Tour de France 2015


Angliru

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Ich muss kein Zweckoptimismus verbreiten, da jede Tour von Null beginnt und so viele Dinge entscheidend sind, dass die Anzahl der Zeitfahrkilometer nicht immer ausschlaggebend sein muss. Da spielen so viele Komponenten eine Rolle. Nichtsdestotrotz hast du natürlich Recht, dass Froome und z.B. Nibali von den körperlichen Gegebenheiten Vorteile in dieser Disziplin gegenüber Quintana haben. Dieser wird aber, wenn er sich weiterentwickelt, auf Jahre in den Bergen kaum zu schlagen sein, wenn alles passt. Lass Froome an so einen Tag wie heute nicht nach Alpe d'Huez, sondern z.B. auf den Ventoux oder auf den Finestre hochfahren (der ja in Kürze sein Debüt bei der Tour feiern wird) - dann bleibt es nicht nur bei 1:30min Rückstand ;). Also von daher ist es nur mein Anliegen, nicht jetzt schon die Klappe für die kommenden Jahre zu schließen, da man davon ausgeht, dass Froome mit seinem Team unschlagbar sein wird. Da waren die Armstrong-Jahre doch deutlich schlimmer, was Dominanz angeht ;).

Mir fehlt dieses Jahr irgendwie so ein neuer Stern am Rundfahrhimmel, eine Neuentdeckung, die in der Gesamtwertung schon mal erste Ausrufezeichen setzen konnte, so wie Bardet letztes Jahr oder davor Pinot. Irgendwie sind das alles die bekannten Namen vorn. Da muss man ja fast schon einen Jungels als ersten Kandidaten nennen. Barguil ist mit seinen 14.Platz ungefähr dort, wo man ihn eintackten konnte, wäre ohne die Stürze vielleicht sogar noch etwas weiter vorn gelandet, aber mit über 30min Rückstand schon sehr weit weg vom absoluten Schuss. Aber vielleicht auch ganz gut, dass nicht urplötzlich jemand aus dem Nichts auftaucht und Leistungen abliefert, die man nicht erklären kann...
 
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Gast_482

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Stimmt ein neues Gesicht hat es nicht gegeben...
Landa beim Giro halt würde ich sagen.
Quintana und Aru sind schon die vielversprechensten Talente, aber Beide pure Kletterer.
Einen richtigen Allrounder sehe ich momentan auch nicht nachkommen. (Kommt aber manchmal schneller als man denkt)
Wobei die Garde Nibali/Froome mit 30 noch nicht alt ist. (Siehe Valverde, Rodriguez oder sogar Horner)
 

Angliru

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Landa ist ja jetzt auch nicht der superjüngste als Jahrgang 89 und ausschließlich Kletterer. Gegen den sind Aru und Quintana herausragende Zeitfahrer ;). Zudem wird sich Landa höchstwahrscheinlich der Sky-Armada anschließen und dürfte daher der perfekte Porte-Ersatz sein - wenn nicht sogar noch mehr. Was die Kontinuität in den Bergen angeht ist der Giro-Landa schon mit das beste, was im Peloton herumfahren kann. Wobei dessen Form im Mai schon etwas arg überraschend war.
 
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Gast_482

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Yep da hast du mit allen recht, laut Landa will er selber Giro als Leader fahren und das könnte er ja bei Sky. Dezember 1989 ist noch jung^^ (Landa war sehr sehr stark ja, aber da gab es schon Andeutungen von seinem Talent bei Euskatel)

Es verdichten sich gerade die Gerüchte das Froome krank seit dem letzten Ruhetag ist und Porte auf Antibiotika ist. (Nur so nebenbei)
 

John Lennon

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Ansonsten Alpe d'Huez mal wieder das gewohnte Spektakel - unglaublich tolle Bilder, hoffe mal, dass es gegenüber den Fahrern überall fair blieb.

Ich befürchte nicht. Da ich heute unterwegs war, hab ich mir die letzten 40 km aufgenommen und gerade angeschaut. Wenn mich nicht alles täuscht, dann wurde Froome mal wieder von einem Vollpfosten angerotzt. War kurz vor der 4 km-Marke. Nachdem es zu der von mir angenommenen Spuckattacke kam, dreht sich Froome auch einmal nach hinten um. Die Szene wurde auch von den Eurosportleuten kommentiert, diese haben das Spucken aber nicht gesehen und dachten, Froome habe sich aus Nervösität umgedreht.

Ganz ehrlich, an Froomes Stelle würde ich mir überlegen, ob ich nächstes Jahr die Tour fahren würde. Kann ja nicht angehen, dass man da zum Freiwild für irgendwelche Idioten, die ihre Körperflüssigkeiten nicht bei sich behalten können, erklärt wird und quasi bei jeder Etappe erwarten muss, dass man irgendwann von so einem Vollhonk vom Rad geboxt wird.

Starke Leistung von Pinot. :thumb:
 

Obmann

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Für mich u. da habe ich natürlich wieder einmal eine sehr kontroverse Meinung, aber da bin ich eigen, ein Grund nicht die Tour de France als das Radsport Highlight das Jahres zu sehen.

Ja von der Qualität natürlich, aber das Drumherum geht mir in vielerlei Hinsicht auf den Keks. Es ist leider eben mehr Event als die anderen Radsportrennen. Vielleicht liege ich da falsch, aber so viele negativen Zuschauereinfluss kenne ich von keinem anderen Radsportrennen des Jahres. Das war ja auch in früheren Jahren schon ein Thema.

Gerade Froome hat es dieses Jahr erwischt u. von seinem Art des Radsportstils zieht er das wohl noch mehr an. Aber für jeden Sieger gilt die Unschuldsvermutung. Oder wenn der erste einen Urinbeutel über die Rübe bekommt, dann muss es der Zweite auch, weil es genauso wahrscheinlich ist, dass der nicht sauber ist.
Schade!

Ansonsten hat sich das Pinot wirklich verdient, der es immer probiert hat. Geniez hat man heute auch das erste Mal gesehen. War irgendwie enttäuscht von ihm. Nach seinem starken Giro hatte ich ihn nicht im totalen Nirvana erwartet.
 
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Gast_482

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Was ich nicht verstehe ist das man zb. den Typ von gestern nicht namentlich ausfindig macht. (Sowas ist heutzutage möglich, wenn er so offensichtlich in der Kamera zu sehen ist)
Der gehört dann in jeder Zeitung namentlich erwähnt und an den pranger gestellt! (Dazu Anzeigen!!!)
Bringt vllt. nichts, aber immerhin etwas. Denn sowas wird den Radsport auf Dauer schaden. (Etappen werden irgendwann abgebrochen oder Teams kommen nicht mehr)
Solchen Fans wünsche ich es, das sie vom Polizist erwischt werden und den Knüppel bekommen. (Unsere Gesellschaft lernt nämlich anders nicht mehr)

Die Fahrer sollen mal in den Streik treten und Kollektiv ihr Rad den Berg hochschieben oder so!
 

Aldis

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Hammer Leistung von Pinot und Quintana gestern. :thumb:

Ob Quintana den Gesamtsieg in der zweiten Woche verschenkt hat indem er zu defensiv gefahren ist, finde ich fraglich. Vll war seine Form da noch nicht die von gestern. Auch Froome war da noch deutlich stärker und hat jeden kleinsten Angriff direkt im Keim erstickt oder besser: ersticken lassen. Man muss Sky sowieso mal ein Lob aussprechen. Schon ganz ganz stark was die über die ganzen drei Wochen gezeigt haben. Und somit haben sie als Team auch den Sieg verdient. Froome hat sich auch ordentlich gequält. Wie er vorgestern fast vom Rad gefallen ist, als er ins Ziel kam, zeigte dass er schon deutlich im roten Bereich war und untermauert die Vermutung, dass er vll wirklich krank ist. Von daher auch riesen Respekt an ihn. Musste somit in jeglicher Beziehung leiden inkl Anschuldigungen und Zuschauer.

Die Tour hat richtig Spaß gemacht dieses Jahr. Tolle erste Woche, die nicht nur reine Sprinterei war, sondern total abwechslungsreich. Dazu viele interessante Fluchtgruppen und nicht immer nur die gleichen Fahrer. Einem Nibali trau ich auch zu ein ernstzunehmender Anwärter zu sein, wenn es gut läuft und er vom Pech verschont bleibt. Auf Porte in einen anderen Team als Leader bin ich gespannt. Als Helfer konnte er dich mal einen Offday leisten, hie kann ich nicht einschätzen, ob er wirklich über drei Wochen mit den besten Fahrern mithalten könnte.
 

Angliru

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Auffahrzeiten für Alpe d'Huez... sehr interessant, wie ich finde.

1995: 36:40 Pantani
1997: 36:53 Pantani
1994: 37:15 Pantani
2004: 37:36 Armstrong
1997: 37:40 Ullrich
.
.
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2015: 39:22 Quintana
2015: 40:42 Valverde
2015: 40:42 Froome

Krass. Quintana hat einen Parforce-Ritt quasi vom ersten Kilometer an gefahren, das ganze Feld zerlegt und ist trotzdem über 2 Minuten langsamer gewesen als Pantani. Klöden ist 2006 47 Sekunden schneller gefahren. Eigentlich unfassbar, wenn man gesehen hat, wie Quintana da hoch ist. Pinot hat es nicht mal in die Top100 geschafft. Froome, der ja komplett am Anschlag gefahren ist, deutlich langsamer als z.B. Udo Bölts 1997. Im Vergleich zu 2013 waren beide schneller (Quintana 26sek, Froome 12sek), da war die Etappe aber auch deutlich länger und schwieriger.

Hier mal die ganze Liste - da sind Namen und Zeiten dabei :crazy:
http://www.climbing-records.com/2015/07/three-riders-make-it-into-alpe-dhuez.html
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Das war doch spektakulär die letzten 2 Tage und ordentlich Aktion. Movi hat mit seiner Doppelspitze plus starken Helfern alles versucht, die Bots waren angreifbar, aber als es darauf ankam wurden Porte und Thomas wieder munter. Froome definitiv am Anschlag, konnte aber letztlich alles abwehren. Schade, wie Quintana in der 1.Woche seine Zeit verloren hat, da war mehr möglich. Dennoch zum Ende hin eine tolle Tour, wenn auch nicht der erhoffte Vierkampf bis zum letzten Tag.
 

Buster D

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Auffahrzeiten für Alpe d'Huez... sehr interessant, wie ich finde.

1995: 36:40 Pantani
1997: 36:53 Pantani
1994: 37:15 Pantani
2004: 37:36 Armstrong
1997: 37:40 Ullrich
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2015: 39:22 Quintana
2015: 40:42 Valverde
2015: 40:42 Froome

Krass. Quintana hat einen Parforce-Ritt quasi vom ersten Kilometer an gefahren, das ganze Feld zerlegt und ist trotzdem über 2 Minuten langsamer gewesen als Pantani. Klöden ist 2006 47 Sekunden schneller gefahren. Eigentlich unfassbar, wenn man gesehen hat, wie Quintana da hoch ist. Pinot hat es nicht mal in die Top100 geschafft. Froome, der ja komplett am Anschlag gefahren ist, deutlich langsamer als z.B. Udo Bölts 1997. Im Vergleich zu 2013 waren beide schneller (Quintana 26sek, Froome 12sek), da war die Etappe aber auch deutlich länger und schwieriger.

Hier mal die ganze Liste - da sind Namen und Zeiten dabei :crazy:
http://www.climbing-records.com/2015/07/three-riders-make-it-into-alpe-dhuez.html

Was soll uns das sagen? Rominger war 95 voll bis obenhin und war langsamer, gleiches gilt für Rasmussen 2006, und nu? Zudem wurde gestern auch am Schlußanstieg zeitweise das Tempo etwas verschleppt und Froome war wohl durch Krankheit geschwächt. Außerdem war es die vorletzte Etappe einer langen Tour. Solche Quervergleiche sind immer schwierig, da Rennsituationen sich nicht vergleichen lassen. Sicher wird nicht mehr so exzessiv gedopt wie zu Armstrongs Zeiten, aber gedopt wird weiterhin, gerade bei den Spitzenfahrern. Wahrscheinlich auch durch das ganze Feld hindurch. Das sagt ja sogar die UCI. Damit muss man als Radsport Fan halt leben oder es lassen. Sich etwas vor zu machen, halte ich aber für den schlechtesten Weg, mit der Dopingproblematik umzugehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass spätestens in ein paar Jahren irgendeiner der Skybots auspacken wird und dass ausgerechnet Quintana und Nibali sauber sind, kann doch auch keiner ernsthaft annehmen.

Froome und Quintana bei der Tour de France: Die Frage nach der Glaubwürdigkeit
[...]

UCI-Bericht spricht noch immer von flächendeckendem Doping

Ein beliebtes Mittel, um Doping zu vertuschen, soll das Vortäuschen von Krankheiten wie Asthma oder Entzündungen sein. Rund 90 Prozent aller verschreibungspflichtigen Medikamente läge Missbrauch zugrunde, sagt ein Insider. Am meisten gedopt werde immer noch mit Bluttransfusionen und Steroiden, die den Muskel wachsen und ihn schneller regenerieren lassen. Auch der 2008 eingeführte Blutpass hindere die Athleten daran nicht. Es komme nun einfach zu Mikrodosierungen.

All das steht in einem Bericht des Radsport-Weltverbandes UCI aus dem Februar dieses Jahres. 174 Personen aus dem Sport gaben an, dass immer noch gedopt werde - nur nicht mehr so hemmungslos.


http://www.spiegel.de/sport/sonst/t...uche-nach-der-glaubwuerdigkeit-a-1045357.html
 
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Die Radsportfans machen sich genau so wenig etwas vor, wie die Tennis, NBA oder Fußball Fans. Asthma ist im Sport keine neue Krankheit, die zieht sich durch alle Sportarten.

Die Zeiten sagen eigentlich gar nichts über die Leistungsfähigkeit der Fahrer. Aussagekräftig sind einzig und allein die Wattzahlen und sonst nix. Die kann weder so ein Schlaumeier via TV ausrechnen, noch per modernster Technik ermittelt werden. Die Teams haben die Zahlen und alles andere ist in diesem Aspekt Quark.

Interessant ist doch vor allem der technische Fortschritt. Damit meine ich nicht das Kettenblatt von Froome, es dient eh nur dazu schneller die Kette umzuwerfen, sondern Schlatgruppen, Rahmen und vor allem Laufräder inkl. Decken. Schon aus diesem Grund finde ich es sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Auswahl bei den Laufrädern noch ist. Von 60mm bis 25mm Hochprofil war immer alles am Start, genau wie bei den Bremsgummis. Von ganz hart bis extre, weich. Warum...Carbonfelgen überhitzen bei zu langen bremsen und die Flanke ist Schrott. Die harte Bremsgummis haben eine deutlich schlechtere Bremswirkung als die weichen, aber die Hitzeentwicklung ist marginal. Bei dem weichen das ganze Gegenteil. Im Normalfall kannst du mit den weichen Gummis keine lange Abfahrt meistern ohne deine Laufräder zu schrotten, aber ein paar Fahrer waren tatsächlich damit unterwegs. Im Regen sind die Carbonfelgen eh grenzwertig. Naja.. Ich denke, im nächsten Jahr werden wir die ersten Scheibenbremsen erleben, weil das Gewicht der Gruppen passt und die Scheibe auch kaum etwas wiegt. Gerade dasGewicht der Laufräder geht immer weiter in den Keller, bei Decken ebenfalls. Da wird die 1000g (Inkl. Decken) Marke locker angekratzt. Wer selbst schon einmal Rennrad gefahren ist, der kennt den signifikanten Unterschied. Rotationsmasse macht sich wie kein anderes Element am Rad bemerkbar. Das sind Welten zwischen 1000g und 1500g Laufrädern, Welten. Dazu eine bessere Aerodynamik und sehr robust. Die sogenannten Aero-Rahmen sparen bis zu 10% an Watt und demnächst wird sowieso ohne Bautenzug geschaltet. Ich denke, bei allen Verdächtigungen, darf man nicht den technischen Vorsprung vergessen, den z.Bsp. Froome über Ulrich hat.
 
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Gast_482

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So etwas lese ich nicht einmal mehr, steht doch immer das gleiche drin!
Warum schreibt keiner einen bericht wie sich Profifußballmannschaften vorbereiten und wie schlecht dort der Dopingkampf ist? (unter den Teppich gekehrt wird das da)
Mir ist das egal, aber dann bitte auch keine üble Nachrede über den Radsport!


Den Radsport in Deutschland haben unsere Medien kaputt gemacht! (Machen sie immernoch, kein Wunder das es Deutsche Fahrer gab die sich verweigerten mit ARD/ZDF zu reden)
Warum ist Jens Voigt nicht bei der ARD sondern bei NBC? Die jetzige Schlafmütze kann dich da keiner ertragen. Voigt wäre der perfekte Kandidat gewesen! (Ich denke das Voigt mit ARD und ZDF nichts zu tuen haben will)
In Spanien oder Italien ist das anders...
 
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:panik:Oh Gott, ich sollte nicht auf dem Handy schreiben.
 

Rainmaker07

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"Greipel weg vom Fenster" sagte der Eurosport Kommentator kurz vorm Sprint. :crazy:
Sagan nochmal mit einem respektablen 7. Platz im Schlusssprint. :clown:
 

devilspeedy

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Jena
"Greipel weg vom Fenster" sagte der Eurosport Kommentator kurz vorm Sprint.
Tz, darüber kann der Gorilla nur lachen :smoke:
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