Novak Djokovic


recklette

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Slaven Bilic als Intellektuellen zu bezeichnen, ist aber auch ne gewagte Ansage. Ebenso das Narrativ der rassistischen Gesellschaft, die gegen ihn (und vermutlich Serbien) vorging. Dieses Opfernarrativ ist eine Folge von Srebrenica und dem Bürgerkrieg bzw. dem Natoangriff auf Belgrad und wird seit 3 Jahrzehnten wie eine Monstranz vorweggetragen. Es schmerzt natürlich, wenn du nicht wie Federer/ Nadal von (fast) allen geliebt wirst. Daraus aber seinen eigenen heiligen Krieg zu zimmern, ist einfach däm..... und hilft max. beim pushen. Und so machte der Joker aus allen Sachen einen Kampf, obwohl es trotz allem einfach nur Tennis ist/war.




Dieser Artikel ist bereits Mitte Juni erschienen. Da liess sich Novak Djokovic vom kroatischen Ex-Fussballer und Intellektuellen Slaven Bilic interviewen. Dabei äusserte er sich erstmals ganz offen und kritisch über seine Beziehung zu Roger Federer und Rafael Nadal. Da er in diesem Jahr in Wimbledon bereits im Halbfinale ausgeschieden ist und Zweifel bestehen, ob er im nächsten Jahr noch einmal antreten wird, finde ich, dass er punkto Zeitpunkt recht gut hierher passt. Denn laut Djokovic hat es ihm auch eine grosse Genugtuung bereitet, den seiner Meinung nach perfekten Tennisspieler Federer immer wieder geschlagen und übertroffen zu haben. Insbesondere auch in dessen Garten, im Centre Court von Wimbledon.
 
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Tuco

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Djokovic hat sich bei der serbischen Regierung offenbar unbeliebt gemacht, weil er sich offen auf die Seite der Demonstranten gestellt hat:

 

solomon

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Wenn jemand Lust hat ... hier ein ganz tiefsinniges Interview mit dem Djoker:

 
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Tuco

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Die beiden sind jetzt wenig überraschend auch die einzigen seit 1990 (... ich nehme mal an eigentlich 1987) geborenen Spieler die in einer Saison alle GS VFs erreicht haben:


Das heißt dann auch: Djokovic hat gerade mit 38 Jahren etwas geschafft, was keinem Spieler der Jahrgänge 1988 bis 2000 jemals gelungen ist (man möge mich korrigieren wenn es einen 88er oder 89er gibt den ich übersehen habe). Spricht mal wieder sehr für Djokovic und gegen die Spieler dieser Jahrgänge.
 

Tuco

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Djokovic ist jetzt wenig überraschend auch der älteste Spieler, der in einer Saison alle GS-HFs erreicht hat:


Keine Ahnung wer hier auf #2 ist, Federer nicht (der hat es zuletzt 2009 mit 28 Jahren geschafft), Nadal 2019 mit 33 Jahren wäre möglich. Bei Federer muss man aber dazu sagen dass die Konkurrenz von 2010 bis 2015 deutlich stärker war als jetzt, mit dem Niveau dass er damals hatte hätte er es an Stelle von Djokovic in dieser Saison sehr wahrscheinlich auch geschafft.

Djokovic liegt jetzt auch auf #3 im race, obwohl er Rom, Toronto und Cincinnati ausgesetzt hat.
 
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L-james

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Bei Federer muss man aber dazu sagen dass die Konkurrenz von 2010 bis 2015 deutlich stärker war als jetzt, mit dem Niveau dass er damals hatte hätte er es an Stelle von Djokovic in dieser Saison sehr wahrscheinlich auch geschafft.
Naja, in diesem Zeitraum hat sich der gute Roger auch von Leuten wie Gulbis, Seppi oder Stachhovskyi rausnehmen lassen. Auch Gegner wie Berdych gibt es heutzutage vor den HFs.

Wenn du gegen solche Leute verlierst, kannst du auch gegen einige Gegner heute die du zwischen Runde 3 und VF treffen kannst, verlieren.

Roger hatte gefühlt immer so eine latente Upset-Gefahr.
 

Hans Meyer

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Djokovic ist jetzt wenig überraschend auch der älteste Spieler, der in einer Saison alle GS-HFs erreicht hat:


Keine Ahnung wer hier auf #2 ist, Federer nicht (der hat es zuletzt 2009 mit 28 Jahren geschafft), Nadal 2019 mit 32 Jahren wäre möglich. Bei Federer muss man aber dazu sagen dass die Konkurrenz von 2010 bis 2015 deutlich stärker war als jetzt, mit dem Niveau dass er damals hatte hätte er es an Stelle von Djokovic in dieser Saison sehr wahrscheinlich auch geschafft.

Djokovic liegt jetzt auch auf #3 im race, obwohl er Rom, Toronto und Cincinnati ausgesetzt hat.

Djokovic202538 Jahre
Djokovic202336 Jahre
Djokovic202134 Jahre
Nadal201933 Jahre
Laver196931 Jahre
Victor Seixas195429 Jahre
Djokovic201528 Jahre
Federer200928 Jahre
Lendl198727 Jahre
Federer200827 Jahre
Djokovic201326 Jahre

Seixas gewann mit 45 Jahren bei den USO 1968 sogar ein Match. Zwischen 1940 und 1969 spielte er 28x die USO.

Meiste Saisons mit 4 HFs (Open Era)
Djokovic72011, 2012, 2013, 2015, 2021, 2023, 2025
Federer52005, 2006, 2007, 2008, 2009
Nadal22008, 2019
Murray12011
Lendl11987
Roche11969
Laver11969

Sinner wäre erst der 8. in der Open Era
 

DocBrown

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Es ist bemerkenswert, dass Djokovic auch mit 38 Jahren und einigen körperlichen Zipperlein alle 4 GS-HF erreicht. Und ich bin mir sicher, er würde 2 bis 3 GS-Titel pro Jahr abstauben, wenn ihm mit Alcaraz und Sinner nicht regelmäßig zwei potentielle ATG in den letzten Runden vor die Flinte kämen, sondern immer noch Spieler wie Anderson, Norrie, Pouille, Kyrgios, Bautista Agut, Berretini, Ruud usw.

Man muss einfach konstatieren, dass die Konkurrenz in der Spitze von ca. 2017 bis 2023 schon historisch schwach war, wenn man mal von einem fitten Nadal in RG oder einem fitten Federer in Wimbledon absieht, die aber ihren Peak zu der Zeit natürlich auch lange überschritten hatten.

Ohne Alcaraz und Sinner sähe das Feld heute ja noch ärmlicher aus. Im Endeffekt ist Djokovic trotzdem „nur“ einen Sieg gegen Alcaraz und einen Off-Day von Sinner von einem weiteren GS-Titel entfernt.

Auch wenn Alcaraz auf Hartplatz wohl nie so stark gespielt hat wie derzeit, sehe ich am Freitag das Spiel bei 50/50. Das Hartplatz-H2H ist 3:0 für Djokovic und der Erwartungs-Druck liegt komplett beim Spanier. Und man weiß ja aus Erfahrung, dass Djokovic über ein Match nicht unbedingt der bessere Spieler sein muss, sondern ihm die Nervenstärke und Erfahrung bei den Big Points oft ausreichen, um als Gewinner vom Platz zu gehen.
 

gentleman

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Es ist bemerkenswert, dass Djokovic auch mit 38 Jahren und einigen körperlichen Zipperlein alle 4 GS-HF erreicht. Und ich bin mir sicher, er würde 2 bis 3 GS-Titel pro Jahr abstauben, wenn ihm mit Alcaraz und Sinner nicht regelmäßig zwei potentielle ATG in den letzten Runden vor die Flinte kämen, sondern immer noch Spieler wie Anderson, Norrie, Pouille, Kyrgios, Bautista Agut, Berretini, Ruud usw.

Man muss einfach konstatieren, dass die Konkurrenz in der Spitze von ca. 2017 bis 2023 schon historisch schwach war, wenn man mal von einem fitten Nadal in RG oder einem fitten Federer in Wimbledon absieht, die aber ihren Peak zu der Zeit natürlich auch lange überschritten hatten.

Ohne Alcaraz und Sinner sähe das Feld heute ja noch ärmlicher aus. Im Endeffekt ist Djokovic trotzdem „nur“ einen Sieg gegen Alcaraz und einen Off-Day von Sinner von einem weiteren GS-Titel entfernt.

Auch wenn Alcaraz auf Hartplatz wohl nie so stark gespielt hat wie derzeit, sehe ich am Freitag das Spiel bei 50/50. Das Hartplatz-H2H ist 3:0 für Djokovic und der Erwartungs-Druck liegt komplett beim Spanier. Und man weiß ja aus Erfahrung, dass Djokovic über ein Match nicht unbedingt der bessere Spieler sein muss, sondern ihm die Nervenstärke und Erfahrung bei den Big Points oft ausreichen, um als Gewinner vom Platz zu gehen.
Echt? Also 2017 mit Federer und Nadal, der da knapp Anfang 30 war, würde ich das aber auch nicht so krass sehen. Djokovic hatte da sein Krisenjahr und ja auch eine Operation am Ellbogen, aber für die Zeit bis Federers endgültigen Rücktritt finde ich nicht, dass der Zeitraum gar "Historisch schwach" war. Das Loch danach war dann schon größer, so erfrischend ein blutjunger ALcaraz auch war, aber er und Sinner haben sich natürlich mittlerweile auch nochmal deutlich weiterentwickelt und tun dies im gegenseitigen hochpushen auch weiterhin. Dass in diesem Zeitraum dann Zverev nicht als GS-Sieger in Erscheinung treten konnte, ist schon recht unglücklich.

Zu Djokovic' Rekord: Das ist tatsächlich eine famose Leistung und wird mMn wirklich sehr, sehr lange so nicht wiederholbar sein.
 

Tuco

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Man muss einfach konstatieren, dass die Konkurrenz in der Spitze von ca. 2017 bis 2023 schon historisch schwach war, wenn man mal von einem fitten Nadal in RG oder einem fitten Federer in Wimbledon absieht, die aber ihren Peak zu der Zeit natürlich auch lange überschritten hatten.

Naja, in etwa wie für Federer von 2003 bis 2007. Wenn es das ca. 15 Jahre vorher schon mal sehr ähnlich gab, kann es dann "historisch" sein? ;)


Ohne Alcaraz und Sinner sähe das Feld heute ja noch ärmlicher aus. Im Endeffekt ist Djokovic trotzdem „nur“ einen Sieg gegen Alcaraz und einen Off-Day von Sinner von einem weiteren GS-Titel entfernt.

Das ist richtig, wenn man das Niveau ab Platz 4 im race sieht ist es derzeit wohl tatsächlich "historisch" schwach, vor allem weil Medvedev und Tsitsipas komplett abgestürzt sind, Zverev auch eine schwache Saison spielt und kein anderer jüngerer Spieler nachgekommen ist, der für GS-Titel ernsthaft in Frage kommt. Wie neulich schon erwähnt, wenn man es mit 2011/2012 vergleicht wo Djokovic und Nadal vier GS-Finals hintereinander erreicht haben (... was Sinner und Alcaraz auch schaffen oder übertreffen könnten), ist es was die Konkurrenzsituation angeht schon ein Unterschied wie Tag und Nacht.
 

L-james

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Und ich bin mir sicher, er würde 2 bis 3 GS-Titel pro Jahr abstauben, wenn ihm mit Alcaraz und Sinner nicht regelmäßig zwei potentielle ATG in den letzten Runden vor die Flinte kämen, sondern immer noch Spieler wie Anderson, Norrie, Pouille, Kyrgios, Bautista Agut, Berretini, Ruud usw.
Du kannst auch Zverev oder Fritz nennen, denn die hat er auch allesamt noch im Sack.

Djokovic ist der klar 3. beste Spieler dieses Jahr was die Slams anbelangt. Ohne Sinner und Alcaraz müsste man sogar darüber spekulieren ob er nicht alle 4 Slams gewinnen würde. Ok, bei den AO musste er verletzungsbedingt aufgeben, wäre vermutlich auch ohne Alcaraz/Sinner passiert, aber wer hätte ihn bei den FO, in Wimbledon und jetzt bei den USO aufhalten sollen? Gibt es keinen. In Paris kochte er Zverev ab, in Wimbledon hatte er alle hinter Sinner und Alcaraz auch im Sack. Hier kocht er Fritz ab.

Man muss einfach konstatieren, dass die Konkurrenz in der Spitze von ca. 2017 bis 2023 schon historisch schwach war, wenn man mal von einem fitten Nadal in RG oder einem fitten Federer in Wimbledon absieht, die aber ihren Peak zu der Zeit natürlich auch lange überschritten hatten.
Sorry aber das ist eine verrückte Einordnung. Nadal und Federer waren noch dabei und ein Nadal gewann selbst 2022 noch 2 Slams.

Irgendwie versucht man hier krampfhaft immer Konkurrenzsituationen schlechter darzustellen. Eine Konkurrenzsituation mit 2-3 GOAT-Kandidaten kann überhaupt nicht schwach sein in der Spitze. Dazu sehen dahinter viele auch schlechter aus als sie sind.

Naja, in etwa wie für Federer von 2003 bis 2007. Wenn es das ca. 15 Jahre vorher schon mal sehr ähnlich gab, kann es dann "historisch" sein? ;)
Wo hatte denn Federer von 2003 bis 2007 Gegner wie sich selber und einen Nadal der berechtigt war einen PKW zu fahren? Djokovic Konkurrenz von 2017 bis 2022 war 10 Level drüber, weil weitere GOAT-Kandidaten immer noch da waren.
 
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Hans Meyer

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Naja, in etwa wie für Federer von 2003 bis 2007. Wenn es das ca. 15 Jahre vorher schon mal sehr ähnlich gab, kann es dann "historisch" sein? ;)




Das ist richtig, wenn man das Niveau ab Platz 4 im race sieht ist es derzeit wohl tatsächlich "historisch" schwach, vor allem weil Medvedev und Tsitsipas komplett abgestürzt sind, Zverev auch eine schwache Saison spielt und kein anderer jüngerer Spieler nachgekommen ist, der für GS-Titel ernsthaft in Frage kommt. Wie neulich schon erwähnt, wenn man es mit 2011/2012 vergleicht wo Djokovic und Nadal vier GS-Finals hintereinander erreicht haben (... was Sinner und Alcaraz auch schaffen oder übertreffen könnten), ist es was die Konkurrenzssituation angeht schon ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Wenn man Berdych mit Tsitsipas vergleicht, wer war besser? Tsitsipas hat das schönere Spiel, aber das ist ja egal.

Berdych scheiterte 19x gegen die Big 4 bei GS Turnieren und dann noch 2x gegen Wawrinka. Tsitsipas ist je 3x gegen Djokovic und Alcaraz gescheitert und dann noch einmal gegen Nadal und nie gegen Sinner. Die erste Niederlage gegen Alcaraz war ja auch 2021 als Alcaraz 18 Jahre alt war und die 55 der Welt.
Vergleiche wie diese zeigen, dass diese Spieler einfach viel zu selten weit genug kamen und meist gegen eine Vielzahl von Gegnern raus sind

Auch jemand wie Zverev ist bei GS raus:
4x Djokovic
2x Sinner
2x Alcaraz
2x Nadal
Und auch hier muss man sagen, Sinner war 2020 bei den FO nur die 75. Da sieht man gut was die Unterschiede zu zB Berdych sind

Tsonga:
7x Djokovic
4x Federer
4x Murray
2x Nadal

Und 2011 und 2015 in RG 2x knapp raus gegen Wawrinka. Hätte er 2015 den famosen Wawrinka im HF besiegt, hätte er im Finale gegen Djokovic spielen müssen
(Hat nicht direkt mit dem was ihr geschrieben habt zu tun)
 

Tuco

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Wo hatte denn Federer von 2003 bis 2007 Gegner wie sich selber und einen Nadal der berechtigt war einen PKW zu fahren? Djokovic Konkurrenz von 2017 bis 2022 war 10 Level drüber, weil weitere GOAT-Kandidaten immer noch da waren.

Würde ich in der Tendenz auch so sehen, mir ging es nur darum dass es 2018 bis 2022 sicherlich nicht "historisch" schwach war wenn es nicht lange vorher eher noch schwächer war. 2023 schon eher, da hatte Nadal aufgehört und es gab nur einen sehr jungen Alcaraz - aber das war nur eine Saison.
 

L-james

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Wenn man Berdych mit Tsitsipas vergleicht, wer war besser? Tsitsipas hat das schönere Spiel, aber das ist ja egal.
Prime Tsitsipas über Prime Berdych bei mir. Tsitsipas stand in 2 Slam-Finals, führte in einem davon sogar 2-0 gegen Djokovic. Dazu gewann er die ATP-Finals und bei der Konkurrenz die Tsitsipas da hatte, hätte ich Berdych nicht unbedingt den Titel zugetraut.

Allerdings ist das wirklich bezogen nur auf die absolute Prime. In der Tsitsipas vom Alter jetzt noch drin sein müsste und auch weitere Jahre und wenn er das Level seiner Hochphase von vor einigen Jahren aufrecht erhalten hätte, dann würden wir auch ihn in sämtlichen Bereichen über Berdych einordnen. Allerdings hat Tsitsipas bekanntlich massiv nachgelassen, so dass man auf die Karriere gesehen Berdych durchaus vorne sehen kann, auch wenn Tsitsipas noch die Chance hat da was daran zu ändern.

Im H2H in jeweiligen Primes hätte ich es bei den Slams wohl so eingeschätzt. AO eng, aber Tendenz immer Tsitsipas. FO immer Tsitsipas, Wimbledon immer Berdych und USO immer Berdych, wobei er da auch nicht so gut war wie z.B. in Australien, aber bei Tsitsipas ist da die Lücke noch krasser.
 

Hans Meyer

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Prime Tsitsipas über Prime Berdych bei mir. Tsitsipas stand in 2 Slam-Finals, führte in einem davon sogar 2-0 gegen Djokovic. Dazu gewann er die ATP-Finals und bei der Konkurrenz die Tsitsipas da hatte, hätte ich Berdych nicht unbedingt den Titel zugetraut.

Allerdings ist das wirklich bezogen nur auf die absolute Prime. In der Tsitsipas vom Alter jetzt noch drin sein müsste und auch weitere Jahre und wenn er das Level seiner Hochphase von vor einigen Jahren aufrecht erhalten hätte, dann würden wir auch ihn in sämtlichen Bereichen über Berdych einordnen. Allerdings hat Tsitsipas bekanntlich massiv nachgelassen, so dass man auf die Karriere gesehen Berdych durchaus vorne sehen kann, auch wenn Tsitsipas noch die Chance hat da was daran zu ändern.

Im H2H in jeweiligen Primes hätte ich es bei den Slams wohl so eingeschätzt. AO eng, aber Tendenz immer Tsitsipas. FO immer Tsitsipas, Wimbledon immer Berdych und USO immer Berdych, wobei er da auch nicht so gut war wie z.B. in Australien, aber bei Tsitsipas ist da die Lücke noch krasser.

Den Vergleich mit den GS Finals finde ich unverständlich. Hätte ich zu Saisonbeginn Sinner, Alcaraz und Djokovic entführt, dann hätten wir ja genauso wie heute 4 GS Sieger und eine Top 3
Berdychs Finale ist mit b2b Siegen über Federer und Djokovic höher einzuschätzen.

Berdych ist viel häufiger gegen Topgegner gescheitert, mit einer leichteren Konkurrenz hätte er mehr erreichen können.
Die ATP Finals lagen Tsitsipas mehr als Berdych von den Bedingungen.
Ich denke außerdem nicht dass Tsitsipas die ATP Finals als Jahrgang 1985 gewonnen hätte

Würde man Berdych und Tsitsipas mit der gleichen Konkurrenz spielen, dann denke ich, dass Tsi die erfolgreicher Karriere gehabt hätte

Berdych ist genau zwischen Federer, Nadal und Djokovic (und ja auch Murray/Wawrinka) geboren.
 

Marius

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Wenn die genannten Zeiträume historisch schwach waren, was waren dann beispielsweise die Zeiten um die Jahrtausendwende, wo Spieler wie Costa, Gaudio, Johansson usw. GS gewannen und Clement, Verkerk, Schüttler usw. die Finalisten waren?

Bei Federer, Nadal und Djokovic muss man bedenken, dass sie rein vom Alter ab Anfang 30 oder so vielleicht nicht mehr in ihrer Prime waren, aber sie haben das durch spielerische Verbesserungen ausgeglichen. Mal ehrlich, was Federer in 2017 gespielt hat, war doch richtig geil und der 2017er Nadal war auf Sand komplett on fire. Bei Djokovic ist es doch auch so gewesen. Die waren da jeweils in der Spitze, also bei den GS, noch nahe an ihrer Prime. Djokovic sprach bei den AO 2019 von seinem besten Level ever, bei den FO 2021 sprach er von seinem besten Sandmatch ever gegen Nadal. Das AO Finale 2020 zwischen Thiem und Djokovic war auch starkes Level.

Gerade das Jahr 2019 war doch richtig stark mit Federer, Nadal, Djokovic, Thiem und dann eben die jungen Wilden (Medvedev, Tsitsipas und Zverev (auch wenn er in dem Jahr in der Krise war)), die damals noch echt gut und noch nicht so verkorkst waren wie heute oder in den letzten paar Jahren. Die Top-8 von damals sind ein großer Unterschied in der Breite zu heute.

2022 war dann z.B. ein eher schwaches Jahr. Nadal gewann da mit viel Glück und Kampf die AO, die FO gewann er auf der letzten Rille, weil er im Finale ein Ruud bekam, der ihm super liegt. Die Finals waren in dem Jahr auch eher dünn.

2024/2025 sind in der Spitze mit Sinner und Alcaraz sicher nicht schwach, aber hinter den Top-2 (Djokovic ausgenommen) ist seit einiger Zeit die Konkurrenz wirklich schwach, das stimmt schon. Das ist auch ein echtes Problem. Meistens tun sich irgendwann dann doch ein oder zwei Spieler auf, die da nach ganz oben angreifen können, aber aktuell sehe ich die nicht
 

Hans Meyer

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Gerade das Jahr 2019 war doch richtig stark mit Federer, Nadal, Djokovic, Thiem und dann eben die jungen Wilden (Medvedev, Tsitsipas und Zverev (auch wenn er in dem Jahr in der Krise war)), die damals noch echt gut und noch nicht so verkorkst waren wie heute oder in den letzten paar Jahren. Die Top-8 von damals sind ein großer Unterschied in der Breite zu heute.

Wobei der Weg nach oben immer leichter ist als das oben bleiben
Wenn man Nishikori 2014 gegen Djokovic nimmt, dann kommt Tsitsipas zB am ehesten mit seinem AF Sieg über Federer 2019 ran und Federer wurde in dem Jahr 38, 17 Jahre Altersunterschied
 

Marius

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Wobei der Weg nach oben immer leichter ist als das oben bleiben
Wenn man Nishikori 2014 gegen Djokovic nimmt, dann kommt Tsitsipas zB am ehesten mit seinem AF Sieg über Federer 2019 ran und Federer wurde in dem Jahr 38, 17 Jahre Altersunterschied
Trotzdem steht es ja außer Frage, dass die Top-8 von 2019 richtig gut war, wenn man einfach mal das Potenzial der Spieler nimmt.
 
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