🇵🇱 Team Polen


KoN

Bankspieler
Beiträge
1.723
Punkte
113
Hier ein interssantes Interview mit Jan Ziobro zu den Vorgängern von Dolezal und übers polnische Skispringen allgemein:


Zum Thema Horngacher:

"Stefan Horngacher ist ein sehr guter Trainer, ohne Zweifel. Aber so wie ich es schonmal erwähnt habe, ist er quasi "aus dem fahrenden Zug" gesprungen. Er ist zu uns gekommen, hat gewisse Ansprüche gestellt, die erfüllt werden mussten. Der polnische Skiverband hat alle diese Anforderungen erfüllt. Er ist dann daraufhin als es immer besser und besser lief irgendwann aus diesem Zug abgesprungen und hat uns sprichwörtlich sitzengelassen. Er hat es damals gewusst, wo er hinkommt, wieso er zu uns kommt. Gerüchte besagen, dass es in Deutschland Spannungen zwischen Schuster und Horngacher gab - dass sich die Zusammenarbeit als nicht sehr harmonisch erwiesen hat.
Er wusste auch, dass Schuster bald seine Position als Chefcoach niederlegen würde. Als er nach Polen kam, wusste er, dass es aufgrund des Interesses ein gewisses Budget gibt, was für das Skispringen bereit gestellt werden kann. Er wusste auch, dass es bei den Springern ein gewisses Potential gab und er aus ihnen in einer kurzen Zeit sehr gute Springer machen konnte - um dem Deutschen Skiverband zu zeigen, was er als Trainer drauf hat.
Dann war sein Plan daraufhin nach Deutschland zurück zu kehren, um dann mit dem größeren Ansehen eben dem Deutschen Skiverband, genau wie beim polnischen, seine Ansprüche zu stellen und umgesetzt zu bekommen. Dieser Plan ist zu 100% aufgegangen.
Er ist nach Polen gekommen, hat sich 5-6 Springer mit Potential ausgeguckt und sich vollkommen nur auf diese konzentriert. Zu allen anderen Springern hat er sich verschlossen, es gab überhaupt keine Zusammenarbeit. Gar keine.
Diese 5-6 Springer sind natürlich super gesprungen, aber der ganze Rest des Kaders, das Potential, was man hätte ausnutzen können, wie Biegun, Klusek, Mietus etc. wurde nicht ausgenutzt - diese Springer sind heute nicht mehr aktiv. Horngacher hat da, wo er sich von seiner besten Seite zeigen konnte (Hauptkader), eine große Show veranstaltet, aber die 2. Reihe an Springern dahinter wurde "vernichtet". Heute haben wir keine 2. Reihe mehr wenn man vom polnischen Skispringen spricht.
Die Junioren springen so, wie sie aktuell springen. Es ist nicht so als hätten wir in Polen keine Talente oder keine guten Springer, aber wir haben nunmal ein sehr schlechtes Ausbildungssystem."

Zum Thema Kruczek:
(Frage im Bezug auf die aktuelle Form der polnischen Damen)

"Es ist schwer gegen Fakten zu argumentieren. Lukasz Kruczek hat in Italien gezeigt, was für ein Trainer er ist. Nach diesen 2-3 Jahren dort ist er nach Polen zurückgekehrt und nun sehen wir, welchen Effekt das hatte. Wir haben einen Damenkader der nunmal sehr schlecht springt im Moment."
[Zu seinem Sieg in Engelberg, der vorher gezeigt wurde]:
"Da haben wir eine ähnliche Situation wie aktuell. Am Anfang der Saison sind wir auch schlecht gesprungen. Im Video sehen Sie dort einen Herrn hinter Lukasz Kruczek stehen, Piotr Fijas. Und das ist der Mensch, der der wirkliche Vater des Erfolgs war. Damals hatte Kruczek diese Vision - er wollte mich, Dawid Kubacki, Maciej Kot dazu bringen, dass wir die Welt auf den Kopf stellen (leistungstechnisch). Das haben wir natürlich nicht gemacht. Wir haben nicht mit ihm trainiert, wir wurden ins kalte Wasser geworfen - in Klingenthal war es gut. Ich war 9., Biegun hatte gewonnen, aber in den Wettkämpfen danach (Kuusamo, Lillehammer) - dort haben wir nicht mal gepunktet.
Ich habe offen zu ihm gesagt: Hör mal, auf dem Trainerturm muss Fijas stehen. Er muss mit uns kommen. Andernfalls hat das alles keinen Sinn.
Der Vater des Erfolgs ist der Mann, der hinten steht. Nicht der, der mir die Fahne schwenkt. Er hat mit mir gerarbeitet, er hat sein ganzes Herz dieser Sache verschrieben. Das war ein Mensch mit Autorität für mich. Ich wusste, dass wenn er mir etwas sagt und ich dies umsetze, dass dies Wirkung zeigen würde. Die Sprünge waren dann gut."
 

Lazergirl

EFF #3
Beiträge
64.109
Punkte
113
Da war Horngacher ja richtig clever, auf Jahre hinaus keine Konkurrenz mehr für die DSV Adler aus Polen....;)
 

Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.231
Punkte
113
Wenn der B-Kader in Deutschland springen würde wie letzte Saison, könnte man meinen Geschichte wiederholt sich.
Danke für die vielen Infos!
 

Sprungbärchen

Nachwuchsspieler
Beiträge
836
Punkte
63
Ich habe lange nicht mehr so viel Unsachlichkeit gelesen, wie in den Aussagen von Ziobro. Wenn man den Aussagen von Ziobro folgt, dann kann man allerhöchstens zu dem Entschluss kommen, dass wenn Horngacher stets so gedacht hat es sich hier um eine Karriere-Planung handelt, die sich überall finden lässt. Horngacher lebt ja auch nicht erst seit gestern in Deutschland und war nun mal alles andere als neu beim DSV. Das konnte man gelinde gesagt schon schlicht erahnen.

Es hilft jetzt auch nicht in Polen den großen Katzenjammer zu starten, weil es gerade nicht so richtig läuft. Vielfach ist ja schon angedeutet worden, dass es auf lange Sicht nicht mehr so sein wird, dass Stoch, Zyla und Kubacki die Kohlen alleine aus dem Feuer holen. Irgendwann ist halt die Situation da, wo die zweite Reihe bzw. der Nachwuchs in den Vordergrund treten muss. Und bei einem Stekala hat man ja durchaus gesehen, dass da was möglich ist.

Egal wie viel Horngacher nun in Polen bewegt oder eben nicht bewegt hat was die gesamten Strukturen betrifft, so muss man halt jetzt schauen, wie man die Reihen wieder schließen kann. Diese schmerzhafte Erkenntnis musste auch der DSV durchmachen, oder auch der ÖSV.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.524
Punkte
113
Ich denke auch, dass man die Worte Ziobros nicht unbedingt auf die Goldwaage legen sollte. Er ist ja auch einer dieser Springer, die mal für sehr kurze Zeit starke Ergebnisse geholt haben und dann in der Versenkung verschwunden sind. Klar ist das bitter, wenn man dann sieht, dass all die anderen große Leistungen vollbringen und man selbst außen vor ist. Ob das dann aber immer die Schuld des Trainers ist oder ob der Athlet da auch selbst eine gewisse Verantwortung trägt, ist eben die Frage. Dass er den Sieg von Biegun erwähnt, spricht ebenfalls Bände. Biegun hatte damals den Wettkampf (in einem Durchgang) gewonnen, in dem es so windig war, dass Gregor Schlierenzauer und Anders Bardal am Ende auf den Start verzichtet hatten. In keinem anderen Weltcup-Springen war Biegun über Platz 15 hinausgekommen.

Die gegenwärtige Krise der Polen auf Stefan Horngacher zu schieben, halte ich auch für recht weit hergeholt. Es mag ja sein, dass er sich in Polen tatsächlich weniger um den Nachwuchs gekümmert hat, als es nötig gewesen wäre. Aber Springer wie Wolny, Stekala oder Muranka, die man natürlich nicht mehr zum Nachwuchs rechnen kann, sind ja noch in der letzten Saison besser gesprungen. Und Wasek, Pilch und co sind ja auch jetzt immer noch jung und können sich entwickeln. Dafür sind aber jetzt andere zuständig.

Und selbst wenn an den Anschuldigungen etwas dran ist: Wenn Horngacher in Deutschland nur annähernd so erfolgreich ist wie in Polen (Olympiagold, WM-Gold, Gesamtweltcupsieg, zwei Tourneesiege - ich hoffe ich habe nichts wesentliches vergessen), dann nehme ich hinterher auch eine Durststrecke in Kauf. Wobei Horngacher ja andererseits auch durchaus ein Interesse haben sollte, dass das deutsche Team auch in zehn Jahren noch stark ist - sonst wird es nämlich für seinen Sohn Amadeus schwierig, eine Mannschaftsmedaille zu gewinnen.
 

Lazergirl

EFF #3
Beiträge
64.109
Punkte
113
Aber Springer wie Wolny, Stekala oder Muranka, die man natürlich nicht mehr zum Nachwuchs rechnen kann, sind ja noch in der letzten Saison besser gesprungen. Und Wasek, Pilch und co sind ja auch jetzt immer noch jung und können sich entwickeln. Dafür sind aber jetzt andere zuständig.
Ich glaube auch, dass man selbst ohne Stoch / Zyla (falls die wirklich aufhören) noch Springer hat, aus denen man noch gute Leistungen herausholen kann. Und Kubacki ist ja noch etwas jünger, der hört sicher noch nicht auf. Vielleicht ist Dolezal nicht (mehr) der Richtige dafür.

@KoN Warum ist das mit Ziobro eigentlich nichts geworden? Oder Biegun und Klusek?
 

KoN

Bankspieler
Beiträge
1.723
Punkte
113
Natürlich ist bei Ziobro viel Frust dabei und deshalb übertreibt er sicherlich teilweise in seinen Aussagen.
Vieles, was er über Horngacher sagt, lässt sich aber belegen. Man muss sich zu der Zeit nur die Ergebnisse der 2. Reihe anschauen.
Auch sein Abgang war alles andere als rühmlich. Immer und immer wieder vertröstet und gesagt, dass er dann und dann seine Pläne veröffentlich, aber klar war es schon viel früher.
Ich werde Horngacher ewig dankbar sein für die 3 Jahre und für das, was er erreicht hat mit dem A-Kader.
Aber man sollte sich von diesen Erfolgen nicht blenden lassen.

Wieso bei Ziobro so viel Frust dabei ist, ist auch leicht zu erklären. Er hat dafür schon in einigen Streams Belege geliefert. Er wurde kategorisch aufs Abstellgleis gestellt, wurde nicht zu Wettbewerben geschickt, obwohl seine Ergebnisse in den Trainings besser waren als die von Team-Kollegen. Wurde nicht in den A-Kader berufen, obwohl er im Winter davor auch besser war als einige, die dann im A-Kader gelandet sind.
Da laufen anscheinend teilweise echt zwielichtige Sachen im Hintergrund ab.

Es hilft jetzt auch nicht in Polen den großen Katzenjammer zu starten, weil es gerade nicht so richtig läuft. Vielfach ist ja schon angedeutet worden, dass es auf lange Sicht nicht mehr so sein wird, dass Stoch, Zyla und Kubacki die Kohlen alleine aus dem Feuer holen. Irgendwann ist halt die Situation da, wo die zweite Reihe bzw. der Nachwuchs in den Vordergrund treten muss. Und bei einem Stekala hat man ja durchaus gesehen, dass da was möglich ist.

Egal wie viel Horngacher nun in Polen bewegt oder eben nicht bewegt hat was die gesamten Strukturen betrifft, so muss man halt jetzt schauen, wie man die Reihen wieder schließen kann. Diese schmerzhafte Erkenntnis musste auch der DSV durchmachen, oder auch der ÖSV.

Es ist ein Interview von einem ehemaligen Springer. Das dann auf Polen gesamt zu verallgemeinern ist ein bischen übertrieben.
Der DSV und ÖSV haben ganze andere Mittel und ein ganz anderes Level an Infrastruktur und Ausbildungssystem.
Da wird es immer gute Springer geben. Immerhin finanzieren die gefühlt den ganzen Zirkus.
Von den Jüngeren wie Stekala, Wolny, Zniszczol, Muranka, etc. hat es, soweit ich mich richtig erinnere, bis jetzt nicht einer geschafft seine gute Saison zu wiederholen in der darauf folgenden Saison. Immer kam nach einem halbwegs guten Winter der Absturz im darauf folgenden.

Ich denke auch, dass man die Worte Ziobros nicht unbedingt auf die Goldwaage legen sollte. Er ist ja auch einer dieser Springer, die mal für sehr kurze Zeit starke Ergebnisse geholt haben und dann in der Versenkung verschwunden sind. Klar ist das bitter, wenn man dann sieht, dass all die anderen große Leistungen vollbringen und man selbst außen vor ist. Ob das dann aber immer die Schuld des Trainers ist oder ob der Athlet da auch selbst eine gewisse Verantwortung trägt, ist eben die Frage. Dass er den Sieg von Biegun erwähnt, spricht ebenfalls Bände. Biegun hatte damals den Wettkampf (in einem Durchgang) gewonnen, in dem es so windig war, dass Gregor Schlierenzauer und Anders Bardal am Ende auf den Start verzichtet hatten. In keinem anderen Weltcup-Springen war Biegun über Platz 15 hinausgekommen.

Die gegenwärtige Krise der Polen auf Stefan Horngacher zu schieben, halte ich auch für recht weit hergeholt. Es mag ja sein, dass er sich in Polen tatsächlich weniger um den Nachwuchs gekümmert hat, als es nötig gewesen wäre. Aber Springer wie Wolny, Stekala oder Muranka, die man natürlich nicht mehr zum Nachwuchs rechnen kann, sind ja noch in der letzten Saison besser gesprungen. Und Wasek, Pilch und co sind ja auch jetzt immer noch jung und können sich entwickeln. Dafür sind aber jetzt andere zuständig.

Und selbst wenn an den Anschuldigungen etwas dran ist: Wenn Horngacher in Deutschland nur annähernd so erfolgreich ist wie in Polen (Olympiagold, WM-Gold, Gesamtweltcupsieg, zwei Tourneesiege - ich hoffe ich habe nichts wesentliches vergessen), dann nehme ich hinterher auch eine Durststrecke in Kauf. Wobei Horngacher ja andererseits auch durchaus ein Interesse haben sollte, dass das deutsche Team auch in zehn Jahren noch stark ist - sonst wird es nämlich für seinen Sohn Amadeus schwierig, eine Mannschaftsmedaille zu gewinnen.

Ziobro ist auch nicht der einzige, der die Zusammenarbeit mit Horngacher kritisiert hat. Ich glaube ihm und den anderen, die sich zu Wort gemeldet haben. Hauptschuld ist aber das Ausbildungssystem an sich und nicht Horngacher. Nicht genug (qualifizierte) Trainer, nicht genug Schanzen, falsche (meiner Meinung nach) Herangehensweise Junioren in den Weltcup zu führen etc.
Biegun war meiner Meinung nach nicht der totale Zufallssieger wie manchmal hier dargestellt wird. Er hat auch im Training und Team-Wettbewerb damals in Klingenthal gute Sprünge gezeigt. Der Medien-Trubel nach dem Sieg, ein Todesfall in der Familie zu der Zeit und der Umgang mit ihm durch das Trainerteam (Fokus auf die Universiade) hat dann sein Übriges getan.

Mittlerweile würde ich die ein oder andere Olympia-Gold Medaille oder einen Vierschanzentourneesieg gegen ein oder 2 Springer auf dem Niveau von einem Constantin Schmid oder Jan Hoerl eintauschen.

Ich glaube auch, dass man selbst ohne Stoch / Zyla (falls die wirklich aufhören) noch Springer hat, aus denen man noch gute Leistungen herausholen kann. Und Kubacki ist ja noch etwas jünger, der hört sicher noch nicht auf. Vielleicht ist Dolezal nicht (mehr) der Richtige dafür.

@KoN Warum ist das mit Ziobro eigentlich nichts geworden? Oder Biegun und Klusek?

Mittlerweile bin ich auch einfach nur ratlos, was man machen könnte, um die Situation zu verbessern.
Ich sehe ehrlich gesagt schon seit Jahren ein großes, schwarzes Loch auf das Skispringen in Polen zukommen.
Die Jüngeren werden mit dem Druck nicht klarkommen, wenn dieser mal auf ihnen lastet und nicht auf Stoch und Zyla.
Man schafft es ja selbst mit Kamil, Piotr und Dawid aktuell nicht, dass einer außer den dreien mal 2. gute Saisons in Folge hat.

Zu Ziobro, siehe oben. Biegun war auch ein klares Opfer des Ausbildungssystems. Aus dem Juniorenalter raus, keine Ergenbisse, kein Geld -> musste sich einen Job als LKW-Fahrer suchen und ist durch halb Europa getingelt. Stundeslanges sitzen im LKW ist nicht wirklich gut für einen Skispringer, wie wir uns alle vorstellen können. Und irgendwann ging es dann einfach nicht mehr.
Wobei Stekala auch einen Zweitjob hatte als Kellner und es dann doch geschafft hat letzten Winter, aber das ist wohl eher der Sonderfall.

Was mit Klusek genau war, weiß ich nicht, aber wenn man im Alter von 23 Jahren noch nicht einen Weltcuppunkt hatte, ist es auch schwer sein Leben zu finanzieren, denke ich.
 

Rising Sun

Mountain Girl
Beiträge
22.709
Punkte
113
Wobei Stekala auch einen Zweitjob hatte als Kellner und es dann doch geschafft hat letzten Winter, aber das ist wohl eher der Sonderfall.

Er macht das doch immer noch nebenbei, oder? Zumindest hat er letzte Saison gesagt er will das nicht aufgeben weil die Leute da immer für ihn da waren. Aber Kellner ist auch was anderes als LKW Fahrer, wo man ewig unterwegs ist und die ganze zeit sitzt. Zumal es bei Stekala halt gute Bekannte sind die ihn immer unterstützt und zu jedem Training/Wettkampf gelassen haben
 

Biathlon-Fan

Bankspieler
Beiträge
16.334
Punkte
113
Trotzdem kann man Horngacher nix vorwerfen. Jede Nation hätte seine Erfolge aus der Vergangenheit genommen. Ist er überhaupt für den B Kader zuständig gewesen? Eine Nationalmannschaft umfasst in der Regel ja meistens nur 5-6 Sportler und der Rest hat einen anderen Trainer
 

Kirsten

Moderator Wintersport
Teammitglied
Beiträge
27.404
Punkte
113
Ist vermutlich immer eine Frage des Systems. In Norwegen ist Stöckl ja auch offiziell Trainer vom A-Kader und Lobben z.B. vom B-Kader. Dazu gibt es Vereinstrainer. Und die allermeisten trainieren einen Großteil der Zeit mit den Vereinen. Dann gibt es Trainingslager der einzelnen Kader oder auch zusammen. Und Stöckl ist im engen Austausch mit den anderen Trainern. Aber offiziell ist es nicht sein Job, sich um den Nachwuchs zu kümmern
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.524
Punkte
113
Wobei ein Cheftrainer natürlich schon auch zumindest die besten Leute unterhalb der Nationalmannschaft im Auge haben sollte, weil die ja irgendwann in Frage für den Weltcup kommen. Aus der Ferne kann man es natürlich schlecht beurteilen - aber ich sehe eben keinen echten Grund, warum Horngacher absichtlich beispielsweise auf Ziobro verzichtet haben sollte, wenn der wirklich zeitweise zu den besten sechs Polen gehört hat. Schließlich ist für einen Trainer ja normalerweise schon wichtig, stets die besten Leute im Weltcup zu haben (die Theorie, er wollte die Polen langfristig schwächen, weil er sie bereits als zukünftige Konkurrenz angesehen hat, sobald er mal deutscher Bundestrainer ist, würde ich tatsächlich ins Reich der Legenden verweisen).

Mir fallen höchstens folgende Erklärungen ein:
  • Vielleicht war Ziobro zeitweise tatsächlich besser als andere Polen, in denen Horngacher aber trotzdem langfristig das größere Potential gesehen hat.
  • Vielleicht war Ziobro zu einem Zeitpunkt besser, wo andere einen anderen Trainingsstand hatten und deshalb nicht ihre volle Leistungsfähigkeit ausschöpfen konnten.
  • Vielleicht war Ziobro ein schwieriger Charakter, der aus Horngachers Sicht eher Unruhe ins Team gebracht hatte, weswegen er bei nur knapp besseren Leistungen Ziobros doch lieber die anderen ins Team genommen hat.
Ich kann aber auch nur spekulieren...
 

Rising Sun

Mountain Girl
Beiträge
22.709
Punkte
113
Oder weil die schlicht und ergreifend im Seniorenalter einfach nicht gut genug waren?! Aber Fehler bei anderen suchen ist halt einfacher ...

Als ob lch mir das ausdenke oder was! Gibt halt einige die nicht gut auf ihn zu sprechen sind, aber klar, das war ausschließlich ihre Schuld und er macht keine Fehler, belassen wir es einfach dabei 🙂
 

Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.231
Punkte
113
Als Cheftrainer bist du in erster Linie für die A-Manschaft tätig. Ich ich denke da wird niemand Horngacher vorwerfen nicht excellente Leistungen erbracht zu haben. Mir wäre lieber Trainier würden mehr oder außschließlich nach der Leistung gehen, aber manchmal muss man auch abwägen in wem noch wie viel Potenziel steckt für eine erfolgreiche Saison. Hier soll aber niemand kommen und meinen Horngacher hätte das polnische Team absichtlich geschwächt. Er hat aus vielen (auch jungen Springern) viel rausgeholt und es ist ja nicht so das im ersten Jahr nach Horngacher schon wieder alles den Bach runter gegangen wäre. Stekala, Wolny und auch der junge Wasek haben sich weiter gut entwickelt neben den großen 3 die alle in den Top10 des Weltcups waren.
Auch wenn ich Zibro natürlich voll verstehen kann, wenn das Geschilderte so stimmt. So eine Trainierpoltik finde ich nicht wünschenswert.

Aber unabhänig wie viel Horngacher für den Nachwuchs/ B-Kader getan hat. Ein System, in dem Springer die nicht mehr im Juniorenbereich sind, arbeiten müssen um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen ist irgendwie ein Armutszeugnis oder nicht? :skepsis:
Kann mir keiner erzählen das in Polen nicht viel Geld gemacht wird bei der gewaltigen Aufmerksamkeit für diese Sportart. Da muss doch wenigstens so viel wieder unten ankommen das auch die Springer die nicht Stoch, Zyla oder Kubacki heißen sich voll auf den Sport konzentrieren können...
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben