal verlief, war damit nicht zu rechnen. Einem torlosen Auftakt im Heimspiel gegen Dortmund II folgte eine deutliche Niederlage im Derby in Bielefeld. Zwar sollte man am 3. Spieltag den ersten Dreier der Saison einfahren, aber nach zwei weiteren Niederlagen befand man sich nach fünf Spieltagen auf Platz 18 im Tabellenkeller. Danach konnte man sich aber stabilisieren und kam in der Liga an. Gerade zuhause an der Hammer Straße lieferte man gut ab und verlor in der Hinrunde kein Spiel mehr. Das war die Basis für ein relativ entspanntes Weihnachtsfest im Tabellenmittelfeld. 25 Punkte in der ersten Halbserie waren für einen Aufsteiger eine mehr als zufriedenstellende Ausbeute und der Abstand nach unten betrug satte acht Punkte.

Aber ein Blick nach unten sollte in der Saison eh nicht mehr nötig sein. Preußen Münster kam exzellent aus der Winterpause und marschierte durch die Liga wie ein warmes Messer durch die Butter. Die ersten zwölf Spiele der Rückrunde blieb man ungeschlagen - darunter eine sechs Siege hintereinander. Damit war man unverhofft an den Aufstiegsplätzen dran. Daran änderten auch die beiden Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz aus Regensburg und Ulm nichts. Regensburg schwächelte abgesehen von dem Sieg in Münster weiter und Preußen blieb weitestgehend stabil. Am letzten Spieltag machte man durch einen 2:0 Sieg den Sack zu und machte die Rückkehr nach 33 Jahren perfekt.

Noch nicht ganz perfekt ist das Stadion, aber man arbeitet daran, ein zweitligataugliches Stadion auf die Beine zu stellen. Bis 2027 soll der angelaufene Umbau abgeschlossen sein und dann sollen etwa 20.000 Fans Platz an der Hammer Straße finden. Die nächsten Jahre wird man aber erstmal weiterhin mit einer Baustelle Vorlieb nehmen müssen.

Kommen und Gehen - Wer ist weg? Wer ist neu?

Mit Maximilian Schulze Niehues verabschiedete sich eine Vereinslegende in den Ruhestand. 307mal stand der Warendorfer für Preußen zwischen den Pfosten und verbrachte abgesehen von einer dreijährigen Zwischenstation in Düsseldorf seine gesamte Karriere dort. Momentan ist der 35jährige der Spieler mit den meisten Einsätzen im Trikot der Münsteraner, allerdings könnte er in der kommenden Saison diesen Titel schon verlieren. Simon Scherder benötigt 17 Spiele, um mit ihm gleichzuziehen. Das wird Schulze Niehues, der auch in seiner letzten Saison ein zuverlässiger Rückhalt war, aber herzlich egal sein, nachdem er sich seinen Traum vom Aufstieg erfüllen konnte.

Bei Dennis Grote endete mit dem Aufstieg ebenfalls die Zeit bei Preußen Münster. Der Routinier verletzte sich im vergangenen Sommer schwer und konnte bis auf drei Kurzeinsätze auf dem Platz nicht zum Erfolg beitragen. Allerdings spielte er mannschaftsintern eine wichtige Rolle und war auch bei jedem Auswärtsspiel dabei. Im fortgeschrittenen Fußballalter wechselt er von einem Verein, wo er schon in der Jugend spielte, zu einem anderen und wird beim VfL Bochum ab sofort Teil der zweiten Mannschaft. Dort soll er mit seiner Erfahrung bei der Ausbildung der Nachwuchskräfte helfen.

Linksfuß Benjamin Böckle kam erst Anfang September per Leihgeschäft von Düsseldorf nach Münster. Dort überzeugte er sofort und war auf der linken Seite Stammkraft. Nach Ablauf der Leihe wechselte er im Sommer für 250.000 Euro in sein Heimatland Österreich, wo er zukünfitg für Rapid Wien auflaufen wird. Gerrit Wegkamp kam zumeist von der Bank, weil vor ihm mit Malik Batmaz und Joel Grodowski zwei sehr treffsichere Stürmer (jeweils 17 Buden) vor ihm standen, aber Wegkamp konnte diese Rolle optimal ausfüllen und in etwas über 1150 Spielminuten zehn Scorerpunkte beisteuern. Zusammen mit Innenverteidiger Alexander Hahn, der auf immerhin zwanzig Einsätze kam, wechselte er ablösefrei zum MSV Duisburg und soll dort den Wiederaufstieg der Meidericher realisieren. Die weiteren Abgänge wie u.a. Dominik Steczyk (Verl) und Shaibou Oubeyapwa (noch vereinslos) spielten eher nur geringe Rollen in der Aufstiegssaison. Wobei Steczyk durch den Siegtreffer in Aue immerhin einen wichtigen Dreier sicherte. Sein Abgang war auch keinesfalls geräuschlos. Via Bild beklagte sich der Stürmer über das "amateurhafte Vorgehen" von Münster, da ihm gesagt wurde, dass man an einer Weiterarbeit interessiert gewesen sei.

Anyway, Blick auf die Nuezugänge. Wober der Erste gar nicht so neu ist. Johannes Schenk war in der vergangenen Saison schon ausgeliehen und wurde nun fest verpflichtet. Der 21jährige Torhüter durchlief die Jugend von Bayern München und vertrat Schulze Niehues insgesamt achtmal. Zusammen mit Morten Behrens (Darmstadt) und Marian Kirsch (BVB II), die in diesem Sommer ablösefrei zu den Preußen wechselten, bildet Schenk das Torwarttrio. Kirsch ist als klare Nummer 3 eingeplant. Behrens und Schenk machen den Stammtorwart unter sich aus.

Bevor man auf der Torwartposition den Kader auf Spur brachte, konzentrierte man sich auf die Position hinten links. Die ersten beiden Neuzugänge können beide dort spielen. Dabei könnten die Unterschiede kaum größer sein. Mikkel Kirkeskov bringt die Erfahrung aus hunderten von Erstligaspielen in Dänemark, Norwegen und Polen mit. Der 32 Jahre alte Däne war zuletzt von Holstein Kiel an Zaglebie Lubin ausgeliehen. Dagegen steht Luca Bolay (SV Waldhof Mannheim) noch am Anfang seiner Karriere. Bolay machte am Ende der letzten Saison seine ersten Spiele in der dritten Liga. Torge Paetow hat es nicht weit. Sein alter Arbeitgeber war der SC Verl, wo der 1,88m große Innenverteidiger Stamm- und Führungsspieler war. Jorrit Hendrix kennt vielleicht der ein oder andere noch aus seiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf, wo er in der Saison 2022/23 spielte. Anschließend verschlug es den dreimaligen niederländischen Meister, U17-Europameister und 15fachen CL-Spieler nach Australien. Ab sofort wird er das Mittelfeld von Preußen Münster verstärken. Nicht zuletzt aufgrund der Verletzung von Sebastian Mrowca (Achillessehnenriss) in der Vorbereitung musste man hier auch tätig werden.

Mit Charalambos Makridis (Osnabrück), Joshua Mees (Holstein Kiel) und Etienne Amenyido (FC St. Pauli) hat man gleich drei Neuzugänge für den Angriff geholt. Alle drei können vorne alles spielen, wobei Amenyido mehr im Zentrum zuhause ist, während Makridis und Mees eher die Außenpositionen besetzen. Die letzte Saison lief für das Trio nicht so gut. Sie kamen bei ihren ehemaligen Vereinen häufig nur von der Bank und kamen dabei zusammen auf acht Scorerpunkte. Wichtiger als die Neuen war aber eh die Vertragsverlängerung von Joel Grodowski, der von Paderborn umworben wurde, sich aber für Preußen entschieden hat.

Der Trainer

Sascha Hildmann ist schon seit Neujahr 2020 Trainer bei Preußen Münster und damit der zweitdienstälteste Trainer der Vereinsgeschichte. Nur Richard Schneider in den 1960ern war länger im Amt. Sollte Hildmann die kommende Saison als Coach von Preußen Münster beenden, wäre er der neue Rekordmann. Dabei verlief sein Start gar nicht mal so gut. Angetreten, um den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern, scheiterte Hildmann an dieser Aufgabe. Allerdings machte Preußen unter seiner Ägide eine deutlich bessere Figur, so dass er trotz des Abstiegs bleiben konnte. Auch nachdem man zweimal am Wiederaufstieg in die dritte Liga scheiterte (einmal deutlich, einmal denkbar knapp aufgrund des Torverhältnisses), hielt man an ihm fest, was sich - wie man nun sehen konnte - auszahlen sollte. Hildmann ist taktisch durchaus flexibel. Während man in der Hinrunde noch Dreier- bzw. Fünferkette spielte, entpuppte sich der Wechsel zu einem 4-4-2 mit Malik Batmaz und Joel Grodowski als Stürmerduo und einer Doppelsechs als Erfolgsrezept in der Rückrunde.

Ausblick/Prognose

Man verliert zwar mit Schulze Niehues und Grote, der sportlich keine Rolle mehr spielte, zwei Führungsfiguren, aber insgesamt steht das Gerüst der Mannschaft. Schenk hat Schulze Niehues in seinen Einsätzen gut vertreten. Ganz wichtig, dass das erfolgreiche Duo vorne geblieben ist. Auch wenn die letzte Saison jeweils eher enttäuschend war, hat man Makridis, Amenyido und Mees Leute dazu geholt, die ordentliche Zweitligaspieler sind. Mit der Verpflichtung von Jorrit Hendrix ist Preußen Münster sogar ein kleiner Coup auf dem Transfermarkt gelungen. Preußen Münster ist gekommen, um zu bleiben. Der Klassenerhalt gelingt.
 

Sascha1314

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Wenn das nicht @sefant.. wieder her treibt, was dann.,

Warum kann ich ihn nicht taggen? Er ist noch User im Forum.
 

JL13

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Tatsache. Aber nur, wenn man den Namen komplett ausschreibt. Bei anderen Usernamen wird dieser vervollständigt, wie z.B. Jl1 oder nbati. Ist aber offenbar bei mehreren Namen so, warum auch immer.
Das ist mir auch aufgefallen bei sefant. Vielleicht, weil er länger nicht aktiv war
 

John Lennon

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SSV Ulm 1846

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Rückblick

Direkt der nächste Durchmarschierer. Der SSV Ulm machte es aber nicht so spannend wie Mitaufsteiger Münster. Dabei startete die Saison denkbar schlecht. Es waren noch keine 120 Sekunden im Auftaktspiel gegen Saarbrücken gespielt, da kassierte der SSV das erste Gegentor der Saison. Immerhin konnte man zum 1:1 ausgleichen und so direkt den ersten Punkt holen. Gegen Unterhaching dann das andere Extrem. Das Siegtor der Hachinger fiel in der 96. Minute. Einmal früh in Rückstand geraten, einmal den Auswärtspunkt in letzter Sekunde verloren und Lehrgeld bezahlt. Alles aber kein Beinbruch und sicherlich erwartbar für einen Verein, der zwischenzeitlich in die Verbandsliga abgestürzt und mehrfach vor dem Aus stand. Weit weniger erwartbar war dagegen, was auf die beiden Auftraktspiele folgen sollte. Fünf Siege und ein Unentschieden folgten auf den unglücklichen Punktverlust im Süden der Republik. Ulm stand damit nach sieben Spieltagen auf einem Aufstiegsplatz.

Ein deutliches 0:4 in Ingolstadt sollte allen, die das nur für eine Momentaufnahme hielten, Futter geben. Doch wer glaubte, dass sich Ulm wieder in Richtung Tabellenmittelfeld oder gar Tabellenende zurückziehen würde, wurde enttäuscht. Zwar gab es im Oktober/November eine schwächere Phase mit nur drei Punkten aus fünf Spielen, aber da man sich anschließend berappelte und aus den letzten vier Spielen der Rückrunde zehn Punkte holte, überwinterte der SSV Ulm auf dem dritten Tabellenrang.

Die bisher vorgestellten Vereine Münster und Regensburg hatten jeweils ein Sahnehalbjahr und ein schwächeres. Bei Ulm waren beide stark. Wobei das trifft es nicht ganz. Ulm war im Jahr 2024 nicht nur gut, sondern galaktisch und blieb mit Ausnahme des Halbfinales im Landespokal Württemberg ungeschlagen. Angeführt von Léo Scienza, dem besten Scorer der gesamten Liga, pflügte Ulm durch die Liga und zeigte allen nur noch die Rücklichter. Angesichts dessen, dass Ulm das zweitbeste Heimteam und das beste Auswärtsteam war und die zweite beste Offensive und die beste Defensive stellte, kann es keine Zweifel daran geben, dass der Aufstieg vom SSV Ulm mehr als verdient war. Über die Saison gesehen waren sie die mit Abstand konstanteste Mannschaft der Liga und kehren verdient nach 23 Jahren zurück in Liga Zwo.

Kommen und Gehen - Wer ist weg? Wer ist neu?

Direkt zum Start dieser Rubrik die Hiobsbotschaft. Léo Scienza hat den Verein verlassen und spielt in Zukunft beim Bundesligisten 1. FC Heidenheim. Etwa 600.000 Euro sollen die Ulmer für Scienza kassiert haben. Vom Brasilianer abgesehen, musste man aber keinen Abgang eines Stammspielers hinnehmen. Einzig der junge Stürmer Thomas Kastanaras kam von den weiteren Spielern, die nicht mehr Teil des Kaders sein werden, in mehr als zehn Spielern zum Einsatz. Kastanaras kehrt nach sechszehn Spielen, in denen er zumeist als Joker von der Bank kam, zum VfB Stuttgart zurück.

Gleich vier Spieler wechseln per Leihgeschäft zum SSV Ulm. Dabei handelt es sich - wie sollte es auch sein - um hochveranlagte Spieler, die aber noch am Anfang ihrer Profi Karriere stehen. Maurice Krattenmacher (18 Jahre ) machte in der letzten Saison bei Unterhaching auf sich aufmerksam, wurde vom FC Bayern verpflichtet und anschließend an Ulm verliehen. Starke acht Scorerpunkte konnte Krattenmacher, der überwiegend im offensiven Mittelfeldzentrum zum Einsatz kam, in seiner ersten Saison in der 3. Liga beisteuern. In Ulm trifft er direkt auf einen "alten" Bekannten. Linksaußen Aaron Keller wechselt per Leihe ebenfalls zum SSV Ulm, sein Stammverein ist Unterhaching, wo er in der letzten Saison mit Krattenmacher auf dem Platz stand. Der 20jährige Schweizer traf neunmal und gab vier Vorlagen. Aus der Regionalliga Südwest kommen - ebenfalls per Leihgeschäft - Laurin Ulrich (VfB Stuttgart II) und der Finne Luka Hyryläinen (Hoffenheim II). Beide 19 Jahre alt und im zentralen Mittelfeld zuhause. Der finnische Jugendnationalspieler auf der 6, Ulrich entweder auf der 8 oder auf der 10.

Fest verpflichtet wurde u.a. Niklas Kölle. Kölle war einer der wenigen Spieler, die beim MSV Duisburg in der vergangenen Saison positiv auffielen. Der 24jährige Linksfuß könnte im Notfall auch hinten aushelfen, hat aber seine Stärken in der Offensive und dürfte auch dort eingeplant sein. Insbesondere da mit Jonathan Meier ein Linksverteidiger aus Dresden geholt wurde. Der gebürtige Münchener konnte 2021/22 schon ein wenig Zweitligaluft schnuppern, als er für Hansa Rostock achtzehn Spiele machte. Innenverteidiger Niklas Kolbe spielte bisher jedoch nie höher als Regionalliga. Mit 27 Jahren erfüllt sich nun sein Traum Profifußball. Allerdings wird der 1,96m große Schlacks, für den Ulm immerhin 100.000 Euro an die Stuttgarter Kickers zahlte, vermutlich noch etwas auf sein Debüt warten müssen. Momentan plagt ihn eine Oberschenkelverletzung, die seine Vorbereitung auf die Saison behindert. Mittelstürmer Niklas Castelle kam in der vergangenen Saison für vier Minuten in der zweiten Liga zum Einsatz, war ansonsten aber Teil der zweiten Mannschaft von Schalke und traf dort immerhin siebenmal in der Regionalliga West. Der Deutsch-Bosnier Semir Telalovic (24 Jahre alt) spielte zuletzt in der englischen Championship bei den Blackburn Rovers, nachdem er zuvor bei Borussia Mönchengladbach drei Kurzeinsätze in der Bundesliga hatte.

Der Trainer

Jörg Berger, Markus Gisdol, Marcus Sorg, Hermann Gerland, Klaus Toppmöller und natürlich Ralf Rangnick...die Liste der ehemaligen Trainer beim SSV Ulm ist ziemlich prominent bestückt. Für den aktuellen Trainer Thomas Wörle ist das Engagement in Ulm sein erstes im Männerbereich. Zuvor war Wörle, der im Juli 2021 bei den Ulmern anheuerte, neun Jahre lang Trainer der Frauenmannschaft des FC Bayern. Hier feierte er 2015 und 2016 die Meisterschaft und stellte einen neuen Rekord (40 Spiele hintereinander ohne Niederlage) auf. Der ehemalige Fußballprofi (97 Zweitligaspiele für Fürth und Offenbach) steht noch bis 2025 beim SSV Ulm unter Vertrag. In der Aufstiegssaison - also der letzten von der 3. in die 2. - setzte der Krumbacher meist auf ein 3-4-3. Man darf gespannt sein, ob er hier Änderungen vornimmt oder das Aufstiegssystem beibehält. So wie ich Wörle einschätze, wird er seine Spielidee durchziehen.

Ausblick/Prognose

Der beste Spieler weg. Die Neuzugänge talentiert, aber unerfahren. Aber vielleicht liegt genau hier zusammen mit der Aufstiegseuphorie eine Chance. Wörle wird die jungen Wilden von der Kette lassen. Dabei wird es auch mal ein paar auf den Deckel geben, aber das ist einkalkuliert. Ulm wird einige auf dem falschen Fuß erwischen und durch die forsche Spielweise überraschen. Gegen Ende geht die Luft aus und man landet im unteren Tabellendrittel. Happy End aber nicht ausgeschlossen.
 

John Lennon

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Eintracht Braunschweig

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Rückblick

Im August gibt es ein Wiedersehen zwischen Jens Härtel und Eintracht Braunschweig - vorm Arbeitsgericht. Dort soll geklärt werden, ob Jens Härtel, der nach zehn Spieltagen von seiner Aufgabe als Cheftrainer freigestellt wurde, Anspruch auf eine Nicht-Abstiegsprämie sowie Punktprämien für den Zeitraum nach seinem Aus hat. Sollte Braunschweig auch die Punktprämien auszahlen müssen, sollte Härtel eigentlich anschließend ein Dankschreiben an Daniel Scherning schicken. Aber dazu gleich mehr.

Zunächst schauen wir darauf, warum die Amtszeit von Jens Härtel, der zuvor langjährige Arbeitsverhältnisse in Magdeburg und bei Hansa Rostock hatte, bei Braunschweig nur knapp 3,5 Monate andauerte. Die Antwort ist simpel. Der Saisonstart war eine einzige Katastrophe. In zehn Ligaspielen holte man lediglich einen Sieg und zwei Unentschieden. Zudem war im DFB-Pokal in Runde 1 gegen die Schalker Feierabend. Marc Pfitzner übernahm interimsmäßig den zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten, konnte aber in den beiden Spielen unter seiner Leitung keinen Punkt holen.

Anfang November gelang der Eintracht ein Glücksgriff. Daniel Scherning, der zuvor bei Arminia Bielefeld überhaupt keine gute Figur abgegeben hat und schnell wieder Geschichte war, hauchte der am bodenliegenden Truppe wieder Leben ein. Im Sechspunktespiel gegen Osnabrück gelang spät in der Nachspielzeit der 3:2 Siegtreffer. Aus den verbleibenden vier Spielen vor der Winterpause ging man anschließend mit einer ausgeglichenen Bilanz von 2 Siegen und 2 Niederlagen, womit man immerhin den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen wieder halbwegs herstellen konnte.

Auch der Start in die Rückrunde sollte unter Scherning gelingen. Neun Punkte aus den ersten vier Spielen im Jahr 2024 bedeuteten den Sprung auf Platz 15. Da anschließend die einzige wirkliche Schwächephase unter dem neuen Trainer folgte und man vier Spiele sieglos blieb, ging es zwar wieder zurück auf einen Abstiegsplatz, aber Braunschweig war deutlich stabiler als noch Monate zuvor und antwortete auf die Minikrise mit einem Auswärtssieg in Paderborn und einem fulminanten 5:0 gegen Elversberg. Letztlich konnte man sogar schon am 33. Spieltag den direkten Klassenerhalt sichern. 33 der 38 Punkte gehen dabei auf das Konto von Daniel Scherning. Also, Jens, du weißt was du zu tun hast.


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Mit Stammtorwart Ron-Robert Hoffmann und Anton Donkor (LV/LM) verabschiedeten sich gleich zwei Spieler in Richtung Schalke. Hoffmann war ein starker Rückhalt in der vergangenen Saison und wurde in der Kicker-Rangliste zurecht unter den Top 3 eingestuft. Anthony Ujah hat beim bulgarischen Verein Botev Plovdiv unterschrieben und dort großen Anteil daran, dass man die erste Runde der Qualifikation zur EL überstanden hat. Gegen Maribor traf er sowohl im Hin- als auch im Rückspiel und legte zudem einen Treffer auf. Mit Ujah hätte man gerne weiter zusammengearbeitet, das gilt auch für den in Dänemark geborenen Türken Hasan Kuruçay. Der Innenverteidiger kam im Winter zu den Braunschweigern und hatte großen Anteil an der guten Rückrunde. Bisher konnte man sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen und aufgrund seiner guten Leistung im vergangenen Halbjahr dürften da einige Interessenten auf den Plan treten. Eine Weiterbeschäftigung erscheint daher eher unwahrscheinlich. Sicher den Verein verlassen haben Sebastian Griesbeck und Danilo Wiebe, die beide noch vereinlos sind. Saulo Decarli kehrt nach Stationen in Deutschland (darunter zweimal Braunschweig), Belgien und Italien in seine Heimat zurück. Der Schweizer steht nun bei den Grasshoppers unter Vertrag. Die beiden Mittelfeldspieler Hampus Finndell und Thórir Jóhann Helgason kehrten nach Ablauf der Leihgeschäfte zu ihren Stammvereinen zurück. Den Isländer Helgason würde man gerne weiter in Braunschweig sehen, aber die Verhandlungen mit Lecce gestalten sich schwierig. Bei Offensivspieler Florian Krüger, der vier Scorerpunkte erzielte, hat man die Kaufoption verstreichen lassen. Er kehrt nach Groningen zurück. Rechtsverteidiger Jan-Hendrik Marx, Rechtsaußen Maurice Multhaup und Mittelstürmer Luc Ihorst haben neue Vereine in Liga 3 gefunden.

Nachdem der Abgang von Hoffmann klar war, musste man auf der Torwartposition reagieren. Per Leihe kommt Lennart Grill (Union Berlin). Da sich Ersatztorwart Tino Casali direkt zu Vorbereitungsbeginn schwer verletzte (Teilriss des vorderen Kreuzbandes sowie einen Riss des Außenbandes) wird man noch einen weiteren Torwart holen. Momentan trainiert Eric Oelschlägel, der zuletzt in den Niederlanden beim FC Emmen aktiv war, mit. Mit Sidi Sané hat man übrigens direkt noch einen Schwerverletzten. Beim jüngeren Bruder von Leroy ist das Kreuzband komplett durch. "Haste ******e am Fuß, haste ******e am Fuß." (RIP Andy Brehme)

Aber zurück zu den Neuen. Einen davon kennt Trainer Scherning gut. Mit Mittelfeldmann Sven Köhler hat er schon beim VfL Osnabrück zusammengearbeitet. Zuletzt war der 27jährige beim dänischen Verein Odense unter Vertrag. Ebenfalls eine Osnabrücker Vergangenheit hat Christian Conteh. Der pfeilschnelle gebürtige Hamburger kam in der vergangenen Saison auf vier Treffer und zwei Vorlagen für den späteren Absteiger. In der Abwehr gibt es mit Innenverteidiger Kevin Ehlers (Dynamo Dresden), Rechtsverteidiger Sanoussy Ba (RasenBallsport Leipzig, zuletzt nach Linz verliehen) und den beiden Linksverteidigern Fabio Di Michele Sanchez (Saarbrücken) und Leon Bell Bell (Magdeburg) gleich vier Neuzugänge. Ehlers und Bell Bell sind klare Kandidaten für die Stammelf. Eine Belebung der mauen Offensive (nur 37 Tore in 34 Spielen) erhofft man sich vom Ungarn Levente Szabó, der in der heimischen Liga sieben Tore machte.

Der Trainer

Bei Bielefeld funktionierte es gar nicht und auch beim VfL Osnabrück war man froh, als man noch eine Ablöse für ihn kassierte, obwohl er kurz vor dem Rausschmiss stand. Bei Braunschweig scheint es aber zu passen. Daniel Scherning (40 Jahre alt) hat den Verein in einer schweren Lage übernommen und den Klassenerhalt geschafft. Dabei setzte er konsequent auf eine Dreierkette in verschiedenen Variationen. Die Bewährungsprobe kommt jetzt. Kann er auch in der neuen Saison einen potentiellen Abstiegskandidaten retten oder war das Halbjahr nur ein Strohfeuer.

Ausblick/Prognose

Braunschweig gerät auch 24/25 in akute Abstiegsgefahr. Stand jetzt verliert man mit Hasan Kuruçay einen großen Faktor für die gute Rückrunde und ist eher schlechter als besser geworden. Vorne wird der Motor weiter stottern. Es geht runter. Braunschweig steigt ab.
 

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1. FC Magdeburg

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Rückblick:

Der 1. FC Magdeburg startete extrem gut in die vergangene Saison. An den ersten fünf Spieltagen blieb man ungeschlagen und holte elf Punkte. Das 6:4 gegen Hertha BSC am 5. Spieltag war wahrscheinlich eins der spektakulärsten Spiele der gesamten Saison. Viermal gelang es den Magdeburgern auszugleichen, bevor sie in der 68. Minute erstmals selbst in Führung gingen und in der Nachspielzeit mit dem 6:4 den Sieg klarmachten. Im darauffolgenden Auswärtsspiel auf Schalke ging man früh mit 2:0 in Führung, bekam dann aber die eigenen Medizin zu schlucken und verlor trotz abermaliger Führung nach dem zwischenzeitlichen 2:2 Ausgleich am Ende mit 4:3. Danach lief es deutlich schlechter bei den Schützlingen von Christian Titz.

Nur zwei Unentschieden in den nächsten sieben Spielen sorgten dafür, dass man sich vor dem 14. Spieltag nur noch auf Platz 14 wiederfand. Da kamen die Siege in Osnabrück und daheim gegen Kaiserlautern genau richtig, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern. In den letzten beiden Spielen vor der Winterpause konnte man lediglich einen Punkt holen, so dass man mit zwanzig Zählern und einem positiven Torverhältnis überwinterte.

Auch in die Rückrunde kam man ordentlich. Zehn Punkte holte man zwischen dem 18. und 23. Spieltag und damit konnte man sich wieder deutlicher vom Tabellenkeller absetzen. Doch da sich die Krise aus der Hinrunde auch in der Rückrunde wiederholte, ging es schneller wieder nach unten, als es den Magdeburgern lieb sein konnte. Insbesondere die Offensive lief überhaupt nicht mehr. Fünf Spiele blieb man komplett ohne eigenen Treffer und man muss kein Experte beim Doppelpass sein, um zu wissen, dass es ohne Tore schwierig mit Punkten wird. In Karlsruhe erlebte man ein riesiges Fiasko. Das 0:7 stellt die zweithöchste Niederlage in der Vereinsgeschichte dar und spätestens als man eine 2:0 Führung gegen den HSV, der ab der 24. Minuten in Unterzahl spielte, verspielte und nur einen Punkt holte, gingen die Alarmglocken an. Fünf Spieltage vor Schluss war man endgültig im Abstiegskampf angekommen und es wäre wohl nicht gut für den Verein ausgegangen, wenn man nicht durch ein 2:0 in Rostock einen direkten Konkurrenten noch tiefer in den Abgrund gestossen und sich durch die dringend benötigten drei Punkte Luft verschafft hätte. So konnte man sich am Ende der Saison mit 38 Punkten und Platz 14 retten, so dass man in die dritte Zweitligasaison hintereinander geht.

Kommen und Gehen - Wer ist weg? Wer ist neu?

Gleich vier Stammkräfte haben Magdeburg verlassen. Darunter mit Luca Schuler (ablösefrei zu Hertha) und Amara Condé (für 500.000 Euro nach Heerenveen) der beste Torschütze der Vorsaison (dafür reichten Schuler sechs Treffer) und der bisherige Kapitän. Linksverteidiger Leon Bell Bell (Braunschweig) und der zentrale Mittelfeldspieler Daniel Elfadli (HSV) sind die beiden anderen. Julian Pollersbeck kam nicht an Stammtorwart Dominik Reimann nicht vorbei und versucht sein Glück nun in Regensburg. Mittelstürmer Luc Castaignos sucht nach anderthalb Jahren beim 1. FC Magdeburg, in denen er durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurden, noch einen neuen Verein. Jamie Lawrence kehrte nach Ablauf seiner Leihe zum FC Bayern zurück, wurde aber im Sommer direkt nach Tirol geschickt.

Ladehemmungen in der Rückrunde und der Abgang des besten Torschützen zwingen automatisch dazu, sich vorne nach Verstärkungen umzuschauen. Die beiden neuen Mittelstürmer Martijn Kaars (zuletzt 21 Saisontore für Helmond in der zweiten niederländischen Liga) und Aleksa Marusic (Torschützenkönig in Nordmazedonien) sollen hier Abhilfe schaffen. Schnell, gut im Eins gegen Eins und dribbelstark, das sind Attribute, die Livan Burcu mitbringen. Burcu machte zuletzt bei Sandhausen auf sich aufmerksam, wurde von Union Berlin verpflichtet und wurde anschließend an den 1. FCM verliehen. Dort soll der 19jährige Deutschtürke ist nicht der einzige Ex-Sandhäuser, der in der kommenden Saison in Magdeburg spielen wird. Mittelfeldspieler Abu-Bekir Ömer El-Zein kam dort in der vergangenen Spielzeit auf sechs Scorerpunkte. Robert Leipertz kommt mit der Erfahrung von fast 250 Zweitligaspielen in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Vor zwei Jahren hat er noch zweistellig getroffen. In der vergangenen Saison netzte er jedoch als Teilzeitkraft nur noch einmal. Linksverteidiger Lubambo Musonda hat sogar Länderspielerfahrung. Der 29jährige spielte zuletzt in Dänemark und kommt für sein Heimatland Sambia auf 48 Einsätze. Apropos Dänemark...hier ist Marcus Mathisen geboren. Innenverteidiger Mathisen ist vielleicht dem ein oder anderen bekannt. Er wechselt von Wehen-Wiesbaden nach Magdeburg. Philipp Hercher unterschrieb nach einem enttäuschenden Jahr in Kaiserslautern, in dem der langjährige Stammspieler nur auf acht Einsätze kam, in Magdeburg. Linksaußen Falko Michel (BVB II) und Rechtsverteidiger Pierre Nadjombe (Köln II) hoffen auf erste Einsätze in der zweiten Liga. Mit Ahmet Arslan kehrt jemand zurück, auf den man gerne verzichtet hätte. Im Sommer 2023 mit großen Hoffnungen verpflichtet, wurde Arslan im Winter an seinen Ex-Verein Dynamo Dresden ausgeliehen. Eine Vertragsauflösung konnte bisher nicht realisiert werden und man ist davon auch noch weit entfernt. Der Berater von Arslan nannte das Magdeburger Angebot gar "bodenlos." Die Saga dürfte also weitergehen.

Der Trainer

Wenn jemand für Spektakel steht, dann Christian Tietz, der seit Februar 2021 bei den Magdeburgern angestellt ist. Während viele Trainer ein langweiliges 1:0 vorziehen würden, würde Titz immer das 5:4 wählen. Der gebürtige Mannheimer lässt extrem offensiv spielen - das schließt selbst den Torhüter ein - und setzt dabei konsequent auf drei Angreifer in einem 3-4-3 oder 4-3-3 System.

Ausblick/Prognose

Nach einer Saison, in der es eher eine Entwicklung nach unten gab, erhofft man sich nun einen Schritt nach vorne. Ob es dazu kommt, darf angezweifelt werden. Vier Stammkräfte sind gegangen. Können die neuen direkt in die Bresche springen? Kann Titz die Offensive wieder ans Laufen bringen? Das wäre dringend nötig, denn über die Defensive wird man keine Punkte holen. Ich erwarte eine ähnliche Saison wie 2023/24. Tendenz hinteres Drittel.
 

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Mit Ahmet Arslan kehrt jemand zurück, auf den man gerne verzichtet hätte. Im Sommer 2023 mit großen Hoffnungen verpflichtet, wurde Arslan im Winter an seinen Ex-Verein Dynamo Dresden ausgeliehen. Eine Vertragsauflösung konnte bisher nicht realisiert werden und man ist davon auch noch weit entfernt. Der Berater von Arslan nannte das Magdeburger Angebot gar "bodenlos." Die Saga dürfte also weitergehen.

Doch nicht...

 
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