Verstorbene Personen mit Bezug zum Boxsport


timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.640
Punkte
113
Wenn man das Ganze jetzt nur auf Japan abschiebt, tut man sich keinen Gefallen. Die Gründe für solche Verletzungen sind doch schon ewig bekannt. Regelmässig kommt es weltweit im Boxen zu solchen Fällen. Habe schon vor Jahren mal geschrieben, dass ich trotz ua. Aufklärung oder eigentlich besseren Wissens nirgends viel Umdenken erkenne und es eher ein Wunder ist, dass es nicht noch mehr Fälle gibt, so wie viele Boxer, Trainer, Ärzte, Ringrichter, Verbände und auch Zuschauer den Boxsport sehen/sehen wollen. Dabei würde es schon etwas helfen, wenn man z.B. die Regeln hinsichtlich Fouls schneller und konsequenter ahnden würde, wenn man vom typischen "Oldschool-Denken" weg kommt oder sportliche Fairness nicht nur fordert, sondern selbst lebt. Geht ja bereits bei Dingen wie Outmatching los, der Ansetzung von Kämpfen, dem Gebrauch von Doping/Nahrungsergänzungsmitteln & Co, Leistungssportdenken um jeden Preis usw.
War nur eine Frage der Zeit, dass es mal derart gehäuft vorkomnt und genauso eine Frage der Zeit, wann es wieder in einem anderen Land auftritt. Selbst Deutschland hatte letztes Jahr mindestens einen Todesfall, wenn ich mich richtig erinnere.
Ob Tod. Pflegefall oder Langzeitschäden: abschreckende oder warnende Wirkung scheinen beides nicht genug zu haben, trotz gleich schlimmer Folgen. Selbst mit Reformen wirds nie mehr Sicherheiten geben, solange der Faktor Mensch in der Mehrheit immer noch so handelt wie eh und je.
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
63.293
Punkte
113
Am Samstag erlitten auf einer japanischen Veranstaltung gleich zwei Boxer Hirnblutungen und wurden notoperiert. Einer der beiden erlag heute seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus.

 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.640
Punkte
113
Und alles, was dem Verband als Reform einfällt und sofort umgesetzt wird, ist eine Verkürzung der Rundenanzahl. Beeindruckend. :crazy: Müssen am Ende vermutlich sogar die Boxer ausbaden, weil Promotor & Co. damit die Börsen drücken können wegen 3 Runden weniger. Ist zumindest wahrscheinlicher als eine besonders große Risikoverminderung, die diese Distanzreduzierung mit sich bringt. Hauptsache erstmal Gewissensberuhigung und irgendwas zu Papier gebracht, statt der Realität ins Auge zu sehen, was z.B. Boxkultur angeht.
 

El Demoledor

Bankspieler
Beiträge
5.139
Punkte
113
Ort
Duisburg
Tragisch. Das ist immer wieder erschütternd, dass junge Menschen im Sport ihr Leben oder ihre Gesundheit lassen.
Man weiß um das Risiko, aber es versetzt mir immer wieder einen Stich ins Herz.

Vielleicht ist es nur meine persönliche Einschätzung und ein Gefühl, aber: Mir scheint Japan in Sachen Hirntraumata/Blutungen/Schädeloperationen in letzter Zeit überproportional häufig betroffen. Mag sein, dass ich die japanische Szene auch aufmerksamer verfolge als andere Regionen und mir das nur ins Auge sticht.
Die Erst- und Notfallversorgung, Vor- und Nachsorge, bzw. Kontrolle sollte in solch einem Hochtechnologieland eigentlich top sein, vielleicht sind die bei Hirnscans und medizinischen Untersuchungen im Vorfeld etwas lascher und vergeben leichter eine Lizenz?
Ich sehe dort auch oft echte Ringschlachten und Non stop-Action, auch bei nicht ausgefeilter Technik oder Defensivkunst.

Die Verkürzung der Rundenzahl mag eine Scheinmaßnahme sein, aber Fakt ist auch: Viele medizinische Probleme passieren nicht nach schweren KO´s, sondern nach langen, oft über die Runden gehenden Kämpfen.
Von daher ist hier jede Runde weniger, jeder genommene Schlag weniger u. U. wichtig. Es hilft aber natürlich nur in geringem Maße was Dauerwirkung der Schläge angeht, die oft erst Jahre nach der Karriere ihre Wirkungen zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

MGM-GRAND

Bankspieler
Beiträge
6.038
Punkte
113
Ort
Las Vegas
Tragisch. Das ist immer wieder erschütternd, dass junge Menschen im Sport ihr Leben oder ihre Gesundheit lassen.
Man weiß um das Risiko, aber es versetzt mir immer wieder einen Stich ins Herz.

Vielleicht ist es nur meine persönliche Einschätzung und ein Gefühl, aber: Mir scheint Japan in Sachen Hirntraumata/Blutungen/Schädeloperationen in letzter Zeit überproportional häufig betroffen. Mag sein, dass ich die japanische Szene auch aufmerksamer verfolge als andere Regionen und mir das nur ins Auge sticht.
Die Erst- und Notfallversorgung, Vor- und Nachsorge, bzw. Kontrolle sollte in solch einem Hochtechnologieland eigentlich top sein, vielleicht sind die bei Hirnscans und medizinischen Untersuchungen im Vorfeld etwas lascher und vergeben leichter eine Lizenz?
Ich sehe dort auch oft echte Ringschlachten und Non stop-Action, auch bei nicht ausgefeilter Technik oder Defensivkunst.

Die Verkürzung der Rundenzahl mag eine Scheinmaßnahme sein, aber Fakt ist auch: Viele medizinische Probleme passieren nicht nach schweren KO´s, sondern nach langen, oft über die Runden gehenden Kämpfen.
Von daher ist hier jede Runde weniger, jeder genommene Schlag weniger u. U. wichtig. Es hilft aber natürlich nur in geringem Maße was Dauerwirkung der Schläge angeht, die oft erst Jahre nach der Karriere ihre Wirkungen zeigen.
Denke liegt auch am Abkochen m habe das Gefühl in Japan wird da nochmal extremer abgekocht. Dauert ja bis das Wasser im Kopf, welches das Gehirn schützt wieder da ist. Sind ja eher Tage oder so.
 

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
14.973
Punkte
113
Tragisch. Das ist immer wieder erschütternd, dass junge Menschen im Sport ihr Leben oder ihre Gesundheit lassen.
Man weiß um das Risiko, aber es versetzt mir immer wieder einen Stich ins Herz.

Vielleicht ist es nur meine persönliche Einschätzung und ein Gefühl, aber: Mir scheint Japan in Sachen Hirntraumata/Blutungen/Schädeloperationen in letzter Zeit überproportional häufig betroffen. Mag sein, dass ich die japanische Szene auch aufmerksamer verfolge als andere Regionen und mir das nur ins Auge sticht.
Die Erst- und Notfallversorgung, Vor- und Nachsorge, bzw. Kontrolle sollte in solch einem Hochtechnologieland eigentlich top sein, vielleicht sind die bei Hirnscans und medizinischen Untersuchungen im Vorfeld etwas lascher und vergeben leichter eine Lizenz?
Ich sehe dort auch oft echte Ringschlachten und Non stop-Action, auch bei nicht ausgefeilter Technik oder Defensivkunst.

Die Verkürzung der Rundenzahl mag eine Scheinmaßnahme sein, aber Fakt ist auch: Viele medizinische Probleme passieren nicht nach schweren KO´s, sondern nach langen, oft über die Runden gehenden Kämpfen.
Von daher ist hier jede Runde weniger, jeder genommene Schlag weniger u. U. wichtig. Es hilft aber natürlich nur in geringem Maße was Dauerwirkung der Schläge angeht, die oft erst Jahre nach der Karriere ihre Wirkungen zeigen.
Das Thema hatten wir kürzlich in einem anderen Thread. Die hohe Anzahl an schwer verletzten japanischen Boxern, soll tatsächlich an der Dehydration des Gehirns liegen. Oder besser am nicht genügend Vorhandensein der Schädelflüssigkeit.

Edit: Als Freund des japanischen Boxens weißt du, dass die Japaner extremer abkochen als die meisten Boxer aus Ländern mit kleinen Boxern. Das sind bei manchen Boxer wie Yuadai Shigeoka der mit 1,63m im MFW boxt, locker 2½ GK die abgekocht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
63.293
Punkte
113

Ich habe das Thema schon einmal aufgegriffen.

Ein Kommissionsarzt der Japan Boxing Commission schreibt in seinem Blog dazu:

„Ein weiterer entscheidender Faktor ist jedoch vermutlich das übermäßige „Water Cutting“ (rasantes Dehydrieren zur Gewichtsreduktion vor dem Kampf).

Im Normalzustand schwimmt das Gehirn in Liquor cerebrospinalis (Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit), der als Stoßdämpfer fungiert und das Gehirn schützt. Zwischen Gehirn und Schädel existiert ein angemessener Liquorraum, und die sogenannten Brückenvenen, die die harte Hirnhaut (Dura) mit dem Gehirn verbinden, sind normalerweise locker gespannt.

Durch drastische Gewichtsreduktion und die damit verbundene schwere Dehydrierung schrumpft jedoch das Hirngewebe, und die Liquormenge nimmt ab. Dadurch vergrößert sich der subdurale Raum, und die Brückenvenen verlieren ihre normale Lockerheit und stehen unter starker Spannung.

Wenn in diesem Zustand ein Schlag auf den Kopf erfolgt, bewegt sich das Gehirn innerhalb des Schädels in Richtung Dura (Brain Shift). Auf die gespannten Brückenvenen wirkt dabei ein starker Zug, sodass sie selbst bei vergleichsweise leichteren Schlägen reißen können.

Reißt eine Brückenvene, kommt es zu einer Blutung im subduralen Raum. Dort sammelt sich Blut an, was einen schnellen Anstieg des Hirndrucks und eine lebensbedrohliche Kompression des Gehirns zur Folge hat – das akute subdurale Hämatom.

Warum begünstigt das „Water Cutting“ dieses Risiko? Das Gehirn wird durch die Blut-Hirn-Schranke (BBB) reguliert, was den Wassertransport streng kontrolliert. Nach dem Wiegen nehmen Boxer zwar schnell viel Flüssigkeit auf, aber die Rehydrierung des Gehirns dauert länger als die der übrigen Körpergewebe. Somit bleibt das Gehirn dehydriert, wenn der Kampf stattfindet.

Fazit:
Die Dehydration reduziert den Auftrieb des Gehirns und erhöht die Spannung der Brückenvenen. Dadurch steigt das Risiko eines akuten subduralen Hämatoms erheblich. Ein Schlag auf den Kopf in diesem Zustand kann wesentlich schwerwiegendere Folgen haben als im Normalzustand – höchste Vorsicht ist daher geboten.“

Denke liegt auch am Abkochen m habe das Gefühl in Japan wird da nochmal extremer abgekocht.

Das weiß ich nicht. Es wird weltweit massiv abgekocht, da braucht man nicht nur in Richtung Japan blicken. Man denke an Zurdo Ramirez, der es ins Supermittelgewicht lange geschafft hat. Da die Japaner deutlich kleiner sind, könnte der Anteil der abgekochten Flüssigkeit des Gesamtkörpers natürlich höher liegen, aber in Lateinamerika und anderen Teilen Asiens kochen die jeweiligen kleineren Boxer auch ab.

Ich gehe stark davon aus, dass es die besonders hartgeführten Kämpfe sind, die Japan nochmals bedrohlicher erscheinen lassen. Die haben dort nochmals eine andere Intensität in den Kämpfen oftmals, die man in anderen Teilen der Welt so vielleicht kaum antrifft. Die verrücktesten Schlachten sind eigentlich immer in Japan zu finden.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.640
Punkte
113
.
Trotzdem eher der falsche Weg, wenn man sich jetzt nur auf Japan konzentriert, weil man gefühlt dort eine Häufigkeit dieser Fälle sieht. Meines Wissens fehlen ohnehin aussagekräftige Statistiken/Studien, um zu belegen, dass man in Japan mehr gefährdet ist als in anderen Ländern.
Ähnlich, was die Verringerung der Rundenanzahl betrifft. Kann man tatsächlich belegen, dass die Fälle weniger geworden sind, weil man von 15 auf 12 Runden gegangen ist?
Man sollte sich lieber bei allen Verbänden z.B. weltweit mehr auf die Einhaltung der Schutzvorschriften, der medizinischen Standards, der Überwachung der Regeln, der Lizenzerteilungen uä. konzentrieren. Ebenso z.B. auf die sofortige Ahndung von Fouls oder unsauberem Boxen, was praktisch schnell und einfach umgesetzt werden könnte aufgrund der geltenden Regeln. Kann ja nicht Sinn der Sache sein, wenn man z.B. einem Ref. vorwirft, wenn er bei einem Foul sofort oder schnell einen Punkt abzieht. Das sollte eigentlich mehr Standard sein als Ausnahme, erst recht im Profiboxen, wo die Mehrheit aller Aktiven weltweit ihren Beruf nur als Nebentätigkeit ausübt. Ganz zu schweigen von den Lizenzerteilungen sowohl für Boxer, Trainer & Co. ohne ausreichende Prüfung der Eignung und Befähigung. Da liegt in vielen Ländern einiges im Argen.
Dass das übermäßige Gewichtmachen im Boxen für alle langfristig ungesund ist, sollte ohnehin klar und bewiesen sein. Und eine Diskussion darüber, ob eine Nationalität aufgrund ihrer Statur anfälliger ist als eine andere, geht m.E. völlig am Thema vorbei. Zumal eben viele Fälle erst später auftreten und es sicher auch eine Dunkelziffer hier gibt. Ganz zu schweigen, dass das Ganze nicht nur zum Tode führen kann, sondern in weit größerem Ausmaß unmittelbar danach oder einige Zeit später zu Pflegefällen, Behinderungen, Krankheiten, was im Grunde für Angehörige noch viel schlimmer/belastender ist.
 

Metro5827

Bankspieler
Beiträge
3.145
Punkte
113
Am Samstag erlitten auf einer japanischen Veranstaltung gleich zwei Boxer Hirnblutungen und wurden notoperiert. Einer der beiden erlag heute seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Leider ist auch der andere Boxer verstorben
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
63.293
Punkte
113
Ja, zwei akute subdurale Hämatome im Gehirn an einem Abend sind unglaublich. Keine Ahnung, ob es das jemals überhaupt schon einmal zuvor gab? Könnte echt international ein Novum darstellen.

Immerhin gibt es nun die benötigte Aufmerksamkeit rund um das Thema. Nehmen wir mal Shigeoka als Beispiel, der wird ja nicht so stark diskutiert, weil er halt nicht verstorben ist. Aber vermutlich ist das auch ein lebenslanger Pflegefall nun, der nicht minder schlimm ist.
Immerhin erfolgt nun ein größerer Druck.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
31.338
Punkte
113
Das ist eigentlich ein negligent homicide / involuntary manslaughter. Egal wo auf der Welt. Völlig vermeidbare Tote, wegen Dummheit und Egalhaltung. Wiegen direkt vor dem Kampf und 2 Runden weniger würden es einfach tun. Weg mit dem Gewicht machen, mit irgendeiner Art Test, dass niemand so geisteskrank ist, trotzdem komplett zu dehydrieren. Dann gibt es keinen Vorteil mehr bei den Gestalten, die besonders gut mit der Apotheke beim Dehydrieren und Rehydrieren sind. Jeder tritt mit dem Gewicht an, dass er nach dem Training in Wettkampfform halt hat, in der Gewichtsklasse in die er gehört. Alle gleich.
 

Lord Krachah

Bankspieler
Beiträge
12.221
Punkte
113
Das ist eigentlich ein negligent homicide / involuntary manslaughter. Egal wo auf der Welt. Völlig vermeidbare Tote, wegen Dummheit und Egalhaltung. Wiegen direkt vor dem Kampf und 2 Runden weniger würden es einfach tun. Weg mit dem Gewicht machen, mit irgendeiner Art Test, dass niemand so geisteskrank ist, trotzdem komplett zu dehydrieren. Dann gibt es keinen Vorteil mehr bei den Gestalten, die besonders gut mit der Apotheke beim Dehydrieren und Rehydrieren sind. Jeder tritt mit dem Gewicht an, dass er nach dem Training in Wettkampfform halt hat, in der Gewichtsklasse in die er gehört. Alle gleich.
Schöne Idee, leider ohne jegliche Darstellung wie das umsetzbar sein soll.
 

Kali

Bankspieler
Beiträge
4.872
Punkte
113
Ort
Frankfurt/M
Das ist eigentlich ein negligent homicide / involuntary manslaughter. Egal wo auf der Welt. Völlig vermeidbare Tote, wegen Dummheit und Egalhaltung. Wiegen direkt vor dem Kampf und 2 Runden weniger würden es einfach tun. Weg mit dem Gewicht machen, mit irgendeiner Art Test, dass niemand so geisteskrank ist, trotzdem komplett zu dehydrieren. Dann gibt es keinen Vorteil mehr bei den Gestalten, die besonders gut mit der Apotheke beim Dehydrieren und Rehydrieren sind. Jeder tritt mit dem Gewicht an, dass er nach dem Training in Wettkampfform halt hat, in der Gewichtsklasse in die er gehört. Alle gleich.
Wiegen vor dem Kampf?

Dann würde Viele noch dehydrierter in den Ring steigen.
 
Oben