Überschätzte/Unterschätzte Musiker


Omega

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Le corbeau schrieb:
Ich hasse sie dafür :mad:


;)
Böser Junge. Wir haben schließlich Religionsfreiheit, ob Bhagwan, Hari Krishnan oder Oasis, alle Jünger stehen unter dem Schutz unseres Grundgesetzes.:belehr:
 

timberwolves

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MadFerIt schrieb:
wer, wenn nicht die beatles, war die einflussreichste band bzw. waren die einflussreichsten musiker des vergangenen jahrhunderts? es ist eigentlich ein ding der unmöglichkeit, diese band zu überschätzen.

Ganz einfach. Ich sehe Einfluss und musikalische Qualität als zwei paar Schuhe an. Die Beatles waren die logische Folge, einer Reihe musikalischer Entwicklungen. Hätte es sie nicht gegeben, wär in ein paar Jahren eine andere Band gekommen, die ihren Platz eingenomme hatte.
Ich kann der Band von musikalischer, wie songwriter'schen Seite nichts abgewinnen.
 

John Lennon

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@Timberwolves

Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du ein Diskussions Rowdy bist? Sorry, aber das musste jetzt raus. Du bist ideologisch verblendet. Bisher dachte ich, diese ideologisch bedingte Blindheit beschränkt sich auf die non-sports-Themen, aber dem ist wohl nicht so. :p ;)


So, jetzt will ich Meinungen zu George Harrison hören.

Leute, die U2 hören oder ideologisch verblendet sind, dürfen nicht mitmachen.
 

mrant

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denrze schrieb:
Finde übrigens auch Bob Dylan überschätzt. Seine Texte mögen politisch bedeutend gewesen sein damals, singen konnte er allerdings nie, das gehört für mich zu einem guten Musiker schon dazu.

ui, überrascht mich. würde den eigentlich eher zu den unterschätzten zählen, wobei das auch widerum nicht richtig ist. "musikkenner" und die älteren im allgemeinen wissen ihn sicherlich zu schätzen, aber wenn man überlegt das leute wie lennon, hendrix, stev... ähh islam, abba, mccartney und noch tausend andere selbst bei jugendlichen noch mehr als bekannt sind und dylan bei den "durchschnittlichen" jugendlichen ein kompletter anonymus ist, dann gibt das mir zu denken. mit sicherheit hat dylan auch mal ein schlechtes album rausgebraucht, aber bei über 40 alben darf das passieren. kenne kaum einen künstler der so vielseitig ist. ich weiss nicht was du von ihm alles kennst, aber dylan ist mit sicherheit nicht überschätzt.
 

theGegen

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Aus heutiger und generationsbedingter Sicht ist Bob Dylans Superstarstatus überschätzt.
Aus historisch bedeutsamer Sicht und dessen allmähliche zeitliche Verblassung ist er unterschätzt.
 

mrant

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habe gerade zufällig gesehen das heute um 20 vor 12 die dylan doku "no direction home" gezeigt wird. glaube war auf nem dritten (swr?) programm. sehenswert!

Aus heutiger und generationsbedingter Sicht ist Bob Dylans Superstarstatus überschätzt.
Aus historisch bedeutsamer Sicht und dessen allmähliche zeitliche Verblassung ist er unterschätzt.

würde ich so nicht unterschreiben. hätte er sich vor 20 jahren ins exil verdrücken sollen um seinem superstar status gerecht zu werden? ich weiss nicht, aber wenn man seine werke kennt und schätzt, dann bleibt er ein superstar. das die heutigen produktionen und live auftritte natürlich nicht den maßstab von früher erreichen ist klar, aber sein neuestes "modern times" ist durchaus hörenswert... :)
 

Devil

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John Lennon schrieb:
@Timberwolves

Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du ein Diskussions Rowdy bist? Sorry, aber das musste jetzt raus. Du bist ideologisch verblendet. Bisher dachte ich, diese ideologisch bedingte Blindheit beschränkt sich auf die non-sports-Themen, aber dem ist wohl nicht so. :p ;)


So, jetzt will ich Meinungen zu George Harrison hören.


Die Kompositionen von Harrison waren nicht unbedingt schlechter als die von Lennon/MC Cartney , aber er hat halt deutlich weniger ( ich glaube 17) geschrieben. Wenn wir gerade bei unterschätzten Beatles sind, sollten wir Ringo nicht vergessen, der unverständlicher Weise oft als eher schlechter Drummer bezeichnet wird. Aber viele echte Kenner sehen das völlig anders. Mit Ringo erst kam richtig Struktur in die Band.
 

birne

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Ich mag Ringo als Drummer. Er ist aus technischer Sicht nicht der Beste, da konnte er (auch zu seiner Zeit) gegen manch anderen Drummer nicht mal ansatzweise mithalten. Aber er hat einen guten Groove, der für Popmusik meiner Meinung nach wichtiger ist als eine filigrane Technik.
Wenn wir schon über Schlagzeuger hetzen, dann bitte Charlie Watts. Der Groove von den Stones klingt immer als würde gleich alles zusammenbrechen. Ich hab mal aus Spass mit meiner Band bei einer Probe Honky Tonk Woman gespielt. Aber das original-Rhythmus-Gefühl wollte sich nicht einstellen. Ich hab mich dann seitenverkehrt ans Schlagzeug gesetzt und gespielt als wäre ich Linkshänder. Zack - da hatten wir das originale Feeling :laugh2:


Weiter oben wird Pink Floyd als völlig überschätzt und reine Geldmaschine bezeichnet. Da muss ich dann doch als alter Floyd-Fan wiedersprechen. Ihre Scheiben aus den 70ern sind einfach der Hammer und können meiner Meinung gar nicht überschätzt werden. Hört euch den Sound an und bedenkt: da gab es keine Synthis und Computer, trotzdem hört es sich besser an als vieles was mit all dem technischen Schnickschnack produziert wurde. Danach wird es zugegebenermaßen flacher (aber es gab auch nur noch zwei Platten) trotzdem hat es sich immer gelohnt die Konzerte zu besuchen. Und der Song "The devision bell" gehört immerhin auch zu den ganz Großen.


Wer sich wirklich zur reinen Geldmaschine entwickelt hat ist Genesis. Ihre Werke aus den 70ern sind unglaublich wichtig, aber als Peter Gabriel weg war ging es vor allem in den 80ern straight Richtung Kommerz-Pop mit traurigem Höhepunkt "I can't dance". Furchtbar.
Und da wären wir wieder bei der Schlagzeuger-Hetze: warum ist Phil Collins nicht um Gottes willen hinter den Trommeln geblieben, denn das kann er - singen nicht.


Ähnliche Entwicklung bei U2. In den 80ern eine Band mit neuen Ideen und schönen Alben - "The unforgettable fire" ist sehr bemerkenswert. "Joshua tree" ist noch ganz nett und von da ab haben sie mich nicht mehr interessiert. Sie drifteten ab in Größenwahn und Mainstrem.


Aber so ist es wahrscheinlich mit allen guten Bands. Am Anfang sind Ideen da und sie werden zurecht berühmt. Und irgendwann ist es halt vorbei mit der Kreativität. Entweder man löst sich auf oder man macht halt weiter, weil sich die Platten immer noch verkaufen. Ist ja auch okay, ich muss es mir ja nicht anhören.
Aus diesem Grund sind Pink Floyd, Genesis, U2 zurecht hoch eingeschätzt, auch wenn ihre Spätwerke vielleicht überschätzt werden. Aber man muss eben das Ganze sehen.


Bei den Beatles war es lustigerweise andersrum. Da stehen die kommerziellen Tralala-Produkte am Anfang und erst später haben sie sich getraut mal was anderes zu probieren. Meine Hochachtung vor dieser Band beruht dann auch eher auf den Werken ab 65. Da sind schon echte Geniestreiche drunter.
Über den Einfluss der Beatles auf die gesamte Popmusik brauchen wir uns glaube ich nicht zu streiten, der ist enorm.


Thema Bob Dylan: Als Musiker und Sänger ist der Typ natürlich eigentlich völlig unfähig. Ein wenig Schrammelgitarre gepaart mit nuschelndem Sprechgesang, man kann es mögen aber große Kunst ist das nicht. Vor seinen Texten und Songs hingegen habe ich großen Respekt. Es gibt ja viele Songs von ihm, die durch einen anderen Interpreten bekannter wurden als seine eigene Version. Das spricht klar für seine Songwriter-Qualitäten und gegen seine musikalischen Fähigkeiten.
Er hat seinen verdienten Platz in der Musik-Historie.



So, jetzt habe ich die größten Rock/Pop-Dinosaurier abgehandelt ... bleibt die Neuzeit.
Von den blonden sexy Hoppelschnitten brauchen wir nicht zu reden, wobei man hier vielleicht Christina Aguilera hervorheben könnte denn die kann wirklich singen - und hat eine Hammer-Stimme. Ihre Musik mag ich trotzdem nicht und sexy finde ich sie auch nicht.
Ansonsten ist in den Charts ja doch meistens Müll, und es wird erst die Zeit zeigen, welcher dieser Eintagsfliegen es vielleicht doch schafft ein wenig länger zu überleben. One-Hit-Wonder sind immer überschätzt.

Ein absolutes Wunder ist in dieser Beziehung übrigens Madonna. Als ich die in den 80ern zum ersten Mal sah, sich auf einer Venedig-Gondel räkelnd und 'Like a virgin' singend, war mir klar: die kann nichts, die siehst du nie wieder. 20 Jahre später ist sie aber immer noch da und kann immer noch nichts. Das ist fast das Erschreckendste: sie hat überhaupt nichts dazugelernt !!!! Unglaublich! :idiot:
 
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Devil

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Timberwolves schrieb:
Einspruch. Ringo ist ein miserabler Drummer.

woher willst du das wissen? Auf den Beatles-Platten wirst du keinen Fehler von ihm finden und bei Konzerten auch nicht ( da hat man die Instrumente eh kaum gehört, weil das publikum so laut war). Ich persönlich kanns nicht beurteilen, aber so schlecht kann er ja nicht sein, wil dann hätten die Beatles kaum so einen Erfolg gehabt und es gab auch Sachen, die er spielen musste ,
die waren alles andere als leicht. Und wie gesagt, es gibt viele , die ihn sehr gut einstufen.


Nochmal zu den Beatles.Ich finde , daß die frühen Beatles unterschätzt werden. Auch zu Beginn hatten sie große Songs wie zB I saw her standing there, She loves you, I want to hold your hand, all my loving , it wont be long , etc. ich finde her , dass zB das Weiße Album überschätzt wird. Da sind zwar auch viele wirklich gute Songs drauf , aber auch ein paar eher durchschnittliche.
 

theGegen

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birne schrieb:
Ich mag Ringo als Drummer. Er ist aus technischer Sicht nicht der Beste, da konnte er (auch zu seiner Zeit) gegen manch anderen Drummer nicht mal ansatzweise mithalten. Aber er hat einen guten Groove, der für Popmusik meiner Meinung nach wichtiger ist als eine filigrane Technik.
Wenn wir schon über Schlagzeuger hetzen, dann bitte Charlie Watts. Der Groove von den Stones klingt immer als würde gleich alles zusammenbrechen. Ich hab mal aus Spass mit meiner Band bei einer Probe Honky Tonk Woman gespielt. Aber das original-Rhythmus-Gefühl wollte sich nicht einstellen. Ich hab mich dann seitenverkehrt ans Schlagzeug gesetzt und gespielt als wäre ich Linkshänder. Zack - da hatten wir das originale Feeling :laugh2:


Weiter oben wird Pink Floyd als völlig überschätzt und reine Geldmaschine bezeichnet. Da muss ich dann doch als alter Floyd-Fan wiedersprechen. Ihre Scheiben aus den 70ern sind einfach der Hammer und können meiner Meinung gar nicht überschätzt werden. Hört euch den Sound an und bedenkt: da gab es keine Synthis und Computer, trotzdem hört es sich besser an als vieles was mit all dem technischen Schnickschnack produziert wurde. Danach wird es zugegebenermaßen flacher (aber es gab auch nur noch zwei Platten) trotzdem hat es sich immer gelohnt die Konzerte zu besuchen. Und der Song "The devision bell" gehört immerhin auch zu den ganz Großen.


Wer sich wirklich zur reinen Geldmaschine entwickelt hat ist Genesis. Ihre Werke aus den 70ern sind unglaublich wichtig, aber als Peter Gabriel weg war ging es vor allem in den 80ern straight Richtung Kommerz-Pop mit traurigem Höhepunkt "I can't dance". Furchtbar.
Und da wären wir wieder bei der Schlagzeuger-Hetze: warum ist Phil Collins nicht um Gottes willen hinter den Trommeln geblieben, denn das kann er - singen nicht.


Ähnliche Entwicklung bei U2. In den 80ern eine Band mit neuen Ideen und schönen Alben - "The unforgettable fire" ist sehr bemerkenswert. "Joshua tree" ist noch ganz nett und von da ab haben sie mich nicht mehr interessiert. Sie drifteten ab in Größenwahn und Mainstrem.


Aber so ist es wahrscheinlich mit allen guten Bands. Am Anfang sind Ideen da und sie werden zurecht berühmt. Und irgendwann ist es halt vorbei mit der Kreativität. Entweder man löst sich auf oder man macht halt weiter, weil sich die Platten immer noch verkaufen. Ist ja auch okay, ich muss es mir ja nicht anhören.
Aus diesem Grund sind Pink Floyd, Genesis, U2 zurecht hoch eingeschätzt, auch wenn ihre Spätwerke vielleicht überschätzt werden. Aber man muss eben das Ganze sehen.


Bei den Beatles war es lustigerweise andersrum. Da stehen die kommerziellen Tralala-Produkte am Anfang und erst später haben sie sich getraut mal was anderes zu probieren. Meine Hochachtung vor dieser Band beruht dann auch eher auf den Werken ab 65. Da sind schon echte Geniestreiche drunter.
Über den Einfluss der Beatles auf die gesamte Popmusik brauchen wir uns glaube ich nicht zu streiten, der ist enorm.


Thema Bob Dylan: Als Musiker und Sänger ist der Typ natürlich eigentlich völlig unfähig. Ein wenig Schrammelgitarre gepaart mit nuschelndem Sprechgesang, man kann es mögen aber große Kunst ist das nicht. Vor seinen Texten und Songs hingegen habe ich großen Respekt. Es gibt ja viele Songs von ihm, die durch einen anderen Interpreten bekannter wurden als seine eigene Version. Das spricht klar für seine Songwriter-Qualitäten und gegen seine musikalischen Fähigkeiten.
Er hat seinen verdienten Platz in der Musik-Historie.



So, jetzt habe ich die größten Rock/Pop-Dinosaurier abgehandelt ... bleibt die Neuzeit.
Von den blonden sexy Hoppelschnitten brauchen wir nicht zu reden, wobei man hier vielleicht Christina Aguilera hervorheben könnte denn die kann wirklich singen - und hat eine Hammer-Stimme. Ihre Musik mag ich trotzdem nicht und sexy finde ich sie auch nicht.
Ansonsten ist in den Charts ja doch meistens Müll, und es wird erst die Zeit zeigen, welcher dieser Eintagsfliegen es vielleicht doch schafft ein wenig länger zu überleben. One-Hit-Wonder sind immer überschätzt.

Ein absolutes Wunder ist in dieser Beziehung übrigens Madonna. Als ich die in den 80ern zum ersten Mal sah, sich auf einer Venedig-Gondel räkelnd und 'Like a virgin' singend, war mir klar: die kann nichts, die siehst du nie wieder. 20 Jahre später ist sie aber immer noch da und kann immer noch nichts. Das ist fast das Erschreckendste: sie hat überhaupt nichts dazugelernt !!!! Unglaublich! :idiot:

Diesen Beitrag unterschreibe ich glatt. :thumb:

Die Ausnahme Madonna erklärt sich vielleicht dadurch, dass sie innerhalb eines veränderten Musikbusiness mehr Wert auf gute Produktion gelegt hat, als auf individuelle Fähigkeiten. Und damit hat sie viel Geschick und Weitblick bewiesen, weshalb sie sich so lange und auch als Person halten konnte.
 

Fo' Fo' Fo'

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One love schrieb:
oh ja. Wie heißt denn nochmal dieses Lied in dem er ein Dokument von einem Amt holen muss? Oder Freitag der 13...ach, der Typ ist einfach genial.
Einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars (zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars, dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt, zum Beruf der Vorlage beim zuständigen Erteilungsamt) :jubel:

Von den Texten her einfach Hammer! Dazu Manni Leuchter am Akkordeon oder beim Abmischen! :love2:
 

wirr

...
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birne schrieb:
Weiter oben wird Pink Floyd als völlig überschätzt und reine Geldmaschine bezeichnet. Da muss ich dann doch als alter Floyd-Fan wiedersprechen. Ihre Scheiben aus den 70ern sind einfach der Hammer und können meiner Meinung gar nicht überschätzt werden. Hört euch den Sound an und bedenkt: da gab es keine Synthis und Computer, trotzdem hört es sich besser an als vieles was mit all dem technischen Schnickschnack produziert wurde. Danach wird es zugegebenermaßen flacher (aber es gab auch nur noch zwei Platten) trotzdem hat es sich immer gelohnt die Konzerte zu besuchen. Und der Song "The devision bell" gehört immerhin auch zu den ganz Großen.

ja, hier ich war das :wavey: ich bin selber alter "alter Floyd-Fan" und finde die Platten sogar bis zur eher umstrittenen "Final Cut" natürlich ausgezeichnet. (Ich hab mir sogar Ummagumma mehr als 10mal angehört :crazy: ). Nach dem Streit waren die drei älteren Herren aber 20 jahre lang mMn nicht sehr innovativ. Sehr viel "best of" und nochmal live und die paar neu eingespielten Titel fand ich eher mau. Für mich war das zum großen Teil reines Abgreifen. Deswegen die Einschränkung: "seit 20 Jahren überschätzt".
 

Omega

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Devil schrieb:
Wenn wir gerade bei unterschätzten Beatles sind, sollten wir Ringo nicht vergessen, der unverständlicher Weise oft als eher schlechter Drummer bezeichnet wird. Aber viele echte Kenner sehen das völlig anders. Mit Ringo erst kam richtig Struktur in die Band.
Das ist ja mal eine geile Argumentation.:laugh2:
Viele sagen Ringo wäre schlecht, aber echte Kenner (wer immer das auch sein mag) sehen das völlig anders.:crazy: Die Wahreheit wird wohl bei Birne liegen. Der Schlagzeuger ist halt selten dominant in der Popmusik, auf der anderen Seite kann er extrem stören. Ringo hat mit seinem Spiel gut zu den Gitarrenrhytmen und besonders dem Gesang gepaßt. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Bei Pink Floyd ist es auch eine zeitliche Frage. Alben wie "Dark Side Of the Moon" sind eher unterschätzt, weil sie zum Zeitpunkt der Veröffentlichungen etwas besonderes waren. Die Aufmerksamkeit und Anerkennung von "The Wall" ist berechtigt, "The Division Bell" ist überschätzt. Ich persönlich finde die Platte gut und war auch auf dem damaligen Konzert, aber es war nichts innovatives mehr, sondern mehr die Freude am Nostalgischen und die Erinnerung an die eigene Jugend. Musikalisch aber nichts besonderes.

Überschätzt für mich:
Marius Müller-Westernhagen. Er hat sehr gute Sachen herausgebracht, aber (bei weitem) nicht alles von ihm hat göttlichen Status.

teilweise Grönemeyer: Es gilt Gleiches wie bei MMW, nur finde ich hat er mehr sehr gute Sachen herausgebracht und besonders sein Comeback war bemerkenswert.

Beide (besonders Grönemeyer) können aber für die öffentliche Meinung wenig). Gerade Herbert tritt öffentlich bescheiden auf und auch mit einer Portion Selbsthumor.

Rio Reiser: Den Kultstaus konnte ich nie verstehen

Und Top of the Pops an überschätztem deutschen Künstler für mich: Udo Linenbergpanik:
 

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Mein Rundumschlag:

Also Rio Reiser war über einige Jahre lang der einzige deutsche Singer/Songwriter (ach nee, hier heißt es ja "Liedermacher"), den man sich ohne Bauchschmerzen anhören konnte. Die Texte (darauf war ja beim "Liedermacher" der große Wert gelegt) waren gut und bildhaft, dazu seine charakteristische Stimme: daher rührt musikalisch sein Kultstatus.
Hinzu kam bei seiner Person der frühere Werdegang mit "Ton, Steine, Scherben" mit ihrem links-anarchischen Anspruch und gleichbedeutenden Scheitern. Das Schwulsein war gar nicht so bekannt gewesen, daher hat das ausnahmsweise wenig zu dem "Kult" beigetragen.

Pink Floyd waren wichtig und einflussreich von Gründung bis zu "The Wall". Die haben den Synthesizer und Bühneneffekte hoffähig gemacht und damit eine Dekade geprägt. Leider hat das auch zu Bühnengigantismus geführt (bei ihnen und anderen Synthie-Rock-Bands der 70er) und zu zirpendem/waberndem/wuschigem Klangbreiteppich (vornehmlich bei den anderen Bands). Immerhin war diese ganze Richtung durch Pink Floyd erst entstanden, bzw. sie hatten Schuld daran.

Zu Udo Lindenberg: ein guter, alter Freund sagte mal "der soll besser Gedichte schreiben und es dabei belassen." Das ist sehr wahr. Lindenberg hat teilweise richtig gute Texte geschrieben, aber die kann man ja auch lesen.

Marius Müller-Lüdenscheid ist biederster Krampfrock, bei der dürftige musikalische Einfalt durch den gleichzeitigen Einsatz von sämtlichen Rockmusik-Instrumenten übertöst wird. Ach so, die Texte: kann man vergessen.

Gröhlemeyer bemüht sich und macht seine Sache mitunter richtig gut. Er ist halt kein jugendlicher Star-performer und legt daher mehr Wert auf eine ausgetüftelte Produktion. "Chaos" ist eine Platte, die sich auch im internationalen Vergleich nicht verstecken muss.

Was anderes:
Gnadenlos unterschätzt: Johnny Hickman. Ein technisch perfekter, einfalls- und variantenreicher Bluesgitarrist, der auch mal die Schweinerockgitarre rauslassen kann, wenn nötig. Aber den muss man eigentlich hier nicht erwähnen, weil den kennt wirklich kaum eine Sau.
 

D. Crosby

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Den guten Johnny Hickman (prost :saint: ) kenne ich nicht, ansonsten kann ich nur sagen: super Beitrag, dem ich so zustimme. :thumb:

Ich kann zwar mit Rio Reise nicht viel anfangen, aber was die Unverkrampftheit angeht, bin ich deiner Meinung. Westernhagen ist für mich viel Affentheater um kaum vorhandene Substanz (und das sage ich als Düsseldorfer :D ). Überhaupt ein Problem deutscher Interpreten/Bands/Liedermacher: da werden wahnsinnig aufwendige Texte fabriziert (von beschissen, über verkopft bis gelungen) aber die Musik ist oft so belanglos und beliebig wie nur sonst was. Auch der Bappen Niedecken ist doch eigentlich nur ein Möchtegern-Dylan für Arme. Und ansonsten gibt es viel geistig hochtrabenes Textgut zu biederer Klimpergitarre. Schreibt doch Gedichte. :sleep:
 

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Und noch was zu den Beatles.

Unterschätzt kann so eine Band eigentlich gar nicht sein, aber vielleicht die musikalischen Fertigkeiten ihrer Mitglieder.

George Harrison fällt da raus - es war jedem offensichtlich, dass er eine feine Gitarre spielen konnte. Als Komponist lange Zeit nur dritte Option, bis er gegen Ende zeigen durfte, das gute Songs in ihm stecken. Doch waren bis zu drei Harrison-Titel pro Album auch genug: darüber hinaus ging ihm die kompositorische Luft aus.

John Lennon würde ich am Instrument als den Schludrigsten der Vier bezeichnen. Der war wichtiger als Ausgleichsfaktor zu Spüli-Paule.

Ringo Starr war ein guter Drummer, dessen Fertigkeiten kaum wahrgenommen wurden, weil er ja nur der einfältige Klassenclown war.

Paul McCartney ist mMn als Musiker (auf keinen Fall als Komponist) unterschätzt. Wirklich unglaublich, was er auf dem Bass so nebenbei veranstaltete, während er sang. Dazu braucht es eigentlich 2 unabhängig voneinander funktionierende Gehirne, mitsamt der zuständigen Körperkoordination. Und wenn er ein anderes Instrument in die Finger bekam, konnte er auch damit die Mehrzahl der gesamten Rockmusik-Elite an die Wand spielen. Als Komponist ist er dafür vielleicht überschätzt, weil er so hoch auf den Olymp gehoben wurde, dass sich doch kaum einer traut zu sagen: "Yesterday ist ******e".
 
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