Basketball-EM 2007 in Spanien


bender

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Keine Frage, gute Ergebnisse. Widerlegt aber nicht wirklich das, was ich schreibe. Nämlich: Die Franzosen hatten immer einen gewissen Stamm am Start.
Das ist mir klar. Spanien hatte 2005 auch seinen "Stamm" am Start, aber es fehlte der wichtigste Mann (Pau Gasol), und deshalb wurde der spätere Weltmeister bei der EM 2005 nur Vierter.

Bei Frankreich fehlte Tony Parker. IMHO läuft das auf's selben hinaus, restlicher "Stamm" hin oder her.

Schau Dir mal den Kader der Litauer von 2005 oder 2006 an. Da haben wesentlich mehr wichtige Spieler gefehlt. Litauen ist immer richtig weit gekommen, wenn zumindest annähernd alle dabei waren.
Ich hab die EM 2003 noch nicht vergessen, das kannst du glauben. Aber der Kern der litauischen Mannschaft wird auch nicht jünger. Jasikevicius ist jetzt jenseits der 30 und eher auf dem absteigenden Ast. Auch die anderen Leistungsträger gehen auf die 30 zu oder sind schon drüber. Und ob Macijauskas nach der langen Verletzung überhaupt spielen wird, ist auch fraglich.

Ich denke, dass Parker hier reichlich überschätzt wird und nicht die Playmaker-Fähigkeiten von Jasikevicius oder Papaloukas hat. Der gefiel mir bei den Turnieren nicht wirklich. Fiba-Basketball ist halt nicht die NBA.
Im FIBA-Basketball hat er eher noch Vorteile, weil die Dreierlinie näher am Korb ist, und die Verteidiger ihm allesamt athletisch weit unterlegen sind. Und selbst wenn er plötzlich alles verlernt, was er seit fünf Jahren Tag ein Tag aus in der NBA zeigt: die Franzosen könnten immer noch Boris Diaw-Riffiod den Aufbau machen lassen, und wäre damit gut bedient.

Ps: Die Griechen sind EM-Sieger und WM-Zweiter. Die sollen hinter den Franzosen sein? Ja genau...
Ja, das ist mein Ernst. EM-Sieger und WM-Zweiter klingt toll, aber erinnere dich an das Halbfinale 2005. Da standen die Griechen vor einer Niederlage, Frankreich hatte das Ding in der Hand und hat es am Ende aus eigener Dummheit verloren. Ich denke daher (a) Frankreich und Griechenland waren 2005 auf dem selben Level, (b) Frankreich wird aus den Fehlern von 2005 gelernt haben, (c) die jungen Spieler Frankreichs haben sich weiter verbessert, wie man es von Spielern Anfang-20 auch nicht anders erwartet, und daher (d) Frankreich und Griechenland sind auch 2007 immer noch auf einer Stufe, und wenn einer der beiden im Vorteil ist, dann eher Frankreich als Griechenland.
 

Les Selvage

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2005 ist aber schon länger her als 2006 und das Halbfinalspiel kann eher als Ausrutscher Frankreichs nach oben betrachtet werden. 2006 haben die Griechen Frankreich mühelos bei der WM geschlagen und zuvor in der Vorbereitung einen noch einfacheren Sieg gegen Frankreich mit Parker gelandet, sogar ohne Papaloukas.

Greece 70-56 France (8-15 ; 27-29 ; 49-39 ; 70-56)

Spanoulis 11 ; Fotsis 10 ; Diamantidis 9 ; Kakiouzis 9 ; Shortsanitis 8 ; Chatzivrettas 6 ; Papadopoulos 6 ; Zisis 6 ; Ntikoudis 4 ; Tsartsaris 1 ; Papamakarios 0 ; Vasilopoulos 0

Parker 20 ; Diaw 8 ; Gelabale 8 ; Foirest 5 ; F.Pietrus 5 ; Julian 4 ; M.Pietrus 4 ; Weis 2 ; Bokolo 0 ; Turiaf 0


Die Griechen werden zwar auch nicht jünger, aber Frankreich hat einfach zu wenig Struktur im Team, kein klare Rollenverteilung und zu viele ähnliche Typen, zu viele Athletic Freaks, zu wenig technisch ähnlich gut ausgebildete Basketballer wie die Spanier, Griechen, Litauer, als dass sie um den Titel mitspielen könnten.
 

bender

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Irgendwie habe ich das Gefühl, die Franzosen gelten hier so ein bisschen als die "Amis Europas", und müssen allein deshalb schon von jedem waschechten Euroleague-Fan niedergemacht werden. "Athletik-Freaks ohne Basketballausbildung", das klingt in Anbetracht der Fähigkeiten eines Tony Parker oder Boris Diaw-Riffiod gerade zu lächerlich.

Und es wird hier wieder das Viertelfinale 2006 als Beispiel genommen, obwohl mittlerweile bestimmt zum hundertsten Mal geschrieben wurde, dass es einen Unterschied macht, wenn Tony Parker spielt oder nicht. Und zu dem Vorrundenspiel 2005: ich glaube ich hatte erwähnt, dass Parker verletzt in das Turnier ging. Im übrigen zeigt nicht zuletzt Litauen-USA 2004, wie bedeutungslos Vorrundenspiele sind.
 

robbe

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Das ist mir klar. Spanien hatte 2005 auch seinen "Stamm" am Start, aber es fehlte der wichtigste Mann (Pau Gasol), und deshalb wurde der spätere Weltmeister bei der EM 2005 nur Vierter.

Bei Frankreich fehlte Tony Parker. IMHO läuft das auf's selben hinaus, restlicher "Stamm" hin oder her.
Andererseits gewannen die Spanier das WM-Finale ohne Gasol in überwältigender Manier gegen die Griechen, die kurz davor die USA rausgeworfen hatten. Wer sucht, der findet immer. Aber ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man einzelne Spiele nicht überbewerten sollte. Weder das Spiel Frankreich-Griechenland, noch das WM-Finale, noch ein beliebiges anderes Spiel.
Spanien hat halt zuletzt überragende Ergebnisse erzielt. Griechenland ist EM-Sieger und WM-Zweiter. Beide haben absolut überzeugt. Daher sind das für mich aus naheliegenden Gründen die Topteams Europas.
Die Litauer werden in der Tat nicht jünger, daher bleiben ihnen noch 1,2 Jahre. Ohne Macijauskas würden die Chancen auch schon wieder sinken, klar. Aber wenn alle fit am Start sind für mich ein Mitfavorit.

Im FIBA-Basketball hat er eher noch Vorteile, weil die Dreierlinie näher am Korb ist, und die Verteidiger ihm allesamt athletisch weit unterlegen sind. Und selbst wenn er plötzlich alles verlernt, was er seit fünf Jahren Tag ein Tag aus in der NBA zeigt: die Franzosen könnten immer noch Boris Diaw-Riffiod den Aufbau machen lassen, und wäre damit gut bedient.
Aber andererseits wird die gegnerischere Verteidigung gegen Frankreich aus Mangel an Respekt vor deren (auch seinen) Fähigkeiten beim Distanzwurf immer recht tief absinken und Parker wenige seiner gefürchteten Drives ermöglichen. Da nützt ihm auch seine Schnelligkeit wenig. Die Schnelligkeit, der Drive, beeindruckende Treffsicherheit in der Zone. Das ist nun mal das, was ihn auszeichnet. Parker hat bei der EM 2005 34.4% aus dem Feld geschossen, 2003 41.9%. Das ist deutlich schlechter als seine NBA-Werte. Klar, er war jung und 2005 zu Beginn leicht angeschlagen, aber er muss halt noch einiges unter Beweis stellen.
Die NBA-Quote liest sich gut, aber es sind halt nur 0.2 Treffer pro Partie, also in jedem fünften Spiel einer. Und die Jumpshots, die er aus der NBA-Mitteldistanz trifft feuert er größtenteils auch von innerhalb der FIBA-Dreierlinie ab.

Irgendwie habe ich das Gefühl, die Franzosen gelten hier so ein bisschen als die "Amis Europas", und müssen allein deshalb schon von jedem waschechten Euroleague-Fan niedergemacht werden. "Athletik-Freaks ohne Basketballausbildung", das klingt in Anbetracht der Fähigkeiten eines Tony Parker oder Boris Diaw-Riffiod gerade zu lächerlich.
Ich denke dass es falsch ist, hier jedem die Objektivität abzusprechen, der die Franzosen nicht hochjubelt. Von "niedermachen" kann keine Rede sein, wenn man sie auf Platz 4-6 in Europa sieht. Und die französische Auswahl erinnert nunmal an die der Amerikaner und offenbarte oft ähnliche Stärken und Schwächen, wenn auch auf niedrigerem Niveau.
 

bender

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Aber andererseits wird die gegnerischere Verteidigung gegen Frankreich aus Mangel an Respekt vor deren (auch seinen) Fähigkeiten beim Distanzwurf immer recht tief absinken und Parker wenige seiner gefürchteten Drives ermöglichen.
Als ob man in der NBA zu doof sei, um das zu erkennen. Dort versucht man das gleiche gegen Parker, aber denkbar erfolglos. Und wenn man ihm den offenen Dreier lässt, dann wirft er und trifft auch seit 2005 des öfteren.

Klar, er war jung und 2005 zu Beginn leicht angeschlagen, aber er muss halt noch einiges unter Beweis stellen.
Kommt drauf an, wo man die Meßlatte setzt. Bei der EM 2003, der einzigen in die er unverletzt ging, war er hinter Jasikevicius zweitbester Point Guard. Mittlerweile ist er Nummer 1. Jetzt ist die Frage, was man noch erwartet. Eine Dirk-Nowitzki-einer-gegen-alle-Performance wird es sicherlich nicht werden, schließlich ist er auch in der NBA erkennbar nicht auf Nowitzki-Level. Aber man kann zumindest damit rechnen, dass er jeden gegnerischen PG bei der EM in den Schatten stellen wird.

Ich denke dass es falsch ist, hier jedem die Objektivität abzusprechen, der die Franzosen nicht hochjubelt. Von "niedermachen" kann keine Rede sein, wenn man sie auf Platz 4-6 in Europa sieht.
Da sie aber 3. bei der EM 2005 und drittbeste europäische Mannschaft bei der WM 2006 waren (ohne Parker, ich werde nicht müde das zu wiederholen), muss man sie mit der gleichen Berechtigung zu den Top3 in Europa zählen, mit der man Griechenland wegen des WM-Silbers dazuzählt. Alles andere ist "niedermachen".

Und die französische Auswahl erinnert nunmal an die der Amerikaner und offenbarte oft ähnliche Stärken und Schwächen, wenn auch auf niedrigerem Niveau.
Aber manchmal wirkt es insb. bei den Amerikanern so, dass man einfach blind nach Schwächen sucht, die gar nicht vorhanden sind. Man sieht Spieler, die schneller, größer, athletischer sind, und will irgendwas haben, wo sie nicht so gut sind, also erfindet man was von "Basketballausbildung", die angeblich die bösen schwarzen Jungs nicht haben. Oder die Sache mit dem Distanzwurf. Bei der WM 2006 warfen die USA besser von der Dreierlinie als Griechenland, Italien, Argentinien und Litauen, aber trotzdem heißt es die Europäer können werfen und die Amis nicht. Derartige Argumentation wirkt eben einfach lächerlich.

Und genauso eben bei Frankreich und der angeblich mangelnden Technik. Allein wenn wir uns Boris Diaw-Riffiod ansehen, wissen wir, dass das Quatsch ist. In ganz Europa gibt es keinen Spieler von der Größe, mit der Beweglichkeit und dazu mit dem Ballhandling und der Übersicht. Bostjan Nachbar kommt ihm noch am nächsten, aber auch er hat nicht dieses Ballgefühl.

Was mich auch stört, dass es immer so dargestellt wird, dass ein Guard nicht gut spiele, wenn er nicht ständig werfen sondern nur ziehen würde. Ich meine das, weil der Korbleger ein ebenso wichtiger Bestandteil des Spiels ist wie der Sprungwurf. Eigentlich zielen die meisten Spielzüge im Basketball auf Korbleger und nicht auf Würfe ab. Von daher ist es unsinnig, Tony Parkers Qualitäten in Frage zu stellen, nur weil er häufiger zieht als der Lehrbuch-Point-Guard. Diese energische Art des Drive, wie Parker sie beherrscht, hat in Europa eigentlich kein einziger Guard drauf, und die Theorie, dass diese Spielweise nur in der NBA funktioniert, ist unsinnig.

Im übrigen ist die Schwäche der Franzosen nicht die mangelnde Technik, sondern der Mangel an Bigmen. Zumindest war es das bisher. Die Sache könnte sich mit Joakim Noah schon etwas ändern, und eine Lineup Noah-Diaw-Pietrus-Gelabale-Parker sollte zu ziemlich schnellen Basketball a lá Phoenix Suns in der Lage sein. Und auch sowas klappt in Europa. Nicht nur Defense.
 

MS

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Man sieht Spieler, die schneller, größer, athletischer sind, und will irgendwas haben, wo sie nicht so gut sind, also erfindet man was von "Basketballausbildung", die angeblich die bösen schwarzen Jungs nicht haben.
:gitche:
Hast du Komplexe oder irgendein Rassismus Problem? Ist doch nicht mehr feierlich, was Du andauernd vom Stapel lässt.

Oder die Sache mit dem Distanzwurf. Bei der WM 2006 warfen die USA besser von der Dreierlinie als Griechenland, Italien, Argentinien und Litauen, aber trotzdem heißt es die Europäer können werfen und die Amis nicht. Derartige Argumentation wirkt eben einfach lächerlich.
Durch das Wort lächerlich bekräftigst Du deine seltsame Argumentation nicht, im Gegenteil. Wie wäre es mit der These, dass wenn du ständig an der 3er Linie stehen gelassen wirst, weil man eben davon ausgehst, dass du viel viel besser und toller zum Korb ziehen kannst, als du werfen kannst. Und plötzlich triffst Du als BBall Profi prozentual etwas besser, als die Leute, denen man am Perimeter ständig auf den Füßen steht, weil die ballern können, wie nix gutes?


und eine Lineup Noah-Diaw-Pietrus-Gelabale-Parker...

Hast du nicht das Riffiod vergessen?
 

Sm0kE

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Widerleg ihn inhaltlich oder lass es gleich bleiben. :sleep: Ich bezweifle auch irgendwie, dass er das rassistisch gemeint hat..
 

robbe

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Kommt drauf an, wo man die Meßlatte setzt. Bei der EM 2003, der einzigen in die er unverletzt ging, war er hinter Jasikevicius zweitbester Point Guard. Mittlerweile ist er Nummer 1. Jetzt ist die Frage, was man noch erwartet. Eine Dirk-Nowitzki-einer-gegen-alle-Performance wird es sicherlich nicht werden, schließlich ist er auch in der NBA erkennbar nicht auf Nowitzki-Level. Aber man kann zumindest damit rechnen, dass er jeden gegnerischen PG bei der EM in den Schatten stellen wird.
Dass er die Nummer 1 sei ist Deine persönliche Meinung, und Du solltest es auch als diese kennzeichnen. Bisher hat bei keinem seiner internationalen Auftritte etwas darauf hingedeutet. Daher finde ich diese Einschätzung, naja, zweifelhaft.;)

Da sie aber 3. bei der EM 2005 und drittbeste europäische Mannschaft bei der WM 2006 waren (ohne Parker, ich werde nicht müde das zu wiederholen), muss man sie mit der gleichen Berechtigung zu den Top3 in Europa zählen, mit der man Griechenland wegen des WM-Silbers dazuzählt. Alles andere ist "niedermachen".
Zu behaupten, dass Frankreich bei der WM mit Parker in die Top4 gekommen wäre ist ebenfalls reichlich abenteuerlich. Was soll darauf hindeuten, dass Frankreich mit ihm stark genug dazu wäre?

Aber manchmal wirkt es insb. bei den Amerikanern so, dass man einfach blind nach Schwächen sucht, die gar nicht vorhanden sind. Man sieht Spieler, die schneller, größer, athletischer sind, und will irgendwas haben, wo sie nicht so gut sind, also erfindet man was von "Basketballausbildung", die angeblich die bösen schwarzen Jungs nicht haben. Oder die Sache mit dem Distanzwurf. Bei der WM 2006 warfen die USA besser von der Dreierlinie als Griechenland, Italien, Argentinien und Litauen, aber trotzdem heißt es die Europäer können werfen und die Amis nicht. Derartige Argumentation wirkt eben einfach lächerlich.
Wenn Du vernünftige Antworten willst, solltest Du lernen, vernünftig zu diskutieren, anstatt Deinen Gegenüber ab einem gewissen Zeitpunkt entweder zu beschimpfen, oder rassistischer Motive zu bezichtigen, wie man beides von schoenen-dunk schon kennt. Es gibt keine Diskussion mit Dir über verschiedene Basketballphilosophien etc, die nicht auf dieses Thema hinausläuft. Anscheinend ist das für Dich der einzige Ausweg: Das Niveau herunterziehen.

Ich möchte Dich mal Fragen, wo Du die Probleme des US-Teams in den letzten Turnieren gesehen hast, wenn nicht in: Teamdefense, vor allem Pick and Roll Verteidigung, Catch and Shoot, Exekution gegen die Zone, Schritteregel. Fragezeichen.
Kleiner Tipp für Dich: Alles Dinge, die zu der Grundausbildung eines Basketballspielers dazugehören. Komisch, dass sie allen auffallen, nur Dir nicht. Die Sache mit dem Distanzwurf ist so nicht korrekt, man muss da differenzieren, was in der Medienwelt übrigens durchaus getan wurde. Wie schrieb noch gleich ein nicht ganz unbekannter NBA-Kolumnist? "NBA-players need two dribbles before they hit a jumpshot. They simply don't know the art of catch and shoot anymore."
Es nützt Dir wenig, wenn 5 Spieler aus dem Dribbling gegen 2 Mann hochsteigen und den Wurf zu 36% treffen(den beherrschen die balldominanten NBA-Stars besser als viele andere), aber beim offenen Dreier nach dem Catch, den andere Teams bombensicher versenken, versagen.

Und genauso eben bei Frankreich und der angeblich mangelnden Technik. Allein wenn wir uns Boris Diaw-Riffiod ansehen, wissen wir, dass das Quatsch ist. In ganz Europa gibt es keinen Spieler von der Größe, mit der Beweglichkeit und dazu mit dem Ballhandling und der Übersicht. Bostjan Nachbar kommt ihm noch am nächsten, aber auch er hat nicht dieses Ballgefühl.

Was mich auch stört, dass es immer so dargestellt wird, dass ein Guard nicht gut spiele, wenn er nicht ständig werfen sondern nur ziehen würde. Ich meine das, weil der Korbleger ein ebenso wichtiger Bestandteil des Spiels ist wie der Sprungwurf. Eigentlich zielen die meisten Spielzüge im Basketball auf Korbleger und nicht auf Würfe ab. Von daher ist es unsinnig, Tony Parkers Qualitäten in Frage zu stellen, nur weil er häufiger zieht als der Lehrbuch-Point-Guard. Diese energische Art des Drive, wie Parker sie beherrscht, hat in Europa eigentlich kein einziger Guard drauf, und die Theorie, dass diese Spielweise nur in der NBA funktioniert, ist unsinnig.

Im übrigen ist die Schwäche der Franzosen nicht die mangelnde Technik, sondern der Mangel an Bigmen. Zumindest war es das bisher. Die Sache könnte sich mit Joakim Noah schon etwas ändern, und eine Lineup Noah-Diaw-Pietrus-Gelabale-Parker sollte zu ziemlich schnellen Basketball a lá Phoenix Suns in der Lage sein. Und auch sowas klappt in Europa. Nicht nur Defense.
Boris Diaw ist ein Ausnahmespieler, und er hat viele Dinge in seiner Zeit bei Pau in der ProA, der Euroleague, und bei den Suns gelernt. Auch wenn ich nicht genau verstehe, was Ballgefühl, Körpergröße, Court Vision und Beweglichkeit mit Basketballausbildung zu tun haben sollen(?).
Und dass hier ausgerechnet Diaw als Paradebeispiel herhalten soll ist...naja, ein Ding. Ausgerechnet einer der außergewöhnlichsten Spieler überhaupt. Wie soll ich das nur deuten?;)
Wäre da nicht zum Beispiel Mickael Pietrus passender?

Ich finde es zudem beachtlich, was Du Dir mal wieder erlaubst, als Unsinn zu klassifizieren. Parker hat bisher auf FIBA-Level keinesfalls mit der Effektivität gespielt, die er in der NBA zu bringen im Stande ist. Die Wurfquoten waren hier ganz, ganz weit unten. Gepunktet hat er dennoch, aber eben nicht annähernd so effektiv. Er ist halt ein Scorer (mit Sicherheit auch in Europa ein guter), auch in der NBA sind seine Assistwerte nicht toll. Da können aber einige Point Guards in Europa noch einige Dinge mehr. Es ist einfach zweifelhalft zu behaupten, seine Spielweise lasse sich problemlos in beispielsweise eine Europameisterschaft transplantieren.
 

bender

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Dass er die Nummer 1 sei ist Deine persönliche Meinung, und Du solltest es auch als diese kennzeichnen. Bisher hat bei keinem seiner internationalen Auftritte etwas darauf hingedeutet. Daher finde ich diese Einschätzung, naja, zweifelhaft.;)
Man sieht es eigentlich täglich in der NBA, das Parker inzwischen wesentlich besser ist als Calderon und Jasikevicius. Und jetzt bitte nicht mit dem Unsinn "NBA ist was anderes als FIBA" kommen. Basketball ist Basketball. Die paar Regelunterschiede, die da existieren, können den großen Leistungsunterschied zwischen diesen dreien nicht erklären.

Zu behaupten, dass Frankreich bei der WM mit Parker in die Top4 gekommen wäre ist ebenfalls reichlich abenteuerlich. Was soll darauf hindeuten, dass Frankreich mit ihm stark genug dazu wäre?
Irre ich mich oder habe ich die EM 2005 schon erwähnt? Dort gewann Griechenland einen Thriller mit einem Punkt gegen ein Frankreich mit angeschlagenem Tony Parker. Man kann also davon ausgehen, dass es bei der WM 2006 mit Tony Parker ähnlich ausgeglichen zwischen diesen beiden Teams zugegangen wäre. Und dann vielleicht auch mit dem positiven Ende für Frankreich.

Und bin der Meinung, und dahingehend auch gerne zu einer Wette bereit, dass Frankreich ein Spiel gegen Griechenland bei der EM 2007 gewinnen wird. Unter der Vorraussetzung, dass diesmal nicht wieder der Leader ausfällt.

Ich möchte Dich mal Fragen, wo Du die Probleme des US-Teams in den letzten Turnieren gesehen hast, wenn nicht in: Teamdefense, vor allem Pick and Roll Verteidigung, Catch and Shoot, Exekution gegen die Zone, Schritteregel. Fragezeichen.
Kleiner Tipp für Dich: Alles Dinge, die zu der Grundausbildung eines Basketballspielers dazugehören. Komisch, dass sie allen auffallen, nur Dir nicht. Die Sache mit dem Distanzwurf ist so nicht korrekt, man muss da differenzieren, was in der Medienwelt übrigens durchaus getan wurde. Wie schrieb noch gleich ein nicht ganz unbekannter NBA-Kolumnist? "NBA-players need two dribbles before they hit a jumpshot. They simply don't know the art of catch and shoot anymore."
Es nützt Dir wenig, wenn 5 Spieler aus dem Dribbling gegen 2 Mann hochsteigen und den Wurf zu 36% treffen(den beherrschen die balldominanten NBA-Stars besser als viele andere), aber beim offenen Dreier nach dem Catch, den andere Teams bombensicher versenken, versagen.
Das ist ein bisschen plakativ. Wenn man mal Spurs, Mavs oder Suns sieht, weiß man, dass deren Spiel auch oft auf Catch-&-Shot basiert. Allein Bruce Bowen macht gar nichts anderes in der Offense als in der Ecke auf den Dreier zu warten und aus dem Stand abzudrücken. Ich denke nicht, dass NBA-Spieler generell ein Problem mit Catch-&-Shoot haben.

Das Problem des Team USA ist einfach, dass sie jedes Mal ein komplett neues Team schicken, das als Einheit uneingespielt ist. Deshalb sieht es dann auch so aus, als herrsche in Offense und Defense kaum Teamorientierung. Die europäischen Nationalmannschaften spielen über Jahre hinaus immer mit dem selben Kern, daher weiß dort jeder vom anderen. Beim Team USA war das bisher nie der Fall. Aber das ändert sich ja für Olympia 2008, da da wieder der Kern von 2006 antreten wird, verstärkt allenfalls um Kobe Bryant und Greg Oden.

Wenn du so willst: ja, Team-Offense und -Defense ist ein Problem des Team USA. Aber nicht, weil sie es nicht können oder weil man in der NBA soetwas generell nicht braucht, sondern weil immer 12 komplett neue Spieler zusammengewürfelt werden, was zwangsläufig immer den Charakter eines NBA-Allstar-Teams hat.

Boris Diaw ist ein Ausnahmespieler, und er hat viele Dinge in seiner Zeit bei Pau in der ProA, der Euroleague, und bei den Suns gelernt. Auch wenn ich nicht genau verstehe, was Ballgefühl, Körpergröße, Court Vision und Beweglichkeit mit Basketballausbildung zu tun haben sollen(?).
Ballgefühl, Spielübersicht und Situationsanalyse (decision making) hat sehr viel mit Basketballausbildung zu tun.

Und dass hier ausgerechnet Diaw als Paradebeispiel herhalten soll ist...naja, ein Ding. Ausgerechnet einer der außergewöhnlichsten Spieler überhaupt. Wie soll ich das nur deuten?;)
Wäre da nicht zum Beispiel Mickael Pietrus passender?
Von mir aus Pietrus. Auch der hat ein wesentlich besseres Ballhandling als die meisten europäischen Guards seiner Größe, bspw. Diamantidis. Auch den Dreier trifft er besser als bspw. ein Spanoulis oder Papaloukas. Und in der Defense ist er schon allein aufgrund seiner Athletik besser.

Ich finde es zudem beachtlich, was Du Dir mal wieder erlaubst, als Unsinn zu klassifizieren. Parker hat bisher auf FIBA-Level keinesfalls mit der Effektivität gespielt, die er in der NBA zu bringen im Stande ist. Die Wurfquoten waren hier ganz, ganz weit unten.
Und erneut empfehle ich zu beachten, was ich bislang schon ein halbes dutzend mal geschrieben habe: die EM 2003 war das letzte FIBA-Turnier, in das Tony Parker verletzungsfrei ging.. Was warf er da? 47,5% 2P und 31,3 3P. Gar nicht mal schlecht, wenn man bedenkt das der MVP Jasikevicius ähnliche Quoten warf (43,2% 2P, 34,3% 3P) und Calderon noch eher die Quoten warf, die die meisten hier anscheinend von Parker erwarten (50,0% 2P, 23,1% 3P). Sehen wir uns Parkers NBA-Quoten von damals an: 44,7% FG, 31,2% 3P. Und heute? 51,9% FG und 43,8% 3P.

Ich denke die Annahme ist berechtigt, dass Parker auf FIBA-Level (a) nicht minder effektiv punktet als die angeblich besseren Jasikevicius und Calderon und (b) mittlerweile wesentlich besser geworden ist.

Da können aber einige Point Guards in Europa noch einige Dinge mehr.
Und zwar?
 

Les Selvage

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Irre ich mich, oder hatte ich das Aufeinandertreffen 2006 mit Parker zwischen Frankreich und Griechenland schon erwähnt?

Greece 70-56 France (8-15 ; 27-29 ; 49-39 ; 70-56)

Spanoulis 11 ; Fotsis 10 ; Diamantidis 9 ; Kakiouzis 9 ; Shortsanitis 8 ; Chatzivrettas 6 ; Papadopoulos 6 ; Zisis 6 ; Ntikoudis 4 ; Tsartsaris 1 ; Papamakarios 0 ; Vasilopoulos 0

Parker 20 ; Diaw 8 ; Gelabale 8 ; Foirest 5 ; F.Pietrus 5 ; Julian 4 ; M.Pietrus 4 ; Weis 2 ; Bokolo 0 ; Turiaf 0



Das ist Fakt, alles andere ist Spekulation.
 

bender

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Irre ich mich, oder hatte ich das Aufeinandertreffen 2006 mit Parker zwischen Frankreich und Griechenland schon erwähnt?

Greece 70-56 France (8-15 ; 27-29 ; 49-39 ; 70-56)

Spanoulis 11 ; Fotsis 10 ; Diamantidis 9 ; Kakiouzis 9 ; Shortsanitis 8 ; Chatzivrettas 6 ; Papadopoulos 6 ; Zisis 6 ; Ntikoudis 4 ; Tsartsaris 1 ; Papamakarios 0 ; Vasilopoulos 0

Parker 20 ; Diaw 8 ; Gelabale 8 ; Foirest 5 ; F.Pietrus 5 ; Julian 4 ; M.Pietrus 4 ; Weis 2 ; Bokolo 0 ; Turiaf 0

Das ist Fakt, alles andere ist Spekulation.
Du meinst das Testspiel in Athen? Sehr aussagekräftig. :rolleyes:
 
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bender

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Und dabei wolltest du dich doch nicht mehr äußern. Hättest du's mal lieber bleiben lassen.

Die EM ist doch auch in Spanien :D Bender du bist echt geil.
"Geil" ist was anderes, aber das lernst du auch noch.

Im übrigen denke ich schon, dass Spanien für einen Matchup GRE-FRA ein neutraler Boden ist, im Gegensatz zu Athen. Im übrigen war das betreffende Spiel ein Testspiel, was ungefähr so viel aussagt wie Deutschlands beinahe-Sieg gegen die USA in der Kölnarena.
 

MS

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Also hier im Forum bist nur Du geil. Das kannste nix mehr dran ändern, es sei denn, Du reißt die NBA Poster von Deiner Wand und es macht auch bei Dir irgendwann "Klick".

Sorry für dieses Offtopic Geschwafel, aber ich werd nicht der letzte sein, der mit Dir keine ernsthafte und inhaltlich anspruchsvolle Diskussion über Themen, die auch nur im Entferntesten etwas mit dem Vergleich NBA-Europa zu tun haben, anfangen kann.

Dafür bist Du einfach ungeeignet.:wavey:
 

bender

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Ich weiß zwar nicht, was Frankreichs Status unter den Basketballnationen Europas mit der NBA zu tun hat, aber ich hatte gehofft, du würdest zumindest noch erläutern, warum Spanien der griechischen NM den gleichen Heimvorteil bietet wie Athen. Die Erklärung würde mich nämlich mal interessieren.
 

Les Selvage

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Gut, halten wir also fest:

2005 (EM)

Frankreich- Griechenland 50-64 (Frankreich mit Parker)
Frankreich- Griechenland 66-67 (Frankreich mit Parker)

2006 (Vorbereitung und WM)

Frankreich- Griechenland 56-70 (Frankreich mit Parker)
Frankreich- Griechenland 56-73 (Frankreich ohne Parker)


Hier davon zu sprechen, dass die Franzosen gleich stark oder gar stärker als die Griechen sind entbehrt jeder objektiven Grundlage. Diese Logik will nicht in meinen Kopf.

Bilanz aus Sicht der Franzosen: 0-4, drei Niederlagen mit mehr als 10 Punkten.
 

bender

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Gut, halten wir also fest:

2005 (EM)

Frankreich- Griechenland 50-64 (Frankreich mit Parker)
Frankreich- Griechenland 66-67 (Frankreich mit Parker)

2006 (Vorbereitung und WM)

Frankreich- Griechenland 56-70 (Frankreich mit Parker)
Frankreich- Griechenland 56-73 (Frankreich ohne Parker)


Hier davon zu sprechen, dass die Franzosen gleich stark oder gar stärker als die Griechen sind entbehrt jeder objektiven Grundlage. Diese Logik will nicht in meinen Kopf.

Bilanz aus Sicht der Franzosen: 0-4, drei Niederlagen mit mehr als 10 Punkten.
Ich hab das Gefühl wir kommen hier nicht weiter. Ich schildere mal meine Sicht der Dinge.

2005 (EM)

Frankreich- Griechenland 50-64 (Frankreich mit verletztem Parker)
Frankreich- Griechenland 66-67 (Frankreich mit etwas besser spielendem, aber immer noch angeschlagenen Parker)

2006 (Vorbereitung und WM)

Frankreich- Griechenland 56-70 (Frankreich mit Parker in Athen)
Frankreich- Griechenland 56-73 (Frankreich ohne Parker)

Das macht für mich im wesentlichen ein Spiel, das wirklich Aussagekraft hat, nämlich das Halbfinale 2005.

dernze, folgendes Angebot: wir wetten drum. Ich sage, für den Fall das Frankreich mit einem gesunden Tony Parker ins Turnier geht, werden sie Griechenland schlagen. Wenn du jetzt das Gegenteil behauptest, haben wir eine Wette.
 

Les Selvage

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Alles klar, allerdings ist ein Aufeinandertreffen nicht so sehr wahrscheinlich, da komplett andere Gruppen (A,D). Würde eher sagen wir machen eine Wette Italien- Frankreich zusätzlich, die spielen in der Gruppe gegeneinander. Ich sag Italien gewinnt, du tippst auf Frankreich.
 

bender

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Alles klar, allerdings ist ein Aufeinandertreffen nicht so sehr wahrscheinlich, da komplett andere Gruppen (A,D).
Ich denke es wird darauf hinauslaufen, dass sich beide in der Endrunde treffen. Wenn nicht, ist die Wette annuliert, es sei denn eines der Teams schlägt das Team, dass das andere Team geschlagen hat, also etwa: Kroatien schlägt Griechenland im Viertelfinale aber verliert gegen Frankreich im Halbfinale. Dann hätte ich die Wette gewonnen. Und vice versa du. Wenn es aber bspw. so liefe, dass Spanien im Halbfinale Frankreich und im Finale Griechenland schlägt, ist die Wette annuliert.

Würde eher sagen wir machen eine Wette Italien- Frankreich zusätzlich, die spielen in der Gruppe gegeneinander. Ich sag Italien gewinnt, du tippst auf Frankreich.
Deal.
 
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