Interview Vinc:
Vincent Descombes-Sevoie im Interview
Der FĂŒhrer des französischen Skisprungteams fasst die letzte Saison zusammen.
2013, ein Winter, den er eher schlecht begann bevor er dann nach und nach in kleinen Schritten wieder auf der BildflÀche erschien, ziemlich nahe an den Weltbesten.
Welche Bilanz ziehst du aus der Saison 2012/2013?
« Die Saison Àhnelt ein wenig der des letzten Jahres, mit einem letztlich schweren Start und einer ersten Entwicklung Mitte Januar, mit der HÀlfte bin ich dann zufriedener, sie spiegelt schon eher mein Niveau wieder. »
Wie schon letztes Jahr zeigst du Resultate erst nach Vikersund. Weisst du warum?
« Ich schĂ€te das Skifliegen und die Schanze in Vikersund sehr, es hat sich etwas an meiner Motivation und an der Vorangehensweise verĂ€ndert, ich habe es geschafft mich frei zu machen, es war nicht unbedingt ein VergnĂŒgen fĂŒr mich dieses Jahr aber ich konnte mein Punktekonto trotzdem eröffnen und das hat meinen Kopf ein wenig befreien können, ich habe ein wenig Selbstvertrauen wieder gefunden und dann auch Motivation. »
Bereust du es, dass du diese Saison nicht an mehr Teamwettbewerben teilnehmen konntest?
Nein, ich bereue es nicht unbedingt. Ich denke es ist gut eine Mannschaft aufzustellen, aber wenn das Niveau einfach nicht da ist, ist es sinnlos. Ich schÀtze diese Wettbewerbe sehr, denn es bringt einen anderen Geist mit sich, es wÀre toll das in Frankreich wieder zufinden. »
Welche Ziele gibt es fĂŒr den Sommer GrandPrix, fĂŒr nĂ€chstes Jahr und fĂŒr die Olympischen Spiele?
Dieser Sommer wird wichtig sein, denn er ist die Bedingung fĂŒr den Winter, aber ich werde mich vor allem gut vorbereiten physisch, wie auch mental, damit ich es mindestens in die Top 30 schaffe, Vertrauen sammele und ruhig im Schnee lande. Mein Hauptziel ist es die Saison 2013/14 so zu beginnen, wie ich die alte beendet habe, damit ich zur Weltmeisterschaft in Harrachov in Tschechien und zu den Olympischen Spielen in Sochi noch leistungsstĂ€rker zu sein. Ich werde mich ausserdem auf das Wesentliche im Weltcup konzentrieren um am Wettbewerb Sonntag in Plaica teilnehmen zu können, wo die 30 SaisonstĂ€rksten dabei sind, und bei der Gelegenheit will ich auch gleich mehr SprĂŒnge auf dieser legendĂ€ren Schnaze machen. »
Du bist ja dieses Jahr französischer Meister geworden, welchen Schluss ziehst du daraus?
« Vor jedem Saisonstart kreuze ich mir die französischen Meisterschaften als Ziel an, ich bin sehr zufrieden, dass ich dieses Jahr zum dritten Mal in Folge gewonnen zu haben, ich denke das ist ein guter Abschluss fĂŒr diese Saison und es macht mir noch mehr Lust weiterzumachen. »
Es ist nicht einfach die FĂŒhrungsrolle in einem Kader zu ĂŒbernehmen. Wie handhabst du das?
« Naja, ich sehe mich muss ich dazu sagen nicht wie ein FĂŒhrer, noch nicht. Wie das Anfangsglied einer Kette , oder ein Spielemacher , ja wenn sie so wollen, das macht mir keine Angst, nein aber ich wĂŒrde mir wĂŒnschen, dass man mir diese Rolle eines Tages ĂŒbergibt, wenn ich den Weltcup anfĂŒhre, hehe!!! Meine Ergebnisse, mein Status und mein Alter machen mich zum Kopf des französischen Skisprungteams und darauf bin ich auch stolz, aber mein Ziel ist es warum auch nicht eines Tages unter den besten des Weltcups zu sein! »
Wir erinnern uns noch an den Artikel erschienen in l'Equipe in welchem du die finanzielle Situation desfranzösischen Skisprungs erklÀrst. Hatte das Konsequenzen?
« Nein keine Konsequenzen, nur einige diskussionen. »
Was fehlt deiner Meinung nach in Frankreicg um besser Skisprungergebnisse zu erzielen? » Man muss dafĂŒr wissen, dass der Skisprung ursprĂŒnglich nicht aus unserer Kultur stammt, noch dazu kommt verglichen mit den grossen Nationen und ich spreche jetzt von mir, muss ich 1,5 Stunden Anreise zum TrainingsstĂŒtzpunkt in Kauf nehmen, das ist eher selten der Fall bei den Norwegern, den Deutschen oder Ăsterreichern, da ist es ein wenig wir fĂŒr uns mit dem Fussball. Ich denke man muss mehr den Ursprung dieser Disciplin nĂ€herbringen. Um mit den Weltbesten konkurieren zu können, muss man auf der gleichen Basis, wie sie trainieren; man muss Mittel da einsetzen wo sie gebraucht werden und mit motivierten Athleten zusammenarbeiten, man braucht eine wichtige Betreuergruppe um uns. Das Team der Nordischen Kombination ist ein gutes Beispiel und die erzielen auch Resultate. »
Wir haben ja am Ende der Saison Ronan Lamy Chappuis im Weltcup erscheinen sehen. Was denkst du ĂŒber den Rets der Mannschaft?
« Wir brauchten einen zweiten Springer fĂŒr das Mixte Team und Ronan hat schon gute Leistung im Weltcup dr Junioren gezeigt, er hat gut gearbeitet bei der Weltmeisterschaft in Val di Fiemme, er hat gute körperliche Voraussetzungen und kann denke ich sehr gute Ergebnisse bringen. Und der Rest der Gruppe, der Winter war nicht eindeutig, jetzt muss man sich da reinhĂ€ngen, eine neue olympische Saison beginnt und ein Teamwettkampf steht auf dem Programm. »
Es wurde von einer französisch-Schweizer Zusammenarbeit mit den Teams der Springer und der Kombinierer auf Trainingsniveau gesprochen. Was denkst du darĂŒber?
« Eine Zusammenarbeit könnte interessant sein, aber ich denke, dass ist keine gute Wahl in einem olympyschen Jahr. FĂŒr die kommenden Jahre, ja, warum nicht, ich bin nicht dagegen, etwas festes aufzubauen, was ĂŒber Jahre geht und zwei homogene Gruppen mit gutem Niveau hervorbringt. »
Was denkst du, nach dieser Saison ĂŒber die neuen Regeln bezĂŒglich der SprunganzĂŒge?
« Die VerĂ€nderung ist positiv, zu mindest in meinem Fall, nach einem schwierigen Sommer mit der Norm auf 0cm, hatte ich ein besseres GefĂŒhl mit den AnzĂŒgen +2cm, es Ă€ndert zwar nicht so viel, aber es ist alles etwas comfortabler. »
Warum hast du mit dem Skispringen angefangen? Was hat dir Lust gemacht diesen Sport auszuĂŒben?
« Ich habe mit dem Springen im Alter von 5Jahren angefangen, mein Bruder sprang und ich hab dann ein Training mitangesehen, der Trainer (James Yerly) hat mir vorgeschlagen es zu versuchen, daraufhin hab ich die Ski angeschnallt (Alpin) und sie seitdem nicht wieder abgelegt.
Wir hatten in les Houches eine super Gruppe, die sehr motiviert waren, wir hatten immer viel Spass und das Niveau war gut, deshalb war es einfach nur VergnĂŒgen zum Training zu gehen. Wir hatten das GlĂŒck an Internationalen WettkĂ€mpfen telnehmen zu können und sind sogar nach Paris gefahren zum Coureneuve! »
Skifliegen oder Skispringen?
« 100 Prozentig Skifliegen! »
Welche ist deine Libelingsschanze?
« Es ist schwierig nur eine einzige zu nennen. Wir haben GlĂŒck so viel zu reisen, und atemberaubende LĂ€nder zu durchqueren... Ich sage jetzt mal Vikersund, weil das momentan die grĂŒsste Schanze der Welt ist! Und weil ich meinen Rekord und den französischen dort halte. Aber auch die Sprungschanzen in Les Houches, weil dank ihrer bin ich erst hier und dann noch Oslo, ganz einfach weil es schön ist, es macht Spass zu springen, denn mit 40.000 Zuschauer unten ist es eher FUN. »
Was ist deine beste Erinnerung im Skispringen? Und die Schlimmste?
« Meine beste Erinnerung: das Wochenende der Skiflugweltmeisterschaft in Vikersund letzte Saison mit 2 Rekorden in 2 Tagen! Das schlimmste: als ich mit meinem ersten und neuen Anzug auf Plastik gestĂŒrzt bin, da war ich ausser mir, und bin ich auch heute noch wenn es mir passiert.
Ein letztes Wort an die Leser von ski-nordique.net?
« Ich möchte einen ganz grossen Dank aussprechen an alle die mir folgen, die die WettkĂ€mpfe im Fernsehen oder vor Ort verfolgen, es ist immer gut , wenn man sich unterstĂŒtzt fĂŒhlt. »