Ach ja, die ach so kleinen "eigenen" Möglichkeiten. Augsburg wäre ohne das Geld von Walter Seinsch (Takko) nie in die BL gekommen und hätte sich da ohne das von Klaus Hofmann (minimax) auch nie halten können. Mittlerweile gehören 45% des FCA David Blitzer (Besitzer der Philadelphia 76ers, der New Jersey Devils, Bröndby, Estoril und ADO Den Haag, Mitbesitzer von Crystal Palace und Real Salt Lake).
Das hast du natürlich nicht schlecht gegoogelt, aber was genau sagt das jetzt über die tatsächlichen Investitionsmöglichkeiten des Vereins aus?
Ich bin gewiss kein Finanzexperte, aber dass der FCA in den letzten 10 Jahren eine leicht überschüssige Transferbilanz hat (+12,85 Mio, laut Transfermarkt.de zumindest) und zB vor 2 Spielzeiten bei den Personalkosten in der Bundesliga
auf Rang 15 stand, spricht jetzt nicht unbedingt dafür dass der Verein sich an die Spitze der Liga kaufen will.
Investor ist ja auch nicht immer gleich Investor, das weiß man ein paar Kilometer weiter in München-Giesing aus eigener Erfahrung sehr genau. Als HSV beispielsweise profitiert man derzeit sehr viel mehr von
finanzstarken Investoren, aber da sehen es die Fußballtraditionalisten dann vermutlich nicht so eng, weil es solche Vereine eben "verdient haben" oder so
Ich persönlich habe keine Lust auf ewiges hin- und her Gezeter zwischen den FCA Fans und denen der "alteingesessenen" Vereine, aber man muss schon sagen dass letztere auch hier im Forum sehr viel regelmäßiger austeilen und selten Gelegenheiten verstreichen lassen um zu betonen, wie viel mehr es Traditionsclub XYZ verdient hätte, anstatt den Augsburgern in der Bundesliga zu sein. Da muss man sich auch mal an die eigene Nase fassen, finde ich.
Am Ende ist es eben ein sportlicher Wettbewerb, und die 15 (+1) Vereine mit den meisten Punkten bleiben in der Liga, während die anderen absteigen. Klar gibt es Vereine die da finanziell mehr nachhelfen können als andere (in unterschiedlichen Ausmaßen), aber ohne solide Arbeit bleibt man mit einem Budget wie dem vom FCA nicht so lange in der Bundesliga wie es dieser Verein nunmal tut. Da gingen in den Jahren ganz andere Kaliber runter.
Man kann Augsburg gerne langweilig finden und sich meinetwegen die Clubs X, Y und Z für die Bundesliga herbeiwünschen. Nur zu. Jeder hat das Recht auf seine eigenen Vorlieben. Aber dieses ewige Gerede vom "Investorenclub FC Augsburg", während gleichzeitig sogenannte Traditionsvereine mit zum Teil deutlich größeren finanziellen Möglichkeiten aus der Liga raus sind... sorry, das geht nicht nur mir auf den Zeiger.
Wer gerne eine Bundesliga ausschließlich mit Vereinen will, die vielleicht mal in den 60ern / 70ern / 80ern mal eine große Nummer waren, der sollte sich für ein geschlossenes Franchise System nach amerikanischem Vorbild stark machen. Aber das will man natürlich auch nicht, deshalb sucht man sich halt am Ende irgendwelche Gründe zusammen warum ein Verein wie der FC Augsburg "unverdient" seit 15 Jahren Bundesliga spielt.