G
Gelöschtes Mitglied 237
Guest
Darauf ein Rotwein, der Herri konnte auch so schön alles schönschwätzen.
Die Vielzahl an Möglichkeiten umfasst leider auch Xbox, Playstation und Nintendo etc.Skispringen ist tatsächlich von der Anzahl derjenigen, die ihn ausüben, eine Randsportart. Der Sport steht halt nur dank des großen Interesses an Wintersport in Deutschland im Fokus. Skispringen ist aber kein Breitensport, wie z.B. Fußball, den man auch noch locker U 50 oder 60 in der Senioren-Abteilung ausüben kann, oder Turnen, Leichtathletik, Tennis etc.
Ja, der DSV ist ein enorm reicher und infratruktell sehr gut aufgestellter Verband, nicht nur im Skispringen. Das hatte ich ja schon geschrieben. Aber der Kampf um guten Nachwuchs hat nicht nur mit dem Interesse von Kindern und Jugendlichen an Bewegung zu tun, sondern auch mit der Vielzahl an Möglichkeiten. Und da wird es schwer in Zukunft weiter Talente generieren zu können, mit den entsprechenden Auswirkungen.
Was Norwegen betrifft, so hat Stefan82 ja schon richtig geschrieben, wie es sich da verhält. Norwegen und der Skisport sind extrem eng verwurzelt, erst recht der Nordische Skisport.
Also bei einer WM kann man auch mal Glück haben, und da gibt's nur 2 Sprünge jeweils. Eine Weltcup Saison geht über Monate, das ist definitiv höher zu bewerten.Innerhalb des DSV‘s wird vermutlich tatsächlich viel auf die WM gesetzt werden. Mit einer erfolgreichen WM können sie immer noch eine schwache Weltcup-Saison überdecken, als wenn man bei der WM desaströs abschreibt und man im Weltcup vorne dabei ist.
Die Vielzahl an Möglichkeiten umfasst leider auch Xbox, Playstation und Nintendo etc.
In den vergangenen Jahren war es immer auch eine Stärke, aus dem oft gar nicht so talentiert anscheinenden Springermaterial viel rauszuholen. Ich denke da an Leute wie Freund, Geiger, Leyhe und mit Abstrichen auch Eisenbichler, die in jungen Jahren nicht die Welt eingerissen haben und auch nicht wahnsinnig talentiert gewirkt haben. Lediglich Wellinger ist da eine klare Ausnahme, der mit 17 direkt in die Weltspitze gesprungen ist. Es kommt oft gar nicht darauf an, wie viele zur Verfügung stehen, sondern was man aus ihnen macht. Vor allem bei den Slowenen und Norweger tauchen immer wieder Leute auf, die dann genauso schnell wieder verschwinden. Pavlovic, Hvala, Bartol, Sjoen, Pedersen, Eriksen etc.
In den letzten Jahren ist es aber auch dem DSV zu selten gelungen, die Talente wirklich auch in fertige Weltcup-Springer zu entwicklen. Hamann, Hofmann, Bär, Fuchs und wie sie alle heißen. Viele haben auch jung aufgehört, was man auch mal kritisch hinterfragen muss.
Wenn es zu Rücktrittswellen wie im Sommer kommt, stimmt das nicht unbedingt positiv. Märkl meinte ja, dass er das Gefühl hatte, dass die jungen Springer zu wenig Chancen erhalten.Da ist für mich viel zu sehr Schwarz-Weiß denken hinter. Klar sollte sein, dass in allen Nationen die außergewöhnlichen Springer auch nicht an den Bäumen wachsen, auch nicht in Norwegen oder Österreich. Es gibt übrigens unzählige Faktoren, warum ein Athlet es bis in den Weltcup schafft, oder eben nicht. Das hat nicht automatisch etwas mit schlechter Förderung zu tun, sondern in erster Linie auch mit dem individuellen Lebensweg. Es gibt nun mal auch ein Leben absteits der Schanze für jeden Sportler, welches Auswirkungen hat.
Eisenbichler ist doch jetzt noch nicht so alt. Auch Leyhe nicht. In anderen Nationen springen noch Leute mit über 35 auf hohen Niveau. Fettner sogar in seiner besten Verfassung seit langem nicht mehr. Dazu die Polen, die es noch tragen. So pauschal würde ich dieses „Fussballbild“ nicht auf Skispringer übertragen, dass es mit 30 nur noch bergab geht. Kann mir Eisenbichler und Leyhe noch 2026 vorstellen, wenn sie wieder ein gutes Niveau erreichen.Das deutsche Skispringen steht so langsam vor einem Generationswechsel. Wir wissen nicht, ob Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Pius Paschke (alle Ü30) noch bis zu Olympia 2026 weitermachen. Bei Karl Geiger muss man abwarten - er hat schließlich auch Familie. Wenn er weiterhin den Anschluss zur Weltklasse hält bzw. diesen wieder erreicht, kann ich mir gut vorstellen, dass er bis 2026 dabei bleibt.
Die kommende Saison 2023/24 ist eine Übergangssaison, ohne Nord. Ski-WM bzw. Olympia. Bis dahin sollten Constantin Schmid, Philipp Raimund und vielleicht auch Justin Lisso hoffentlich ein Leistungsniveau erreichen, dass sie zur erweiterten Weltspitze (Top 20) gehören. Andreas Wellinger und Karl Geiger sind diejenigen, die bis 2026 die Kohlen für den DSV aus dem Feuer holen "müssen". Aktuell haben wir nicht die ganz großen Talente. Philipp Raimund hat mit Sicherheit viel Potenzial. Aber letztlich bleibt auch seine Entwicklung abzuwarten. Es kann schon gut sein, dass der DSV sich zukünftig (mittelfristig) eher mit Top 10-Resultaten zufrieden geben muss und nicht die ganz großen Erfolge feiern kann. Diese Phase gab es schon mal, als Uhrmann und Neumayer unsere besten Athleten waren. Aktuell haben Österreich, Norwegen und Slowenien uns einiges voraus. Bei Polen siehts mittelfristig noch schwieriger aus als beim DSV.
Wenn es zu Rücktrittswellen wie im Sommer kommt, stimmt das nicht unbedingt positiv. Märkl meinte ja, dass er das Gefühl hatte, dass die jungen Springer zu wenig Chancen erhalten.
Das viele Faktoren zusammenspielen müssen, damit es ein Springer in den Weltcup schafft, weiß glaub ich jeder
Ich fände die Aussagen von Märkl jetzt auch nicht so schlüssig. Mir fehlt da ein Stück weit auch die eigene Leistungsbereitschaft. Ich denke aber auch, dass er weniger Chancen für sich selbst eingefordert hat, sondern eher auf Lisso und Raimund angespielt hat, die nach ihrem guten Neustadt-Auftritt keine Chance mehr bekommen haben.Dann ist es aber immer die Frage, ob die Aussage von Märkl objektiv ist, oder subjektiv. Was versteht er unter Chancen? Sind es automatisch Einsätze im Weltcup oder was meint er genau damit. Ich finde dass sich Qualität am Ende auch durchsetzt - siehe z.B. auch brandaktuell Raimund. Und Karle und Co mussten ja vorher auch ihren Weg gehen.
Eisenbichler ist doch jetzt noch nicht so alt. Auch Leyhe nicht. In anderen Nationen springen noch Leute mit über 35 auf hohen Niveau. Fettner sogar in seiner besten Verfassung seit langem nicht mehr. Dazu die Polen, die es noch tragen. So pauschal würde ich dieses „Fussballbild“ nicht auf Skispringer übertragen, dass es mit 30 nur noch bergab geht. Kann mir Eisenbichler und Leyhe noch 2026 vorstellen, wenn sie wieder ein gutes Niveau erreichen.
Naja manche haben halt beruflich trotzdem andere ZieleSie sind doch beim Zoll, bei der Bundeswehr oder Polizei ausgebildet, wo sie nach ihrer Karriere ja bleiben können. Da drängt das Karriereende aus beruflichen Gründen doch nicht unbedingt, weil sie nichts komplett Neues mehr lernen müssen.
Ist klar. Aber sie haben eben nicht den Druck, dass sie sich notwendigerweise einen besser bezahlten Job suchen müssen, um eine Familie zu ernähren oder sich selbst. Fannemel meinte mal, dass er sich das Skispringen nicht mehr lange "erlauben" kann, weil er davon nicht leben kann.Naja manche haben halt beruflich trotzdem andere Ziele
Wenn es einfach wäre, könnte jeder Leistungssport machen. Sowas gehört natürlich dazu. Als deutscher Skispringer, gerade wenn man aus Bayern kommt, hat man es aber jetzt auch nicht so schwer. Wenn ich da an die Japaner, Kanadier, Amerikaner etc. denke…das ist ganz was anderes. Selbst die Skandinavier haben es schwerer, weil der Weltcup doch hauptsächlich in Mitteleuropa stattfindet.Es gibt ja generell auch das Thema Familie bzw. Privatleben. Die sind ja auch ein großen Teil des Jahres dann auf Achse. Ich kann da jeden verstehen, der auch diese Tatsache im Auge hat.
...
Die deutschen Springer haben alle Voraussetzungen dafür, Top-Ergebnisse bei der Tournee zu erzielen. Gute Kondition, gute Technik, dazu den Heimvorteil in zwei und einen Halb-Heimvorteil in den anderen beiden Springen.
Warum klappt es nicht? Ich denke, dass man sich viel zu sehr darauf versteift, dass es nun endlich einmal klappen muss. Dadurch kommen die eigentlich positiv wirkenden Faktoren nicht um Tragen.
...
Ich komme also noch einmal zum Grundniveau des Teams zurück, welches defintiv intakt ist.
Das war allerdings heute der erste Tag in der Saison, wo das Niveau in Takt war. Scheinbar hat man nach der Tournee an den richtigen Schrauben gedreht. Leider bringt uns das den Saison-Höhepunkt nicht zurück. Die Performance dort hat nachhaltig Schaden angerichtet, was die Popularität in der Bevölkerung betrifft. Da gilt es jetzt einiges aufzuholen. Zakopane kann nur der Anfang sein.Ich will mich nicht loben, ein Experte bin ich nicht, nur ein langjähriger Skisprungfan und Zuschauer, aber: die heutige Leistung des deutschen Teams hat das derzeitige Leistungsvermögen widergespiegelt. Die Tournee hatte es nicht. Team Germany hat eigentlich alle Voraussetzungen für Erfolg: athletische und technische Kondition, Material, finanzielle Basis und sonstige Umstände (meistens geringe Entfernung zu Wettkampforten).
Warum es ausgerechnet zur Tournee nicht klappt, mögen andere untersuchen, für mich ein Rätsel, ich vermute - wie ausgeführt - psychologische Komponenten.
Richtig! Ist intakt! Hat man heute gesehen. Und bei der WM werden sie abräumen. Wie eigentlich immer.