Das als Negativum für die Lakers auszulegen ist grob fahrlässig und entspricht nicht den Realitäten. Außer natürlich die Spurs schaffen es auch NACH Tim Duncan noch die Finleys, Barrys und Horrys dieser Liga zu holen.
Ich habe nur drei Spielerverpflichtungen aus den letzten Jahren aufgezählt, die gar nichts brachten, weil du bei den Lakers die Rosinen rauspickst und begonnen hattest, bei den Spurs auf die Picks hinzuweisen, die ihnen ebenfalls nichts brachten. Dies gehört nunmal auch bei den Lakers zu den "Realitäten", die man berücksichtigen kann/sollte, wenn man wirklich mit gleichem Maßstab messen will. Es ging mir nicht darum, die FA-Verpflichtungen der Spurs und damit ihr Management als so viel besser dastehen zu lassen. Für die meisten 1zu1-Vergleiche sind mir die Voraussetzungen dann eh zu unterschiedlich gewesen.
Und für mich sieht das so aus:
In den letzten 10 Jahren hatten Spurs und Lakers ähnliche Erfolge (Spurs leicht erfolgreicher, dafür haben die Lakers aufgrund der Altersstruktur die bessere Perspektive).
Ich halte es nicht für sonderlich hilfreich, die Perspektiven zweier Teams zu einem bestimmten, festen Zeitraum vergleichen zu wollen, wenn sich der Rebuild-Zeitpunkt um einige Jahre unterscheidet (bei den Spurs 2003 quasi abgeschlossen, seitdem sind sie im "win-now-Modus" und haben nur noch die Rollenspieler - Center an TDs Seite und Shooter - ausgetauscht, während die Lakers seit Shaq auf die Entwicklung der Spieler und letztlich entscheidende Trades gewartet haben - und mit Fisher - so absurd es klingt, ist er letztlich doch auch sehr mitentscheidend - und Gasol sind erst gerae die Spieler an Bord gekommen, die sie jetzt zu einem echten Contender machen). Dass sich die Perspektive unterscheidet, versteht sich doch von selbst.
PS: Die Lakers haben seit 1997 genauso oft in den Top 10 gepickt wie die Spurs, nämlich genau einmal. Nur das die Spurs sich den First Pick ertankt haben, während die Lakers nicht tankten und so leider nur an 10 picken durften. Ich würde gerne wissen was die Leute heute sagen würden wenn die Lakers mit einem ertankten Backcourt mit Chris Paul/Deron Williams und Kobe Bryant auflaufen würde. Meine Güte wäre das unsportlich gewesen und Kobe ist ja eh ein A****loch. Aber scheinbar wird das von vielen ja als "gutes Management" gesehen...also waren die Lakers schlicht dumm.
Es ist extrem ärgerlich für die Fans eines Teams, die auch in schlechteren Zeiten zu ihm halten (und umso mehr, wenn sie teure Tickets und TV-Pakete bezahlt haben, um dem Murks dann zusehen zu dürfen). Übler noch ist es den Teams gegenüber, die tatsächlich gerade schlecht sind und um bessere Chancen gebracht werden, sich durch den Draft wieder verstärken zu können. Oder eben auch denen gegenüber, die ihr Maximum geben und im Mittelfeld herumkrebsen. Keine Frage, Tanken ist sehr zweifelhaft.
Aber aus der Sicht des Managements ist es (leider) eine legale Strategie, die sich sehr auszahlen kann, aber da bin ich ganz ehrlich: Von mir käme keine große Kritik, denn alleine mit dem Draft ist noch nicht alles erreicht. Natürlich ist es mir lieber, wenn ein Team sich "sportlich korrekt" aufbaut. Siehe eben dazu die Mavs, die ohne Tank-Picks mit 8 Saisons mit mehr als 50 Siegen in Folge als recht erfolgreich bezeichnet werden müssen (wenn auch dies teils die Nachwirkungen der richtig üblen Mittneunziger waren, denn die Trades hat man mit den Spielern durchgeführt, die u.U. als Tank-Picks bezeichnet werden könnten), oder die Pistons (auch schon 7 Saisons mit 50+). Oder Portland (vor allem von 1983-2003, aber das heutige Team wurde eher in einem "normalen" Rebuild zusammengestellt), Suns (sich Marbury zu holen könnte letztlich vielleicht doch als Tanken ausgelegt werden...
) und eben auch die Lakers, die Rebuilds durchliefen und nicht den vermeintlich einfachen Weg gingen.
Am Ende möchte ich aber vor allem harmonische, gut funktionierende Teams mit konkurrenzfähigem Basketball sehen - da mag es bei den Spurs vom Entstehen her sehr schwarz begonnen haben (worüber man streiten kann, denn die meisten von uns wissen ja gar nicht aus erster Hand, wie konkurrenzfähig die SAS wirklich in der Saison 96/97 hätten sein können), aber für mich ist das Endresultat schon sehr hellgrau geworden. Seitdem trüben eigentlich nur einige Aktionen wie die von Bowen oder auch Horry im letzten Jahr das Bild, wobei sie bei anderen Teams auch vorkommen, aber wegen geringeren Erfolgs nicht so hochgekocht werden. Und aus der Sicht, was dann möglich gewesen wäre, hätten mich die Lakers mit Deron Williams oder Chris Paul gereizt - von mir hättest du da kein Aufheulen hören/lesen können.