Ich denke, das hat im Wesentlichen zwei GrĂŒnde: Zum einen möchte man auch die Qualifikationen zeitlich nicht zu sehr in die LĂ€nge ziehen. Denn man hofft damit, dass die Ăbertragung fĂŒrs Fernsehen attraktiver ist, wenn nicht zu viele schwache Springer teilnehmen. Und natĂŒrlich ist auch bei schlechten Bedingungen die Gefahr, dass man die Quali abbrechen muss, bei 90 Teilnehmern gröĂer als bei 65.
Zum anderen geht es um die grundsĂ€tzliche Frage, wen man denn eigentlich bei einem Weltcup sehen will. Einerseits will man im Idealfall natĂŒrlich die besten 50 Springer der Welt sehen. Andererseits sollen aber auch möglichst viele LĂ€nder vertreten sein, damit die WettkĂ€mpfe fĂŒr Menschen aus vielen verschiedenen LĂ€ndern interessant sind. Beides zusammen widerspricht sich aber ein wenig: 43 der besten 50 Springer in der Live-Weltrangliste gehören zu nur 6 LĂ€ndern: Hinzu kommen 3 Tschechen, 2 Schweizer, 1 Franzose und 1 Finne.
Wenn man nun sehr groĂe Starterfelder in der Qualifikation zulĂ€sst, besteht also die Gefahr, dass im eigentlichen Wettkampf nur wenige Nationen dabei sind - weil im Zweifel der achtbeste Deutsche, Norweger, Slowene, Ăsterreicher immer noch besser ist als der beste Koreaner, Kasache, Este oder US-Amerikaner.
Die Reduktion der Starterfelder vor der Saison 2003/04 ist daher auch ein Mittel, um die Chancen der kleineren Nationen auf eine Teilnahme am Wettkampf zu erhöhen. Dass die trotzdem seit einiger Zeit auf dem RĂŒckzug sind, ist um so bedauerlicher.
An den Starterfeldern der Tournee sieht man die Entwicklung sehr schön:
2001/02: 91 Starter in Oberstdorf
http://medias1.fis-ski.com/pdf/2002/JP/3118/3118RLQ.pdf
2002/03: 86 Starter in Oberstdorf
http://medias2.fis-ski.com/pdf/2003/JP/3026/3026RLQ.pdf
2003/04: 66 Starter in Oberstdorf
http://medias1.fis-ski.com/pdf/2004/JP/3127/3127RLQ.pdf
Und ĂŒbrigens waren es 2001/02 insgesamt 22 Nationen, die teilgenommen haben, wenn ich mich nicht verzĂ€hlt habe. Dieses Jahr noch 18.