Oklahoma City Thunder - Dinge, die keinen eigenen Thread verdienen


Redemption

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@Irenicus

Homer sieht - nach meinem Verständnis - mögliche Fehler im Weg zur Statistik - vor der Interpretation. Wenn die Rechnung für das PER bspw. nur aus den getroffenen Treffern und geklauten Bällen bestehen würde, irrt die Statistik dann nicht, in dem, was sie ausdrücken möchte (aufzeigen der Effizienz eines Spielers)? 'Irren' im Sinne, dass sie in der Form nicht brauchbar erscheint.

EDIT: Mir gefällt bspw. die Zusammensetzung der Berechung der Usage Rate nicht (im Hinblick auf die Frage, wie sehr ein Spieler im Angriff involviert ist). Ein Spieler könnte 22 Sekunden den Ball totdribbeln und dann in den Ball für einen Notwurf wegpassen und es hätte keinen Einfluss auf die Statistik (die Aktion wird genauso behandelt, wie ein Spieler, der den Ball nicht in der Hand hatte). Solch einen Punkt könnte ich doch an einer Statistik kritisieren (auch wenn ich auf die Schnelle keinen Verbesserungsvorschlag zur Hand hätte).
 
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Little

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1) Harden, Green, Aldrich, 1st rounder (OKC), 1st rounder (Clippers), Rechte an Tibor Pleiß <-> Nene, Afflalo

2) Harden, Green, Aldrich, Peterson, 1st rounder (OKC), 1st rounder (Clippers), Rechte an Tibor Pleiß <-> Nene, JR Smith

Findest du nicht, dass das ne ganze Menge ist, was du den Nuggets da geben willst?
Also für Harden+Green+2 1st Rounder könnten die Thunder eigentlich auch Melo bekommen, wenn man sieht was die Knicks da angeblich immer bieten.
Für Nene wäre das aber mMn deutlich zu viel. Da würde es euch doch mehr bringen einen Dalembert oder Perkins als FA zu holen, die Kohle wäre ja da ...
 
H

Homer

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Wie kann sich etwas irren, was keinen eigenständigen Sinn hat?

Das habe ich doch genauso gesagt, daher verstehe ich die Frage nicht.

Die Menschen berechnen nach logisch nachvollziehbaren, mathematischen Gesetzmäßigkeiten irgendeine Zahl. Sie alleine hat keinen eigenständigen Sinn oder Wert.

Ist das so? Diese Berechnungen werden ja von Menschen angestellt, die irgendetwas mit diesen Zahlen ausdrücken möchten. Es wurden ja nun ganze Bücher darüber geschrieben, warum ein Steal in Statistik A x-mal so viel Wert ist wie ein Block. Von daher sehe ich das nicht so hochtheoretisch wie du: Natürlich sollen Statistiken einen eigenständigen Sinn haben und suggerieren eine ganz bestimmte Interpretation. Niemand berechnet doch irgendwas ohne dahinter einen Sinn zu geben.

Du tust geradezu so, als ob Advanced Stats einfach so "entstehen" würden. Dies ist natürlich offensichtlich nicht der Fall. Advanced Stats werden sehr offensichtlich berechnet, um bestimmte Sachverhalte darzustellen. Und diese Festlegung erfolgt lange vor einer möglichen Interpretation.

Der Mensch gibt dieser Zahl erst einen solchen Sinn, wenn er sie interpretiert. Der Spruch von Churchill "Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe" ist Nonsens und reiner Pupulimus.

Dem würde ich widersprechen ;). Wie oben geschrieben: Statistiken sind nicht einfach "da", sondern werden von Menschen aufgenommen bzw. berechnet. Schon dieser Schritt hat einen erheblichen Einfluss auf die möglichen Aussagen, die später in selbige Statistik hinein"interpretiert" werden können. Das zu vernachlässigen ist grob fahrlässig.

Man kann eine Statistik nicht fälschen (wenn man die mathematischen Gesetzmäßigkeiten beachtet). Vielmehr steht der Mensch in der Verantwortung diese alleinstehende Zahl mit Leben zu füllen, d.h. Ansätze von Erklärungen und Interpretationen zu liefern. Diese stehen dann auf dem Prüfstand, nicht die Zahl selbst. Eine Zahl bleibt eine Zahl. Um den Bogen zum APM zu schlagen: Es gibt Gründe dafür, warum manche Spieler beim APM so gut abschneiden, möglicherweise auch unverdient. Diese Gründe müssen aufgedeckt werden, um eine Überinterpration eines traumhaft guten Wertes - beispielsweise des Spielers Earl Watson - zu verhindern. Aber der Fehler liegt nicht in der Zahl als solchen, sondern in dem, was wir damit anstellen und daraus lesen wollen. Das ist der Grund, warum viele Statistken einen so schlechten Ruf genießen. Viele nehmen sie einfach und schließen aus einer größeren Zahl, dass der Spieler auch besser sein müsste und werten es als Fehler der Statistik, obwohl es vielleicht andere Gründe für den Unterschied bei einem bestimmten Wert existieren. Richtig angewendet sind sie jedoch eine unglaubliche Hilfe. Das ist die eigentliche Schwierigkeit.

Fülle das doch bitte mal mit Leben. Welche "richtige Anwendung" gibt es denn bei den Werten, die Basketballvalue da publiziert? Wie muss ich die denn interpretieren? Und warum hat Earl Watson nun so einen guten Wert?

Wenn es nur an der Interpretation liegt, muss es dafür nun ja gute Antworten geben. Gibt es diese nicht, ist die Berechnung aus meiner Sicht wertlos.

EDIT: Redemptions Beispiel gefällt mir gut, ein anderes wäre für mich, um ebenfalls von dem APM-Beispiel hier wegzukommen: PER und WS gewichten die verschiedenen Boxscore-Stats unterschiedlich. Diese Gewichtungen wurden von zwei Menschen (Berry und Hollinger) festgelegt. Alleine diese Festlegung hat doch schon erhebliche Auswirkungen darauf, welche Interpretationen aus der resultierenden Zahl möglich sind.
 

Irenicus

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@Irenicus
Homer sieht - nach meinem Verständnis - mögliche Fehler im Weg zur Statistik - vor der Interpretation. Wenn die Rechnung für das PER bspw. nur aus den getroffenen Treffern und geklauten Bällen bestehen würde, irrt die Statistik dann nicht, in dem, was sie ausdrücken möchte (aufzeigen der Effizienz eines Spielers)? 'Irren' im Sinne, dass sie in der Form nicht brauchbar erscheint.

Wie stellst du denn fest, dass sie "irrt"? Indem du eine Zahl interpretierst, genau so wie ich es beschreibe. Wenn die Statistik nur aus getroffenen Treffern und geklauten Bällen bestehen würde, sagt die Zahl genau das aus - nicht mehr und nicht weniger. Man kann dann darüber diskutieren, was man daraus ablesen, also interpretieren kann, also z.b. ob es ausreichend ist, dies als Modell für ein allgemeines Player Rating zu nutzen (was natürlich nicht ausreichend ist ;)), aber die Zahl als solche irrt natürlich nicht, sondern der Typ, der meint, damit ein Player Rating aufstellen zu können. Genau das meine ich doch. Die Fehler werden von dem Menschen gemacht, die etwas aus der Zahl lesen oder bestimmen wollen. Wenn man meint aus dem APM eine Allstarauswahl filtern zu können, kann man diesen Ansatz, dieses Ziel kritisieren, nicht aber die zugrundeliegende Zahl. Die bleibt wahr und irrt nicht. Diese wichtige Unterscheidung wird mir viel zu selten getroffen. Ich finde es auch sehr schade, dass eine an sich möglicherweise sinnvolle Statistik schlecht geredet wird, wenn Menschen falsch mit ihr umgehen und dieser Fehler der statistischen Methode zugeschrieben wird, nicht aber den Menschen, die mir ihr umgehen und den Fehler überhaupt erst begehen.
 

Redemption

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Wie stellst du denn fest, dass sie "irrt"? Indem du eine Zahl interpretierst, genau so wie ich es beschreibe. Wenn die Statistik nur aus getroffenen Treffern und geklauten Bällen bestehen würde, sagt die Zahl genau das aus - nicht mehr und nicht weniger. Man kann dann darüber diskutieren, was man daraus ablesen, also interpretieren kann, also z.b. ob es ausreichend ist, dies als Modell für ein allgemeines Player Rating zu nutzen (was natürlich nicht ausreichend ist ;)), aber die Zahl als solche irrt natürlich nicht, sondern der Typ, der meint, damit ein Player Rating aufstellen zu können. Genau das meine ich doch. Die Fehler werden von dem Menschen gemacht, die etwas aus der Zahl lesen oder bestimmen wollen. Wenn man meint aus dem APM eine Allstarauswahl filtern zu können, kann man diesen Ansatz, dieses Ziel kritisieren, nicht aber die zugrundeliegende Zahl. Die bleibt wahr und irrt nicht. Diese wichtige Unterscheidung wird mir viel zu selten getroffen. Ich finde es auch sehr schade, dass eine an sich möglicherweise sinnvolle Statistik schlecht geredet wird, wenn Menschen falsch mit ihr umgehen und dieser Fehler der statistischen Methode zugeschrieben wird, nicht aber den Menschen, die mir ihr umgehen und den Fehler überhaupt erst begehen.

Dieser wichtige Punkt von Homer bleibt dabei völlig unberücksichtigt.

Homer schrieb:
Diese Berechnungen werden ja von Menschen angestellt, die irgendetwas mit diesen Zahlen ausdrücken möchten. [...] Von daher sehe ich das nicht so hochtheoretisch wie du: Natürlich sollen Statistiken einen eigenständigen Sinn haben und suggerieren eine ganz bestimmte Interpretation. Niemand berechnet doch irgendwas ohne dahinter einen Sinn zu geben. [...] Advanced Stats werden sehr offensichtlich berechnet, um bestimmte Sachverhalte darzustellen. Und diese Festlegung erfolgt lange vor einer möglichen Interpretation.

Bei meinem Satz "[...] irrt die Statistik dann nicht, in dem, was sie ausdrücken möchte [...]" ging es ja darum. Der Zweck einer Statistik (als das, was die Statistik zeigen möchte) ist doch schon vor meiner Interpretation da bzw. bestimmt, ansonsten gäbe es doch keinen Unterschied zwischen dem PER oder der Usage-Rate oder jeder anderen Statistik.

Bei der Bezeichnung einer Statistik bekommt sie teilweise schon den Zweck zugeschrieben. Wenn eine Statistik angepasst (adjusted) wird, sowieso.
 
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supafly03

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Nee...der Grundsatz des Gedanken war dass die Rockets in den Rebuilding-Modus gehen, da ich einfach einen Trade von Yao erwarte. Scoal ist vielleicht zu alt um mit dem Team noch 2-3 Jahre zu wachsen.
Deshalb besteht da vielleicht auch ne Möglichkeit an Scola zu gelangen.
Mit Jeff Green als SF hätten die Rockets mit Sicherheit einen Top-Spieler geholt. er wääre das auch bei den Thunder nur eben leider das Dilemma, dass er dort einen Kevin Durant vor sich hat.

Und genau dann würde einer wie Jeff Green keinen Sinn machen.

Er ist im Sommer RFA und würde einiges Kosten, um ihn weiter zu beschäftigen.
Von daher macht der für ein Rebuilding Team kaum Sinn, da die Spieler haben wollen die mindestens noch 1 - 2 Jahre unter ihrem günstigen Rookie Vertrag spielen.

Deswegen ist ja auch ein Spieler wie Wilson Chandler eher weniger Interessant für die Nuggets, sollten diese Melo nach NY schicken.
 

Irenicus

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Das habe ich doch genauso gesagt, daher verstehe ich die Frage nicht.

Du sagst Statistiken können irren; ich sage, dass es nicht geht, weil sie keinen eigenständigen Sinn haben, sie sind nur Zahlen, die erst von Menschen interpretiert und - insoweit habt ihr Recht - nach einem bestimmten Zweck (ich nenne es mal "Forschungsansatz") aufgestellt werden müssen.

Dem würde ich widersprechen . Wie oben geschrieben: Statistiken sind nicht einfach "da", sondern werden von Menschen aufgenommen bzw. berechnet. Schon dieser Schritt hat einen erheblichen Einfluss auf die möglichen Aussagen, die später in selbige Statistik hinein"interpretiert" werden können. Das zu vernachlässigen ist grob fahrlässig.

Ich möchte dir nicht zu Nahe treten, aber bist du sicher, dass du verstanden hast, was eine Statistik überhaupt ist (das meine ich wirklich nicht böse). Wenn es z.B. jetzt eine Statistik gebe (es ist nur eine willkürliche Annahme zur Erläuterung), die sagt, dass die Korrellation zwischen Deliquenz und Migration 0.3 (also Korrellationkoeffizienten = 0.3) wäre, ist das einfach so. Wenn es eine Statistik gibt, dass 10% der Arbeitslosen Alkoholiker sind, ist das auch so. Die Zahl als solche kann nicht falsch sein, sondern nur die Interpretationen oder Theorien, die mir ihr aufgestellt werden. Man kann Statistiken natürlich nutzen, um komische Aussagen irgendwie zu belegen, obwohl es an der Haaren herbei gezogen ist (du nennst das vielleicht umgangssprachlich "fälschen" auch wenn es der Sache eigentlich gar nicht gerecht wird). Das macht die Statistik als solche doch nicht falsch. Vielleicht ist sie weniger wertvoll (vielleicht auch wertlos), weil der unterstellte Zusammenhang in Wirklichkeit viel geringer ist oder weitere beeinflussende Faktoren weggelassen/vergessen wurden. Aber "fälschen" ist es nicht. Der Fehler steckt auch hier in der Interpretation oder in Ermangelung eines komplexeren, besseren Systems (aus welchen Gründen auch immer), also wieder ein Fehler des Menschen, nicht der Zahl.

Ist das so? Diese Berechnungen werden ja von Menschen angestellt, die irgendetwas mit diesen Zahlen ausdrücken möchten. Es wurden ja nun ganze Bücher darüber geschrieben, warum ein Steal in Statistik A x-mal so viel Wert ist wie ein Block. Von daher sehe ich das nicht so hochtheoretisch wie du: Natürlich sollen Statistiken einen eigenständigen Sinn haben und suggerieren eine ganz bestimmte Interpretation. Niemand berechnet doch irgendwas ohne dahinter einen Sinn zu geben.

Du tust geradezu so, als ob Advanced Stats einfach so "entstehen" würden. Dies ist natürlich offensichtlich nicht der Fall. Advanced Stats werden sehr offensichtlich berechnet, um bestimmte Sachverhalte darzustellen. Und diese Festlegung erfolgt lange vor einer möglichen Interpretation.

Du tust so, als ob der Entwickler einer Statistik das Ergebnis seiner Berechnungen kennt und sie darauf aufbaut. So funktioniert das aber nicht, deine Erklärung geht ja schon in die richtige Richtung mMn.

1) Er wird vorher festlegen, über was er Aussagen treffen möchte, beispielsweise, wie ein Team mit einem bestimmten Spieler auftritt/abschneidet und ohne ihn.

2) Dann wird er überlegen, welche statistischen Methoden zur Verfügung stehen, um aus Zahlen, die am Ende herauskommen, bestimmte Interpretationen zu erhalten.

Bis hierhin hat der Ersteller noch keine Ahnung, wie gut sein System überhaupt funktioniert. Es ist doch nicht so, dass er diese Zahl in eine feste Schublade steckt und seine Überlegungen nicht anpassen würde. Vielleicht funktioniert das System nicht ausreichend gut und die Werte, die herauskommen, passen nicht zu den Realitäten. Aber das bedeutet doch nicht, dass die Statistik irrt, sondern der Typ, der sie aufgestellt hat. Unsere Aufgabe als verantwortungsvolle Kritiker (;)) besteht darin, zu bewerten, ob die Zahlen die Realititäten gut abbilden oder nicht. Wenn sie es nicht tun, ist die Zahl, die heraus kommt, aber doch nicht falsch. Sie ist vielleicht wertlos bzw. hat einen geringen Wert (siehe Redemptions Beitrag), aber einen mathematischen (also handwerklichen) Fehler wird sie nicht haben, mithin irrt sie nicht.

Dem würde ich widersprechen ;). Wie oben geschrieben: Statistiken sind nicht einfach "da", sondern werden von Menschen aufgenommen bzw. berechnet. Schon dieser Schritt hat einen erheblichen Einfluss auf die möglichen Aussagen, die später in selbige Statistik hinein"interpretiert" werden können. Das zu vernachlässigen ist grob fahrlässig.

Aber genau das sage ich doch. Interpretation nehmen die zentrale Rolle in der Bewertung einer statistischen Methode ein. Meinst du, ich nehme das APM einfach so hin und hinterfrage es nicht kritisch? Das wäre in der Tat grob fahrlässig. Es gibt 1000 Kritikpunkte gegen das System. Wenn man es jedoch schafft, mit Vorsicht und einer gewissen Distanz an die Zahl, die das APM ausspuckt, herangeht, kann man unter Umständen sinnvolle Schlüsse daraus ziehen. Blind dieser Zahl zu vertrauen, das liegt auch mir fern. Man muss immer den Kontext beachten.

Fülle das doch bitte mal mit Leben. Welche "richtige Anwendung" gibt es denn bei den Werten, die Basketballvalue da publiziert? Wie muss ich die denn interpretieren? Und warum hat Earl Watson nun so einen guten Wert?

Du stellst mir die schwierigste Frage, die man jemanden überhaupt stellen kann, wenn es um dieses Thema geht. ;) Wenn ich eine 100%ig richtige Antwort wüsste, würde ich ein Buch darüber schreiben und Experte bei ESPN sein.

Was mir beim APM wirklich missfällt, sind die kurzfristigen Daten, die im Modell enthalten sind. Die APM von nur einer Saison, möglicherweise bei einem Spieler, der nur 16 Minuten pro Spiel sieht (siehe Earl Watson) sind für mich per se schon nicht gerade aussagekräftig. Was sagt uns also der kranke Wert von Earl Watson? Ich würde mich für folgende Interpretation hinreißen lassen, nämlich, dass er aufgrund seiner Stärken sehr gut ins System der Utah Jazz passt (mehr würde ich schon gar nicht sagen, von Vergleichen der Zahlen mit anderen Spielern, die ganz andere Rollen ausfüllen, ganz zu schweigen; das ist mMn total daneben, gerade dann, wenn man sagt, dass jemand mit +15 wertvoller ist als jemand mit +8 , wenn der +16 Spieler vielleicht nur 10 mpg sieht und der +8 Spieler 48!).

Gerade im Fall Watson sind die APM-Werte von Al Jefferson interessant, denn jeder, der diese Saison ein paar Spiele der Jazz gesehen hat, wird bestätigen, dass Millsap auf der 4 und Jefferson auf der 5 nicht gut zusammen passen und gerade letzterer extreme Probleme mit dem Spielsystem unter Sloan und auf der Centerposition hat und siehe da; seine Werte sind im Keller (übrigens waren sie bisher überall im Keller, auch eine interessante Sache, die Interpretationen zulässt, das wirst du sicherlich nicht bestreiten). Denn gerade über einen längeren Zeitraum, mit einem dann großen Datensatz und möglicherweise verschiedenen Teambesetzungen nähern sich die Daten mMn immer mehr an die Realitäten an. Daher finde ich den langfristigen Ansatz von Mystic sehr sinnvoll, wenn man auch hier vorsichtig damit umgeht. Das ist auch der Grund, warum ich diese Allstarwahl aufgrund irgendwelcher APM total bescheuert finde ohne einen sinnvollen Filter. Warum werden dort Spieler, die nicht mal 25 min pro Spiel bekommen, überhaupt berücksichtigt (das ist sinnfrei)? Das alleine würde schon kräftig aufräumen, weitere müssten folgen. Aber auch hier wird wieder deutlich, wo das Problem beim APM liegt. Wie wird mit der Zahl umgegangen, welche Werte muss ich kritischer als andere sehen, welche sind - aus nachvollziehbaren Gründen - wenig aussagekräftig (Fall Watson und so weiter.

Fazit: Dein Problem ist, dass du denkst, dass die Entwickler mit dieser Zahl alles erklären wollen und das unterstellst du dann auch der Zahl und wertest sie danach. Wenn du dich davon frei machen würdest, könntest du vielleicht einsehen, dass sie - wenn man sie sinnvoll anwendet - durchaus sinnvolle Schlüsse zulassen.

Btw: Falls die Entwickler "ihre" entwickelten Zahlen wirklich so glorifzieren, sind die diesbezüglich inkompetent, und dann sollten solche sinnfreien Listen auch nicht beachtet werden. Wegen eines solches Fehlverhaltens schmeiße ich aber doch kein Modell in den Mülleimer. Es bleibt ein Werkzeug. Ein Werkzeug ist grundsätzlich erstmal eine sinnvolle Sache. Es wird erst gefährlich, wenn es in den falschen Händen kommt oder es wird wertlos, wenn es jemand benutzt, der keine Ahnung hat, wie man damit umgeht.

Wenn es nur an der Interpretation liegt, muss es dafür nun ja gute Antworten geben. Gibt es diese nicht, ist die Berechnung aus meiner Sicht wertlos.

Da hast du natürlich recht. Wenn sich keine sinnvollen und schlüssige Interpretationen aus einer Zahl ergebenm ist die Berechnung wertlos (die Zahl aber doch nicht falsch und darum geht es mir). Nochmal: Wenn eine Statistik wertlos ist weil sie die Realitäten nicht sinnvoll abbilden, ist sie nicht falsch. Man kann nur nich explizit das herauslesen, was man möchte. Vielleicht wird es mit diesen Satz deutlicher, was ich meine. :)

EDIT: Redemptions Beispiel gefällt mir gut, ein anderes wäre für mich, um ebenfalls von dem APM-Beispiel hier wegzukommen: PER und WS gewichten die verschiedenen Boxscore-Stats unterschiedlich. Diese Gewichtungen wurden von zwei Menschen (Berry und Hollinger) festgelegt. Alleine diese Festlegung hat doch schon erhebliche Auswirkungen darauf, welche Interpretationen aus der resultierenden Zahl möglich sind.

Natürlich hat es große Auswirkungen weil beide den Wert anders berechnen. Weder das eine Modell, noch das andere ist "richtiger" oder "falscher" als das andere. Sie müssen wieder interpretiert werden und Argumente für das eine oder gegen das andere abgewogen werden. Das muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.

Ich nutze das Modell gern, solange ich genug Ahnung bei bestimmten Spielern habe, um die Werte auch interpretieren zu können.
 
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Homer

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Du sagst Statistiken können irren; ich sage, dass es nicht geht, weil sie keinen eigenständigen Sinn haben, sie sind nur Zahlen, die erst von Menschen interpretiert und - insoweit habt ihr Recht - nach einem bestimmten Zweck (ich nenne es mal "Forschungsansatz") aufgestellt werden müssen.

Oh, ich "sage" das tatsächlich. Das ist natürlich grober Unfug. Eigentlich wollte ich schreiben, Zahlen können sich nicht "irren". So ein Mist. Jetzt weiß ich endlich worauf du hinauswillst, dieser Fehler ist mir durchgerutscht, sorry.

Ich möchte dir nicht zu Nahe treten, aber bist du sicher, dass du verstanden hast, was eine Statistik überhaupt ist (das meine ich wirklich nicht böse). Wenn es z.B. jetzt eine Statistik gebe (es ist nur eine willkürliche Annahme zur Erläuterung), die sagt, dass die Korrellation zwischen Deliquenz und Migration 0.3 (also Korrellationkoeffizienten = 0.3) wäre, ist das einfach so. Wenn es eine Statistik gibt, dass 10% der Arbeitslosen Alkoholiker sind, ist das auch so. Die Zahl als solche kann nicht falsch sein, sondern nur die Interpretationen oder Theorien, die mir ihr aufgestellt werden.

Und ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber hier differenzierst du einfach nicht genug. Auf die Statistik "spieler X trifft Y % seiner Würfe" (also die FG%) trifft deine Beschreibung zu. Ebenso natürlich auf deine Beispiele.

Aber sobald ich anfange Werte miteinander zu verrechnen, die an sich nichts miteinander zu tun haben, beeinflusse ich als Ersteller die Werte nun mal enorm. Nehmen wir als einfaches Beispiel die TS%. Dort enthalten ist der Faktor 0,88, der aussagt, dass 88 % aller Freiwürfe Resultat eines versuchten Wurfes (also Resultat eines Wurffouls) sind. Hier hat ein Mensch in die Zahlen eingegriffen, mithin gilt "das ist eben so" nicht mehr. Denn selbst in diesem einfach Fall, wo grundsätzlich das Zustandekommen des Wertes "0,88" klar sein sollte, wird eine "externe" Einflussgröße hinzugefügt, die so gar nicht "sein muss". Um bei diesem einfachen Beispiel zu bleiben: Es ist natürlich in Wirklichkeit nicht so, dass die Faktor bei jedem Spieler gleich ist (Ray Allen wird anders gefoult als Shaquille O'Neal). Damit hat der Entwickler der Statistik eine Entscheidung getroffen, von der er annimmt, dass sie der Realität nahe kommt.

Nix mehr mit "das ist eben so" ;).

Und das ganze wird dann eben immer schlimmer, je mehr externe Faktoren vorkommen. Der von dir beschriebene Zusammenhang gilt nur und ausschließlich, wenn ich rein Beobachtungsdaten vergleiche. Mitnichten jedoch, wenn ich anfange herumzurechnen, was hier offensichtlich der Fall ist.


Man kann Statistiken natürlich nutzen, um komische Aussagen irgendwie zu belegen, obwohl es an der Haaren herbei gezogen ist (du nennst das vielleicht umgangssprachlich "fälschen" auch wenn es der Sache eigentlich gar nicht gerecht wird). Das macht die Statistik als solche doch nicht falsch. Vielleicht ist sie weniger wertvoll (vielleicht auch wertlos), weil der unterstellte Zusammenhang in Wirklichkeit viel geringer ist oder weitere beeinflussende Faktoren weggelassen/vergessen wurden. Aber "fälschen" ist es nicht. Der Fehler steckt auch hier in der Interpretation oder in Ermangelung eines komplexeren, besseren Systems (aus welchen Gründen auch immer), also wieder ein Fehler des Menschen, nicht der Zahl.

Mit "fälschen" meint Churchill natürlich die geschickte Darstellung eines an sich "wertlosen" Zusammenhangs (wie du es hier ausdrückst). Das ist letztlich für mich ausschließlich ein sprachlicher Unterschied, kein inhaltlicher.

Du tust so, als ob der Entwickler einer Statistik das Ergebnis seiner Berechnungen kennt und sie darauf aufbaut. So funktioniert das aber nicht, deine Erklärung geht ja schon in die richtige Richtung mMn.

1) Er wird vorher festlegen, über was er Aussagen treffen möchte, beispielsweise, wie ein Team mit einem bestimmten Spieler auftritt/abschneidet und ohne ihn.

2) Dann wird er überlegen, welche statistischen Methoden zur Verfügung stehen, um aus Zahlen, die am Ende herauskommen, bestimmte Interpretationen zu erhalten.

Sorry, aber hier wird's wirklich naiv. Nehmen wir jetzt ein einfaches Beispiel: Statistiker X sitzt an seinem Schreibtisch und entwickelt eine Formel, von der er glaubt, dass sie den Impact eines Spielers am Besten beschreibt. Er rechnet nur alles durch und kommt aus welchen Gründen auch immer auf das Ergebnis, dass Kwame Brown der beste Big Man aller Zeiten ist. Was wird nun passieren? Der Autor wird (vor der Veröffentlichung) natürlich so lange an seiner Formel schrauben, bis die Ergebnisse zumindest für ihn selbst "intuitiv" in die richtige Richtung gehen. Wir reden hier von Basketball-Fans und Menschen die mit sowas ihr Geld verdienen, es ist doch arg naiv diesen Fakt als Einflussgröße zu ignorieren.

Bis hierhin hat der Ersteller noch keine Ahnung, wie gut sein System überhaupt funktioniert. Es ist doch nicht so, dass er diese Zahl in eine feste Schublade steckt und seine Überlegungen nicht anpassen würde. Vielleicht funktioniert das System nicht ausreichend gut und die Werte, die herauskommen, passen nicht zu den Realitäten. Aber das bedeutet doch nicht, dass die Statistik irrt, sondern der Typ, der sie aufgestellt hat. Unsere Aufgabe als verantwortungsvolle Kritiker (;)) besteht darin, zu bewerten, ob die Zahlen die Realititäten gut abbilden oder nicht. Wenn sie es nicht tun, ist die Zahl, die heraus kommt, aber doch nicht falsch. Sie ist vielleicht wertlos bzw. hat einen geringen Wert (siehe Redemptions Beitrag), aber einen mathematischen (also handwerklichen) Fehler wird sie nicht haben, mithin irrt sie nicht.

An sich stimme ich dir hier zu, allerdings kann ein "Fehler" eben aus meiner Sicht nicht nur mathematisch sein. Wenn jemand eine Formel aufstellt, in der Turnover und Assists das gleiche Vorzeichen haben, ist das schlicht falsch. Auch ohne mathematischen Fehler.

Aber genau das sage ich doch. Interpretation nehmen die zentrale Rolle in der Bewertung einer statistischen Methode ein. Meinst du, ich nehme das APM einfach so hin und hinterfrage es nicht kritisch? Das wäre in der Tat grob fahrlässig. Es gibt 1000 Kritikpunkte gegen das System. Wenn man es jedoch schafft, mit Vorsicht und einer gewissen Distanz an die Zahl, die das APM ausspuckt, herangeht, kann man unter Umständen sinnvolle Schlüsse daraus ziehen. Blind dieser Zahl zu vertrauen, das liegt auch mir fern. Man muss immer den Kontext beachten.

Wie tust du das denn genau? Also den "Kontext" beachten? Seien wir doch ehrlich, die Menschen die auf APM setzen, picken sich meist die Werte heraus, die ihnen intuitiv passen, und reagieren dann auf solche Dinge wie "Earl Watson" mit "natürlich sind die APM-Werte nicht perfekt". Das ist mir viel zu einfach.

Du stellst mir die schwierigste Frage, die man jemanden überhaupt stellen kann, wenn es um dieses Thema geht. ;) Wenn ich eine 100%ig richtige Antwort wüsste, würde ich ein Buch darüber schreiben und Experte bei ESPN sein.

Das kannst du auch ohne Ahnung von irgendwas zu haben, lies doch mal ESPN :p.

Was mir beim APM wirklich missfällt, sind die kurzfristigen Daten, die im Modell enthalten sind. Die APM von nur einer Saison, möglicherweise bei einem Spieler, der nur 16 Minuten pro Spiel sieht (siehe Earl Watson) sind für mich per se schon nicht gerade aussagekräftig. Was sagt uns also der kranke Wert von Earl Watson? Ich würde mich für folgende Interpretation hinreißen lassen, nämlich, dass er aufgrund seiner Stärken sehr gut ins System der Utah Jazz passt (mehr würde ich schon gar nicht sagen, von Vergleichen der Zahlen mit anderen Spielern, die ganz andere Rollen ausfüllen, ganz zu schweigen; das ist mMn total daneben, gerade dann, wenn man sagt, dass jemand mit +15 wertvoller ist als jemand mit +8 , wenn der +16 Spieler vielleicht nur 10 mpg sieht und der +8 Spieler 48!).

Gerade im Fall Watson sind die APM-Werte von Al Jefferson interessant, denn jeder, der diese Saison ein paar Spiele der Jazz gesehen hat, wird bestätigen, dass Millsap auf der 4 und Jefferson auf der 5 nicht gut zusammen passen und gerade letzterer extreme Probleme mit dem Spielsystem unter Sloan und auf der Centerposition hat und siehe da; seine Werte sind im Keller (übrigens waren sie bisher überall im Keller, auch eine interessante Sache, die Interpretationen zulässt, das wirst du sicherlich nicht bestreiten). Denn gerade über einen längeren Zeitraum, mit einem dann großen Datensatz und möglicherweise verschiedenen Teambesetzungen nähern sich die Daten mMn immer mehr an die Realitäten an. Daher finde ich den langfristigen Ansatz von Mystic sehr sinnvoll, wenn man auch hier vorsichtig damit umgeht. Das ist auch der Grund, warum ich diese Allstarwahl aufgrund irgendwelcher APM total bescheuert finde ohne einen sinnvollen Filter. Warum werden dort Spieler, die nicht mal 25 min pro Spiel bekommen, überhaupt berücksichtigt (das ist sinnfrei)? Das alleine würde schon kräftig aufräumen, weitere müssten folgen. Aber auch hier wird wieder deutlich, wo das Problem beim APM liegt. Wie wird mit der Zahl umgegangen, welche Werte muss ich kritischer als andere sehen, welche sind - aus nachvollziehbaren Gründen - wenig aussagekräftig (Fall Watson und so weiter.

Genau das meine ich oben, das war mit Absicht eine Fangfrage: Du schaust dir einen Einzelfall an und kommst intuitiv darauf, dass das so ja nicht stimmen kann. Widerspricht die Zahl deiner Intuition jedoch nicht, nimmst du sie an. Wofür brauche ich diese Statistik dann?

Fazit: Dein Problem ist, dass du denkst, dass die Entwickler mit dieser Zahl alles erklären wollen und das unterstellst du dann auch der Zahl und wertest sie danach. Wenn du dich davon frei machen würdest, könntest du vielleicht einsehen, dass sie - wenn man sie sinnvoll anwendet - durchaus sinnvolle Schlüsse zulassen.

Nein, ich unterstelle das die Zahl "gemacht" ist. Und das ist sie. Und zwar von jemanden, der eine eigene Meinung hat. Und genau diese Meinung wird eben auch mit abgebildet, zumindest teilweise.

Da hast du natürlich recht. Wenn sich keine sinnvollen und schlüssige Interpretationen aus einer Zahl ergebenm ist die Berechnung wertlos (die Zahl aber doch nicht falsch und darum geht es mir). Nochmal: Wenn eine Statistik wertlos ist weil sie die Realitäten nicht sinnvoll abbilden, ist sie nicht falsch. Man kann nur nich explizit das herauslesen, was man möchte. Vielleicht wird es mit diesen Satz deutlicher, was ich meine. :)

Du hängst dich für mich einfach zu sehr an "falsch" auf.

Ich nutze das Modell gern, solange ich genug Ahnung bei bestimmten Spielern habe, um die Werte auch interpretieren zu können.

Zu Deutsch: Du schaust Spiele, weißt dann das ein Frontcourt Krstic/Green nicht optimal ist und lässt dir das durch eine Statistik bestätigen. Ebenso weißt du, dass Earl Watson kein All-Star ist, weil du Spiele siehst. Entschuldige, das ist nicht "interpretieren", sondern "rauspicken".
 

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Findest du nicht, dass das ne ganze Menge ist, was du den Nuggets da geben willst?
Also für Harden+Green+2 1st Rounder könnten die Thunder eigentlich auch Melo bekommen, wenn man sieht was die Knicks da angeblich immer bieten.
Für Nene wäre das aber mMn deutlich zu viel. Da würde es euch doch mehr bringen einen Dalembert oder Perkins als FA zu holen, die Kohle wäre ja da ...

Das finde ich auch - man sollte jetzt nicht wegen der Angst, mit Green spielen zu müssen (imo: :crazy: :D), einen Ausverkauf starten.
 

Irenicus

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Und ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber hier differenzierst du einfach nicht genug. Auf die Statistik "spieler X trifft Y % seiner Würfe" (also die FG%) trifft deine Beschreibung zu. Ebenso natürlich auf deine Beispiele.

Aber sobald ich anfange Werte miteinander zu verrechnen, die an sich nichts miteinander zu tun haben, beeinflusse ich als Ersteller die Werte nun mal enorm.

Nehmen wir als einfaches Beispiel die TS%. Dort enthalten ist der Faktor 0,88, der aussagt, dass 88 % aller Freiwürfe Resultat eines versuchten Wurfes (also Resultat eines Wurffouls) sind. Hier hat ein Mensch in die Zahlen eingegriffen, mithin gilt "das ist eben so" nicht mehr. Denn selbst in diesem einfach Fall, wo grundsätzlich das Zustandekommen des Wertes "0,88" klar sein sollte, wird eine "externe" Einflussgröße hinzugefügt, die so gar nicht "sein muss".

Um bei diesem einfachen Beispiel zu bleiben: Es ist natürlich in Wirklichkeit nicht so, dass die Faktor bei jedem Spieler gleich ist (Ray Allen wird anders gefoult als Shaquille O'Neal). Damit hat der Entwickler der Statistik eine Entscheidung getroffen, von der er annimmt, dass sie der Realität nahe kommt.

Nix mehr mit "das ist eben so" ;).

Diese Zahl hat sich doch niemand einfach so ausgedacht, sondern sie beruht auf empirisches Auswerten von Daten. Ich denke es würde jedoch die Grenze der Machbarkeit sprengen, wenn man versuchen würde, für jeden Spieler den individuellen Faktor zu finden (Spielweisen können sich ja auch ändern). Näherungsweise ist das somit eine annehmbare Lösung, eine Lösung, die nicht aus dem Bauch heraus getroffen wurde (so hört sich das bei dir nämlich an), sondern an Tatsachen "orientiert" bzw. angenähert wurde.

Und das ganze wird dann eben immer schlimmer, je mehr externe Faktoren vorkommen. Der von dir beschriebene Zusammenhang gilt nur und ausschließlich, wenn ich rein Beobachtungsdaten vergleiche. Mitnichten jedoch, wenn ich anfange herumzurechnen, was hier offensichtlich der Fall ist.

Das wird nicht "schlimmer", sondern nur komplizierter und komplexer. Die Basis dieser Rechnungen bleiben Beobachtungsdaten. Man versucht durch weitere Verfahren nur, diese repräsentativer, genauer, also schlicht besser zu machen. Wenn mir das APM nicht gefällt, kann auch nur die normale +/- Statistik nehmen. Übrigens schneidet auch dort die S5 der Thunder schlecht ab. ;)

Mit "fälschen" meint Churchill natürlich die geschickte Darstellung eines an sich "wertlosen" Zusammenhangs (wie du es hier ausdrückst). Das ist letztlich für mich ausschließlich ein sprachlicher Unterschied, kein inhaltlicher.

Ich finde es existiert ein Zusammenhang zwischen Inhalt und Sprache - gerade in einem Forum, wo man durch Schrift diskutiert. Aber vielleicht hänge ich mich auch zu sehr an der Wortwahl auf, das kann ich nicht ausschließen. :)

Sorry, aber hier wird's wirklich naiv. Nehmen wir jetzt ein einfaches Beispiel: Statistiker X sitzt an seinem Schreibtisch und entwickelt eine Formel, von der er glaubt, dass sie den Impact eines Spielers am Besten beschreibt. Er rechnet nur alles durch und kommt aus welchen Gründen auch immer auf das Ergebnis, dass Kwame Brown der beste Big Man aller Zeiten ist. Was wird nun passieren? Der Autor wird (vor der Veröffentlichung) natürlich so lange an seiner Formel schrauben, bis die Ergebnisse zumindest für ihn selbst "intuitiv" in die richtige Richtung gehen. Wir reden hier von Basketball-Fans und Menschen die mit sowas ihr Geld verdienen, es ist doch arg naiv diesen Fakt als Einflussgröße zu ignorieren.

Und was ist darin so schlimm, wenn sinnvolle Ergebnisse nach einer solchen Entwicklung entstehen? Meinst du, dass jede Formel einfach so vom Himmel gefallen ist und jemand direkt am Anfang auf eine sinnvolle und gute Lösung kommt, die keinen Verbesserungen mehr bedarf? In anderen Bereichen stecken teilweise jahrelanges Herumschrauben bis am Ende ein vorzeigbares Ergebnis steht. Das ist ganz normale Forschungsarbeit, zumindest meines Wissens nach.

Wie tust du das denn genau? Also den "Kontext" beachten? Seien wir doch ehrlich, die Menschen die auf APM setzen, picken sich meist die Werte heraus, die ihnen intuitiv passen, und reagieren dann auf solche Dinge wie "Earl Watson" mit "natürlich sind die APM-Werte nicht perfekt". Das ist mir viel zu einfach.

Wenn du meinst, dass ich auch so oberflächlich mit APM argumentiere und nicht tiefgründiger darüber nachdenke, können wir die Diskussion sofort abbrechen. Für dich ist eine Statistik erst nutzbar, wenn sie perfekt ist und die Wirklichkeit vollständig abbildet, mit 100%iger Sicherheit. Da frage ich mich, wer hier naiv ist, denn das ist bei Bewertung von menschlichen Verhalten aufgrund dessen Komplexität nicht möglich. Eine Annäherung jedoch sehr wohl und genau darum geht.

Genau das meine ich oben, das war mit Absicht eine Fangfrage: Du schaust dir einen Einzelfall an und kommst intuitiv darauf, dass das so ja nicht stimmen kann. Widerspricht die Zahl deiner Intuition jedoch nicht, nimmst du sie an. Wofür brauche ich diese Statistik dann?

Ich glaube du hast mich nicht verstanden. Im Fall Watson werte ich die Zahl nicht so stark, weil er nur 16 Minuten pro Spiel sieht. Al Jefferson ist Starter und sieht ungleich mehr, das steht doch auf einem ganz anderen Fundament. Dass ich die beiden ausgewählt habe liegt doch nur daran, dass ich Spieler beurteilen wollte (für unsere Diskussion), wo ich auch einigermaßen beurteilen kann, ob die Ergebnisse, die das APM hervorbringt im Ansatz nachvollziehbar sind. Wenn du willst, kann ich auch Spieler bewerten, die ich kaum oder gar nicht gesehen habe. Nenn einen anderen Namen, dann sage ich dir, was ich aus dem APM lesen würde und was nicht.

Außerdem habe ich dir versucht zu erklären, dass es mir wichtig ist, Daten über einen längeren Zeitraum als eine halbe Saison zu betrachten, weil das nachvollziehbarere Ergebnisse liefern würde. Im Fall von Jeff Green beobachtet man statistisch schon seit Jahren das selbe: Das Team verliert, wenn er auf dem Feld steht.

Nein, ich unterstelle das die Zahl "gemacht" ist. Und das ist sie. Und zwar von jemanden, der eine eigene Meinung hat. Und genau diese Meinung wird eben auch mit abgebildet, zumindest teilweise.

Ja, das wird sie. 100%ig objektive Wissenschaft ist im Bereich des menschlichen Verhaltens (und Sport gehört dazu) nicht möglich. Man geht immer mit einem bestimmten persönlichen Ansatz an eine Sache. Etwas anderes ist nicht möglich. Aber was ist daran schlecht, wenn es nachvollziehbar ist?

Du hängst dich für mich einfach zu sehr an "falsch" auf.

Mag sein.

Zu Deutsch: Du schaust Spiele, weißt dann das ein Frontcourt Krstic/Green nicht optimal ist und lässt dir das durch eine Statistik bestätigen. Ebenso weißt du, dass Earl Watson kein All-Star ist, weil du Spiele siehst. Entschuldige, das ist nicht "interpretieren", sondern "rauspicken".

Er ist kein Allstar, weil niemand mit 16 Minuten pro Spiel Allstar sein darf. Selbst wenn er eine 100%ige Wurfquote hätte und der beste Verteidiger auf der 1 wäre, würde das für mich keine Nominierung rechtfertigen. Außerdem halte ich es für schwierig aus dem APM zu folgern (insbesondere für einen kleinen Zeitraum), dass bestimmte Spieler allgemein besser sind als andere. Viel besser gefällt mir die Statistik in der Interpretation, dass sie aussagt, wie gut jemand mit ihm zugewiesenen Rolle im System des Teams zurecht kommt.

Noch etwas Allgemeineres:

Ich würde mich als jemanden einstufen, der eine gewisse Ahnung hat, wenn es um die OKC Thunder geht. Damit kann ich natürlich schon aufgrund meiner vielfältigen Beobachtungen gewisse Aussagen machen. Leider ist es mir verwehrt, mich mit jedem Team so intensiv zu beschäftigen wie mit den Thunder. Bei den Jazz z.B. habe ich nur ein paar wenige Spiele gesehen, jedoch viel über sie gelesen. Wenn ich mal ein Spiel von ihnen sah, hatte ich den selben Eindruck wie die Stats suggerieren. Das Problem ist, dass niemand in der Lage ist, sämtliche Spieler aller Mannschaften zu schauen. Wie sonst - außer durch Statistiken - willst du die Stärke eines Spielers bestimmen? Wenn du assists zählst, wertest du sie im Kopf statistisch aus. Wenn du es als Stärke eines Spielers auslegst, wenn du bei ihm beobachtest, dass mit ihm ein Team relativ häufig Runs hinlegt, machst du im Kopf beim Beobachten eines Spiels nicht anderes als Statistik (+/-). Nur wie soll man in der Lage sein, soviel von der NBA zu sehen, dass man für jedes Team aufgrund persönlicher Beobachtungen Analysen machen kann? Das geht doch über die Grenze der menschlichen Machbarkeit hinaus. Also müssen Wege gefunden werden, diesen Mangel zu kompensieren. Dass es somit eine Notwendigkeit für den Einsatz statistischer Werkzeuge gibt, solltest selbst du nicht bestreiten können.

Das APM ist eines davon. Du hälst davon gar nichts, wie wahrscheinlich bei jedem statistischen Modell, was über ein gewisses Level hinausgeht. Sei es weil du es für zu kompliziert oder für zu komplex (wahllos zusammengebaut?) hälst. Das ist dein gutes Recht. In gewisser Weise nimmst du die extreme Gegenposition gegenüber den Statistik-Freaks (die nichts anderes sehen) ein und begehst damit im Grunde den selben Fehler. Sie wollen nichts anderes sehen als die Zahlen und du willst nicht ein wenig über den Tellerrand, abseits des Spielfeldes, hinausschauen.

Ich bin jedenfalls froh, dass Menschen statistische Modelle - manche wertvoll, manche weniger wertvoll und gar wertlos - entwickelt haben. Bei einem sinnvollen Einsatz dieser Werkzeuge vereinfacht das die Analyse dieser Sportart um ein Vielfaches. Dein Problem, wenn du es nicht nutzen möchtest.

Damit wäre für mich die Geschichte auch durch.
 

Irenicus

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Zurück zu den Thunder. ;)

Findest du nicht, dass das ne ganze Menge ist, was du den Nuggets da geben willst?
Also für Harden+Green+2 1st Rounder könnten die Thunder eigentlich auch Melo bekommen, wenn man sieht was die Knicks da angeblich immer bieten.
Für Nene wäre das aber mMn deutlich zu viel. Da würde es euch doch mehr bringen einen Dalembert oder Perkins als FA zu holen, die Kohle wäre ja da ...

Schön, dass manche sogar denken, dass wir damit schon zu viel bieten würden. Dass hier auch noch Harden von mir reingepackt worden ist, liegt vor allem daran (neben der Bergründung damit ein besseres Angebot zu kreieren), dass ich unbedingt noch Afflalo oder JR Smith im Gegenzug erhalten möchte. Geraed von Afflalo halte ich unendlich viel. Er wäre für uns der perfekte SG. Starker Wurf und starker Defender. In der Hinsicht bin ich sogar der Meinung, dass er mehr Impact als Harden entwickeln würde. Harden hat natürlich mehr upside, aber das Problem ist einfach, dass er nicht neben Westbrook und Durant funktioniert, da die beiden den Ball so dominieren. Afflalo braucht den Ball nicht in seinen Händen, das würde sehr viel besser passen. Letztendlich glaube ich aber nicht, dass die Thunder James Harden abgeben werden (außer ein Nobrainer ist auf dem Tisch), weil sie zu viel von ihm halten.

Teahupoo schrieb:
wir hatten ja vor einiger Zeit hier schonmal das Theam Troy Murphy als kurzweilige Lösung besprochen.
Ich habe jetzt mal nen bisschen im Tradechecker gespielt, aber finde irgendwie keinen Deal der erträglich für die Thunder wäre.
Peterson+Cook+Gemüse (Mullens) vielleicht?
Murphy ist auslaufend und könnte auf PF doch ne andere Qualität bringen.
Rebound, Scoring, Dreier und auch Size.

Könnte sicher immernoch interessant werden zur Deadline.

Meinungen?

Wenn ich mich recht erinnere, war ich derjenige, der Murphy als erstes ins Spiel gebracht hat. Falls es so kommt, sind es also meine Lorbeeren. :D;)

Dass er gut zu den Thunder passen würde, ist keine Frage.

Peterson, Cook, Aldrich würde funktionieren. Vielleicht noch einen Pick dabei und fertig ist der Trade. Murphys Trade-Value ist momentan im Keller, da sollte bestimmt was gehen. Das Problem bei diesem Deal wird deutlich, wenn man sich dann unseren Kader anschaut:

Westbrook/Maynor
Thabo/Harden
Durant/Green
Murphy/Ibaka
Krstic/Collison/Ibaka

Eigentlich müsste sofort ein Folgetrade kommen, weil Green hinter Durant totale Verschwendung wäre und der Kader im Frontcourt ziemlich aufgebläht wäre. Mehr als Maximal 20 Minuten pro Spiel (eher weniger) wäre dann nicht mehr drin (von der Variante Durant auf die 2 zu stellen halte ich wenig).

Andererseits ist es auch blöd Green nach New Jersey zu schicken, weil das Muphys bzw. Greens Wert nicht gerecht wird. Kann Morrow auf der 3 spielen? Dann könnte man nämlich Green gegen Morrow hinzufügen.

Westbrook
Thabo/Harden/Morrow
Durant/Morrow
Murphy/Ibaka
Krstic/Collison/Ibaka

Aber auch das gefällt mir irgendwie nicht. Je länger ich drüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher halte ich die Lösung Troy Murphy.
 

sowtschik

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Als außenstehender Leser dieser interessanten Stats-Diskussion muss ich doch einmal kurz anmerken, dass sowohl Homer als auch Redemption trotz aller guten Meta-Punkte eine Begründung dafür schuldig geblieben sind, warum +/- Werte eines 5er Lineups keine Aussagekraft haben sollen (bzw weniger Aussagekraft, als Irenicus ihnen zubilligt).

Bei der Bewertung einzelner Spieler sehe ich APM auch als überaus kritisch an, aber mir ist nicht ganz klar, mit welcher Begründung man Irenicus' ursprünglichen Punkt - dass die Starting 5 der Thunder mehr Punkte kassiert als macht obwohl man eine positive Bilanz hat, und daher vermutlich keine optimale Wahl ist - bestreiten kann. Welches Kriterium würde denn da besser passen?

[Klar gibt es die theoretische Möglichkeit, dass ein solches Starting-Lineup dazu beiträgt, über ein ganzes Spiel die Leistung zu optimieren. Aber das erscheint mir zunächst einmal als überaus unplausibel, zumindest ohne zusätzliche Begründung.]
 

Redemption

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Als außenstehender Leser dieser interessanten Stats-Diskussion muss ich doch einmal kurz anmerken, dass sowohl Homer als auch Redemption trotz aller guten Meta-Punkte eine Begründung dafür schuldig geblieben sind, warum +/- Werte eines 5er Lineups keine Aussagekraft haben sollen (bzw weniger Aussagekraft, als Irenicus ihnen zubilligt).

Bei der Bewertung einzelner Spieler sehe ich APM auch als überaus kritisch an, aber mir ist nicht ganz klar, mit welcher Begründung man Irenicus' ursprünglichen Punkt - dass die Starting 5 der Thunder mehr Punkte kassiert als macht obwohl man eine positive Bilanz hat, und daher vermutlich keine optimale Wahl ist - bestreiten kann. Welches Kriterium würde denn da besser passen?

Mir ging es nicht explizit um die APM-Statistik. Die Diskussion war genereller Natur - eigentlich sogar sprachlicher Natur. Mit diesem Satz konnte ich mich nämlich nicht anfreunden:

Irenicus schrieb:
Vielmehr steht der Mensch in der Verantwortung diese alleinstehende Zahl mit Leben zu füllen, d.h. Ansätze von Erklärungen und Interpretationen zu liefern. Diese stehen dann auf dem Prüfstand, nicht die Zahl selbst. Eine Zahl bleibt eine Zahl.

Da die Zahl in meiner Augen nicht nur eine Zahl ist, sondern das Ergebnis einer Rechnung ist, die etwas implizieren soll. Irenicus gab mir zunächst das Gefühl, als wenn die Zahl kein(e) grundlegende(s) Ziel/Botschaft hätte. Später hat er seine Aussage um "und - insoweit habt ihr Recht - nach einem bestimmten Zweck (ich nenne es mal "Forschungsansatz") aufgestellt" ergänzt. Die Usage-Rate bspw. zielt doch darauf ab, mir einen Überblick über die Anzahl an Possessions, die ein Spieler verbraucht, zu verschaffen.

Problem waren die verwendeten Wörter. Ein "Beautiful Women Rating", das den Knöchelumfang mit der Nasenlänge verrechnet, wäre als Statistik nicht falsch bzw. würde sich nicht irren, sondern einfach nur nicht verwendbar. ;) Unterm Strich ging es mir darum, dass man an den Formel mancher Statistiken zweifeln kann. Tut man beim PER ja auch, wenn man darauf hinweist, dass die Verteidigung nicht wirklich einfließt.

Irenicus schrieb:
Nur wie soll man in der Lage sein, soviel von der NBA zu sehen, dass man für jedes Team aufgrund persönlicher Beobachtungen Analysen machen kann?

Aber bedeutet dies wiederum nicht, dass gewissermaßen eine Verwendung ohne großartige Interpretation möglich sein müsste? Eine großartige Interpretation (wenn man dazu in der Lage ist) macht ja wiederum die Statistik fast "überflüssig".

Auf keinen Fall möchte dieser Statistik oder anderen Statistiken jegliche Aussagekraft absprechen, vor allem wenn professionelle Unternehmen diese verwenden. Es sind halt immer Kritikpunkte, die mir in den Sinn kommen. Auch weiß ich nicht, wie stark die Teams diese Statistiken verwenden. Vielleicht muss man es nicht als gute Methode betrachten, sondern bloß als die beste der derzeit vorhandenen Alternativen.
 
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emkaes

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Ich möchte diese faszinierende Diskussion gar nicht stören, aber vielleicht wäre es sinnvoll, die Begriffe Reliabilität und Validität zur Orientierung zu nutzen?
 
H

Homer

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Ich möchte diese faszinierende Diskussion gar nicht stören, aber vielleicht wäre es sinnvoll, die Begriffe Reliabilität und Validität zur Orientierung zu nutzen?

Wenn man das ganze theoretisieren möchte (bzw. noch mehr theoretisieren, als es eh schon ist ;) ) sollte man das sicherlich. Aber das möchte ich eigentlich nicht. Mir geht es hauptsächlich darum (zumindest inzwischen), dass Irenicus sagt, man müsse Advanced Stats ausschließlich auf Empfängerseite "interpretieren". Und das ist aus meiner Sicht nicht richtig.

Diese Zahl hat sich doch niemand einfach so ausgedacht, sondern sie beruht auf empirisches Auswerten von Daten. Ich denke es würde jedoch die Grenze der Machbarkeit sprengen, wenn man versuchen würde, für jeden Spieler den individuellen Faktor zu finden (Spielweisen können sich ja auch ändern). Näherungsweise ist das somit eine annehmbare Lösung, eine Lösung, die nicht aus dem Bauch heraus getroffen wurde (so hört sich das bei dir nämlich an), sondern an Tatsachen "orientiert" bzw. angenähert wurde.

Nein, ich sage sogar ausdrücklich, dass dieser Wert (0,88) "nachvollziehbar" ist. Eben weil er sich an Tatsachen "orientiert". Und genau das ist der springende Punkt. Schon die relativ einfach TS% orientiert (!) sich an Tatsachen. Aber er ist keine Tatsache mehr, so wie du getan hast. (nicht bezogen auf die TS%, sondern allgemein).

Das wird nicht "schlimmer", sondern nur komplizierter und komplexer. Die Basis dieser Rechnungen bleiben Beobachtungsdaten. Man versucht durch weitere Verfahren nur, diese repräsentativer, genauer, also schlicht besser zu machen. Wenn mir das APM nicht gefällt, kann auch nur die normale +/- Statistik nehmen. Übrigens schneidet auch dort die S5 der Thunder schlecht ab. ;)

Auch hier, die "Basis", ja. Aber eben nicht die Berechnung. An genau diesem Punkt driftet man vom Objektiven (dem Beobachtbaren) ins Subjektive ab. Um bei obigem Beispiel zu bleiben. 88 % aller Freiwürfe sind Freiwürfe nach Shooting Fouls. Das ist a.) eine Näherung und b.) nicht bei jedem Spieler gleich, dennoch wird es (aus offensichtlichen Praktikabilitätsgründen) einfach bei allen gleichgesetzt. Und das ist letztlich eine verständliche, aber doch subjektive (!) Festlegung.
Denn irgendwer (ein Mensch) legt fest, dass er/sie mit diesem Fehler leben kann. Das ist immer subjektiv, nie objektiv. Jede Vereinfachung (die natürlich für jedes Modell essentiell sind) ist subjektiv.

Ich finde es existiert ein Zusammenhang zwischen Inhalt und Sprache - gerade in einem Forum, wo man durch Schrift diskutiert. Aber vielleicht hänge ich mich auch zu sehr an der Wortwahl auf, das kann ich nicht ausschließen. :)

Da hast du sicher recht, aber bei diesem berühmten Zitat weiß doch jeder was wirklich gemeint ist ;).

Und was ist darin so schlimm, wenn sinnvolle Ergebnisse nach einer solchen Entwicklung entstehen? Meinst du, dass jede Formel einfach so vom Himmel gefallen ist und jemand direkt am Anfang auf eine sinnvolle und gute Lösung kommt, die keinen Verbesserungen mehr bedarf? In anderen Bereichen stecken teilweise jahrelanges Herumschrauben bis am Ende ein vorzeigbares Ergebnis steht. Das ist ganz normale Forschungsarbeit, zumindest meines Wissens nach.

Per se ist da überhaupt nichts Schlimmes dran und natürlich ist es vollkommen normaler Wissenschaftsalltag, Verfahren iterativ zu verbessern. Es ist jedoch ebenfalls Wissenschaftsalltag, Ergebnisse gegen reale Beobachtungen zu validieren, und nicht gegen subjektive Gefühle. Wie validiert man die APM von Basketballvalue gegen reale Beobachtungen?

Wenn du meinst, dass ich auch so oberflächlich mit APM argumentiere und nicht tiefgründiger darüber nachdenke, können wir die Diskussion sofort abbrechen. Für dich ist eine Statistik erst nutzbar, wenn sie perfekt ist und die Wirklichkeit vollständig abbildet, mit 100%iger Sicherheit. Da frage ich mich, wer hier naiv ist, denn das ist bei Bewertung von menschlichen Verhalten aufgrund dessen Komplexität nicht möglich. Eine Annäherung jedoch sehr wohl und genau darum geht.

Nein, Perfektion ist nicht gefordert, die TS% ist beispielsweise eine sehr sinnvolle Statistik, obwohl sie, wie ich oben erklärt habe, nicht präzise ist. Zwei Punkte sind mir jedoch wichtig. Erstens: Ich muss die Abweichung zur Realität abschätzen können (ich weiß z.B., dass ein Guard mit einer sehr hohen FT% bei der TS% schlechter wegkommt als ein Center, weil er mehr Technical-FT nimmt und öfter die Late-Game-FT). Kannst du das bei APM? In welchen allgemeinen Fällen bewertet APM zu hoch und in welchen zu niedrig? Selbst bei PER und WS ist diese Frage zumindest in Bahnen noch zu beantworten.

Ich glaube du hast mich nicht verstanden. Im Fall Watson werte ich die Zahl nicht so stark, weil er nur 16 Minuten pro Spiel sieht. Al Jefferson ist Starter und sieht ungleich mehr, das steht doch auf einem ganz anderen Fundament. Dass ich die beiden ausgewählt habe liegt doch nur daran, dass ich Spieler beurteilen wollte (für unsere Diskussion), wo ich auch einigermaßen beurteilen kann, ob die Ergebnisse, die das APM hervorbringt im Ansatz nachvollziehbar sind. Wenn du willst, kann ich auch Spieler bewerten, die ich kaum oder gar nicht gesehen habe. Nenn einen anderen Namen, dann sage ich dir, was ich aus dem APM lesen würde und was nicht.

Laut Wayne Winston hat Dwight Howard in dieser Saison bisher einen negativen APM. Kobe Bryant ebenso. Ich denke beide spielen genügend Minuten ;).

Außerdem habe ich dir versucht zu erklären, dass es mir wichtig ist, Daten über einen längeren Zeitraum als eine halbe Saison zu betrachten, weil das nachvollziehbarere Ergebnisse liefern würde. Im Fall von Jeff Green beobachtet man statistisch schon seit Jahren das selbe: Das Team verliert, wenn er auf dem Feld steht.

Ich sag ja auch nicht, dass APM nie "trifft".

Ja, das wird sie. 100%ig objektive Wissenschaft ist im Bereich des menschlichen Verhaltens (und Sport gehört dazu) nicht möglich. Man geht immer mit einem bestimmten persönlichen Ansatz an eine Sache. Etwas anderes ist nicht möglich. Aber was ist daran schlecht, wenn es nachvollziehbar ist?

Nicht "schlecht", es ist nur nicht objektiv.

Ich würde mich als jemanden einstufen, der eine gewisse Ahnung hat, wenn es um die OKC Thunder geht. Damit kann ich natürlich schon aufgrund meiner vielfältigen Beobachtungen gewisse Aussagen machen. Leider ist es mir verwehrt, mich mit jedem Team so intensiv zu beschäftigen wie mit den Thunder. Bei den Jazz z.B. habe ich nur ein paar wenige Spiele gesehen, jedoch viel über sie gelesen. Wenn ich mal ein Spiel von ihnen sah, hatte ich den selben Eindruck wie die Stats suggerieren. Das Problem ist, dass niemand in der Lage ist, sämtliche Spieler aller Mannschaften zu schauen. Wie sonst - außer durch Statistiken - willst du die Stärke eines Spielers bestimmen? Wenn du assists zählst, wertest du sie im Kopf statistisch aus. Wenn du es als Stärke eines Spielers auslegst, wenn du bei ihm beobachtest, dass mit ihm ein Team relativ häufig Runs hinlegt, machst du im Kopf beim Beobachten eines Spiels nicht anderes als Statistik (+/-). Nur wie soll man in der Lage sein, soviel von der NBA zu sehen, dass man für jedes Team aufgrund persönlicher Beobachtungen Analysen machen kann? Das geht doch über die Grenze der menschlichen Machbarkeit hinaus. Also müssen Wege gefunden werden, diesen Mangel zu kompensieren. Dass es somit eine Notwendigkeit für den Einsatz statistischer Werkzeuge gibt, solltest selbst du nicht bestreiten können.

Richtig. Danke. Es gibt die Notwendigkeit statistischer Werkzeuge, auf die man sich verlassen kann. Und nicht pseudo-wissenschaftliche Dinge, die einem dann eben erzählen, Earl Watson und Josh McRoberts gehörten zu den besten Spielern der Liga in dieser Saison während Dwight Howard und Kobe Bryant einen negativen Einfluss auf ihre Mannnschaft haben.

Die Frage die Red aufwirft finde ich allerdings ebenfalls interessant. Du sagst du siehst nicht viele Spiele außerhalb der Thunder, aber dennoch meinst du APM-Zahlen einschätzen zu können? Wie kommt das, wenn man doch interpretieren muss?

Das APM ist eines davon. Du hälst davon gar nichts, wie wahrscheinlich bei jedem statistischen Modell, was über ein gewisses Level hinausgeht. Sei es weil du es für zu kompliziert oder für zu komplex (wahllos zusammengebaut?) hälst. Das ist dein gutes Recht. In gewisser Weise nimmst du die extreme Gegenposition gegenüber den Statistik-Freaks (die nichts anderes sehen) ein und begehst damit im Grunde den selben Fehler. Sie wollen nichts anderes sehen als die Zahlen und du willst nicht ein wenig über den Tellerrand, abseits des Spielfeldes, hinausschauen.

Wie oben schon gesagt, es geht nicht um Komplexität, sondern um Objektivität und Validierbarkeit. Zum Beispiel sind Offensive und Defensive Efficiency (die Teamstats) sehr sinnvolle Werkzeuge, wenn man Teams nicht oft sieht. Beide beruhen auf nachvollziehbaren Daten (bis hierher ist APM noch genauso) und wurden danach gegen die Realität validiert (hier scheitert APM). Dennoch sind beide sowohl in Logik als auch in Berechnung "komplex" (zumindest relativ, bspw. im Vergleich zur TS%).

Ich bin jedenfalls froh, dass Menschen statistische Modelle - manche wertvoll, manche weniger wertvoll und gar wertlos - entwickelt haben. Bei einem sinnvollen Einsatz dieser Werkzeuge vereinfacht das die Analyse dieser Sportart um ein Vielfaches. Dein Problem, wenn du es nicht nutzen möchtest.

Wie gesagt, ich auch. Was ich nicht verstehe ist warum man bei vielen Leuten auf taube Ohren stößt, wenn man bestimmte (!) Statistiken für groben Unfug hält. Ich habe nichts gegen statistische Modelle. Ich halte nur APM für sinnlos und nichtssagend.

Damit wäre für mich die Geschichte auch durch.

Ist vielleicht besser so, hier geht es ja schließlich um die Thunder :).

EDIT: Verdammt, da vergisst man so ne doofe Klammer mitzukopieren und schon hat man Fließtext statt Zitate ;).
 
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Irenicus

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Mir geht es hauptsächlich darum (zumindest inzwischen), dass Irenicus sagt, man müsse Advanced Stats ausschließlich auf Empfängerseite "interpretieren". Und das ist aus meiner Sicht nicht richtig.

Gut, eine sinnvolle Interpretation auf Empfängerseite ist nur möglich, wenn man sich auch Gedanken darüber macht, wie die Statistik überhaupt zustande kam, also nachvollzieht, was sich der Ersteller dabei gedacht hat. Wenn es das ist, was du damit sagen willst, sind wir mittlerweile auf einem Level. Um zum Eingangspost zurückzukommen. Trotzdem bleibe ich dabei, dass eine Berechnung als solche nicht falsch ist. Wertlos vielleicht, wenn der Ersteller vorher Fehler beim Zweck (vorhin hatte ich es "Forschungsansatz" genannt) macht. Ich denke, eine noch größere Annäherung zwischen unseren beiden Meinungen ist diesbezüglich wohl nicht mehr möglich. An dieser Stelle Danke für die Diskussion, ist sehr aufschlussreich. ;)

Nein, ich sage sogar ausdrücklich, dass dieser Wert (0,88) "nachvollziehbar" ist. Eben weil er sich an Tatsachen "orientiert". Und genau das ist der springende Punkt. Schon die relativ einfach TS% orientiert (!) sich an Tatsachen. Aber er ist keine Tatsache mehr, so wie du getan hast. (nicht bezogen auf die TS%, sondern allgemein).

Ich verstehe gerade nicht ganz, was du mir jetzt mit diesem Abschnitt sagen willst. Eine Tatsache ist es nicht, aber gerade deswegen hatte ich auch ein anderes Beispiel mit der Korrellation zwischen Deliquenz und Migration gewählt. Auch hier haben wir ein statistisches Modell, was versucht sich an der Wirklichkeit anzunähern (in diesem Fall eine bestimmte Zusammenhangsstärke zu finden). Natürlich ist es nicht so wasserdicht wie bei einer Tatsache (du meinst wohl mein anderes Beispiel mit dem Alkohol und der Arbeitslosigkeit).

Auch hier, die "Basis", ja. Aber eben nicht die Berechnung. An genau diesem Punkt driftet man vom Objektiven (dem Beobachtbaren) ins Subjektive ab. Um bei obigem Beispiel zu bleiben. 88 % aller Freiwürfe sind Freiwürfe nach Shooting Fouls. Das ist a.) eine Näherung und b.) nicht bei jedem Spieler gleich, dennoch wird es (aus offensichtlichen Praktikabilitätsgründen) einfach bei allen gleichgesetzt. Und das ist letztlich eine verständliche, aber doch subjektive (!) Festlegung.
Denn irgendwer (ein Mensch) legt fest, dass er/sie mit diesem Fehler leben kann. Das ist immer subjektiv, nie objektiv. Jede Vereinfachung (die natürlich für jedes Modell essentiell sind) ist subjektiv.

Es ist vollkommen normal, dass man im Bereich einer komplexen Verhaltswissenschaft, hier am Beispiel eines Mannschafssports, subjektive Elemente einbaut. Dass dieses persönliche Element auf Plausibilität überprüft werden muss, ist mir jetzt besser klarer geworden (vorher hatte ich es wohl ein wenig unterschlagen, obwohl ich im Grunde keine andere Auffassung hatte).

Per se ist da überhaupt nichts Schlimmes dran und natürlich ist es vollkommen normaler Wissenschaftsalltag, Verfahren iterativ zu verbessern. Es ist jedoch ebenfalls Wissenschaftsalltag, Ergebnisse gegen reale Beobachtungen zu validieren, und nicht gegen subjektive Gefühle. Wie validiert man die APM von Basketballvalue gegen reale Beobachtungen?

Eine wirklich interessante Frage. Wie könnte man eine solche Plausibilitätsprüfung (davon sprichst du doch oder nicht?) allgemein durchführen? Mir fällt dazu wenig ein. Machst du das einfach anhand des Beispiels Watson oder anderer Spieler, wo es deiner Meinung nach (!) nicht passt? Daran anschließend halte ich auch deine Festellung (siehe unten), dass das APM bei der Validierung scheitert, für nicht belegt. Woran machst du dieses Scheitern denn jetzt fest?

du das bei APM? In welchen allgemeinen Fällen bewertet APM zu hoch und in welchen zu niedrig? Selbst bei PER und WS ist diese Frage zumindest in Bahnen noch zu beantworten.

Ich weiß nicht natürlich nicht mit totaler Sicherheit, wo das APM zu hoch oder zu niedrig ist, aber das ist interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Trotzdem existieren wohl kleine Indikatoren. Ich finde es beispielsweise nachvollziehbar, dass wenn der Backup eines Spielers extrem schlecht ist, das APM des zu bewertenen Spielers privilegiert wird und ihn besser dastehen lässt als er eigentlich ist (und umgekehrt).

Des Weiteren kann ich dir soviel sagen, dass ich Werte bei Spielern mit wenig Spielzeit schon vornherein mit großer Vorsicht genieße, eben weil die Datenbasis zu klein ist (mehr als "passt prima ins System" ziehe ich daraus auf gar keinen Fall). Und sonst versuche ich mir die Daten von mehreren Jahren zusammen zu suchen, um eine bessere Aussagekraft zu erreichen (ein Williams oder ein Bryant schneidet dann wieder - nachvollziehbar- sehr viel positiver ab!).

Laut Wayne Winston hat Dwight Howard in dieser Saison bisher einen negativen APM. Kobe Bryant ebenso. Ich denke beide spielen genügend Minuten ;).

Hier muss ich wieder nach auf oben verweisen; ich halte die Aussagekraft von APM, was nur eine Saison (momentan ja nur etwas mehr als eine halbe Saison) berücksichtigt, doch selbst für äußerst gering. Bei jedoch einem großen Datensatz, d.h. über mehrere Jahre, mit möglicherweise wechselnden Mitspielern (um eine gewisse Unabhängigkeit von bestimmten Mitspielern zu gewährleisten, was natürlich leider nicht immer der Fall sein muss), lässt sich der Impact bestimmter Spieler aus meiner Sicht sehr wohl mit dem APM ansatzweise bestimmen. Dass selbst dieses Bildes grob ist und man selbst bei einem Langzeitverfahren nicht unbedingt sagen kann, dass ein +9 Spieler mehr Impact hat als ein +8 Spieler, ist klar (eine gewisse Fehlertoleranz existiert immer).

Nicht "schlecht", es ist nur nicht objektiv.

Ein objektives Modell gibt es nicht, zumindest nicht in diesem empirischen Bereich, wo es um menschliches Verhalten geht. Fordest du etwa eine solche Objektivität? Sie ist wissenschaftlich gar nicht möglich, weil menschliches Verhalten viel zu komplex ist. Und wenn du anderer Meinung bist, würde ich gerne wissen, wie das funktionieren soll. Das wäre aus meiner Sicht jedoch keine sinnvolle Forderung.

Richtig. Danke. Es gibt die Notwendigkeit statistischer Werkzeuge, auf die man sich verlassen kann. Und nicht pseudo-wissenschaftliche Dinge, die einem dann eben erzählen, Earl Watson und Josh McRoberts gehörten zu den besten Spielern der Liga in dieser Saison während Dwight Howard und Kobe Bryant einen negativen Einfluss auf ihre Mannnschaft haben.

Ich finde es schade, dass du den Entwicklern einfach so unterstellst, dass sie ihr statistisches Modell als "perfekt" darstellen. Warst du mal auf 82games.com und hast dir durchgelesen, was sie selbst zur Aussagekraft über das APM geschrieben haben? Sie weisen selbst darauf hin, dass man aufpassen muss, was man aus den Zahlen für Schlüsse zieht.

"It is important to note that the adjusted +/- rating is not a “holy grail” statistic that perfectly captures each player’s overall value. The ratings reported here are limited by a number of factors. First, because they are estimates calculated using a complex statistical model, such ratings tend to be somewhat “noisy” with substantial estimation error unless a very large sample of games is used. In practice, even a full NBA season does not provide an adequate sample size to fully eliminate this issue. The use of only half a season’s worth of data exacerbates the problem, as indicated by the relatively high standard errors presented below. Additionally, the estimates suffer from the issue of skewed sampling – the fact that most players usually find themselves on the court in the company of certain teammates and not others. As a result, it can be difficult to accurately tease out the individual effects of two players who almost always appear on the court together. Rosenbaum and others have outlined different ways of addressing these issues, most notably using multiple years’ worth of data and augmenting regression results with additional analyses based on box score statistics".

Die Frage die Red aufwirft finde ich allerdings ebenfalls interessant. Du sagst du siehst nicht viele Spiele außerhalb der Thunder, aber dennoch meinst du APM-Zahlen einschätzen zu können? Wie kommt das, wenn man doch interpretieren muss?

Indem ich...

a) andere Statistiken zu Hilfe nehme, d.h. PER, die "normalen Stats, TS%, eFG%, DRR%, ORR% usw, offensivrtg finde ich klasse, defensivrtg mag ich nicht so sehr, weil die Defensive mMn bisher gar nicht vernünftig statistisch abgebildet werden kann,
b) mir aber insbesondere die Kaderstruktur anschaue (auch den Backup des Spielers. Bei einem sehr schwachen Backup kann das APM einen Spielers besser erscheinen lassen als er ist (hatte ich oben bereits gesagt).
c) mir Informationen über Taktik,
d) Spielweise und
e) Rotation des jeweiligen Teams beschaffe.

Ich denke dann bin ich durchaus in der Lage, sinnvolle Aussagen über das APM bestimmter Spieler zu machen. Und dieser Arbeitsaufwand, den ich für so etwas betreibe, steht in keinem Verhältnis mit dem Aufwand, der mit dem Gucken von zahlreichen Spielen einer Mannschaft einhergeht.

Wie oben schon gesagt, es geht nicht um Komplexität, sondern um Objektivität und Validierbarkeit. Zum Beispiel sind Offensive und Defensive Efficiency (die Teamstats) sehr sinnvolle Werkzeuge, wenn man Teams nicht oft sieht. Beide beruhen auf nachvollziehbaren Daten (bis hierher ist APM noch genauso) und wurden danach gegen die Realität validiert (hier scheitert APM). Dennoch sind beide sowohl in Logik als auch in Berechnung "komplex" (zumindest relativ, bspw. im Vergleich zur TS%).

Ich mag das Defensivrtg wie gesagt nicht gern, um Aussagen über einen einzigen Spieler zu machen (aber auch hier wird über einen längeren Zeitraum die Aussagekraft verbessert). Wo scheitert deiner Meinung nach das APM bei der Validierung (Frage hatte ich oben schon gestellt)? Weil Spieler wie Watson so kranke Werte auflegen?

Wie gesagt, ich auch. Was ich nicht verstehe ist warum man bei vielen Leuten auf taube Ohren stößt, wenn man bestimmte (!) Statistiken für groben Unfug hält. Ich habe nichts gegen statistische Modelle. Ich halte nur APM für sinnlos und nichtssagend.

Weißt du, was das Problem ist? Wenn man einfach in einem Thread kommt, und anfängt wegen seiner Ablehnung gegen ein bestimmtes statistisches Modell zu trollen (sorry, aber dein Kommentar ist nicht anders zu verstehen bei so wenig Substanz!), ohne mal darzulegen, warum man von der Statistik wenig hält, halte ich das nicht gerade für ein glücklickes Verhalten deinerseits. Falls du das im Allstarthread mal näher erklärt hast, weiß ich hier in diesem Thread davon nichts. Dann spare dir doch einen solchen Kommentar; gerade auch in einem Fall, wo das APM mal wirklich Sinn macht und die basic netpoints das selbe aussagen (als "eigentliche" Teamstatistik eine Aussage über die S5) . Dass du vom Modell wenig hälst, ist mir jetzt jedenfalls klar. :)
 
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Lemms

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mir schießt gerade ein Gedanke durch den Kopf.

Könnte man nicht einen sign&trade deal mit Sac-town mahen, bei dem wir Jeff Green + Krstic + Aldrich gegen Dalembert + Donte Greene?

Dann hätten wir eine, wie ich finde, mehr als solide Rückversicherung auf SF mit Greene. Die Minuten auf 4 + 5 teilen sich Ibaka, Collison, Dalembert.

Ich weiß jetzt nicht ob das rein von den Gehältern klappen würde, evlt müsste man Jeff Green vorher auch noch verpflichten bevor man tradet. Ob es dann allerdings sinnvoll ist für beide Teams weiß ich allerdings auch nicht :crazy:

Meinungen?

Edit: Ich hab noch mal Krstic in den Trade gepackt.

Edit II: Wobei man Krstic gar nicht reinpacken müsste, wenn man Green und Dalembert ein ähnlich hohes Gehalt gibt.
 
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Irenicus

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mir schießt gerade ein Gedanke durch den Kopf.

Könnte man nicht einen sign&trade deal mit Sac-town mahen, bei dem wir Jeff Green + Krstic + Aldrich gegen Dalembert + Donte Greene?

Dann hätten wir eine, wie ich finde, mehr als solide Rückversicherung auf SF mit Greene. Die Minuten auf 4 + 5 teilen sich Ibaka, Collison, Dalembert (und bis zum Ende der Saison noch Krstic)

Ich weiß jetzt nicht ob das rein von den Gehältern klappen würde, evlt müsste man Jeff Green vorher auch noch verpflichten bevor man tradet. Ob es dann allerdings sinnvoll ist für beide Teams weiß ich allerdings auch nicht :crazy:

Meinungen?

Ich war eigentlich der Meinung, dass man Dalembert auch ertraden könnte, ohne Green zu opfern.

Jeff Green, Peterson, Cole Aldrich <-> Dalembert, Greene wäre möglich.

Wobei ich es vielleicht noch lieber sehen würde anstatt Greene Casspi im Trade zu integrieren und dafür dann noch den 1st rounder Clippers und/oder unseren hinzuzufügen (oder Krstic für Peterson falls gefordert), also:

Jeff Green, Peterson, Cole Aldrich, 1st rounder <-> Dalembert, Casspi

Gestern fand ich Dalembert übrigens richtig schlecht, seine Wurfauswahl mit den ganzen Fadeaways ist ja erbärmlich. Das müsste man ihm sofort austreiben. :D

Ich bin mir gerade nicht sicher, aber ich glaube, dass Green erst im Sommer verlängert werden darf, weil vor kurzem die Verhandlungen nach seinem RookieVertrag scheiterten.

Wenn du den Trade jetzt durchführst hätte eine Verlängerung ja keine Auswirkungen, weil die Gehaltsänderung ja erst nach Vertragslaufzeit (also ab kommenden Jahr) eintritt.
 
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