Getrennte Verantwortlichkeiten bedeuten ja aber nicht, dass man überhaupt nichts miteinander zu tun hat. Eine regelmäßige Kommunikation zwischen Cheftrainer und anderen Trainern oder das ein oder andere gemeinsame Training sind sicherlich förderlich für ein insgesamt erfolgreiches System. So bleiben Talente nicht unentdeckt, und die Umstellung vom B- auf den A-Kader verläuft dann reibungsärmer.
Um nochmals die Deutschen als Beispiel zu nehmen: Werner Schuster beschreibt in seinem Buch sehr schön, wie einst Andreas Wellinger ins Weltcup-Team gekommen ist. Er beschreibt, wie ihm Wellinger bei einem gemeinsamen Trainingslager mit bis zu 20 Athleten positiv aufgefallen ist. Das Weltcup-Team war zu diesem Zeitpunkt eigentlich nominiert, aber weil Wellinger konstant 10 Meter weiter gesprungen ist als der bereits nominierte Maximilian Mechler, wurde die Entscheidung nochmals geändert. Der 17jährige Wellinger kam ins Team, der deutlich ältere Maximilian Mechler musste zusehen.
Das wäre höchstwahrscheinlich nicht (so schnell) passiert, wenn Werner Schuster in seiner Position nicht auch die Nachwuchsentwicklung am Herzen gelegen wäre, wie er im Buch schreibt. Und es kann schon sein, dass Stefan Horngacher hier eine etwas andere Philosophie verfolgt. Nur wäre es für ein vollständiges Bild der Vorgänge wichtig, auch von ihm oder anderen Verantwortlichen im polnischen Team eine Aussage zu haben und nicht nur von einem frustrierten Sportler, für den es damals einfach nicht gereicht hat.
Ich habe auch nochmals nachgesehen: Ziobros letzte Ergebnisse waren damals ein 20. und ein 14. Platz im FIS-Cup von Notodden - auch nicht unbedingt eine Empfehlung für den COC.