Tour de France 2012


Stibolino

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Ich weiß bis zur Tour ist es noch ne ganze Weile hin, aber in 2 Wochen ist die Präsentation der 99. Auflage der Tour de France.
Start ist ja bekanntlich in Lüttich und so langsam dringen auch die ersten Details zur Strecke durch. So soll unter anderem der Grand Colombier, welcher den Ruf hat einer der schwersten Berge Frankreichs zu sein, seine Premiere bei der Tour haben.

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_72078.htm

Was die restliche Streckenführung noch betrifft würde ich mir noch wünschen:
- mehr Zeitfahrkilometer
- wieder so eine kurze und knackige Bergetappe wie nach Alpe d'Huez wo von Anfang an gib ihm ist :D
- wenn möglich dass man die Seealpen mal wieder durchquert da gibts ja auch einige schöne Pässe
- Piau-Engaly/ Pla d 'Adet wären auch mal wieder an der Zeit
- das französische Baskenland bzw mal wieder eine richtig schwere Vogesenetappe

denke aber das vieles davon nur reines Wunschdenken ist, und da ja 2013 die 100. Auflage der Tour stattfindet werden die Mannen um Prudhomme sich die waren Hammer für 2013 aufheben.

Was wäre denn so euer Wunschkurs/ Höhepunkte ?
 

Angliru

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Gibt ja schon wüste Spekulationen in französischen Medien, wie die Route aussehen soll. Fast sicher scheint es, dass Pierre St. Martin in den Pyrenäen zum ersten Mal Etappenziel sein wird. An diesem Tag scheint auch die Königsetappe mit Marie-Blanque, Aubisque (und eventuell sogar Tourmalet) geplant sein. Ansonsten rechne ich mit einer Tour, die nicht so sehr auf die großen und bekannten Berge setzen wird, sondern auch mal ein paar Ausreißer dabei hat. Das zeigen ja bereits die Beispiele Grand Colombiere, La Toussuire und wenn es stimmt, dann auch Pierre St.Martin.
Einen Trip in die südwestlichen Alpenregionen würde ich mir auch wieder wünschen, die Pässe Vars, Allos & Co. wurden lange nicht befahren, dazu gibt es auch in der Nähe von Isola 2000 ein paar richtig schwere Pässe.

Nächstes Jahr wird es dann die ganz klassische Tour mit Huez, Ventoux & Co. geben. Insgeheim tippe ich ja, dass die Franzosen es auch schaffen, den Puy de Dome für eine Etappe wieder herzurichten. Aktuell gibt es dort aufgrund es des geringen Platzes keine Möglichkeit eine Etappe enden zu lassen, aber der Vulkankegel gehört zu den wichtigsten Anstiegen der Tour. Der gehört in die 100.Auflage und dass wissen die Tour-Organisatoren auch.
 

Stibolino

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Gibt ja schon wüste Spekulationen in französischen Medien, wie die Route aussehen soll. Fast sicher scheint es, dass Pierre St. Martin in den Pyrenäen zum ersten Mal Etappenziel sein wird. An diesem Tag scheint auch die Königsetappe mit Marie-Blanque, Aubisque (und eventuell sogar Tourmalet) geplant sein. Ansonsten rechne ich mit einer Tour, die nicht so sehr auf die großen und bekannten Berge setzen wird, sondern auch mal ein paar Ausreißer dabei hat. Das zeigen ja bereits die Beispiele Grand Colombiere, La Toussuire und wenn es stimmt, dann auch Pierre St.Martin.
Einen Trip in die südwestlichen Alpenregionen würde ich mir auch wieder wünschen, die Pässe Vars, Allos & Co. wurden lange nicht befahren, dazu gibt es auch in der Nähe von Isola 2000 ein paar richtig schwere Pässe.

Nächstes Jahr wird es dann die ganz klassische Tour mit Huez, Ventoux & Co. geben. Insgeheim tippe ich ja, dass die Franzosen es auch schaffen, den Puy de Dome für eine Etappe wieder herzurichten. Aktuell gibt es dort aufgrund es des geringen Platzes keine Möglichkeit eine Etappe enden zu lassen, aber der Vulkankegel gehört zu den wichtigsten Anstiegen der Tour. Der gehört in die 100.Auflage und dass wissen die Tour-Organisatoren auch.

ja kann gut sein dass es dann mal wieder so ne " leichte" Tour wie 2009 wird, wo die Alpen auch sehr human waren (von den Pryrenäen rede ich gar nicht, denn ausser einer Autobahn nach Arcalis gab es sonst nichts).

aber nun mal zum Puy de Dome das ist ja bekanntermaßen eine Legende unter den Bergankünften war ja früher bis vor 20 Jahren auch eine regelmäßige Bergankunft der Tour, die ja aufgrund von Platzmangel die letzen Jahre nicht mehr angefahren wurde. Was macht den diesen Mythos Puy de Dome aus ? ist er schwer zu fahren etc ?
 

Angliru

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aber nun mal zum Puy de Dome das ist ja bekanntermaßen eine Legende unter den Bergankünften war ja früher bis vor 20 Jahren auch eine regelmäßige Bergankunft der Tour, die ja aufgrund von Platzmangel die letzen Jahre nicht mehr angefahren wurde. Was macht den diesen Mythos Puy de Dome aus ? ist er schwer zu fahren etc ?

Der Anstieg zählt sicherlich nicht zu den leichten (14 km, 7%), aber ist jetzt nicht vergleichbar mit Zoncolan, Angliru, etc. Der Puy de Dome gilt vor allem aufgrund des Ellenbogen-Duells 1964 zwischen Poulidor und Anquetil (http://www.ina.fr/sciences-et-techn...duel-poulidor-anquetil-au-puy-de-dome.fr.html) als einer der legendären Ankünfte. Dazu spielte sich z.B. das Drama um Merckx dort oben ab, als er von einem Zuschauer heftig geschlagen wurde.

Dazu ist es sicherlich auch seiner geographischen Besonderheit zu verdanken, dass dieser Berg irgendwie mythisch, denn eigentlich ist das kein Berg, sondern ein Vulkankegel. Die Straße geht hier nicht wie z.B. bei Alpe d'Huez in Serpentinen hinauf, sondern als immer enger werdende Spirale. Der Berg/Vulkan hat einfach etwas besonderes, vergleichbar mit dem Ventoux, wenngleich dieser schwerer ist.

Oben gibt es aber sehr wenig Platz, so dass man seit geraumer Zeit einen Bogen darum macht. Nur ist der Puy de Dome wohl die einzige Möglichkeit, eine richtig schwere Etappe im Massif Central aufzustellen und ich bin mir sicher, dass man alles dafür tun wird, dass 2013 eine Etappe dort oben endet.
 

Pacer #33

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Mit den Spekulationen ist das so eine Sache, meistens ist dann von den schillernden Namen die man hört bei der eigentlichen Präsentation gar nichts dabei. So kommt es mir zumindest vor.

Würde mir eine Ankunft auf dem Hautacam wünschen, weil ich erst dieses Jahr da rauf gefahren bin (motorisiert).

Vielleicht mal wieder mehr schöne Landschaften mitnehmen und eine klassische Tour mit überschaubarem Profil und ohne 100 Specials und tückische Gefahrenstellen.
 

campos

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Die vermeintliche Strecke für 2012 war heute ja "versehentlich" schon mal online. Ist wieder offline genommen aber google vergisst ja nicht.

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Angliru

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Ohne jetzt die genauen Profile zu kennen, kann man aus den Etappenzielen schon eines herauslesen :sleep::sleep::sleep:

Zwei richtige Bergankünfte (La Toussuire, Peyragudes) :skepsis:
Die Alpen vollkommen verschenkt, außer La Toussuire dürfte da nix relevantes passieren. Die Etappe über den Grand Colombier wird ja selbst von den Machern nicht als Bergetappe eingeschätzt, die Etappe raus den Alpen nach Annonay wird auch zum Ende hin nicht schwer sein.
Dann die Pyrenäen: Die Etappen nach Foix und Pau kann man vergessen, wenn da überhaupt Berge drin sind. Nach Bagneres-de-Luchon sicherlich über den Bales am Schluss. Königsetappe dann sicherlich am folgenden Tag, auch wenn es zum Schluss nur auf den Peyresourde geht (Peyragudes ist die Skistation dort). Aber da bastelt man hoffentlich mit Azet, Anzican & Co. was feines.
Da müssen die Etappen in den Vogesen und im Jura schon einiges herausholen, um die Enttäuschung der Alpen und Pyrenäen aufzuwiegen.
 

Aldis

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Ohne jetzt die genauen Profile zu kennen, kann man aus den Etappenzielen schon eines herauslesen :sleep::sleep::sleep:

Zwei richtige Bergankünfte (La Toussuire, Peyragudes) :skepsis:
Die Alpen vollkommen verschenkt, außer La Toussuire dürfte da nix relevantes passieren. Die Etappe über den Grand Colombier wird ja selbst von den Machern nicht als Bergetappe eingeschätzt, die Etappe raus den Alpen nach Annonay wird auch zum Ende hin nicht schwer sein.
Dann die Pyrenäen: Die Etappen nach Foix und Pau kann man vergessen, wenn da überhaupt Berge drin sind. Nach Bagneres-de-Luchon sicherlich über den Bales am Schluss. Königsetappe dann sicherlich am folgenden Tag, auch wenn es zum Schluss nur auf den Peyresourde geht (Peyragudes ist die Skistation dort). Aber da bastelt man hoffentlich mit Azet, Anzican & Co. was feines.
Da müssen die Etappen in den Vogesen und im Jura schon einiges herausholen, um die Enttäuschung der Alpen und Pyrenäen aufzuwiegen.

Absolut. Diese Streckenführung finde ich mehr als enttäuschend. Muss wohl wieder der Giro und Vuelta herhalten und laufen eh schon seit geraumer Zeit der Tour den Rang ab (in meiner persönlichen Empfindung).
 
G

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Boah, ne halbe Zeitfahr-Tour und nicht besonders schwer.

La Toussuire bin ich vor 2 Jahren gefahren. Der ist sehr gut zu fahren, auch weil er im Mittelstück Entlastung von die Oberschenkel bringt. ;) Peyresourde war letztes Jahr dran und auch der ist nicht so schwer, keine bösen Kanten drin und alles in allem, wie der La Toussuire, sehr gleichmäßig im Anstieg.
 

Angliru

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Immerhin sind die zwei Pyrenäen-Etappen ordentlich, der eine Tag mit Aubisque (schwere Seite), Tourmalet, Aspin und Peyresourde hinunter nach Luchon ist richtig heftig. Der nächste Tag dann der Port de Bales und die Bergankunft oberhalb des Peyresourde. Naja, halt mal eine andere Tour.
 

Buster D

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Das ist doch die Tour für Martin. Der sollte seine Klassement Ambitionen nicht vorschnell abschreiben. Mit der Bergfestigkeit von 2009 ist bei dieser Streckenführung durchaus eine Top 10 Platzierung drin. Insgesamt ist mir die Streckenführung aber zu :sleep: Wäre die perfekte Tour für Ulle gewesen. Vielleicht auch was für den alten Klöden, wenn er es noch einmal schafft, sturz- und verletzungsfrei durch zu kommen.
 

GitcheGumme

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In der Tat, sieht die TdF dieses Jahr leichter aus, aber es gibt ein paar neue Landschaftstriche und neue Pässe zu begutachten. Ist ja für den einen oder anderen auch etwas. ;)
Schade, daß man die Alpen nur so beiläufig mitnimmt.
Dafür dürften die Pyrenäen etwas im Rampenlicht stehen. Bagneres-du-Luchon bedeutet immer, das wird hart.
 

TT#18

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So, das erste vorläufige Touraufgebot ist eingetrudelt:

http://www.cyclingnews.com/news/movistar-announces-tour-de-france-long-team

Valverde und Rojas sind sicher, die sollen danach Olympia fahren und mit der Tourform Sammy zur Titelverteidigung verhelfen. Oder selber gewinnen, sie habens drauf. Sollte Valverde den Toursieg anvisieren, dann hat er mit Cobo, Arroyo und Karpets exzellente Helfer. Costa und Erviti dürften auch sicher sein. Wenn es denn genau diese 10 sein sollen, schätze ich dass der Zurückgelassene sich aus Kiryienka, Plaza und Gutierrez rekrutiert. Kiryienka würde ich mitnehmen, allein schon weil er immer für einen Etappensieg gut ist. Plaza und Gutierrez, da muss man dann schauen wer stärker drauf ist. Plaza wäre in den Bergen natürlich wertvoller. Ich persönlich würde ja immer Lopez mitnehmen, ganz toller Helfer...
 

Stibolino

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So Wiggins gewinnt die Libéré und macht sich somit zum momentan heißesten Anwärter auf den diesjährigen Tour-Triumph. Bin mal gespannt wie Sky den Spagat zwischen Tour-Sieg Wiggins und Mission Grün für Cavendish auf die Reihe bekommt.

Denn ein Sprint Zug auf die Beine zu stellen und gleichzeitig auf Gesamtklassement zu fahren stell ich mir nur schwer vor, auch wenn Domestiken wie Knees, Froome,Rogers alle auch gute Zeitfahrer sind und potenziell nen Zug auch fahren könnten , so schätze ich doch, dass der Cavendish dieses Jahr in den Sprints wohl weitestgehend auf sich allein gestellt sein wird, mal sehen was er draus macht!
 

TT#18

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Ich bin der Meinung, das Team stellt sich fast von alleine auf:

Leader GC:
Wiggins

Helfer:
Rogers
Froome
Lövkvist
Porte

Leader Sprint:
Cavendish

Helfer Sprint:
Rogers (teilweise)
Knees
EBH (als Anfahrer)

und dann, je nachdem wie fit er ist, Bernie Eisel als Cav-Bodyguard. EBH und Knees können im Mittelgebirge auch mithelfen, können aber in der Reihenfolge (Rogers)-Knees-EBH-Eisel-Cav (oder Eisel-EBH) auch einen super Zug fahren. Alle außer Knees kennen sich ja aus High Road-Zeiten.
 

Angliru

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Inzwischen haben es die Tour-Organisatoren geschafft, von allen Etappen die Profile zu veröffentlichen. Klasse Arbeit so 8-9 Monate nach der Veröffentlichung! :rolleyes:

Ich geh mal auf ein paar Etappen ein (alle Images von letour.fr)

Am Anfang steht wie gehabt ein kurzer Prolog an, dann folgen auf den Etappen 1 + 3 Anstiege zum Schluss, so dass es dort wieder sehr spannend werden kann. Da haben die Planer aus dem vergangenen Jahr gelernt, dass sowas zu Beginn, wo sich noch viele Fahrer um das Gelbe streiten, verdammt interessant sein kann.

PROFILKMS.jpg

PROFILKMS.jpg


Die Etappe nach Boulogne-sur-Mer mit vier kurzen, knackigen Anstiegen (teilweise um 10%) auf den letzten 15 Kilometer lädt zu Angriffen ein.

Nach einer Woche folgt dann der erste Test für die Klassementfahrer mit einem netten Schlussanstieg in den Vogesen.

PROFILKMS.gif


6km lang, Steigungen um 10% laden zu ersten Attacken auf den Tour-Sieg ein. Große Abstände wird es nicht geben, aber hier wird sich das erste Mal die Spreu vom Weizen trennen.

Die Etappe in die Schweiz wird was für Ausreißer um das Bergtrikot, aber nicht selektiv genug für das Klassement. Danach folgt das erste Zeitfahren mit 41,5km Länge. Bis auf ein paar Erhebungen fast flach, hier wird Wiggins das erste Ausrufezeichen setzen. Nun kommt die Etappe über den Grand Colombier, wo man einiges an Rummel veranstaltete. Der "französische Zoncolan". Und dann packt man den in so eine Etappe. Ja, er ist schwer (wenngleich kein Zoncolan), aber 40km vorm Ziel und danach nur der Richemond mit ca. 4% im Schnitt. Vollkommen verschenkt. Am Ende geht es noch 20km bergab, damit auch alles wieder zusammenläuft.

PROFIL.jpg

Die erste große Bergetappe steht dann zwischen Albertville und La Toussuire an. Kurz (148km) und im Endeffekt nur hoch und runter. Direkt nach dem Start auf den klassischen Madeleine, danach der eklige, da unrhytmische Croix-de-Fer und schließlich der Schlussanstieg. Zuletzt fuhr man 2011 bei der Dauphine hier hoch. 13 Mann innerhalb von 23 Sekunden... Der Anstieg ist wie gemacht für eine kontrollierte Hinauffahrt, klassicher Rollerberg mit konstanter Steigung. Fährt man so wie bisher bei jeder ersten Bergetappe in den letzten Jahren wird hier nix passieren. Da wartet man bis 3 km vorm Ziel und merkt plötzlich, dass noch 20 Mann in der Gruppe sind... darunter wahrscheinlich 5 Sky-Fahrer, die für den gelben Wiggins alles neutralisieren.
Die Etappe aus den Alpen hinaus beginnt interessant und hart (warum baut man nicht mal eine Etappe rund um die Anstiege der Chartreuse? - da hat man so schöne Pässe wie den Granier) und endet wahrscheinlich im Massensprint.

Mit Etappe 14 verstehen es die Planer, mich vollends zu verärgern und an ihrer Kompetenz zu verzweifeln. Im zweiten Drittel stehen mit dem schwierigen Port de Lers und der knackigen Mur de Peguere zwei nette Anstiege im Programm. Vor allem der Peguere mit seinen hammerharten letzten 4 Kilometern bietet eine massive Schwierigkeit. Hier kann man mit einem Antritt das ganze Feld zermalmen.

thumb_uc_192817_506_Hoehenprofil_Tour_de_France_2012_-_Etappe_14_Mur_de_Pgure.jpg


Gut, danach folgt eine längere Abfahrt und nach 25 Kilometern ist man im Etappenziel in Foix. Man hätte dennoch ordentlich Raum für Angriffe, die bis zum Ziel durchkommen können. Und was macht man??? Man fährt noch eine 13 Kilometer lange Runde rund um Foix, damit auch ja keiner angreift. Was soll dieser Blödsinn? :gitche: Wo ich das gesehen habe, war ich einfach nur sprachlos. So eine saublöde Etappenplanung...

Pau ist mal wieder Etappenort, die Planer haben fleißig drauf geachtet, jeden Meter Anstieg zu vermeiden. Nach 16 Etappen haben die Organisatoren dann wohl gemerkt, dass man vielleicht doch mal eine interessante Etappe für die Gesamtwertung einbauen soll, will man nicht nur eine internationale Zeitfahrmeisterschaft über drei Wochen zeigen.

PROFIL.jpg

PROFIL.jpg


Die beiden großen Bergetappen sind natürlich sehr interessant. Von Pau aus geht es über Aubisque und Tourmalet verdammt schwer los. Leider ist der Aspin zu Beginn sehr einfach (nur die letzten 4km sind schwer), dafür steht mit dem Peyresourde am Ende noch ein netter Brocken da.
Die letzte Pyrenäenetappe wird ab dem Bales interessant. Der ist richtig schwer und nach der Abfahrt geht es dann direkt wieder auf den Peyresourde (diesmal von der anderen Seite hoch). Nach kurzer Abfahrt folgen noch 4 ansteigende und ein letzter flacher Kilometer ins Ziel. So müssen Bergetappen aussehen!

Zum Ende hin folgt noch topfebenes 54km langes Zeitfahren.


Für Bergfahrer wird es fast unmöglich sein, diese Tour zu gewinnen. Wie schon jemand schrieb, wäre das eine perfekte Rundfahrt für Ulle gewesen, den hier hat ein bergfester Zeitfahrer beste Chancen auf den Sieg. Und nach dem aktuellen Stand wird kein Weg an Wiggins vorbeiführen. Er ist der mit Abstand beste Zeitfahrer der Favoriten, hat das beste Team (Froome, Porte, Rogers > Klöden, Horner, Zubeldia) und auch die Bergetappen liegen ihm gut.

Sein Hauptkonkurrent ist der Titelverteidiger. Der muss schauen, dass er auf den 100 Zeitfahrkilometer nicht so viel Zeit verliert. In der Form des letzten Jahres könnte er hier sogar mit Wiggins mithalten. Der Aufbau passt bisher auch sehr gut. In der ersten Woche kann er den Briten schon piesacken (Boulogne, Vogesen). Ansonsten wird es für Evans sehr schwer werden, signifikant Zeit aufzuholen. La Toussuire ist zu einfach, die Mur de Peguere und der Grand Colombier (die zwei Anstiege, wo ich deutlich Evans > Wiggins sehe) zu weit vom Ziel entfernt. Einzig bei den beiden Pyrenäenetappe sehe ich gute Möglichkeiten. Sollte das Sky-Team aber die Form der Dauphine haben, wird es sehr schwer werden, wenn Wiggins nix passiert.

Mit Andy Schleck sollten wir nicht mehr rechnen, der fährt praktisch ohne Vorbereitung zur Tour (wenn überhaupt). Dagegen kommt Frank nun in Form und kann in den Bergen sicherlich auch auf sich aufmerksam. Aufgrund seiner Zeitfahrschwäche wird er aber mit dem Gesamtsieg nix zu tun haben. Ansonsten sind auch andere Kandidaten fürs Podium weit von der Form entfernt (Nibali, Menchov). Sammy Sanchez wird wohl auch ausfallen.

Es fällt mir schwer, einen Herausforderer für Evans und Wiggins zu finden. Van den Broeck fällt mir da am ehesten ein, wobei der auch einiges an Zeit im ZF liegen lassen wird. Leipheimer ist nach seinem Sturz auch wieder langsam in Form, könnte sicherlich um die Top5 mitfahren. Ansonsten noch Brajkovic, Danielson die nicht so viel Zeit im ZF verlieren. Für Valverde passt der Kurs nicht. Gesink ist ein Rätsel, ein bockstarkes Team (Kruijswijk, Mollema, Ten Dam), aber er zwischen Genie (wie in Kalifornien) und Wahnsinn. Vom Talent und Fähigkeiten her derjenige, der am ehesten mit um den Toursieg kämpfen kann. Das wird aber wahrscheinlich in diesen Leben nicht mehr passieren.

Was bleibt festzuhalten - eine Tour wie gemacht für den aktuellen Wiggins, der nur von Evans gefährdet werden kann.
 
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