Mein Tipp:
Mclaren: Norris, Piastri
Ferrari: Leclerc, Hamilton
RedBull: Albon, Hadjar
RacingBulls: Lawson, Lindblad
Mercedes: Verstappen, Antonelli
AstonMartin: Russell, Stroll
Haas: Ocon, Bearman
Audi: Hülkenberg, Bortoleto
Alpine: Gasly, Alonso
Williams: Sainz, Martins
Cadillac: Bottas, Perez
McLaren Norris, Piastri
Die einen meinen, McLaren hätte mit das beste Fahrer-Lineup. Die anderen meinen, McLaren hätte zwei durchschnittliche Fahrer, aber einen Boliden mit dem jeder zum WM-Titel fahren könnte.
Wie man es auch dreht, Norris hat sich seit seinen Anfangs-Jahren neben Sainz gesteigert und dass er Ricciardo - der bei Renault überzeugte - alt aussehen ließ, lag vermutlich nicht nur daran, dass der McLaren damals schwierig zu fahren war.
Auch Piastri sieht diese Saison klar gesteigert aus im Vergleich zum Vorjahr. Bei McLaren ist man zufrieden mit dem Lineup, weswegen beide Fahrer ihre Vertragsverlängerung schon vor langer Zeit unterschreiben durften.
Ferrari Leclerc, Hamilton
Beide haben einen Vertrag für 2026 und es sieht nicht danach aus, als wäre einer der beiden geneigt zu "flüchten". Klar, manchmal hat man den Eindruck, dass der Ferrari-Zögling Leclerc frustriert sein Leben mit Ferrari-Taktikentscheidungen verschwende ... aber obgleich er einer der Top-Fahrer im Feld ist, reißen sich andere Top-Teams nicht zwingend um ihn.
Red Bull Verstappen, Hadjar
Viel Wind um nichts. Verstappen hat einen Vertrag bis 2028. Über etwaige Austiegs-Klauseln wird spekuliert. Über Flirts mit Toto Wolff schwadroniert.
Nichtsdestotrotz, nächstes Jahr werden die Karten neu gemischt und auch wenn bei der Motoren-Seite Fragezeichen bestehen, kann niemand garantieren wie die Teams im nächsten Jahr stehen werden. Mercedes hat zwei gute bis sehr gute Fahrer im LineUp. Red Bull ist von Verstappen quasi abhängig. Eventuelle Ausstiegsklauseln können die Verstappens auch nutzen, um Red Bull die finanzielle Pistole auf die Brust zu setzen. Mercedes hat keine Not ... man liebäugelt nur mit Verstappen.
Sollte die Performance bei Red Bull nächstes Jahr nicht stimmen, dann kann Verstappen auch dann noch eine eventuelle Klausel ziehen. Ich denke nicht, dass er von dannen zieht, bevor nicht klar ist, wohin 2026 die Reise geht mit der "Rangliste" der Teams.
Wenn Tsunoda nicht die Kurve kriegt, dann denke ich dass er bei Red Bull genauso aus dem Cockpit fliegt wie Albon nach 2020 ... also ohne Degradierung zu Racing Bulls (oder wie auch immer die dann heißen). Zuletzt wirkte er wie in einem Abwärtsstrudel.
Hadjar überzeugt bislang aus ganzer Linie und bietet dass Potential, dass ein weiterer RB-Zögling "verbrannt" wird.
Racing Bulls Lawson, Lindblad
Ich bin mir nicht sicher, ob bei Lindblad die Superlizenz-Punkte reichen, aber wenn dies nach dieser F2-Saison der Fall sein sollte, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass man bei RB gewillt ist, ihn in die F1 zu ziehen.
So einige RB-Junioren sind in den letzten Jahren auf der Strecke geblieben (Kacper Sztuka, Enzo Fittipaldi, Zane Maloney, Sebastian Montoya, Jak Crawford, Dennis Hauger). Manche versuchen noch von sich reden zu machen (z.B. Montoya). Manche kamen auch ohne Red Bull im Rücken in der F2 zu Siegen, aber standen vor verschlossenen F1-Türen (Maloney). Manche versuchen es in einem anderen Nachwuchs-Programm (Crawford: Aston Martin). Manche scheitern in der F2 und dominieren anschließend die Indy NXT (Hauger). Manche merken zu spät, dass Charouz ne lahme Truppe ist/war (Fittipaldi).
Wie auch immer. Von den Red-Bull-Junior-Kandidaten drängt sich Lindblad deutlich mehr auf als die Kollegen Goethe und Marti.
Sollte man aber einen neuen Fahrer brauchen und Lindblad nicht genügend Superlizenz-Punkte aufbringen, dann wäre vielleicht auch Ayumu Iwasa ein Kandidat. Allerdings darf man bedenken, dass dieser primär ein Teil des "Honda Formula Dream Project" ist. Dass Red Bull von einem Honda- zu einem Ford-Logo wechselt sollte also in Betracht gezogen werden.
Mercedes Russell, Antonelli
Russell hat auf Hamilton-Level performed und den Rookie Antonelli solide im Griff. Klar, das darf man auch mehr oder weniger erwarten, aber an Russells Qualität sollte es eigentlich keinen Zweifel geben.
Gewiss, es ist durchaus schon vorgekommen, dass Teams den Rookie behalten haben und einen ebenbürtigen oder schnelleren älteren Fahrer behalten haben, weil sie erwarteten, dass der Rookie sich noch deutlich steigern wird. Palmer statt Magnussen wäre ein Beispiel. Oder Kwjat statt Vergne.
Kwjat bekam dann auch - nach Vettel-Abschied - ein RB-Cockpit und überzeugte in seiner ersten Saison dort neben Ricciardo ... bevor der tiefe Fall kam.
Palmer sah neben Hülkenberg (statt Magnussen) nicht gut aus und musste sein Cockpit noch in der laufenden Saison an einen ausgeliehenen Sainz abtreten.
Sei es drum. Mercedes hat Russell lange aufgebaut und mit ihm einen starken Fahrer. Antonelli kommt mit viel Vorschusslorbeeren in die F1, was dazu führte dass Hamilton - nach einer nur einjährig angebotenen Verlängerung - zu Ferrari zog. Das ist in gewisser Art und Weise auch eine Investition. Warum nun Antonelli in ein B-Team verfrachten, obgleich man in ihm ein zu schleifendes Juwel sieht? Warum Russell entlassen, obgleich zu den 4 Fahrern zielt, die noch realisitisch im WM-Kampf sind?
Klar ... Verstappen ist Verstappen ... aber es geht nicht darum einen Fahrer wie Patrese, Barrichello, Berger, Irvine, Coulthard, Bottas .... zu ersetzen.
Aston Martin Alonso, Stroll
Eine Veränderung würde mich überraschen. Alonso hat seinen Vertrag bis 2026 und wird hoffen, dass nun - mit dicker neuer Infrastruktur und Star-Personal (Newey) der große Wurf gelingt. Gleichzeitig hofft man darauf, dass Honda seinen zuletzt guten Ruf verteidigt, wenn man beim neuen Motoren-Format von Anfang an dabei ist. Sicher ... einen Honda-Motor den ein Team exklusiv hat, hatte Alonso vor 10 Jahren schonmal im Rücken.
Wäre Aston Martin nächstes Jahr ein Flop, dann könnte ich mir vorstellen, dass Alonso keine Lust mehr hat.
Bei Stroll ist es auch eher so, dass er so lange fahren wird, wie er Bock hat. Lawrence Stroll träumt weiterhin davon, Sohnemann zum Siegen zu bringen.
Den Bock könnte er verlieren, wenn er Alonso hinterherhinkt, oder wenn der Bolide nächstes Jahr nichts taugt. Aber noch gibt es keine Anzeichen, dass Stroll z.B. in die WEC umsteigen möchte oder so.
Haas Ocon, Bearman
Beide haben einen Vertrag und Haas ist mit beiden zufrieden. Für Bearman ist ohnehin kein Platz bei Ferrari vor 2027.
Audi/Sauber Hülkenberg, Bortoleto
Das Team ist sehr zufrieden mit beiden. Für Hülkenberg ist weiterhin keine Top-Team-Tür offen. Er hat auf die Audi-Karte gesetzt und so immerhin sein erstes Podium geholt.
Bortoleto ist ein McLaren-Kollege ... da wird so schnell kein Platz frei.
Solange Hülkenberg neben Bortoleto nicht alt aussieht, wird man ihn auch nicht ersetzen.
Alpine Gasly, Colapinto
Gasly wird einmal mehr zum Gatekeeper. Hartley und Kwjat haben neben ihm ihre F1-Karrieren eingebüßt. Tsunoda sah neben ihm zunächst garnicht gut aus, so dass an ihm lange gezweifelt wurde, auch als er Ricciardo hinter sich ließ.
Ocon konnte nur phasenweise mit Gasly mithalten. Doohan und Colapinto fahren ihm klar hinterher.
Klar, sie sind auch deutlich unerfahrener und kriegen ordentlich Druck. Gut für sie, dass die F2-Saison von Gabriele Mini bislang seeeehr durchwachsen läuft.
Am Ende heißt es "money talks"
Williams Albon, Sainz
Beide haben einen Vertrag für 2026 und ich sehe kein Team, dass sie aus diesem herauskaufen will. Man ist mit den Fahrern zufrieden. Dass es zuletzt für Williams nicht so lief, liegt weniger an Albon und Sainz.
Cadillac Perez, Drugovich
Kein IndyCar-Star der es schafft sich auf der anderen Seite des großen Teichs für genügend Superlizenz-Punkte zu qualifizieren, wird sein siegreiches IndyCar-Cockpit aufgeben, um für ein F1-Team an den Start zu gehen, dass noch keinen Meter gefahren ist. Palou und O'Ward, die mal auf ein McLaren-Cockpit gehofft haben, sind keine Kandidaten. Und Herta sicherlich auch nicht.
Ich rechne damit, dass man einen erfahrenen und einen jungen Fahrer haben will (vgl Sauber mit Bottas/Zhou und Hülkenberg/Bortoleto).
Für die "erfahrene" Rolle kommen Perez und Bottas in Betracht. Der eine hat einen netten Job bei Mercedes. Der andere hat einige Fans und kann Sponsoren anziehen. Ich denke Perez ist die wahrscheinliche Wahl.
Bei dem "jungen" Fahrer sehe ich Jak Crawford als möglichen Kandidaten.
Allerdings gibt es auch zwei Piloten, welche in der Formel 2 sich ihre Superlizenz-Qualifikation abgeholt haben und bei Cadillac in ein Hypercar-Lenkrad greifen. Frederik Vesti und Felipe Drugovich. Der eine ist Mercedes-Testfahrer, der andere gehört zum Aston-Martin-Kader.
Für Drugovich tickt die Uhr, dass seine Superlizenz-Punkte aus der F2 verfallen werden. Bei Aston Martin wird er keine Cockpit-Chance erhalten, nachdem sein deutlicher F2-Titelsieg verhinderte, dass Pourchaire ein Sauber-Cockpit an ihn statt an Zhou gehen könnte.
Drugovich hat Sponsoren wie die Banco do Brasil im Rücken, was ihn gewissermaßen "attraktiv" macht. Sein Vertrag mit Aston Martin endet dieses Jahr.
Sowohl Drugovich als auch Vesti haben bestätigt, dass sie mit Cadillac im Gespräch sind. Crawford und Vesti haben übrigens für Andretti in der Formel E in Berlin Testfahrten absolviert.
Auch wenn Drugovich schon lange auf der Aston-Martin-Warmhalteplatte liegt ... er hat durchaus einen gewissen Erfahrungsschatz als Testfahrer ansammeln können.