🇫🇮 Weltcup Lahti: 25.-27.02.2022


Benjamin

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Ein Jubiläum?

Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Zählweise die Finnen bei ihren berühmten "Lahti Ski Games" verwenden. Aber wenn sie dieselbe Zählweise verwenden wie beispielsweise die Schweizer bei ihrem alpinen Lauberhornrennen (wo ausgefallene Rennen mitgezählt werden), dann feiert man in dieser Saison ein ganz besonderes Jubiläum. Denn die Lahti Ski Games wurden erstmals im Jahre 1923 ausgetragen, und das würde dann bedeuten, dass in diesem Jahr die sage und schreibe 100. Ausgabe stattfindet!

Andererseits finde ich nirgendwo einen Hinweis darauf, also kann es auch sein, dass die Finnen da etwas ehrlicher zählen und nur die tatsächlich stattgefundenen Rennen Wettkämpfe werten. So fanden beispielsweise 1940 und 1942 wegen des zweiten Weltkriegs keine Wettkämpfe in Lahti statt. Nichtsdestotrotz ist die Siegerliste in all diesen Jahren beeindruckend lang geworden, weswegen ich sie besser in einen Spoiler packe. Rekordsieger ist natürlich weiterhin der legendäre Matti Nykänen, der in Lahti gleich acht Wettkämpfe gewann.

1923: Sulo Jääskeläinen-Usa (FIN)
1924: Sulo Jääskeläinen-Usa (FIN)
1925: Paavo Nuotio (FIN)
1926: Jacob Tullin Thams (NOR) (WM)
1927: Paavo Nuotio (FIN)
1928: Kai Rusten (NOR)
1929: Lorang Andersen (NOR)

1930: Ausfall (Schneemangel)
1931: Sven Eriksson (SWE)
1932: Paavo Nuotio (FIN)
1933: Arne Bror Christiansen (NOR)
1934: Lauri Valonen (FIN)
1935: Lauri Valonen (FIN)
1936: Lauri Valonen (FIN)
1937: Veikko Iivanainen (FIN)
1938: Asbjørn Ruud (NOR) (WM)
1939: Birger Ruud (NOR)

1940: Ausfall (Krieg)
1941: Leo Laakso (FIN)
1942: Ausfall (Krieg)
1943: Leo Laakso (FIN)
1944: Leo Laakso (FIN)
1945: Leo Laakso (FIN)
1946: Leo Laakso (FIN)
1947: Petter Hugsted (NOR)
1948: Ivar Nilsen (NOR)
1949: Svein Lien (NOR)

1950: Erkki Rajala (FIN)
1951: Karl Holmström (SWE)
1952: Pentti Uotinen (FIN)
1953: Aulis Kallakorpi (FIN)
1954: Matti Pietikäinen (FIN)
1955: Eino Kirjonen (FIN)
1956: Hemmo Silvenoinen (FIN)
1957: Holger Karlsson (SWE) / Kalevi Kärkinen (FIN)
1958: Juhani Kärkinen (FIN) (WM)
1959: Juhani Kärkinen (FIN)

1960: Veikko Kankkonen (FIN)
1961: Veikko Kankkonen (FIN) / Otto Leodolter (AUT) / Koba Tsakadze (SOV)
1962: Otto Leodolter (AUT)
1963: Juhani Kärkinen (FIN)
1964: Veikko Kankkonen (FIN)
1965: Torgeir Brandtzæg (NOR)
1966: Niilo Halonen (FIN)
1967: Veikko Kankkonen (FIN)
1968: Veikko Kankkonen (FIN)
1969: Christian Kiehl (DDR)

1970: Gari Napalkow (SOV)
1971: Frithjof Prydz (NOR)
1972: Manfred Wolf (DDR)
1973: Walter Steiner (SUI)
1973: Tauno Käyhkö (FIN)
1974: Alexei Borowitin (SOV)
1974: Leoš Škoda (CZE)
1975: Walter Steiner (SUI)
1975: Karl Schnabl (AUT)
1976: Karl Schnabl (AUT)
1976: Esko Rautionaho (FIN)
1977: Walter Steiner (SUI)
1977: Alexei Borowitin (SOV)
1978: Matthias Buse (DDR) (WM)
1978: Tapio Räisänen (FIN) (WM)
1979: Jim Denney (USA)
1979: Pentti Kokkonen (FIN)

1980: Armin Kogler (AUT)
1980: Steve Collins (CAN)
1981: Jari Puikkonen (FIN)
1981: Jari Puikkonen (FIN)
1982: Ole Bremseth (NOR)
1982: Ole Bremseth (NOR)
1983: Horst Bulau (CAN)
1983: Horst Bulau (CAN)
1984: Matti Nykänen (FIN)
1984: Pavel Ploc (CZE)
1984: Matti Nykänen (FIN)
1985: Matti Nykänen (FIN)
1985: Andreas Felder (AUT)
1986: Matti Nykänen (FIN)
1986: Matti Nykänen (FIN)
1987: Ari-Pekka Nikkola (FIN)
1987: Matti Nykänen (FIN)
1988: Matti Nykänen (FIN)
1988: Matti Nykänen (FIN)
1989: Jari Puikkonen (FIN) (WM)
1989: Jens Weißflog (DDR) (WM)

1990: Franz Neuländtner (AUT)
1990: Andreas Felder (AUT)
1991: Andreas Felder (AUT)
1991: Andreas Felder (AUT)
1992: Toni Nieminen (FIN)
1992: Toni Nieminen (FIN)
1993: Noriaki Kasai (JPN)
1993: Ivan Lunardi (ITA)
1994: Jens Weißflog (GER)
1995: Andreas Goldberger (AUT)
1995: Jens Weißflog (GER)
1996: Masahiko Harada (JPN)
1996: Masahiko Harada (JPN)
1997: Andreas Widhölzl (AUT)
1998: Janne Ahonen (FIN)
1998: Primož Peterka (SLO)
1999: Kazuyoshi Funaki (JPN)

2000: Janne Ahonen (FIN)
2000: Martin Schmitt (GER)
2001: Martin Schmitt (GER) (WM)
2001: Adam Małysz (POL) (WM)
2002: Martin Schmitt (GER)
2003: Adam Małysz (POL)
2003: Adam Małysz (POL)
2004: Bjørn Einar Romøren (NOR)
2005: Matti Hautamäki (FIN)
2006: Janne Happonen (FIN)
2007: Adam Małysz (POL)
2008: Ausfall (Wind)
2009: Gregor Schlierenzauer (AUT)

2010: Simon Ammann (SUI)
2011: Simon Ammann (SUI)
2012: Daiki Ito (JPN)
2013: Richard Freitag (GER)
2014: Severin Freund (GER)
2014: Kamil Stoch (POL)
2015: Stefan Kraft (AUT)
2016: Michael Hayböck (AUT)
2016: Michael Hayböck (AUT)
2017: Stefan Kraft (AUT) (WM)
2017: Stefan Kraft (AUT) (WM)
2018: Kamil Stoch (POL)
2019: Kamil Stoch (POL)

2020: Stefan Kraft (AUT)
2020: Karl Geiger (GER)
2021: Robert Johansson (FIN)

Das Wettkampfprogramm und die neue Sonderregel

Ursprünglich waren in Lahti ja nur zwei Wettkämpfe geplant - ein Teamspringen am Samstag und ein Einzelspringen am Freitag. Aber nachdem in Sapporo in dieser Saison nicht gesprungen werden konnte, haben sich die Finnen bereit erklärt, einen zusätzlichen Wettkampf auszutragen. In Sapporo waren ja ursprünglich drei Einzelspringen geplant gewesen; der Ersatzort Titisee-Neustadt hatte aber nur zwei davon übernommen. Und das dritte wird nun eben in Lahti nachgeholt.

Apropos Neustadt: In Neustadt hatten wir ja auch eine neue Regel kennengelernt, die es erst seit dieser Saison gibt: Normalerweise darf ein Land ja nur zweimal pro Winter eine nationale Gruppe stellen. Übernimmt aber ein Skiverband ausgefallene Wettkämpfe eines anderen Skiverbands, so darf er hier zusätzlich eine nationale Gruppe stellen. Finnland hat bislang einmal eine nationale Gruppe gestellt, nämlich beim ersten Wettkampf in Ruka, beim zweiten nicht. Nach dieser neuen Regel sollte es aber eigentlich möglich sein, in beiden Einzelspringen von Lahti eine nationale Gruppe zu stellen: Am Sonntag quasi das reguläre zweite Mal, und am Freitag eben eine zusätzliche nationale Gruppe beim Ersatzwettkampf.

Wieviel das den Finnen letztlich bringt, ist eine andere Frage - denn leider sind die Finnen hinter Anti Aalto, Niko Kytösaho und Eetu Nousiainen alles andere als konkurrenzfähig. Und selbst Aalto war es während dieser Saison eigentlich nicht. Nur ein einziges Mal konnte er in dieser Saison punkten; bei 10 Teilnahmen konnte er sich 6 mal nicht einmal für den Wettkampf qualifizieren. Seine besten Leistungen brachte er dann aber pünktlich zu Olympia, wo er die Plätze 12 und 17 erreichte - so gut war er seit zwei Jahren nicht mehr gewesen. Ihm und dem ganzen finnischen Team wäre es natürlich zu gönnen, dass dieser Aufwärtstrend anhält und er in der Heimat ähnlich gut abschneiden kann.

Der Kampf um den Gesamtweltcup

Nach den Olympischen Spielen rückt natürlich der spannende Kampf um den Gesamtweltcup immer mehr in den Vordergrund. Nur drei Punkte liegen die beiden Führenden Karl Geiger und Ryoyu Kobayashi auseinander, und das heißt natürlich, dass der Kampf auch nach Lahti noch lange nicht entschieden sein wird. Aber einen Fingerzeig kann er schon geben - wer hat die olympischen Strapazen besser überstanden, wer hat die einzige kleine Ruhepause in der Saison besser genutzt. Ryoyu Kobayashi kann mit dem Rückenwind der olympischen Goldmedaille antreten, Karl Geiger mit dem Wissen, dass ihm diese Schanze liegt, weil er hier auch schon mal gewonnen hat. Und dann sind da noch die Norweger Lindvik und Granerud, die allerdings schon einen gewissen Rückstand auf die Spitze haben und im Kampf um die große Kristallkugel eigentlich nur noch Außenseiter sind.

1. Karl Geiger (GER): 1189
2. Ryoyu Kobayashi (JPN): 1186
3. Halvor Egner Granerud (NOR): 910
4. Marius Lindvik (NOR): 903
5. Anze Lanisek (SLO): 657

Quelle: Weltcup-Stand


Schanzendaten

K-Punkt: 116 m
Hillsize: 130 m
Offizieller Schanzenrekord: 138 m (Johann Andre Forfang, 04.03.2017




Zeitplan (MEZ)

Freitag, 25.02.2022


13.00 Uhr: Mannschaftsführersitzung
14.15 Uhr: Offizielles Training
15.30 Uhr: Qualifikation
17.00 Uhr: Wettkampf (oder erst 17.10 Uhr?)

Samstag, 26.02.2022

15.15 Uhr: Probedurchgang
16.30 Uhr: Teamwettkampf

Sonntag, 27.02.2022

14.30 Uhr: Qualifikation
16.00 Uhr: Wettkampf

Quelle: Offizielles Programm


Start- und Ergebnislisten

Freitag


Startliste Training und Qualifikation
Ergebnis Training
Ergebnis Qualifikation
Startliste Wettkampf
Ergebnis Wettkampf

Samstag

Startliste Teamwettkampf
Ergebnis Probedurchgang
Ergebnis Teamwettkampf

Sonntag

Startliste Qualifikation
Ergebnis Qualifikation
Startliste Wettkampf
Ergebnis Wettkampf
 
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Die "kleine Ruhepause" verbringt Team Japan in Finnland. Sie sind bereits dort. Ryôyû freut es, er ist ein Sauna-Fan.

Es bleiben dieselben sechs Springer bis zum Saisonende:
Itô Daiki
Kobayashi Junshirô
Kobayashi Ryôyû
Nakamura Naoki
Satô Keiichi
Satô Yukiya
 

Lazergirl

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Die "kleine Ruhepause" verbringt Team Japan in Finnland. Sie sind bereits dort. Ryôyû freut es, er ist ein Sauna-Fan.

Es bleiben dieselben sechs Springer bis zum Saisonende:
Itô Daiki
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Kobayashi Ryôyû
Nakamura Naoki
Satô Keiichi
Satô Yukiya
Immer noch nicht wieder zu Hause gewesen?! :rolleyes:
 

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Ist bestimmt nicht leicht. Ryo hat aber noch keine eigene Familie, oder? Das stelle ich mir besonders hart vor Frau und Kinder dann ewig nicht zu sehen
 

Hakuba

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In Japan ist man mit der Veröffentlichung von Informationen zur Familie zurückhaltend. In der Regel ist nur bekannt, was die Sportler selbst in den Social Media veröffentlichen.
Ryô hat, soweit ich weiß, noch keine eigene Familie, ebenso Naoki und Yukiya. Daiki, Jun und Keiichi sind verheiratet, Daiki hat mindestens ein Kind.
 

Rising Sun

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Ah ok...na ist ja gut wenn das dort nicht alles so großes Thema in der Presse ist
 

skijump38!

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Man muss bedenken, dass das jetzt schon fast 2 Saisons das gleiche Prozedere für die Japaner ist.
 

skijump38!

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Solange die keine Cathy Hummels an ihrer Seite haben, dürften die da durchaus ihre Ruhe haben. ;)
Hab ich was verpasst?
Oder meinst du einfach.. die Freundinnen oder Ehefrauen der Skispringer machen nicht so ein Hype aus ihrer Beziehung zu den erfolreichen Männern?
 

sj44

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Oder meinst du einfach.. die Freundinnen oder Ehefrauen der Skispringer machen nicht so ein Hype aus ihrer Beziehung zu den erfolreichen Männern?
Genau das natürlich.

Die Japaner sind auch in Nicht-Corana-Zeiten während der Saison kaum daheim. Trifft zwar andere auch, aber z. B. nordamerikanische alpine Skiläufer schaffen sich in Europa ein zweites Zuhause, um zumindest nicht nur in Hotels herumzusumpern. Wir haben hier schon einmal darüber gesprochen und Hakuba meinte, dass man sowas in Japan schon mal zur Diskussion stellte, sich aber nicht dazu durchringen konnte, wenn ich mich recht erinnere.
 

Hakuba

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Ja, da war schon mal was angedacht und Harada hat das Thema jetzt auch noch mal angesprochen. Ich denke, da wird sich was tun. Takanashi ist ohnehin zum Training öfter in Slowenien und Nakamura hat in dieser Saison auch Zeit in Österreich verbracht.

Aber man muss auch sehen, dass das WC-Wochenende in Sapporo von ihnen sehr geschätzt wird. Es geht natürlich darum, die Lieben einmal während der Saison zu sehen, aber auch die heimische Umgebung, besonders das Essen, das es woanders so eben nicht gibt, ist wichtig. Ich glaube, dass das Heimfahren für sie noch ein wenig wichtiger ist als für Nordamerikaner.
 

Rising Sun

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Die Nordamerikaner fühlen sich doch pudelwohl in Slowenien 🙂 Die sind eher dankbar dass man sich hier so um sie kümmert
 

Hakuba

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Okay, das stimmt wohl und unterstreicht das, was ich meinte. Ich hatte jetzt auch eher die Alpinen im Kopf, weil von ihnen schon mal Kritik am langen Europaaufenthalt geübt wurde.
 
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