Die reine Berührung ist und war beim Fußball noch nie verboten, sonst müsste bei jeder Ecke entweder Strafstoß oder Freistoß für irgendeinen Verteidiger gepfiffen werden. Schließlich gehen da jedesmal 10 oder 12 Spieler Richtung Ball und setzen dabei auch ihre Körper ein, aber ein, maximal zwei Spieler kommen tatsächlich auch ran. Umgekehrt muss man auch beim Spielen des Balles aufpassen, dass man den Gegner nicht mit umhaut. Da ist die Grenze so Daumenpeile Spieler spielt am Boden den Ball, Gegenspieler fällt drüber = weiterspielen; Spieler spielt am Boden den Ball und trifft dabei oder danach aktiv den Gegenspieler und bringt ihn zu Fall = Foul. Da ist natürlich hilfreich, wenn ein Schiedsrichter wie Manuel Gräfe auf dem Platz steht, der selbst mal in der 5.Liga gekickt hat und daher ziemlich genau einschätzen kann, wo ein Spieler tatsächlich vom Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht wird, und wo einfach nur ein leichter Kontakt zum eigenen Hinwerfen genutzt wird. Ich kann es jetzt nicht mit Sicherheit sagen, aber ich würde mich sehr wundern, wenn ihr aus den letzten 3 Jahren mehr als 3 Gräfe-Elfer finden könntet, wo der Reporter nach der 3.Zeitlupe aus der 5.Perspektive eine leichte Berührung sieht, die eventuell einen Pfiff rechtfertigen könnte.
Bei Süle war der Kontakt dagegen ganz deutlich - der Gegenspieler wird getroffen und aus dem Gleichgewicht gebracht = Foulspiel. Auch wenn Süle den Ball voll getroffen hätte, und den Gegenspieler genau gleich trifft, bleibt das ein Foul. Der Ablauf wäre nur sehr unwahrscheinlich, weil es Verteidiger, die so zum Ball gehen, dass sie Ball und Gegner gleichzeitig treffen, in der Regel nicht bis in die 1.Liga schaffen, und dort schon gar nicht zu den Bayern...