🇯🇵 An die Japanfans


Hakuba

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Nochmal zu Harada Yûmu. Er freute sich sehr über seinen 2. Platz gestern.
Wie zu lesen ist, hat er eine längere Leidensgeschichte hinter sich, als bisher bekannt war.

Nachdem er zuvor bereits im COC und auch im WC unterwegs gewesen war, erlitt er im Januar 2020 in Sapporo bei einem Sprung auf 144 Meter einen Kreuzbandriss im rechten Knie, der dreimal operiert werden musste.
Im März 2021 tastete er sich bei einm FIS-Springen in Sapporo wieder heran und wollte ab der kommenden Saison wieder richtig einsteigen.
Im November 21 zog er sich jedoch einen Riss des Kreuzbandes und eine Meniskusverletzung im linken Knie zu.
Er sagt: "Es war so überaus schmerzhaft, ich dachte nie wieder springen zu können. Ich wusste nicht einmal, ob ich zu einem normalen Leben zurückkehren würde.
Kraft gab ihm auch der Zuspruch seines Teams. Im Fernsehen zu sehen, wie Satô Yukiya seinen Handschuh ins Bild hielt, auf den er geschrieben hatte: "Yûmu, wir warten auf deine Rückkehr."

Die Knie sind noch nicht vollständig in Ordnung, aber er spürt, dass es aufwärts geht. Auch Okabe (einer seiner Trainer) ist zuversichtlich.

 

Funaki1998

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Even before 2020 he had many problems with his knees... When he was still a junior, I thought his career was over.
 

Frezi

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Es gibt vier Kobayashi-Geschwister, in der Altersreihenfolge: Junshirô, Yuka (einzige Frau), Ryôyû und Tatsunao (der bisher nicht im WC und COC dabei war).

Harada Yûmu ist nicht mit Masahiko verwandt.

Kobayashi gehört tatsächlich zu den häufigsten japanischen Familiennamen (Platz 8), Platz 1 sind aber die Satôs. Von den Skispringernamen gehören auch Watanabe (PLatz 5) Itô (6), Nakamura (7) und Yamamoto (9) zu den Top Ten!
Vielen lieben Dank für die Info 👍
 

Hakuba

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Mal wieder eine nette Geschichte aus Japan:

Heute gab es in Sapporo Juniorenwettkämpfe, bei den jungen Herren gewann der 14jährige Okabe Rintarô – der Sohn von Okabe Takanobu, nachdem er nach dem ersten DG noch auf Platz 3 gelegen hatte.

Vor vier Jahren hatte er mit dem Wettkampfsport begonnen und konnte jetzt sich jetzt sein erstes Erfolgserlebnis verschaffen.

Im Interview sagte er: „Ich möchte meinen Vater übertreffen. ... Ich freue mich so. Ich freue mich so ungeheuer.“

Der Papa war dabei und gratulierte seinem Sohn. Etwas verlegen meint er: „In letzter Zeit springt er weit. Heute morgen hat er mir gesagt, dass er ein gutes Gefühl habe, das es klappen könnte. Auch wenn er das immer sagt. Ich freue mich.“

Rintarôs Vorbild ist der Vater. Er hat nie gezögert, Skispringer zu werden, es war sein Herzenswunsch. Die Erwartungen und der Druck, die durch den Vergleich mit dem Vater an ihn herankommen, setzt er in Kraft um. „Ich möchte ein Springer werden, von dem die Umgebung irgendwann nicht mehr sagt: ‚Das ist der Sohn von Okabe Takanobu,‘ sondern: „Der Vater von Okabe Rintarô ist Okabe Takanobu‘.“

Seinen Helm mit dem Motiv des Ironman aus dem amerikanischen Comic, der ihm von Itô Daiki überlassen wurde, hütet er wie einen Schatz. Sein nächstes Ziel ist der Sieg bei den gesamtjapanischen Mittelschulmeisterschaften.

Mit der Wahl seines Vornamens (das chninesische Zeichen für "Rin") haben die Eltern ihm den Wunsch mitgegeben, er möge zu einem würdevollen und mutigen Mann heranwachsen.


Dann drücken wir ihm mal die Daumen, dass sich seine Träume erfüllen!
 

Frezi

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Sehr schön, Takanobu war auch ein ganz Großer, möge sein Sohn in seine Fußstapfen treten. 👍
 

Hakuba

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@Hakuba do you have the full results for the 第60回全国中学校スキー大会 ?
Okabe is only 10th.

I found them here:

boys' results:

girls' results:
 

Hakuba

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Ryôyû ist nach Lake Placid guter Dinge. "Es fühlt sich gut an. Wenn ich auf kleine Details gucke, dann gibt es das Timing und die Richtung, aber die Bestehenshürde der Prüfung ist übersprungen. Wichtig ist, dass ich das Image jetzt beieinander habe."

Weiter so, Ryô, wir hoffen auf eine WM-Medaille!

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In Sapporo (HS 137) wurde vorgestern der Pokal von Snow Brand ausgesprungen.

Bei den Damen siegte Iwasa Haruka.
Leider ist Nakayama Nagomi bei einem Sprung auf 126 Meter ziemlich schwer gestürzt und musste auf einer Trage abtransportiert werden. Hoffentlich kein Knie kaputt!!! 🙏

Bei den Herren war Kobayashi Sakutarô (NoKo) vorn, vor Kobayashi Junshirô. Bester Schüler war mit Abstand Sakano Asahi.

 

Hakuba

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„Endlich habe ich eine WM-Medaille“

Zu guter Letzt gab es die ersehnte Medaille; nur Ryôyû war noch übrig, sie zu holen, nachdem es den Damen leider nicht gelungen und Nozomi so knapp dran war.

Ryô ist nicht nur ein begnadeter Skispringer, er ist auch ein toller Sportsmann, vor dem man den Hut ziehen kann.

Es hatte schon was ziemlich Respektloses, wie man ihn gestern behandelt hat, er hat das wunderbar überspielt und ausgeblendet. „Die Bedingungen haben micht nicht gestört, ich bin froh, dass ich in dieser Situation die Sprünge zeigen konnte, zu denen ich in der Lage bin.“

Sein Gefühl, als nach dem weiten Sprung von Zajc der Jubel der Zuschauer nicht endete, beschreibt er mit: „Es war die Atmosphäre eines Auswärtsspiels, die großen Druck auf mich erzeugte. Ich fühlte mich eingeschüchtert.“

Als er vor der grünen Linie landete, befürchtete er, das Podest verpasst zu haben. Aber als er die „2“ auf der Anzeigetafel sah, war er ungeheuer erleichtert.

Das Händeklatschen nach der Landung war ein Zeichen der Anerkennung an den Sieger; Ryôyû war klar, dass dessen Leistung die bessere war.

Danach sagte er: „Ich kann es noch nicht fassen. Aber weil es kein Gold ist, ist mein Ziel damit noch nicht verschwunden.“

Noch ein Kurzinterview:

Was sagst du?
- Ich freue mich. Ich hatte noch keine Einzelmedaille, und habe nun endlich bei einer WM eine errungen.

An der Spitze nach dem 1. DG, und leider Gold verloren?
- Die Sprünge von Timi waren sehr viel besser, ich wusste, dass es schwer würde. Aber auch meine Sprünge waren nicht schlecht.

Deine beiden Sprünge rückblickend?
- Den ersten konnte ich sehr weit runterziehen, der zweite hatte nicht die volle Power. Insgesamt habe ich bestanden.

Wie war die Anspannung im zweiten?
- Bei Olympia fühlte ich mich ein wenig mehr wie in einem Heimspiel, so dass ich kaum unter Druck war, aber hier war ich angespannt. Ich war auf eine Medaille aus.

Es war nach zwanzig Jahren der erste Podestplatz im Herreneinzel für Japan nach deinem Teamkollegen Kasai Noriaki.
- Tatsächlich? Das ist wirklich lange her. Jedesmal hat es zur WM nicht gepasst. Auch dieses Mal habe ich mich vorher gequält, aber ich hatte den Willen und habe mich nicht zu sehr unter Druck gesetzt.


https://www.sanspo.com/article/20230304-63O77HIAQRKJZNU5DLPXJSX2A4/
https://hochi.news/articles/20230304-OHT1T51021.html?page=1
https://www.jiji.com/jc/article?k=2023030400241&g=spo
https://www.jiji.com/jc/article?k=2023030400242&g=spo
 

Hakuba

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Hier noch die Ergebnisse der FIS-Springen in Sapporo (Miyasama-Spiele). In vorangegangen Jahren waren auch ausländische Springer am Start, diesmal leider nicht.

3. März, HS 100

Damen
1. Iwasa Haruka
2. Kobayashi Yuka
3. Ichinohe Kurumi

Schüler
1. Nakamura Masaki
2. Narita Atsushi
3. Sakano Asahi

Herren
1. Iwasa Yûken
2. Satô Keiichi
3. Takeuchi Taku
24. Kasai Noriaki


5. März, HS 137

Damen
1. Iwasa Haruka
2. Kobayashi Yuka
3. Ichinohe Kurumi

Schüler
1.Sakano Asahi
2. Nishida Rentarô
3. Nakamura Masaki

Herren
1. Iwasa Yûken
2. Kobayashi Sakutarô (Noko)
3. Naitô Takafumi
8. Kasai Noriaki

 

Hakuba

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Kasai hat Ende Februar dem Journalisten Oriyama Toshimi ein Interview gegeben, in dem es im ersten Teil um seine Entwicklung, seine gegenwärtige Situation und seine Zukunftsvorstellungen geht. (Das liest sich gut, weil es tiefer geht als es sonst bei den kurzen Artikeln der Fall ist.)

Im zweiten Teil geht es zu einem großen Teil um die Anzugproblematik. Weil das so aktuell ist, hier das m. E. Wichtigste:

- Die bis zur vorherigen Saison gültige Regel für die Anzüge bei den Herren lautete: Körpermaß plus 2 bzw. 3 cm, mit der laufenden Saison wurde sie zu 2 bis 4 cm geändert. Japan hat die Anpassung zu spät betrieben, erst mit dem WC in Sapporo haben die Springer Anzüge mit neuem Schnitt erhalten.

- Schon früher gab es etliche Änderungen; im Sommer 2013 galt die +0cm-Regel, die wieder abgeschafft wurde, weil der Verbrauch an Anzügen als zu hoch angesehen wurde, und man ging wieder auf +2cm.

- Heute hat man einen Norweger als Anzugschneider, und der Abstand ist geringer geworden, aber bis etwa 2010 hatte Japan große Nachteile bei den Anzügen. „Wir hatten damals überhaupt nicht gewusst, dass europäische Mannschaften Anzüge hatten, bei denen sie direkt vor dem Sprung den Schritt nach unten und die Ärmel lang gezogen haben und wie Flughörnchen flogen.“

Bei der +0cm-Regel siegten Japaner. Kasai zitiert, was er damals dachte: „Wir sind stark, wenn die Regeln gerecht sind. Vorher waren wir benachteiligt.“ +2cm ist auch gerade noch fair, aber bis +4cm lässt viel Raum für Schummeleien und außerdem werden die Sprünge immer weiter, so dass man bei den Gates der Schanzen ans Limit kommt. Man springt inzwischen mit einer für eine Normalschanze üblichen Geschwindigkeit von 84 km/h von der Großschanze.

- Japans WC-Team sammelt Informationen über Neuentwicklungen bei den Anzügen, aber es dauert, bis diese für alle Springer umgesetzt werden können, was zu Unfairness führen kann.
Die Anfertigung eines Anzugs kostet mindestens 70000 bis 80000 Yen (500 bis 600 Euro), ein Nachteil für diejenigen, die sie nicht von ihrer Firma gestellt bekommen oder in der Reihenfolge der Verteilung hinter anderen sind.

- Kasai hat, während er noch im WC unterwegs war, pro Saison etwa vier Mal zwei Anzüge erhalten, in Saisons mit WM oder Olympia nochmal vier bis fünf extra.
Als er letzten November in Slowenien zum Trainingsaufenthalt war, bat er Robert Kranjec, der Anzüge produziert, ihm auch welche anzufertigen. Als er die Masse der dort gefertigten Anzüge sah und fragte, wieviele die slowenischen Springer erhalten, erhielt er die Auskunft: mehr als zwanzig für jeden Springer. Das heißt, sie haben viel Geld und können fast jedesmal einen neuen Anzug nutzen, was natürlich auf die Leistung durchschlägt.

- Zu dem Problem der Messungen: „Bei präziser Messung würden alle disqualifiziert.“ und „Der Stoff ist so dick, dass gar nicht ganz präzise passend genäht werden kann. Eine Abweichung von einem Zentimeter kommt oft vor, wer zufällig kontrolliert wird, fliegt raus.“

- Das größere Problem aber ist die Eingangsvermessung der Springer mit einem Laser und die Bestimmung der Schrittlänge. Dabei wird getrickst. (Es steht auch genauer da, wie!). Das wäre nicht möglich, wenn mehrere Personen bei der Messung anwesend wären, aber es ist nur eine. Nach dem Sprung wird der Messwert nur mit dem Basiswert verglichen und so werden die Trickser nicht disqualifiziert. Hier müsse Fairness hergestellt werden. Zu einer DSQ wegen Anzuggröße kommt es nur, wenn der Anzug nicht dem Basiswert entspricht.

- Wenn tatsächlich Gerechtigkeit hergestellt werden soll, dann muss die Körpervermessung am Saisonbeginn strikter erfolgen und die Regel +0cm eingeführt werden.

- Weiterer Punkt: Derzeit ist Ryôyû der einzige konkurrenzfähige Japaner. Aufgrund fehlender Finanzen gibt es derzeit keine Trainingslager und kein Aufbautraining für das Nationalteam. Das wird zwar in den einzelnen Firmenteams gemacht, aber wenn man auf der Grundlage fester Ziele nicht häufiger gemeinsame Trainingslager durchführt, dann wird man in der Welt den Anschluss verlieren und auch die Zahl der konkurrenzfähigen Springer nicht erhöhen. Es müssen Sponsoren zusammengebracht werden, um Finanzen zu generieren.

https://sportiva.shueisha.co.jp/clm/othersports/other/2023/02/21/cm/index.php
 
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Benjamin

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Zum Sommer 2013 muss ich aber doch noch ein paar Worte sagen: Als so erfolgreich für die Japaner habe ich den nicht in Erinnerung. Gewiss - Kasai hat damals einen seiner insgesamt nur zwei SGP-Siege erreicht; das war aber bei einem vergleichsweise schwach besetzten Wettkampf in @Hakuba - seine übrigen Ergebnisse in jenem Sommer waren eher bescheiden. Auch die anderen Japaner ragten nicht unbedingt heraus.

Mir ist in jenem Sommer viel mehr ein anderes Team besonders positiv aufgefallen: Ein gewisser Andreas Wellinger stand damals bei allen SGPs, an denen er teilgenommen hatte, auf dem Podest. Drei davon konnte er gewinnen. In spezieller Erinnerung habe ich vor allem den Wettkampf von Courchevel, damals gewann Wellinger mit 26,8 Punkten Vorsprung vor Andreas Wank und Michael Neumayer (aus dem Wettkampf hatte ich damals sogar eine Aufgabe für den Unterricht gebastelt). Auch Richard Freitag konnte in jenem Sommer ein Springen gewinnen. Andreas Wellinger gewann in diesem Sommer die SGP-Gesamtwertung und das deutsche Team auch den Nationencup.

Ergebnis Hakuba 2013 - Sieg für Noriaki Kasai

Ergebnis Courchevel 2013 - Dreifachsieg für das deutsche Team

Endstand SGP 2013 - Einzel

Endstand SGP 2013 - Team

Die besonders faire Regelung in jenem Sommer scheint also auch dem deutschen Team sehr entgegen gekommen zu sein. ;)
 

Hakuba

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Man müsste noch mal gucken, wann die 0cm-Regel in Kraft war.
Wenn ich auf die Ergebnisse des SGP gucke, dann sollte es sich nicht um das Jahr 2013, sondern um die Saison 2013 handeln, also den Sommer 2012.
Da waren Shimizu, Takeuchi, Kobayashi Jun, auch Watase und Suzuki tatsächlich gut dabei.
Z. B. Courchevel fünf unter den besten 13, Hiza zwei unter den besten 5, Hakuba vier unter den besten 10, in Almaty hat Takeuchi gewonnen, er war in K'thal Zweiter und und in Hinzenbach Dritter.
 

Benjamin

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Ja, du hast recht. Ich habe mal ein bisschen im Materialthread geblättert, und da hattest du im Februar 2013 schon mal einen Artikel über die 0-cm-Regel im vorangegangenen Sommer gepostet:

Hier mal was aus japanischer Sicht zu den Anzügen. Der Autor ist Journalist und Skisprungexperte, er hat u. a. ein schönes Buch über die "Goldene Generation" um Harada geschrieben.
Der Artikel erschien am 22. Januar, das hier sind Ausschnitte.
Mir ist klar, dass einige Sätze hier auf vereinigten Widerstand stoßen, aber vielleicht ist er ja Anregung, die eigene Sichtweise mal zu erweitern.

...
Es ist eine Saison der knappen Resultate, dahinter steht die Neuregelung der Anzüge.
„Die neue Regel lautete vor Beginn des Sommers: „direkt am Körper anliegend, + 0 cm“. Diese Neuregelung war darauf gerichtet, Vor- und Nachteile durch Anzüge auszumerzen. Dementsprechend wechselte die japanische Mannschaft, beginnend mit den Kombinierern, ab dem Sommer Grand Prix im Juli die Anzüge, und Shimizu Reruhi, der erst im zweiten Jahr dabei war, siegte im zweiten Springen und war Zweiter im dritten, das waren gewaltige Fortschritte.
Weiterhin errang der 13. des Gesamtweltcups des Vorjahres, Takeuchi Taku, den Sieg im siebten Springen und wurde Dritter bzw. Zweiter im achten und neunten Springen. Im Grand Prix Ranking belegten Takeuchi den 3. und Shimizu den 4. Platz, der 30jährige Watase Yûta wurde 10. und der 21jährige Kobayashi Junshirô 17. Sie alle erreichten damit gute Resultate.
Kasai, der nur im ersten Teil startete und auf Platz 22 einkam, erzählt: „Obwohl meine Form nicht besonders gut war, landete ich so um den 3. Platz herum. Das war für mich die Bestätigung, dass die Japaner auf sprungtechnischem Gebiet, selbst international betrachtet, nicht unterlegen waren.“
Vor dem Winter jedoch wurden die Regeln geändert, und aus den + 0 cm wurden +2 cm. Die Begründung dafür war, dass bei 0 cm sich die Anzüge ausdehnen und die Abnutzung zu groß würde. Mit dieser Änderung drehte sich der Wind; die japanischen Springer erreichten immer seltener gute Ergebnisse.
Dazu äußerte sich Takeuchi mit einem bitteren Lächeln: „Auch der deutsche Trainer ist der Meinung, dass es fairer war, als die + 0 cm galten. Dass beim SGP Japan in sehr guter Form war, war (im Hinblick auf eine Regeländerung) sicher nicht gut. Normalerweise werden nämlich im Herbst keine Regeländerungen vorgenommen. Wir hätten uns wohl besser etwas zurückhalten sollen.“
Unter diesen Vorzeichen startete man in den Weltcupauftakt im November des vorigen Jahres. „Anfangs gingen wir davon aus, dass + 2 cm kaum einen Unterschied bedeuten würden, und alle Teams hatten ja gleichartige Anzüge“. So die Aussage von Cheftrainer Yokokawa, und tatsächlich erreichten Takeuchi Platz 9 im ersten und Platz 6 im dritten Springen und Kasai Platz 10 im zweiten und Platz 7 im dritten. Auch der junge Shimizu, auf dem Erwartungen ruhen, kam in Sotschi auf dem 9. bzw. 10 Platz ein, somit hatte Team Japan auch ohne den Spitzenmann Itô einen guten Start.
Aber nun arbeitete man in den europäischen Teams fieberhaft an der Entwicklung neuer Anzüge und damit einhergehend wurde der Kampf für Team Japan hoffnungsloser. Obwohl auch die Anzüge der Japaner einen neuen Schnitt bekamen, kam es dazu, dass bei der Vierschanzentournee ein 17. Platz von Takeuchi die beste Plazierung war.
Weil diese neuen Anzüge „einen Schnitt hatten, bei dem sich während der Luftfahrt der Gesäßteil nach außen wölbte, wirkte das eher wie eine Bremse“ (Kasai), und so holte man die noch immer im Auto des Wachsers liegenden alten Anzüge wieder hervor. Und siehe da, obwohl sich der Stoff gedehnt und die Luftdurchlässigkeit sich erhöht hatten, sprang man damit fünf Meter weiter. Kasai dazu: „Da wurde mir klar, dass wir keinen sprungtechnischen Rückstand, sondern einen bei den Anzügen hatten.“
Kasai weiter: „Die europäischen Teams sitzen dicht am Nachschub, wenn sie einen Anzug einmal benutzen und er ist nicht gut, dann lassen sie sich sofort ein neues Modell kommen und probieren es. Japan ist so weit weg, dass wir das nicht können. Zur Zeit haben die Norweger gute Anzüge. Auch Österreich hatte zwischenzeitlich hervorragende, jetzt haben sie etwas nachgelassen. Immerzu werden verschiedene Varianten probiert, so dass es wellenartige Formkurven gibt.
...
Die Weltcupsaison wird seit ihrem Start durch das Bestreben nach Anpassung der Sprunganzüge hin und her geschüttelt, und die Schlacht um die Weiterentwicklung wird noch lange anhalten. Auch das japanische Team hat mit den neuen Anzügen, die in Sapporo getragen wurden, einen Schritt nach vorn gemacht, aber wenn die anderen Länder neue Verbesserungen vornehmen, werden wir unweigerlich weiter abgehängt werden.
Hinzu kommt, dass im Fall Japans eine der beiden Firmen, die den Anzugstoff herstellen, nämlich die von den meisten Teams bevorzugte deutsche Firma Meininger, aus vertragsrechtlichen Gründen nicht zur Verfügung steht, so dass nur die Schweizer Firma Escher bleibt, was ebenfalls ein Problem ist.
...
Yokokawa: "Mit den null Zentimetern gab es keine Gestaltungsmöglichkeiten, aber wahrscheinlich hat niemand auf der Welt geahnt, was durch zwei Zentimeter für Unterschiede hervorgerufen werden. Sowohl für die Anzugschlacht wie auch für die Tüfteleien mit den Schuhen gilt, dass jedes Land alle Mittel einsetzt.“
...
„So wie bei den Olympischen Spielen in Vancouver Simon Ammann mit seinen gebogenen Bindungsstäben überragend stark war, muss auch Team Japan verschiedenste Überlegungen anstellen, weil ja auch, so glaube ich, mit Sicht auf Olympia die anderen Nationen dabei sind, einiges auszuprobieren. Wenn man als Springer immer schlechtere Resultate hat, verfällt man auf den Gedanken, dass man sicherlich technisch schlecht springt, aber es ist eben nicht nur die Technik, auch das Material ist in der Tat entscheidend.“ So sieht es Takeuchi und in diesem Sinne wird das Konkurrieren um Weiterentwicklungen wohl anhalten.

http://sportiva.shueisha.co.jp/clm/othersports/2013/01/22/post_182/
 

Hakuba

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30. WC-Sieg für Ryôyû heute! 🎉

Er ist glücklich darüber, in dieser Saison seinen ersten Sieg außerhalb Japans errungen zu haben. "Ich hatte auch Glück, aber es hat auch alles zusammengepasst." Zu den Windverzögerungen: "Ich war gut in Form und hatte eine feste Vorstellung davon, was zu tun war, deshalb hat das mich nicht sehr gestört."

Ryo-Lahti.GIF
Foto: Kyodo
 

Hakuba

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Nach Funaki Kazuyoshi und Takeuchi Taku ist es nun Ryôyû, der sein Firmenteam verlässt und sich selbständig macht.

Seine Unzufriedenheit mit dem System, in dem das Skispringen in Japan abläuft, hat er zuvor schon durchblicken lassen, nun folgt der große Schritt. Er fühlt sich zu eingeengt und zu festgelegt, möchte freier und selbständiger entscheiden und sich auch Tätigkeitsbereiche außerhalb des Sports beginnen zu erschließen.

Das Team, das er gründet, heißt "TEAM ROY". (Roy ist ja sein eigener Vorschlag an Europäer gewesen, ihn so zu nennen, weil °Ryoyu" schwer auszusprechen sei.)

Er drückt seine Dankbarkeit gegenüber seinem bisherigen Team Tsuchiya aus, besonderer Dank geht an Kasai Noriaki, der maßgeblich daran beteiligt war, ihn zu dem zu machen, der er ist. Er habe sich sehr viel von ihm abgeschaut.

Sein Ziel ist die Hebung seines Basisniveaus. Dazu habe er in letzter Zeit kaum eine Chance gehabt. Er wolle weiterhin Siege erringen und ein Vorbild für den Nachwuchs sein, damit viele junge Springer nachkommen, die nach Europa gehen und dort mitkämpfen und ein starkes japanisches Team entstehen lassen. Er würde sehr gern eine japanische Teamgoldmedaille erleben.
Er wird auf jeden Fall bis zu den kommenden OS weiterspringen, bei einer Bewerbung von Sapporo für 2030 wäre er auch dort noch sehr gern dabei.

Ein zweiter Aspekt ist, dass er auch außerhalb des Sports aktiv werden möchte, wie z. B. auch als Model, was er ja schon einmal gemacht hat, aber auch bei anderen Events mit Wettkampfcharakter dabei sein. Er will seinen Aktionsradius erweitern und sich auch einen Standort in Europa schaffen.

Artikel dazu gibt es in vielen Online-Medien, z. B. hier:

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Drücken wir ihm die Daumen, dass der Neustart nach seinen Vorstellungen klappt! Alles Gute! :)

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Seine Entscheidung zusammen mit der mehr als enttäuschenden Performance des WC-Teams (Ausnahme Ryôyû) müsste ja wohl ein deutliches Zeichen an den japanischen Verband sein, sich endlich mal damit zu beschäftigen, wie man das starre System aufbrechen und Flexibilität schaffen kann, damit eine optimale Förderung der Teams möglich wird. Natürlich gibt es ernste finanzielle Probleme, aber es geht eben nicht an, dass es z. B. überhapt keine Trainingslager mehr für das A-Team gibt und alles den Firmenteams überlässt. Man war schon mal sehr viel weiter, nämlich in der Zeit vor den OS in Nagano mit Ono Manabu als Nationaltrainer, dem ausreichend Finanzen zur Verfügung standen und der eine starke Position gegenüber den Firmenteams und ansonsten ziemlich freie Hand hatte.

Dazu gehört auch ein erfahrener (auch auslandserfahrener!) Nationaltrainer, der die Entwicklungen im Stammgebiet des Skispringens verfolgen kann und die Connections hat. Es darf m. E. einfach nicht sein, dass Harada Masahiko, der offizielle Nationaltrainer, sich die ganze Saison nicht bei seiner Truppe blicken lässt und das gesamte Geschäft einem unerfahrenen jungen Mann überlässt oder dass man von einer Wingsuit-Welle überrollt wird.
Hoffentlich wacht man beim Verband jetzt mal auf. Die Wettkampfsaison ist vorbei, da müsste doch Zeit sein, die Weichen neu zu stellen. Vielleicht kann man sich ja auch beim Snowboard umgucken, da waren Japaner auch in dieser Saison ziemlich erfolgreich.
 
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blackswan

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Hatte das vorhin schon auf Twitter gesehen, wünsche ihm alles Gute.
Bin gespannt, wie er das umsetzen möchte...

Naoki hatte ja seinen Umzug nach Deutschland unter anderem auch darin begründet, dass die Teams in Japan einfach nichts mitbekommen, besonders was Materialänderungen angeht.
Neuerungen werden in Europa getestet, Dinge werden in Europa besprochen. Bis das Japan angekommen ist, sind die Europäer 10 Schritte weiter.
Dazu kommen wohl allgemeine Visa-Probleme, nach einer Weltcup-Saison können die Japer wohl im Sommer kaum nach Europa, sondern müssen eine gewisse Zeit wieder in Japan bleiben.

Es ist zu wünschen, dass Japan das irgendwie hinkriegt und ein gutes Team stellen kann. Japan gehört einfach zum skispringen dazu
 
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