Formel 1 Saison 2013 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


desl

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Die ganze Reifentestgeschichte wird im Fahrerlager ja teilweise auf Kindergarten-Niveau diskutiert.
Pirelli behauptet, dass der Test angekündigt war und man Bescheid gegeben hat. Pirelli behauptet auch, dass die anderen Teams nicht reagiert und/oder das Angebot abgelehnt hätte.
Manche Teams behaupten hingegen, im Vorfeld nichts von dem geplanten Test gehört zu haben.

Die Aufregung bei RedBull ist natürlich groß, weil man in Monte Carlo einen höheren Reifenverschleiß hatte als Mercedes ... Lotus war da ja schon die ganze Saison über schonender.

Man kann natürlich auch einfach mit den Augen rollen und auf die vergangenen Jahre zeigen, in denen es auch schon 4-Stop-Rennen in Barcelona und 1-Stop-Rennen in Monaco gab ... als wäre diese Saison alles anders.
In Kanada wäre es schon eine Überraschung, wenn die Mercedes dank des Pirelli-Tests nicht wieder mit dem Reifenverschleiß zu tun hätten. In der Vergangenheit war hier ja eher 2- oder 3-Stop-Strategie angesagt.


Ad absurdum wird die ganze Aufregung sowieso dadurch geführt, dass die beim "Geheim-Test" verwendeten Reifen größtenteils 2013 eh nicht zum Einsatz kommen.

Man kann über alle drei Vorfälle deutlich anderer Meinung sein, um das deutlich zu sagen.
Es gilt im Fahrerlager nicht ohne Grund als fraglich, ein Überholmanöver zu starten, indem die einzige Überlebenschance beider Fahrer das Zurückstecken ist. Das hat Perez dreimal gemacht - gegen Button, gegen Alonso, gegen Räikkönen. Ich verstehe dann nicht, wieso es einzig und allein Alonso als Fehler angerechnet wird, obwohl er sich von den dreien genau genommen am besten aus der Affäre gezogen hat.
Ööööhm ... bei jedem Überholmanöver, bei dem sich der Gegner innen neben den zu überholenden Fahrer setzt und bei dem beide auf gleicher Höhe anbremsen MUSS der Fahrer außen zurückstecken anstatt auf der Ideallinie zu beharren, sonst kommt die Kollision unweigerlich. Willst du nun Villeneuves Überholversuch gegen Schumacher in Jerez 97 in Frage stellen?
Als Perez sich mit aller Kraft neben Button setzte (bei dem Versuch der glückte), lenkten die beiden auf ähnlicher Höhe ein ... das war doch alles ok. Was soll Button da falsch gemacht haben? Auch Perez würde ich für dieses Manöver nicht kritisieren.

Der Vergleich zwischen Raikkönen und Alonso ist nicht so leicht, wie du vielleicht darstellst. Es bleibt Interpretationsspielraum, ob Perez Alonso genügend Platz gelassen hatte, um die Schikane normal zu durchfahren. Alonso hatte dies nicht wirklich versucht und wurde dafür bestraft ... auch wenn ich das nicht unbedingt als korrekt ansah. Schließlich musste Alonso auch abwägen, ob Perez ihm da überhaupt genügend Platz lassen konnte.

Die Situation bei Raikkönen war eine andere. Bei Perez' erstem Versuch gegen eben diesen schaffte der McLaren-Pilot selbst die Schikane bei weitem nicht ... Raikkönen hätte da garnicht normal einlenken können.
Beim nächsten Versuch hatte Perez einen viel zu großen Abstand auf Raikkönen, als dass der Überholversuch hätte glücken können. Dass Raikkönen die Innenbahn verteidigt ist doch nichts ungewöhnliches beim Motorsport. Dennoch war Perez weiter weg als beim Alonso-Manöver, von daher lässt sich dies auch nicht so recht vergleichen.

http://www.youtube.com/watch?v=A2jba0cEqco

Was das Sutil-Manöver anbelangt, ist ja mittlerweile geklärt, dass Sutil sich hat extra mehr Lenkeinschlag einbauen lassen. Woher sollte das Alonso also wissen? Einen Funkspruch wie bei Perez ("sei vorsichtig, Sutil kann in der Loews überholen") gab es nicht und es ist auch nicht gerade gang und gäbe, hier überholen zu können. Im Gegenteil, wir haben jahrelang etliche Unfälle hier gesehen.

Sutil hatte zuvor Button an genau der gleichen Stelle überholt. Alonso und dem Team hätte also durchaus auffallen können, dass der Fahrer hinter ihnen gewechselt hat. So viel man auch in Monaco am Lenkrad zu tun hat, man hätte sich bei den Roten ruhig mal die Frage stellen können, wie Sutil es geschafft hat an Button vorbei zu kommen und ob einem selbst die gleiche Situation blühen könnte.

In der Mirabeau ist Alonso dann nahe auf Perez aufgelaufen, Sutil konnte mehr Schwung mitnehmen und Alonso ließ dann in der Haarnadel-Kurve die Tür sperrangelweit offen als wäre er nicht mal groß gewillt überhaupt einen Überholversuch im Keim zu ersticken (wie Hamilton in den Anfangsrunden, als Vettel mal leicht andeutete, dass er vielleicht in der Loews was versuchen will).
Woher Alonso das mit dem Lenkeinschlag wissen sollte? Er musste es nicht wissen, um überhaupt die Innenbahn zu verteidigen.

Sicher, es hat in der Kurve schon einige Kollisionen gegeben ... aber das heißt nicht, dass man einen Überholversuch kathegorisch ausschließen kann ... erstrecht, wenn ein solches Manöver wenige Minuten vorher direkt hinter einem schonmal geglückt ist.

Was die Rascasse betrifft, würde ich gern mal wissen, was du mit "nicht notwendigerweise" meinst. Anhalten? Perez hält Sutil auf, Alonso fährt nebenher und Button sticht innen ein. Ein Überholmanöver von Alonso war das jedenfalls nicht.
Damit meine ich, dass Alonso "nicht notwendigerweise" auf die Außenbahn hätte fahren müssen. Es gibt durchaus etwas was zwischen "Anhalten" und "Schnell fahren" liegt.
Zu jenem Zeitpunkt war schon so viel Luft aus Kimis Hinterreifen heraus, dass dieser den demolierten Perez aufgehalten hatte.
Sutil schafft es hinter Perez durch die Rascasse zu fahren, dahinter schafft es auch ein Vergne hinter Button durch die Rascasse zu fahren.

Das Tempo war nicht so langsam, dass es einen Stillstand gab, bei dem man außen vorbei fahren konnte.

Die Linie etwas weiter draußen war Alonso vorher schon gefahren ... z.B. in der Runde mit dem Raikkönen-Perez-Crash. Vielleicht wollte er mehr Schwung aus der Rascasse auf Start/Ziel mitnehmen.
Jedoch hatte er so halt die Innenseite geöffnet, um sich neben Sutil zu setzen, der aber nicht so sehr aufgehalten wurde, als dass Alonso außen überholen konnte.

Meiner Ansicht nach hätte Alonso auch ohne große Schwierigkeiten die Kurve hinter Sutil auf der Ideallinie durchfahren können, ohne dass es eine Kollision gegeben hätte ... oder ähnliches ... und eben ohne das Überholmanöver durch Button.

Sicher, alle drei Aktionen haben zu Platzverlusten geführt und sehen auf den ersten Blick unglücklich aus. Wo hier aber ein beliebiger anderer Fahrer einen besseren Job gemacht hätte, würde ich gern wissen. Vettel schafft es nicht, irgend jemanden in diesem Rennen zu attackieren, Hamilton stellt sich ebenfalls nicht rühmlich bei Webber an und über Räikkönen müssen wir wohl keine Worte verlieren. Von den derzeit besten vier Fahrern hat keiner wirklich Ruhmespunkte erzielen können.
Ungeachtet dessen, dass dieser und jener Fahrer in Monaco Schwächen gezeigt haben mag, würde ich nicht ausschließen, dass es irgendein beliebiger anderer Fahrer hätte schaffen können in mindestens einer der beschriebenen drei Situationen den Platz nicht zu verlieren.
 

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Ööööhm ... bei jedem Überholmanöver, bei dem sich der Gegner innen neben den zu überholenden Fahrer setzt und bei dem beide auf gleicher Höhe anbremsen MUSS der Fahrer außen zurückstecken anstatt auf der Ideallinie zu beharren, sonst kommt die Kollision unweigerlich. Willst du nun Villeneuves Überholversuch gegen Schumacher in Jerez 97 in Frage stellen?
Als Perez sich mit aller Kraft neben Button setzte (bei dem Versuch der glückte), lenkten die beiden auf ähnlicher Höhe ein ... das war doch alles ok. Was soll Button da falsch gemacht haben? Auch Perez würde ich für dieses Manöver nicht kritisieren.

Der Vergleich zwischen Raikkönen und Alonso ist nicht so leicht, wie du vielleicht darstellst. Es bleibt Interpretationsspielraum, ob Perez Alonso genügend Platz gelassen hatte, um die Schikane normal zu durchfahren. Alonso hatte dies nicht wirklich versucht und wurde dafür bestraft ... auch wenn ich das nicht unbedingt als korrekt ansah. Schließlich musste Alonso auch abwägen, ob Perez ihm da überhaupt genügend Platz lassen konnte.

Die Situation bei Raikkönen war eine andere. Bei Perez' erstem Versuch gegen eben diesen schaffte der McLaren-Pilot selbst die Schikane bei weitem nicht ... Raikkönen hätte da garnicht normal einlenken können.
Beim nächsten Versuch hatte Perez einen viel zu großen Abstand auf Raikkönen, als dass der Überholversuch hätte glücken können. Dass Raikkönen die Innenbahn verteidigt ist doch nichts ungewöhnliches beim Motorsport. Dennoch war Perez weiter weg als beim Alonso-Manöver, von daher lässt sich dies auch nicht so recht vergleichen.

http://www.youtube.com/watch?v=A2jba0cEqco
Du übersiehst hier das Wesentliche: Hat ein Fahrer das Recht, ein Überholmanöver unter Einsatz seines Boliden zu erzwingen? Die deutliche Antwort, und nicht erst seit Sonntag, ist, dass das nicht legitim ist. Mit den Worten von Räikkönen:
http://www.motorsport-total.com/f1/news/2013/05/Perez_in_der_Kritik_Er_braucht_vielleicht_mal_eine_Backpfeife_13052652.html schrieb:
"Aggressiv fahren ist ja in Ordnung, aber dumm fahren? Er verlässt sich darauf, dass die Leute vor ihm alles tun, um einen Unfall zu vermeiden"
Sicherlich gibt es Unterschiede zwischen Button, Alonso und Räikkönen, aber was wäre denn passiert, wenn der Überholte nicht so aufgepasst hätte wie Alonso? Richtig, sie wären zusammengeprasselt oder Alonso hätte die Strecke komplett verlassen müssen. Sind das jetzt die neuen Erfordernisse an Überholmanöver? Der Überholte muss äußerste Vorsicht walten lassen und notfalls extreme Maßnahmen ergreifen, um im Rennen zu bleiben. Klasse, schöne Hier-komme-ich-Mentalität. Ein Überholmanöver sollte immer maximal für den Überholenden ein Risiko bedeuten. Andernfalls kann ich mich ja als Überholender einfach an jeder Stelle in die Kurve werfen und dann meinen Überholerfolg einfordern. Dass es Räikkönen noch stärker erwischte, bestreite ich nicht.
Sutil hatte zuvor Button an genau der gleichen Stelle überholt. Alonso und dem Team hätte also durchaus auffallen können, dass der Fahrer hinter ihnen gewechselt hat. So viel man auch in Monaco am Lenkrad zu tun hat, man hätte sich bei den Roten ruhig mal die Frage stellen können, wie Sutil es geschafft hat an Button vorbei zu kommen und ob einem selbst die gleiche Situation blühen könnte.

In der Mirabeau ist Alonso dann nahe auf Perez aufgelaufen, Sutil konnte mehr Schwung mitnehmen und Alonso ließ dann in der Haarnadel-Kurve die Tür sperrangelweit offen als wäre er nicht mal groß gewillt überhaupt einen Überholversuch im Keim zu ersticken (wie Hamilton in den Anfangsrunden, als Vettel mal leicht andeutete, dass er vielleicht in der Loews was versuchen will).
Woher Alonso das mit dem Lenkeinschlag wissen sollte? Er musste es nicht wissen, um überhaupt die Innenbahn zu verteidigen.

Sicher, es hat in der Kurve schon einige Kollisionen gegeben ... aber das heißt nicht, dass man einen Überholversuch kathegorisch ausschließen kann ... erstrecht, wenn ein solches Manöver wenige Minuten vorher direkt hinter einem schonmal geglückt ist.
Du verlangst hier ein bisschen viel. Alonso soll die Zweikämpfe seiner Gegner hinter sich beobachten - möglichst auch noch durch die so großen Rückspiegel, in der Loews, während er schon wieder in einer anderen Kurve ist, und nicht auf einer Geraden? Aussagen von Ferrari haben zudem bestätigt, dass es keinen Warn-Funkspruch gab. Was also hätte Alonso wissen können? Zudem pickst du hier ja gerade einige wenige Abwehrhaltungen anderer Fahrer raus. Wenn ich mir das Rennen aber anschaue, sehe ich ca. 100 mal mehr normale Ideallinienfahrerei wie bei Alonso, auch wenn der Gegner im Heck klebt. Wieso? Weil es extrem schwer und riskant ist, hier zu überholen. Dass ein Fahrer gleich mehrfach darauf spekuliert und dieses Risiko bewusst bereit ist, einzugehen, spricht ja auch gerade für die Überholten. Button und Alonso waren sicherlich überrascht, aber ist das ein Fehler? Ist es ein Fehler, einen Fahrer, der sehr große Risiken eingeht, passieren zu lassen, um im Rennen zu bleiben? Ich denke nicht. Dazu lassen wir aber Button mal zu Wort kommen:
http://www.motorsport-total.com/f1/news/2013/05/Button_staerkt_Alonso_den_Ruecken_13052911.html schrieb:
"Fernando kämpfte für die Meisterschaft, das konnte man durch seine Fahrweise deutlich sehen. Man kann einen Unterschied erkennen, ob jemand in einem Rennen gut sein will oder ob er an 19 Rennen denkt. Fernando ist ein intelligenter Pilot, was vermutlich seinem Ergebnis in Monaco etwas schadete."
Damit meine ich, dass Alonso "nicht notwendigerweise" auf die Außenbahn hätte fahren müssen. Es gibt durchaus etwas was zwischen "Anhalten" und "Schnell fahren" liegt.
Zu jenem Zeitpunkt war schon so viel Luft aus Kimis Hinterreifen heraus, dass dieser den demolierten Perez aufgehalten hatte.
Sutil schafft es hinter Perez durch die Rascasse zu fahren, dahinter schafft es auch ein Vergne hinter Button durch die Rascasse zu fahren.

Das Tempo war nicht so langsam, dass es einen Stillstand gab, bei dem man außen vorbei fahren konnte.

Die Linie etwas weiter draußen war Alonso vorher schon gefahren ... z.B. in der Runde mit dem Raikkönen-Perez-Crash. Vielleicht wollte er mehr Schwung aus der Rascasse auf Start/Ziel mitnehmen.
Jedoch hatte er so halt die Innenseite geöffnet, um sich neben Sutil zu setzen, der aber nicht so sehr aufgehalten wurde, als dass Alonso außen überholen konnte.

Meiner Ansicht nach hätte Alonso auch ohne große Schwierigkeiten die Kurve hinter Sutil auf der Ideallinie durchfahren können, ohne dass es eine Kollision gegeben hätte ... oder ähnliches ... und eben ohne das Überholmanöver durch Button.
Das ist eine durchaus berechtigte Sichtweise. Allerdings setzt sie voraus, dass Alonso in dem Motiv vorbei fuhr, Sutil überholen zu können. Nur gibt es dazu keine Aussagen oder Hinweise. Im Gegenteil, die Kurvenkombination vor Start und Ziel ist für Überholmanöver von außen absolut ungeeignet, auch bei Verkehr. Man läuft Gefahr, den Scheitelpunkt von Kurve 19 zu verpassen, nach der Rascasse gibt es zudem eine heftige Bodenwelle, die abseits der Ideallinie schwer zu überwinden ist und man ist in der Folge der Rascasse auf der Außenseite. Wenn er zudem Schwung holen wollte, ist das auch ein denkbar ungünstiger Ort. Nach der Rascasse muss man vor Kurve 19 (ich weiß den Namen gerade nicht) noch einmal lupfen. Wieso sollte ich davor nochmals Schwung holen wollen, auf einer Bodenwelle, auf der Außenseite? Das ergibt alles wenig Sinn. Abseits dieses Überholenwollens gibt es nur noch zwei Erklärungen: einer Kollision ausweichen (die wie gesagt gut zum Gesehenen passt) und schlichte Willkür ohne Sinn. An letzteres glaube ich nicht, nicht beim kühl kalkulierenden Alonso. Das traue ich vielleicht Massa oder Grosjean zu, nicht aber Alonso. Was also verleitet dich zu dieser so festen Sicht, Alonso hätte hier einen eindeutigen Fehler begangen? Für mich sah es eher nach einem normalen Block wie bei jedem Start aus. Man wird von irgend jemanden abgedrängt oder zum Lupfen/Bremsen gezwungen und büßt dadurch Plätze ein. Ist das dann automatisch ein Fehler? In welcher Vettel-freie-Fahrt-Welt leben wir? Ich kann nicht glauben, dass gerade ein so fähiger und kritischer Poster wie du daran glaubt.
Ungeachtet dessen, dass dieser und jener Fahrer in Monaco Schwächen gezeigt haben mag, würde ich nicht ausschließen, dass es irgendein beliebiger anderer Fahrer hätte schaffen können in mindestens einer der beschriebenen drei Situationen den Platz nicht zu verlieren.
Sehr verklausuliert. :) Ich drücke es einfacher aus: Man kann in allen drei Situationen die "Schuld" oder den "Fehler" auch bei anderen suchen. Fest steht nur, dass der wohl rennintelligenteste und besonnenste Rennfahrer der Welt auch nach eigener Aussage keine unnötigen Risiken eingehen wollte und ohnehin nicht siegfähig war. Müssen wir das unbedingt als persönliche Fehlleistung verstehen?
 

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Du übersiehst hier das Wesentliche: Hat ein Fahrer das Recht, ein Überholmanöver unter Einsatz seines Boliden zu erzwingen? Die deutliche Antwort, und nicht erst seit Sonntag, ist, dass das nicht legitim ist. Mit den Worten von Räikkönen:
[...]
Sicherlich gibt es Unterschiede zwischen Button, Alonso und Räikkönen, aber was wäre denn passiert, wenn der Überholte nicht so aufgepasst hätte wie Alonso? Richtig, sie wären zusammengeprasselt oder Alonso hätte die Strecke komplett verlassen müssen. Sind das jetzt die neuen Erfordernisse an Überholmanöver? Der Überholte muss äußerste Vorsicht walten lassen und notfalls extreme Maßnahmen ergreifen, um im Rennen zu bleiben. Klasse, schöne Hier-komme-ich-Mentalität. Ein Überholmanöver sollte immer maximal für den Überholenden ein Risiko bedeuten. Andernfalls kann ich mich ja als Überholender einfach an jeder Stelle in die Kurve werfen und dann meinen Überholerfolg einfordern. Dass es Räikkönen noch stärker erwischte, bestreite ich nicht.
Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht mal wirklich, was du mit dem Satz "Hat ein Fahrer das Recht, ein Überholmanöver unter Einsatz seines Boliden zu erzwingen?" ausdrücken willt. Äh ... jeder Fahrer sitzt in einem Boliden?
Natürlich ist doch ein Überholmanöver legitim, das dem man dem Gegner genügend Platz auf der Strecke lässt, auch wenn man ihm dabei die Ideallinie nimmt, weil man z.B. innen anbremst.

Das ein Überholmanöver nicht akzeptabel ist, wenn es nur gelingen kann, wenn der Gegner die Strecke verlässt (wie beim ersten Perez'-Versuch gegen Raikkönen), das ist klar.

Aber genau hier liegt der Interpretationsspielraum bei der Bestrafung von Alonso. Die Rennkommisare befanden, dass er die Strecke nicht hätte verlassen müssen.
Ich bin der Ansicht, dass er sich keinen Vorteil verschafft hat und dass daher die Strafe nicht notwendig war.
Du verlangst hier ein bisschen viel. Alonso soll die Zweikämpfe seiner Gegner hinter sich beobachten - möglichst auch noch durch die so großen Rückspiegel, in der Loews, während er schon wieder in einer anderen Kurve ist, und nicht auf einer Geraden? Aussagen von Ferrari haben zudem bestätigt, dass es keinen Warn-Funkspruch gab. Was also hätte Alonso wissen können? Zudem pickst du hier ja gerade einige wenige Abwehrhaltungen anderer Fahrer raus. Wenn ich mir das Rennen aber anschaue, sehe ich ca. 100 mal mehr normale Ideallinienfahrerei wie bei Alonso, auch wenn der Gegner im Heck klebt. Wieso? Weil es extrem schwer und riskant ist, hier zu überholen. Dass ein Fahrer gleich mehrfach darauf spekuliert und dieses Risiko bewusst bereit ist, einzugehen, spricht ja auch gerade für die Überholten. Button und Alonso waren sicherlich überrascht, aber ist das ein Fehler? Ist es ein Fehler, einen Fahrer, der sehr große Risiken eingeht, passieren zu lassen, um im Rennen zu bleiben? Ich denke nicht.
Also bitte ... ich verlange doch nicht, dass Alonso innerhalb der Loews durch den Rückspiegel guckt, was gerade hinter ihm vor sich geht.
Was ich erwarte ist, dass ihm in den drei folgenden Runden einmal auffällt, dass ihn ein anderer Fahrer verfolgt als zuvor ... auch in Anbetracht dessen, dass man in Monaco den Verkehr vor und hinter sich im Blick haben sollte, um eben nicht überrascht zu werden.
Team und Fahrer haben ständig Kontakt und diskutieren teilweise jeden Furz aus, wenn es darum geht wer wo liegt, ob man im Plan ist usw.
Ich denke, es ist nicht zuviel verlangt, dass wenn es im Rennen gefühlte 3 Überholmanöver gibt (zwischen Autos auf ähnlich frischen Reifen ... und das war nur bei Perez-Button, Sutil-Button und Sutil-Alonso der Fall ... Raikkönen und DiResta hatten bei ihren Manövern frischere Gummis), dass man einmal beim Team nachfragt, wie Sutil denn an Button vorbei kommen konnte.

Ich kreide hier auch keinen Fehler einer Kathegorie "Er hat ihn passieren lassen, um im Rennen zu bleiben." an. Ich sehe es als Fehler an, dass Alonso überhaupt nicht damit rechnete, dass der Fahrer hinter ihm ein Überholmanöver probieren könnte, wenn er selbst bei der Anfahrt auf Loews etwas langsamer machen muss, weil er direkt im Perez-Heck klebte.

Sicher, du kannst dir vieles so zurecht legen, dass du am Ende das Resumee ziehst "Alonso ist ein perfektes Rennen gefahren, weil er um die WM fährt und den Ferrari ins Ziel gebracht hat.", trotzdem ist ein Um-die-WM-fahren nicht nur ein Das-Auto-ins-Ziel-tragen ... zumindest aus meiner Sicht.

Alonso hätte sich informieren können, wie Sutil an Button vorbei kam (gemessen an der Zahl der Platzwechsel im Rennen wäre das nicht unnormal) und er hätte die Innenseite verteidigen können, nachdem er selbst wegen des geringen Abstandes zu Perez langsamer machen musste.
Dazu lassen wir aber Button mal zu Wort kommen:
Gewiss, Alonso fährt intelligent und denkt an die Meisterschaft (mehr als Vettel oder Raikkönen zu diesem Zeitpunkt) ... nun hat er 4 Punkte verloren, aber 6 behalten.
Aber es ist ja nicht so, als wenn nicht auch mal ein Alonso ein riskantes Manöver fährt.
Siehe Startcrash Monaco 2012, als er sich zwischen Hamilton (glaube ich) und Grosjean zwängt und Grosjeans Front touchiert (der weicht nach links aus und fährt damit in Schumacher rein).
Siehe Startcrash Japan 2012, als Alonso immer weiter nach links zieht, bis für Raikkönen kein Platz mehr auf der Strecke ist.
Siehe Malaysia dieses Jahr, als Alonso einfach mal in das Vettel-Heck poltert und später nicht die Safety-First-Strategie mit Wechsel auf neue Regenreifen wählt, sondern das Risiko mit dem kaputten Frontflügel eingeht, um eine Runde später auf Trockenreifen zu wechseln.
Das ist eine durchaus berechtigte Sichtweise. Allerdings setzt sie voraus, dass Alonso in dem Motiv vorbei fuhr, Sutil überholen zu können. Nur gibt es dazu keine Aussagen oder Hinweise.
Vor etlichen Jahren habe ich mal ein Manöver außen bei der Rascasse gesehen ... aber heutzutage geht sowas einfach nicht.
In der Hinsicht verstehe ich auch einfach nicht, was Alonso sich von der Sache versprochen hatte.

Abseits dieses Überholenwollens gibt es nur noch zwei Erklärungen: einer Kollision ausweichen (die wie gesagt gut zum Gesehenen passt) und schlichte Willkür ohne Sinn. An letzteres glaube ich nicht, nicht beim kühl kalkulierenden Alonso. Das traue ich vielleicht Massa oder Grosjean zu, nicht aber Alonso. Was also verleitet dich zu dieser so festen Sicht, Alonso hätte hier einen eindeutigen Fehler begangen? Für mich sah es eher nach einem normalen Block wie bei jedem Start aus. Man wird von irgend jemanden abgedrängt oder zum Lupfen/Bremsen gezwungen und büßt dadurch Plätze ein. Ist das dann automatisch ein Fehler? In welcher Vettel-freie-Fahrt-Welt leben wir? Ich kann nicht glauben, dass gerade ein so fähiger und kritischer Poster wie du daran glaubt.
Ich sehe nunmal nicht, dass Alonso mit der Linienwahl eine Kollision vermieden hatte. Ich sehe nur, dass er etwas schneller fahren konnte, als wenn er direkt hinter Sutil hinter her gefahren wäre. Jene Option wäre durchaus möglich gewesen, ich glaube nicht, dass das Risiko bestand, dass Alonso dem Sutil ins Heck fuhr und dies nur durch seine "kühl kalkulierende" Art vermieden hätte.
Alonso wurde nicht abgedrängt und er war nicht gezwungen die Linie halb neben sutil zu wählen.
Es drohte keine Kollision und es drohte auch nicht die Gefahr, dass Button außen an ihm vorbei geht, wenn er hinter Sutil hinterhertuckert.

Und deswegen sehe ich Alonso Linienwahl als suboptimal an.
Weil keine Kollision drohte, die er damit verhindert hätte.
Weil er damit keinen Überholversuch verhinderte, der außen eh nicht geglückt wäre.
Weil er damit die Tür für Button sperrangelweit offen ließ, so dass dieser inne locker durch fahren konnte.

So sehr du an die Unfehlbarkeit Alonsos glaubst, ich gehe hier eher auf die von dir angebotene Option "schlichte Willkür ohne Sinn" ... eben weil ich nicht denke, dass Alonso mit seiner Linienwahl da irgendwas sinnvolles bezwecken konnte ... eben weil ich nicht sehe, dass er damit eine Kollision vermieden hätte.
Sehr verklausuliert. :) Ich drücke es einfacher aus: Man kann in allen drei Situationen die "Schuld" oder den "Fehler" auch bei anderen suchen. Fest steht nur, dass der wohl rennintelligenteste und besonnenste Rennfahrer der Welt auch nach eigener Aussage keine unnötigen Risiken eingehen wollte und ohnehin nicht siegfähig war. Müssen wir das unbedingt als persönliche Fehlleistung verstehen?

Ich würde es nicht als großes Risiko ansehen die Loews innen anzubremsen, oder die Rascasse hinter Sutil zu durchfahren.
Bei der Geschichte mit Perez denke ich - wie schon erwähnt - dass die Strafe unnötig war, aber akzeptabel.

Von einer "Fehlleistung" habe ich nicht gesprochen (du hingegen nimmst in Sachen schwarz-weiß-Malerei gerne das Wort "Fehler" in den Mund) ... ich sprach davon, dass es keine Glanzleistung war und dass Alonso die Überholmanöver hätte verhindern können, ohne dass er dabei erhöhte Risiken eingegangen wäre.
Da nützt es auch nichts, wenn man mit dem Finger auf die Kollegen Vettel, Hamilton und Raikkönen zeigt und moniert, dass diese vielleicht auch hinter ihren Ansprüchen zurück blieben.


Man kann in allen drei Situationen die "Schuld" oder den "Fehler" auch bei anderen suchen.
Nochmal zu dem Satz ... willst du Perez die Schuld geben, dass er die Loews so langsam anfuhr, dass er Alonso aufhielt und so Sutil sich daneben setzen konnte?
Willst du Plattfuß-Raikkönen die Schuld geben, dass er Perez und Sutil hinter sich aufhielt und Alonso deswegen die Rascasse ohne Not außen fuhr?

Sicher ... man kann bei "allten drei Situationen die 'Schuld' oder den 'Fehler' auch bei anderen suchen" ... aber bei den zwei letzten Situationen wird man da, denke ich, nicht fündig.
 

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Nach Ford/Coswort, Honda, Judd, Renault, BMW und Toyota kommt ein weiterer Motoren-Partner in die Williams-Geschichtsbüchner.

Das Traditionsteam wird am 2014 mit Mercedes-Motoren starten. Auch das ERS wird wohl von Mercedes stammen, während Williams weiterhin sein kompaktes Getriebe verbauen will.
Damit wird Mercedes im nächsten Jahr vermutlich 4 Teams beliefern (Mercedes, McLaren, Williams, Force India), bevor das McLaren-Team im Folgejahr auf Honda-Motoren umrüstet.

Der Grund für den Wechsel von Renault zu Mercedes könnte sein, dass das Antriebspaket von Renault das teuerste sein soll.
Für die Franzosen halb so schlimm, da das Toro-Rosso-Team erwartungsgemäß bekannt gegeben hat, dass man nächste Saison mit Renault-Antrieb fahren wird.


Unklar bleibt weiterhin, was bei Lotus und Marussia 2014 im Heck stecken soll.
Ferrari möchte vermutlich drei Teams ausrüsten (so hatte man ja vor der Saison auch um Force India gebuhlt).


http://www.williamsf1.com/Team/Medi...s-Benz-announce-long-term-engine-partnership/
 

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Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht mal wirklich, was du mit dem Satz "Hat ein Fahrer das Recht, ein Überholmanöver unter Einsatz seines Boliden zu erzwingen?" ausdrücken willt. Äh ... jeder Fahrer sitzt in einem Boliden?
Natürlich ist doch ein Überholmanöver legitim, das dem man dem Gegner genügend Platz auf der Strecke lässt, auch wenn man ihm dabei die Ideallinie nimmt, weil man z.B. innen anbremst.

Das ein Überholmanöver nicht akzeptabel ist, wenn es nur gelingen kann, wenn der Gegner die Strecke verlässt (wie beim ersten Perez'-Versuch gegen Raikkönen), das ist klar.

Aber genau hier liegt der Interpretationsspielraum bei der Bestrafung von Alonso. Die Rennkommisare befanden, dass er die Strecke nicht hätte verlassen müssen.
Wie in deinem eigenen Video zu sehen ist, ist Perez noch nicht einmal vorn, als die Bremsphase längst eingeleitet ist. Genau genommen ist Perez nie vorn. Wenn wir uns das jetzt aus der Sicht von Alonso anschauen, ist es dann die bestmögliche Lösung, a) Perez den Platz zu lassen, um noch bremsen zu können (contra Räikkönen) und b) sicherheitshalber etwas abzukürzen. Das verhindert nachhaltig einen Unfall. Exakt das ist es, was ich meine. Wir sollten hier also eher das "keine" in Glanzleistung streichen. Es war, wie bereits schon am Anfang der Diskussion gesagt, die beste Lösung aller drei Perez-Gegner. Dass dann Rennkommissare eventuell im Nachhinein und trotz "Interpretationsspielraum" noch andere Möglichkeiten entdecken, kann hier ja wohl nicht Alonso anzukreiden sein.
Also bitte ... ich verlange doch nicht, dass Alonso innerhalb der Loews durch den Rückspiegel guckt, was gerade hinter ihm vor sich geht.
Was ich erwarte ist, dass ihm in den drei folgenden Runden einmal auffällt, dass ihn ein anderer Fahrer verfolgt als zuvor ... auch in Anbetracht dessen, dass man in Monaco den Verkehr vor und hinter sich im Blick haben sollte, um eben nicht überrascht zu werden.
Team und Fahrer haben ständig Kontakt und diskutieren teilweise jeden Furz aus, wenn es darum geht wer wo liegt, ob man im Plan ist usw.
Ich denke, es ist nicht zuviel verlangt, dass wenn es im Rennen gefühlte 3 Überholmanöver gibt (zwischen Autos auf ähnlich frischen Reifen ... und das war nur bei Perez-Button, Sutil-Button und Sutil-Alonso der Fall ... Raikkönen und DiResta hatten bei ihren Manövern frischere Gummis), dass man einmal beim Team nachfragt, wie Sutil denn an Button vorbei kommen konnte.
Ich habe in den letzten Jahren keinen einzigen (verständlichen) Funkspruch gehört, wo der Fahrer sein Team über ein Überholmanöver ausfragte. Prinzipiell ist das möglich, aber es wird nicht gemacht. Das Team, bzw. der Renningenieur, ist dafür verantwortlich, dem Fahrer diese Information zu geben, so wie es Perez' Renningenieur auch getan hat. Das Team ist hier in einer eindeutigen Bringschuld, nicht der Fahrer in einer Holschuld.
Sicher, du kannst dir vieles so zurecht legen, dass du am Ende das Resumee ziehst "Alonso ist ein perfektes Rennen gefahren, weil er um die WM fährt und den Ferrari ins Ziel gebracht hat.", trotzdem ist ein Um-die-WM-fahren nicht nur ein Das-Auto-ins-Ziel-tragen ... zumindest aus meiner Sicht.
Ich schließe kein Resümee eines perfekten Rennens, im Gegenteil. Ich kann aber auch keinen schweren Bock erkennen. Und genau hier liegt ja die Kritik an deiner Einschätzung. Wenn ich mir anschaue, wie viele Fahrer "keine Glanzleistung" in diesem Rennen gezeigt haben (immerhin u.a. Vettel, Webber, Hamilton, Räikkönen, Perez, Button), dann finde ich diese Anmerkung eben gerade bei Alonso fehl am Platz. Das ist alles.

Gewiss, Alonso fährt intelligent und denkt an die Meisterschaft (mehr als Vettel oder Raikkönen zu diesem Zeitpunkt) ... nun hat er 4 Punkte verloren, aber 6 behalten.
Aber es ist ja nicht so, als wenn nicht auch mal ein Alonso ein riskantes Manöver fährt.
Siehe Startcrash Monaco 2012, als er sich zwischen Hamilton (glaube ich) und Grosjean zwängt und Grosjeans Front touchiert (der weicht nach links aus und fährt damit in Schumacher rein).
Siehe Startcrash Japan 2012, als Alonso immer weiter nach links zieht, bis für Raikkönen kein Platz mehr auf der Strecke ist.
Siehe Malaysia dieses Jahr, als Alonso einfach mal in das Vettel-Heck poltert und später nicht die Safety-First-Strategie mit Wechsel auf neue Regenreifen wählt, sondern das Risiko mit dem kaputten Frontflügel eingeht, um eine Runde später auf Trockenreifen zu wechseln.
Keiner, auch nicht ich, sagt, dass Alonso fehlerfrei ist.
Vor etlichen Jahren habe ich mal ein Manöver außen bei der Rascasse gesehen ... aber heutzutage geht sowas einfach nicht.
In der Hinsicht verstehe ich auch einfach nicht, was Alonso sich von der Sache versprochen hatte.
Ich sehe nunmal nicht, dass Alonso mit der Linienwahl eine Kollision vermieden hatte. Ich sehe nur, dass er etwas schneller fahren konnte, als wenn er direkt hinter Sutil hinter her gefahren wäre. Jene Option wäre durchaus möglich gewesen, ich glaube nicht, dass das Risiko bestand, dass Alonso dem Sutil ins Heck fuhr und dies nur durch seine "kühl kalkulierende" Art vermieden hätte.
Alonso wurde nicht abgedrängt und er war nicht gezwungen die Linie halb neben sutil zu wählen.
Es drohte keine Kollision und es drohte auch nicht die Gefahr, dass Button außen an ihm vorbei geht, wenn er hinter Sutil hinterhertuckert.
Und deswegen sehe ich Alonso Linienwahl als suboptimal an.
Weil keine Kollision drohte, die er damit verhindert hätte.
Weil er damit keinen Überholversuch verhinderte, der außen eh nicht geglückt wäre.
Weil er damit die Tür für Button sperrangelweit offen ließ, so dass dieser inne locker durch fahren konnte.
So sehr du an die Unfehlbarkeit Alonsos glaubst, ich gehe hier eher auf die von dir angebotene Option "schlichte Willkür ohne Sinn" ... eben weil ich nicht denke, dass Alonso mit seiner Linienwahl da irgendwas sinnvolles bezwecken konnte ... eben weil ich nicht sehe, dass er damit eine Kollision vermieden hätte.
Da mir mangels Aufzeichnung eine erneute Begutachtung fehlt: Was ich sah war, was ich bereits geschrieben habe. Das ist meine Interpretation der Umstände. Du hast deine. Deine frühere Argumentation eines Überholmanövers halte ich aber für nicht haltbar. Ergo sehe ich Interpretationsspielraum in der Fehlerfrage. Mehr möchte ich hier eigentlich gar nicht ausdrücken.
Ich würde es nicht als großes Risiko ansehen die Loews innen anzubremsen
Sagt auch keiner. Sutil geht das Risiko ein und Alonso lässt ihn überrascht gewähren. Wie bereits in meinen vorherigen Posts geschrieben, beging hier das Team den Fehler, Alonso nicht zu warnen.
Von einer "Fehlleistung" habe ich nicht gesprochen (du hingegen nimmst in Sachen schwarz-weiß-Malerei gerne das Wort "Fehler" in den Mund) ... ich sprach davon, dass es keine Glanzleistung war und dass Alonso die Überholmanöver hätte verhindern können, ohne dass er dabei erhöhte Risiken eingegangen wäre.
Da nützt es auch nichts, wenn man mit dem Finger auf die Kollegen Vettel, Hamilton und Raikkönen zeigt und moniert, dass diese vielleicht auch hinter ihren Ansprüchen zurück blieben.
Sicher ... man kann bei "allten drei Situationen die 'Schuld' oder den 'Fehler' auch bei anderen suchen" ... aber bei den zwei letzten Situationen wird man da, denke ich, nicht fündig.
Siehe das oben Geschriebene. Ich habe lediglich deine Einschätzung kommentiert und eine andere Sichtweise dargestellt. Mehr möchte ich damit eigentlich auch nicht erreichen. Und darum geht es dir doch mit deinen Posts - Sichtweisen darstellen und Diskussionen zulassen, oder?
Nochmal zu dem Satz ... willst du Perez die Schuld geben, dass er die Loews so langsam anfuhr, dass er Alonso aufhielt und so Sutil sich daneben setzen konnte?
Willst du Plattfuß-Raikkönen die Schuld geben, dass er Perez und Sutil hinter sich aufhielt und Alonso deswegen die Rascasse ohne Not außen fuhr?
Überhaupt nicht. Das ist das, was ich unter normaler Rennsituation verstehen würde. Gewisse Dinge mögen einen Schuldigen erkennen lassen (Perez vs. Räikkönen), was über den eigentlichen Vorfall hinaus daraus resultiert, ist aber frei von ihrer Schuld. Wie nun auch schon mal früher geschrieben, ist es vollkommen normal für ein Rennen, dass sich Platzverschiebungen auch ohne jeglichen Fehler oder jegliche Schuldfrage durch die Rennsituationen ergeben. Gerade dann ist es aber fraglich, einfach demjenigen dies als "keine Glanzleistung" anzukreiden, der dadurch Plätze verliert.
 
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desl

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Nice one Bottas ... mit dem hat keiner gerechnet. Ich weiß garnicht, ob der überhaupt schonmal vorher in Montreal gefahren ist? Bei einem freien Training als F1-Testfahrer jedenfalls nicht. GP3 und Formel3 haben da sicherlich nicht gastiert.

Hat sich vielleicht bei Williams gelohnt, dass man ein ziemliches Aerodynamik-Update nach Kanada gebracht hat, bei dem man sich wohl auch an den 2012-Specs orientiert hat.


Vergne auch im Aufschwung. Auch in Montreal solide vor Ricciardo.

Button im Q2 nicht rechtzeitig über die Linie gefahren ... kann am Ende keine schnelle Runde mehr fahren und fällt zurück.

DiResta und Grosjean im Q1 zur falschen Zeit raus. Bei Lotus soll das Regenradar auch nicht richtig funktioniert haben.
 

karmakaze

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Nice one Bottas ... mit dem hat keiner gerechnet. Ich weiß garnicht, ob der überhaupt schonmal vorher in Montreal gefahren ist? Bei einem freien Training als F1-Testfahrer jedenfalls nicht. GP3 und Formel3 haben da sicherlich nicht gastiert.

Hat sich vielleicht bei Williams gelohnt, dass man ein ziemliches Aerodynamik-Update nach Kanada gebracht hat, bei dem man sich wohl auch an den 2012-Specs orientiert hat.
Naja, weniger. Botas gilt ja als guter Fahrer in widrigen Bedingungen, und dass die Aerodynamik-Updates etwas bringen, würde ich gerade in Montreal und gerade im Regen nicht sicher behaupten. Bei diesem Wetter zählt nur eines, Abtrieb. Daher verwundert es auch nicht, dass ausgerechnet Vettel auf der Pole steht. Der RB hat schließlich am meisten davon. Im Gegenteil, ich war erstaunt, wie gering der Abstand insbesondere zum Hamilton ausfiel.
 

Max Power

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Hamilton nach den Reifentests plötzlich mit dem längsten ersten Stint von den Podestkandidaten ... sicher nur Zufall :laugh2:
 

Boedefeld

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Gott ist die Formel 1 langweilig geworden in den letzten Rennen.
Spannung kann anscheinend echt nur künstlich erzeugt werden. Entweder durch Kollisionen, Safety-Cars oder Schäden am Auto. :sleep:
Und Vettel überrundet den 2. in der Weltmeisterschaft.
Seit ich Denken kann hab ich jedes Rennen, was für mich möglich war, live mitverfolgt. Aber langsam zweifel ich, ob das noch irgendwie Sinn macht. Die F1 sollte dringend was ändern...

Vettel wird ausgebuht, richtig so!
Und Lauda meint, dass das ein spannendes Rennen war? WTF, was hat der geguckt?
 
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Max Power

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Starkes Rennen von Fernando, Platz 2 war mehr als ich mir erhofft hatte. Zwischendurch schnellste Runden am Fließband rausgedrückt und so an Webber und Hamilton noch vorbei ... sehr zufriedenstellend.

Hab schlimmste Befürchtungen für Kimi ... bei Lotus scheint die Tendenz extrem nach unten zu gehen, da fehlts wohl auch wieder mal am Geld. Schade. Immerhin den Schumacher-Rekord mit 24 Punktefinishes in Folge eingestellt (auch wenn es damals natürlich noch keine 10 Punkteränge gab).

Großer :thumb: an di Resta, nach dem gestrigen Fiasko war das heute sehr stark, inklusive 54-Runden-Stint. Man sah dann auch, warum: mit dem Super Soft brachen seine Rundenzeiten wieder weg. Schräg. Sutil hat sich selbst ein paar Punkte gemopst, weil er die blaue Flagge nicht sah ...
 

karmakaze

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Gott ist die Formel 1 langweilig geworden in den letzten Rennen.
Spannung kann anscheinend echt nur künstlich erzeugt werden. Entweder durch Kollisionen, Safety-Cars oder Schäden am Auto. :sleep:
Und Vettel überrundet den 2. in der Weltmeisterschaft.
Seit ich Denken kann hab ich jedes Rennen, was für mich möglich war, live mitverfolgt. Aber langsam zweifel ich, ob das noch irgendwie Sinn macht. Die F1 sollte dringend was ändern...

Vettel wird ausgebuht, richtig so!
Und Lauda meint, dass das ein spannendes Rennen war? WTF, was hat der geguckt?
Gott, können wir das bitte lassen? Ja, es könnte spannender sein, aber es war auch schon einmal deutlich weniger spannend. Und damals hat auch keiner ständig rumgeheult, es wäre langweilig.
 

desl

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Ich hab schon spannendere Rennen in Montreal gesehen ... nunja...


1. Vettel

Typisches Vettel-Rennen. Von der Pole starten, schnell nen Vorsprung rausfahren (gleich mal 2 Sekunden in der ersten Runde), Vorsprung verwalten und später auf ein Maß halten, dass er sich selbst einen Not-Boxenstop noch hätte leisten können.
Auch die zwei kleinen Fahrfehler (Mauer-Berührung, Wiesen-Durchfahrt) trüben das Gesamtbild kaum ... vielleicht war Vettel auch etwas langweilig geworden.

Immerhin hat er sich nen langen Text für sein Interview mit Eddie Jordan ausgedacht und da geplappert wie ein Wasserfall. Erstaunlich, wie man 2 Aussagen in 10 Sätze verpacken kann. Jordan schien fast schon ungeduldig zu werden.


2. Alonso

Gutes, souveränes Rennen. Bottas konnte sich nicht lange wehren.
Gegen Rosberg hat er seine Rennintelligenz gezeigt. Während der und Webber sich beharkten, hat Alonso sich das von hinten angesehen und sein ganzes KERS aufgespart, um dann mit voller KERS-Ladung auf Start/Ziel ohne Mühen an Rosberg vorbei zu ziehen.
Auch gegen Webber hat er sein Können gezeigt, als er außen vor der Schikane einen Tick früher als Hamilton innen anbremste, um in der Schikane mehr Schwung mitnehmen zu können (ohne Hamiltons Heck da zu nahe zu kommen) und um dann auf Start/Ziel wieder einen Mercedes zu kassieren.

Man kann noch orakeln, ob er Webber auch gepackt hätte, wenn dieser nicht mit dem Caterham kollidiert wäre ... muss man aber nicht.


3. Hamilton

Zunächst kam es ihm entgegen, dass Rosberg weiter hinten Webber und Alonso etwas aufhielt ... sonst wären die wohl schon früher an ihm ran gewesen.
Hamilton guckt zwar verkniffen auf dem Podium ... naja ... immerhin hat er einen der drei schnellsten Boliden im Feld gehabt. Aber wahrscheinlich würde er lieber im RedBull sitzen.


4. Webber

Es wäre mehr drin gewesen.
Sehr ungewöhnlich für Webber war, dass er beim Start wirklich gut vom Fleck weg kam. Allerdings suchte er sich dann die falsche Linie und wollte zwischen Bottas und Rosberg durchfahren ... wo aber kein Platz war.
Hinter Rosberg hing er lange fest und hatte Mühen sich diesen zurecht zu legen.

Der Crash mit van der Garde war unglücklich. Dass er mit dem demolierten Wagen noch die schnellste Runde fuhr (und Alonso dabei knapp unterbot) zeigt, wie überlegen der RedBull in Montreal war.
Vettel hätte vielleicht in der letzten Runde noch eine 1:15-Zeit geschafft (ohne die Überrundung).

Wie gesagt, es wäre mehr drin gewesen ... z.B. ein RedBull-Doppelsieg.


5. Rosberg

Neben Massa war er der einzige, der beim ersten Reifenwechsel von Soft auf Soft wechselte. Eine ... nunja ... seltsame Strategie. Wenn man schon 2 Stops machen will und 2 Mal die Soft-Reifen benutzen will, dann den zweiten Satz doch lieber am Ende, wenn der Bolide leichter ist, oder?
Jedenfalls war Rosberg mit dem Reifensatz auch noch klar langsamer als Hamilton, Alonso und Webber auf Medium.
Nach vorne ging dadurch nix und der zweite Boxenstop kam deutlich früher als ursprünglich geplant.

Von hinten drohte aber auch keine Gefahr, da konnte Rosberg dann ohne Risiko nochmal durch die Box fahren.


6. Vergne

Heimlich, still und leise ist Vergne zu einem guten 6ten Platz gefahren.
Ein paar Runden nach Alonso hatte er Bottas kassiert und war fortan ziemlich alleine unterwegs.
Fehlerfreies Rennen und gute Punkte.

Der Abstand zu RedBull/Ferrari/Mercedes war aber ziemlich deutlich und dass Vergne überrundet wurde zeigte eine klare Zweiklassen-Gesellschaft beim Kanada-Rennen auf.


7. DiResta

Man kann sich fragen, ob DiResta das ganze Rennen hätte durchfahren können, wenn er nicht zum Reifenwechsel hätte kommen müssen.
Ein erstaunlich langer Stint und ein solider Speed. Force India war das viertschnellste Team. Kleinere Fehler (beim Qualifying wie im Rennen) verhinderten eine bessere Punkteausbeute.


8. Massa

Massa hat sich ordentlich durchs Feld gearbeitet und vermutlich die meisten Überholmanöver gezeigt.
Nunja, wenn man den zweitschnellsten Wagen im Feld hat, dann kann das schonmal gelingen.
Aber am Ende bleibt dann doch auf dem Papier stehen, dass Massa hinter DiResta ins Ziel kam, der in der Startaufstellung hinter ihm stand.


9. Raikkönen

Ziemlich ernüchterndes Ergebnis. Raikkönen wird als WM-Zweiter überrundet und kann mit dem Ergebnis fast noch zufrieden sein, da Sutil klar schneller war. Hinzu kam ja noch, dass der Boxenstop lange dauerte, das Bremspedal weich war, die Lotus die Reifen nicht auf Temperatur brachten und Raikkönen wohl Sprit sparen musste.

Lotus mangelte es in Montreal halt klar an Speed. Man hat Abtrieb in schnellen Kurven, aber die Traktion von RedBull oder Mercedes gibts bei den schwarz-gelben bei weitem nicht.
Für den WM-Kampf wird es bei Raikkönen unter den Vorraussetzungen schwer.
Allerdings dürfte die Strecke von Silverstone dem Lotus weitaus mehr entgegen kommen.

Immerhin ... den Schumi-Rekord für die meisten Punkte-Ankünfte in Folge hat er eingestellt. Auch weil es mittlerweile für 9te und 10te Plätze Punkte gibt.


10. Sutil

Ein Dreher, ein beschädigter Heckflügel, eine (berechtigte) Durchfahrtsstrafe ... Sutil hat einiges an Zeit im Rennen verloren.
Sonst wäre Vergne vielleicht nicht so einsam unterwegs gewesen.


11. Perez
12. Button


Würden wir beim Tippspiel nicht nur die Plätze 1-10 tippen, so hätte ich auf die 11 Perez gesetzt. Denn das ist quasi sein Stammplatz, dort kommt er immer wieder ins Ziel.
Die beiden McLaren-Fahrer haben am Ende auch nochmal Gas gegeben und ihre persönlich schnellsten Runden gefahren.
Damit waren sie eine Sekunde und mehr entfernt von den Top-Teams wie RedBull, Ferrari und Mercedes.

In der Konstrukteurs-Wertung muss man sich bei McLaren derzeit eher Sorgen machen, dass man von Toro Rosso eingeholt wird, als dass man den Force India gefährlich wird.


13. Grosjean

Grosjean startete wie DiResta auf den Medium-Reifen und lag zur Mitte des Rennens hinter dem Schotten auf Rang 8. Allerdings konnte er das Tempo des Schotten nicht halten und fiel nach seinem Boxenstop auf Rang 10 zurück.
Dann kam Massa von hinten angestürmt und Grosjeans Super-Soft waren nach gut 10 Runden hinüber ... er musste nochmal in die Box kommen und schon war er auch hinter die McLaren zurück gefallen.
Immerhin ... sein Rennen war ansonsten fehlerfrei ... also kein Crash oder so.


14. Bottas

Nach dem sensationellen Qualifying kam dann doch schnell die Realität zurück ins Williams-Team. Letztlich kämpft man im trockenen mit Sauber um die hinteren Plätze im Mittelfeld. Das deutete das trockene freie Training am Freitag schon an.
So konnte Bottas sich zwar einen Moment lang wehren ... wurde dann aber doch schnell durchgereicht. Wer schneller ist, der kann in Kanada gut überholen.
Wer langsamer ist, kann sich kaum verteidigen.

Williams bleibt ein "Sorgenkind", das weiter auf die ersten Punkte in der Saison wartet.


15. Ricciardo

Ricciardo lag ordentlich im Rennen und bis zum ersten Boxenstop vor Raikkönen. Dann kämpfte er mit starkem Übersteuern, was man bei Toro Rosso auch nicht mehr in den Griff bekommen hat. So verlor Ricciardo schon rund um den ersten Boxenstop viele Positionen und kam nachher nicht mehr auf Tempo.
Da war dann kein Blumentopf mehr mit zu gewinnen.


16. Maldonado

Auch er hatte im trockenen wie sein Teamkollege kaum eine Chance Kapital aus dem ordentlichen Startplatz zu schlagen.
Die Strafe gegen ihn wegen der Kollision mit Sutil fand ich hart. Er hatte sich halt verbremst ... und nicht leichtsinnig jemanden von der Strecke gerammt oder so.
Meiner Ansicht nach hätte diese Strafe nicht sein müssen ... feuert aber das "RTL-Maldonado-Crashpilot-Bashing" freudig an.


17. Bianchi
18. Pic
19. Chilton


Die beiden Marussia schafften auch eine 1-Stop-Strategie, so wie Raikkönen, DiResta und Button. Immerhin, Bianchi wurde einmal weniger überrundet als Charles Pic im Caterham.


20. Gutierrez

Wegen der zurück gelegten Distanz kam Gutierrez noch in die Wertung. Nach seinem Unfall lag er hinter Ricciardo ... das beste Rennen hatte er auch nicht.
Bei der Bergung des Sauber kam es zu einem tragischen Unfall.
Einer der Streckenposten ließ sein Funkgerät fallen. Als er es wieder aufgeben wollte, stürzte er. Der Kranfahrer, der den Sauber am Haken hatte, bemerkte dies nicht und überrollte den Kopf des gestürzten Streckenpostens.
Dieser verstarb aufgrund seiner schweren Kopfverletzungen später im Krankenhaus.
Es ist der erste Todesfall in der Formel1 seit 2001, als in Melbourne ein Streckenposten von einem Rad erschlagen wurde (bei Villeneuves Unfall mit Ralf Schumacher).

Am Sonntag war ich mit Freunden am Sachsenring, wo wir uns das ADAC GT Masters angesehen haben ... später bei der Sauber-Bergung hab ich noch getönt, dass in Montreal die Bergung deutlich schneller von Statten geht als beim Sachsenring.

Nunja ... Schnelligkeit ist nicht alles.


DNF. Hülkenberg
DNF. Van der Garde


Keine Ahnung, ob der van der Garde den Webber überhaupt nicht gesehen hat. Jedenfalls ist er die Haarnadel auf der Ideallinie durchfahren und hat damit dem überrundenden Webber die Tür zu geschmissen. Webber dachte wohl, van der Garde lässt ihn vorbei ... naja, das war wohl nicht so. Webbers Frontflügel war ordentlich demoliert und Alonso fand danach den Anschluss zum RedBull-Piloten.

Auch Hülkenberg - der sich Hoffnung auf einen Platz im Bereich von Button und Grosjean machen konnte - wurde von van der Garde beim Überrunden aufgehalten.
Es dauerte eine ganze Weile, bis Hülkenberg vorbei kam. Beim Anbremsen auf die Schikane zog Hülkenberg wieder auf die Ideallinie und überfuhr damit den Caterham-Frontflügel.
Die Kommisare sahen hier die Schuld bei Van der Garde, weil er Hülkenberg wohl auch eine ganze Weile aufgehalten hatte ... obwohl ich die Schuld an der Kollision eher bei Hülkenberg sehe.

Nunja, van der Garde stellte seinen Wagen mit eingeklemmten Frontflügel ab, Hülkenberg stoppte mit einem Plattfuß.

Bei Sauber wird man wohl mit dunkler Miene zu 2012 blicken. Damals hatte man einen Boliden, welcher gut auf Strecken war, welche nicht so viel Abtrieb erforderten, sondern Top-Speed und Traktion. Perez fuhr auf Rang 3 und die drittschnellste Rennrunde.

Dieses Jahr war man in Kanada deutlich langsamer unterwegs.
 

Boedefeld

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Ich hab schon spannendere Rennen in Montreal gesehen ... nunja...


1. Vettel

Typisches Vettel-Rennen. Von der Pole starten, schnell nen Vorsprung rausfahren (gleich mal 2 Sekunden in der ersten Runde), Vorsprung verwalten und später auf ein Maß halten, dass er sich selbst einen Not-Boxenstop noch hätte leisten können.
Auch die zwei kleinen Fahrfehler (Mauer-Berührung, Wiesen-Durchfahrt) trüben das Gesamtbild kaum ... vielleicht war Vettel auch etwas langweilig geworden.

Immerhin hat er sich nen langen Text für sein Interview mit Eddie Jordan ausgedacht und da geplappert wie ein Wasserfall. Erstaunlich, wie man 2 Aussagen in 10 Sätze verpacken kann. Jordan schien fast schon ungeduldig zu werden.

Vettel liebt eben seine eigene Stimme. :saint:
 
S

sabatai

Guest
http://www.motorsport-total.com/f1/...ngert_Red-Bull-Vertrag_bis_2015_13061112.html

Meine Lesart: Da traut sich einer nicht, Teamkollege von Alonso zu werden. :)

Vettel will Schumachers Rekord brechen. Das ist offensichtlich. Schade, dass er sich nicht für die sportliche Herausforderung entscheidet, aber wer kann es ihm verübeln? Red Bull hat das meiste Geld, das schnellste Auto und Fahrer #2 ist ein Average Joe. Man kann nur hoffen, dass Kimi die neue #2 wird und nicht Vergne oder Ricciardo...
 

karmakaze

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Vettel will Schumachers Rekord brechen. Das ist offensichtlich.
Schade, dass er sich nicht für die sportliche Herausforderung entscheidet, aber wer kann es ihm verübeln? Red Bull hat das meiste Geld, das schnellste Auto und Fahrer #2 ist ein Average Joe. Man kann nur hoffen, dass Kimi die neue #2 wird und nicht Vergne oder Ricciardo...
Richtig, dafür hat er bei RB das gemachte Nest gefunden. Bei Ferrari wäre das zwar auch möglich, aber da muss er mit starker Konkurrenz rechnen. Schade darn ist nur, dass Vettel so statistikgeil ist. Ob er nun 3,4,5 oder 7 Mal Weltmeister wird, interessiert doch eigentlich nur Laien. Wir haben ja auch bei Schumacher gesehen, dass sieben Titel nichts bedeuten, wenn man auf einmal seine Grenzen aufgezeigt bekommt. Von daher halte ich diese Entscheidung für falsch. Er wird so in meinen Augen auf absehbare Zeit als der Fahrer gelten, der vor allem wegen seinem überlegenen Boliden extrem erfolgreich ist. Würde er sich auf Ferrari (und Alonso) einlassen, könnte er beweisen, dass er auch mit nicht herausragenden Material WM werden und den in vieler Augen besten Fahrer der Welt schlagen kann. Das wäre wirkliche Größe und für mich mehr Wert als x Titel. Aber gut, er ist ja noch jung. :)

(Und bevor hier gemunkelt wird, ich würde das hoffen, damit Alonso nochmal WM wird: Ja, unbedingt! Fernando ist mit zwei Titeln für seine Fähigkeiten von den Medien, also Laien, vollkommen unterbewertet, genauso Lewis).
 

Allen

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Reifentest

Den Artikel müsst ihr euch mal zu Gemüte führen:
http://www.motorsport-magazin.com/formel1/news-171118-pirelli-test-whiting-als-bauernopfer-keule-schwingt-durch-alle-lager.html

Die Geschichte gleicht in der Presse-Aufarbeitung 1:1 dem damaligen Wunderdifferenzial wo auch Mercedes drin verwickelt war. Wir haben hier den "unfähigen" Regelwächter der den lieben deutschen Konzern nicht richtig beraten hat. Tenor: "Wäre Mercedes nicht von Whiting falsch instruiert worden, wäre der Regelverstoss nie geschehen". Als wenn die Teams das Reglement nicht 100% genau kennen würden. Das Reglement ist wie ne Bibel, die Ingenieure kennen das Regelwerk im Schlaf, denn sie beschäftigen sich ja jeden Tag damit. Möglichst nah ans Limit des Reglements zu konstruieren oder zu testen, ist Part of the Game. Aber dieser Verstoss mit den Reifen ist so dreist, dass man es kaum fassen kann. Mercedes fragt bezüglich Grauzone (hier liegt ja eigentlich keine vor) einfach die grösste Pfeife die ihnen am besten gesonnen ist an und versuchen so den Anstrich von Legitimität zu erwirken, obwohl sie natürlich genau wissen, dass das nie im Reglement Platz finden würde ... so es denn auffliegt.
Etwa so wie wenn ich als Kind an die Leckereien möchte, genau weiss dass Mama und Papa das nicht möchten ... frag ich den grösseren Bruder, der erlaubt es mir weil er die Dinger ja auch möchte. Wenn's dann Ärger gibt zeig ich auf den grösseren Bruder ... so verhält sich Mercedes.

Also wenn das so durchkommt, und nur der Whiting seinen Hut nehmen muss / Mercedes unbestraft bleibt, verliert die Formel1 komplett ihre Glaubwürdigkeit.
 

desl

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Whiting ist Renndirektor und nicht Rennkommisar, oberster Regelhüter, Verwalter von irgendwelchen Testabkommen usw. ... sollte er nun abgesägt werden, so wäre das einfach nur die falsche Reaktion. Whiting hat einen schweren Job ... und er macht ihn gut.

Sollte er wirklich den Reifen-Test für ok befunden haben, so wäre dies gewiss ein Fehler ... aber sowas kann vorkommen.

Andererseits kann man davon ausgehen, dass bei Mercedes genug kluge Köpfe sitzen müssten, denen klar hätte sein müssen, dass es Ärger gibt, wenn die anderen Teams von dem Reifen-Test in Barcelona erfahren. Und ihnen hätte auch klar sein müssen, dass sowas nicht geheim bleibt.

Es wäre zumindest hoch lächerlich, wenn Mercedes am Ende ungeschoren davon käme und Whiting als Bauernopfer seinen Posten verliert.
 
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