291m in Island - weitester Flug


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Ich könnte mir schon vorstellen, dass man einen anderen auch eingeladen hat, Wellinger wäre ein Kandidat oder halt Tschofenig. Aber momentan ist für die Wintersportler ja eigentlich Urlaubszeit angesagt. Die einzige Möglichkeit im Jahr, wo sowas wirklich drin ist. Weiß jetzt nicht, ob man dafür eine Reise absagen würde, die man schon länger geplant hat.
Zudem fordert das ja schon auch Mut. Für Kobayashi war das ja auch ein Sprung ins Ungewisse. Dann kommen eben auch noch die Verbände dazu, die womöglich ihre Springer davon abgehalten haben. Kann mir gut vorstellen, dass da nicht alle begeistert sind, ihren Springern ein solches Risiko auszusetzen.

Ansonsten finde ich nicht, dass man sich da groß aufregen muss. Ist doch ne Sache von Red Bull und Kobayashi. Wenn die Lust darauf haben, das zu machen, dann nur zu. Warum auch nicht? Würde verstehen, wenn da auch Springer neidisch sind, aber so isses nunmal. Im Leben stehen einem nun mal nicht immer alle Wege offen.
Finde eigentlich ganz cool, dass sie gezeigt haben, wie weit es gehen kann. Ich fand es bei den letzten Fliegen schon enttäuschend, dass es überhaupt keine Möglichkeit gab, den Weltrekord zu brechen. Da ist eine Zurückentwicklung zu sehen, gerade in Vikersund wären 254 gar nicht mehr drin. Schon seit Ewigkeiten redet man aber davon, dass man eigentlich weiter springen könnte. Damit hat man ja die Aktion fast schon herausgefordert.

Weltrekordler ist für mich immer noch Kraft, das ist klar, selbst wenn Kobayashi jetzt der Mensch ist, der schon am weitesten geflogen ist. Für einen WR sollte es eine offizielle Veranstaltung sein mit allen Startern und Regularien. Kann ja kein Mensch sagen, ob Kobayashi nicht mit einem weiteren Anzug gesprungen ist oder was auch immer. Kontrolliert wird es niemand haben.
 

Finn-Lady

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Noch einmal… niemand, wirklich niemand gesteht Ryôyû etwas nicht zu und will ihm etwas wegnehmen. Es hat ihm niemand schummeln unterstellt.
Jeder äußert seinen Respekt ihm gegenüber.
Es ist bislang (soweit uns bekannt ist) niemand weiter mit Skiern geflogen.
So weit so gut.
Ich möchte etwas ergänzen bzw korrigieren. Ich habe länger an meinem Post geschrieben und distanziere mich in aller Deutlichkeit von dem davor abgesetzten Post. Er entspricht nicht meiner Intention, als ich meine Bedenken geäußert habe.
Daher müsste mein Kommentar lauten: Kaum einer gesteht Ryôyû etwas nicht zu oder will ihm etwas wegnehmen.
Schwache persönliche Integrität ist in meinen Augen eine Frechheit.
 

sj44

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I verstehe RedBull (Geld Geld Geld und mehr Geld), aber Kobayashi überrascht mich, dass er so schwache persönliche Integrität hat.
Glaubst jetzt wirklich, dass Zajc oder Domen Prevc nein gesagt hätten, wenn man ihnen so ein Angebot gemacht hätte? So schnell kannst gar nicht schauen, dass die sich in den Flieger nach Island gesetzt hätten. Nur ihre Landsleute (Verband und Planica-Veranstalter) wären halt sauer gewesen, da dadurch etwaige Rekorde auf der eigenen Flugschanze nicht mehr diesen Wert hätten.
 

sj44

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Der Hass und die Kritik an Red Bull nehmen hier schon teils absurde Züge an, bei aller Kritik die in anderen Bereichen sicher auch gerechtfertigt ist. Hier sehe ich absolut keine Probleme, alle Parteien haben dem Projekt wohl zugestimmt und für Ryoyu war es eine super Geschichte, für Red Bull ebenfalls und die FIS scheint es auch nicht zu stören...
Ganz so schlimm wie bei manchen deutschen Fußballfans ist es noch nicht. ;)
 

moiag

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Glaubst jetzt wirklich, dass Zajc oder Domen Prevc nein gesagt hätten, wenn man ihnen so ein Angebot gemacht hätte? So schnell kannst gar nicht schauen, dass die sich in den Flieger nach Island gesetzt hätten. Nur ihre Landsleute (Verband und Planica-Veranstalter) wären halt sauer gewesen, da dadurch etwaige Rekorde auf der eigenen Flugschanze nicht mehr diesen Wert hätten.
Ich habe kein "Glauben" in Domen und noch weniger in Zajc. Ich bin kein slowenischer Anwalt. Ich kann nur hoffen, die hätten sich ein solches Angebot besser überlegt.

RedBull geht es um Geld und Aufmerksamkeit (also NUR um Geld), Menschen sollten aber im Gegensatz zu Firmen hoffentlich mehr als Geld in Rücksicht zu nehmen.

Kobayashi ist bestimmt gut bezahlt fuer das und es war bestimmt höchst interessant für ihn, er hat sich ganz strahlend mit WELT RECORD Tafel fotografieren lassen. Ja, mMn, ER sollte es besser wissen.
Klar, ihr alle fand ihm ganz super sympathisch. Er kann kaum was falsch machen, nicht wahr.
 

Misolidio

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Ich habe kein "Glauben" in Domen und noch weniger in Zajc. Ich bin kein slowenischer Anwalt. Ich kann nur hoffen, die hätten sich ein solches Angebot besser überlegt.

RedBull geht es um Geld und Aufmerksamkeit (also NUR um Geld), Menschen sollten aber im Gegensatz zu Firmen hoffentlich mehr als Geld in Rücksicht zu nehmen.

Kobayashi ist bestimmt gut bezahlt fuer das und es war bestimmt höchst interessant für ihn, er hat sich ganz strahlend mit WELT RECORD Tafel fotografieren lassen. Ja, mMn, ER sollte es besser wissen.
Klar, ihr alle fand ihm ganz super sympathisch. Er kann kaum was falsch machen, nicht wahr.
Das sehe ich genauso. Hier hat Geld und persönlicher Ehrgeiz bei Kobayashi über die sportliche Fairness gesiegt. Und das ist dann eben eine schwache persönliche Integrität, denn er hätte bestimmt auch ohne Konsequenzen ablehnen können.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Signalwirkung a la "Wenn der das kann und darf, dann kann ich das auch". Dann setzt demnächst eine absurde und unverantwortliche Weitenjagd ein, die die FIS mit ihren Regeln eigentlich (meiner Meinung nach zu Recht) unterbinden wollte, denn am Ende geht es bei den Regeln auch um die Gesundheit und Sicherheit der Sportler.

PS: Jedem der die Aktion eher kritisch sieht, Hass auf RedBull zu unterstellen, finde ich etwas daneben.
 

Kirsten

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Er hätte ablehnen können, hat er aber nicht. Und ich wette, sehr sehr viele andere Springer hätten auch nicht abgelehnt! Und da geht es nicht mal ums Geld vermute ich, sondern um den Traum vom Fliegen. Sie lieben, was sie machen, sie wollen fliegen und hier könnten sie es noch weiter als auf den Flugschanzen.
Da würden die wenigsten sagen: nein, wenn nur ich darf und wenn es eine Marketingaktion ist, dann bitte ohne mich... Ich denke, Ryoyu kann den Wert dieses Sprungs sehr gut einschätzen, aber für ihn persönlich ist es eben jetzt sein weitester Flug jemals, da wurde ein Traum war.
Und nein @moiag, es ist nicht, weil Ryoyu nichts falsch machen kann. Ich würde das bei jedem Topspringer so sehen.

Es war sicher nicht ohne Risiko für Ryoyu. Ich hab keine Ahnung, in wie weit man vorher Testspringer runtergelassen hat, vermutlich nicht. Heißt er musste sich darauf verlassen, dass die Berechnungen für den Bau der Schanze, die Flugkurve, der Anlauf etc. stimmen. Ich bin mir sicher, dass Red Bull sich da Hilfe geholt hat von Leuten, die Ahnung haben, aber trotzdem fehlt ja die Erfahrung, wie weit geht es mit welchem Anlauf bei welchem Wind.
Er wird sich dieses Risikos bewusst gewesen sein und er hat sich entschieden, es einzugehen. In irgendeiner Weise muss man natürlich aufpassen, dass man da nicht irgendwann wirklich gefährliche Schanzen hinzimmert für den nächsten Rekord, aber da man so eine Schanze nicht mal eben so baut, seh ich da kein großes Risiko.
 

Kirsten

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Ich hab die Diskussion mal aus dem Japan-Thread ausgelagert und mit den Beiträgen zu dem Thema aus dem Skisprung-News-Thread zusammengelegt
 

Hakuba

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Zu den absurden Unterstellungen charakterlicher Defizite sag ich mal lieber nichts.

Zum Thema FIS:

Ansonsten finde ich nicht, dass man sich da groß aufregen muss. Ist doch ne Sache von Red Bull und Kobayashi. Wenn die Lust darauf haben, das zu machen, dann nur zu. Warum auch nicht?
Genau so sehe ich das auch. Die Aktion hatte nichts, rein gar nichts mit dem Bereich zu tun, für den die FIS Zuständigkeit und Verantwortung hat. Das hat die FIS in ihrer Erklärung auch ganz deutlich gemacht. Andere Nationen betreiben während der Zeit außerhalb der Saison Gleitschirmfliegen und ähnliches, das bezahlen sie auch nicht aus ihrer Tasche, sondern da stehen ebenfalls Sponsoren dahinter.

Im übrigen bin ich - angesichts dessen, dass sehr schnell dieses Statement veröffentlicht wurde - der Meinung, dass die FIS eingeweiht war. Ganz sicher haben sich die Veranstalter vorher vergewissert, dass es keine Bestrafung etc. geben wird.
 

Vorticity

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Weiß halt nicht warum ihn jetzt paar Leute Charakterschwäche vorwerfen. Finde ich unnötigen Hate. Ist halt Marketing und mehr ein Experiment gewesen. Das wird in Vergessenheit geraten wie schon andere RB Weltrekorde wie zB der Sprung von Baumgartner. Auch der 2h Lauf von Kipchoge war ja eher Marketing und Show. Und für Red Bull ist halt Ryoyu auch ihr namhaftester Athlet. Wellinger oder Tschofenig haben mMn (noch) nicht so die Stahlkraft wie ein Vierschanzentourneesieger. Ich gönne diese Erfahrung Ryoyu und vielleicht wird es ja auch irgendwann ein zertifizierter Wettbewerb.
 

Novelist

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Es war sicher nicht ohne Risiko für Ryoyu. Ich hab keine Ahnung, in wie weit man vorher Testspringer runtergelassen hat, vermutlich nicht. Heißt er musste sich darauf verlassen, dass die Berechnungen für den Bau der Schanze, die Flugkurve, der Anlauf etc. stimmen. Ich bin mir sicher, dass Red Bull sich da Hilfe geholt hat von Leuten, die Ahnung haben, aber trotzdem fehlt ja die Erfahrung, wie weit geht es mit welchem Anlauf bei welchem Wind.
Er wird sich dieses Risikos bewusst gewesen sein und er hat sich entschieden, es einzugehen. In irgendeiner Weise muss man natürlich aufpassen, dass man da nicht irgendwann wirklich gefährliche Schanzen hinzimmert für den nächsten Rekord, aber da man so eine Schanze nicht mal eben so baut, seh ich da kein großes Risiko.
Er hat sich ja auch rangetastet. Von seinen ersten Probesprüngen haben wir keine Weiten, der weiteste an Tag 1 war ja bei 256 Metern, was nur knapp über dem K-Punkt der Schanze liegt. Am zweiten Tag waren es laut Skispringen.com drei Sprünge, 259, 282 und letztendlich 291 Meter. Ich denke, er hat die Schanze auch mit dem nötigen Respekt behandelt und ist zunächst vorsichtig gesprungen, um ein Gefühl für die Anlage zu bekommen und selbst zu sehen, was wirklich möglich ist.

Sportlicher Wert hin oder her - die endgültige Weite ist schon echt beeindruckend.
Ich schätze nicht, dass diese Aktion so schnell in Vergessenheit geraten wird. Sie befeuert eine Diskussion, die seit Jahren geführt wird (Wie weit kann es beim Skispringen gehen?), in dem sie zeigt, dass die jetzigen Grenzen der Flugschanzen noch deutlich von den Grenzen des Möglichen entfernt sind.
Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn das ganze Experiment noch wissenschaftlich begleitet worden wäre, damit man nun auswerten könnte, wie es mit der Absprunggeschwindigkeit, den Kräften, die im Flug und bei der Landung auf den Athleten einwirken, usw. ausschaut.
 

Kirsten

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Die FIS hat ein Video gepostet mit den Vorbereitungen zu dem Flug, mit Interviews u.a. von Väätainen. Väätä sagt und die FIS schreibt: es ging um Ryoyus Traum.

 

Sprungbärchen

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Alleine schon das Video zeigt den reinen Marketing-Gedanken. Wer irgendwie glaubt, Red Bull hätte was mit reinem Sportsgeist zu tun, der irrt sich komplett. Wenn ich mich recht erinnere, so gab es schon jede Menge Leute die gesagt haben, dass die 300 Meter wahrscheinlich gar kein Problem sind, und nur die Schanzen bisher dafür fehlen. Ergo hat Kobayashi hier auf seiner Privatschanze eine Bestätigung abgeliefert. Wie blöd, dass Stefan Kraft "den falschen Helm" hat, er wäre vielleicht über 300 m geflogen...

Es ist gut, dass es Weltverbände wie die FIS gibt, die solche Dinge auch einfach ordnen. Und es geht eben auch um den Wettkampfcharakter, der aber nur entstehen kann, wenn andere auch dabei sind, und es ggf. besser machen können. Somit haben alle mal große Augen gemacht, aber der WR bleibt sportlich in Vikersund und bei Stefan Kraft.
 

Sharon

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Irgendwie hab ich hier beim lesen so das Gefühl, dass es hier bloß darum geht WER gesprungen ist... Anscheinend für viele der falsche...

Ich fand's jedenfalls gut, es gibt wieder Aufmerksamkeit für den Sport und Ryoyu konnte seinen Traum verwirklichen. Dank seines Sponsors. Ist doch schön 👍🏻
 

blackswan

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hm, also ich mag Ryoyu wirklich gern und freu mich mega (und noch mehr für Väävää tbh).
Ich finde nur diese Aktion an sich schräg.
Man will als Fan doch auch live (zumindest am TV) dabei sein, wenn ein Rekord gebrochen wird.
Man will doch, dass es fair zugeht und alle die Möglichkeit haben auch sowas zu machen?

Der Sprung war cool keine Frage und zeigt, dass unter den richtigen Bedinungen alles möglich ist.
Aber es war halt auch ne Werbeveranstaltung für einen fragwürdigen Brausehersteller und eine Luxus-Modemarke.
 

Zeppelin

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Hier der Text zum erfolgten Weltrekord von 291m mit Video. Die FIS erklärt aber, dass es kein Weltrekord ist, da ja beispielsweise kein FIS-Mensch vor Ort war um Material etc. zu testen.

Trotzdem natürlich beeindruckend, dass 300m tatsächlich körperlich machbar sind bei dem richtigen Schanzenradius. Wer weiß, wann es offiziell so weit ist.

Schon lustig, wo doch die FIS selbst davon weggegangen ist die weitesten Flüge als offiziellen Weltrekord zu bezeichnen.
Und jetzt, da der weiteste Flug auf einer Schanze ohne Zertifikat geflogen wurde stellen sie sich hin und sagen, na das kann natürlich kein Weltrekord sein :LOL:.

Natürlich ist das ganze ein PR Stunt, aber trotzdem hat Ryoyu damit das Fliegen auf ein neues Level gebracht. Hätten das auch ein paar andere machen können? Wahrscheinlich, viele sicher nicht.
Und ganz ehrlich, die Flugkurve schaut harmonischer aus als auf manch anderer Flugschanze.
 

Suomigirl26

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Irgendwie hab ich hier beim lesen so das Gefühl, dass es hier bloß darum geht WER gesprungen ist... Anscheinend für viele der falsche...

Ich fand's jedenfalls gut, es gibt wieder Aufmerksamkeit für den Sport und Ryoyu konnte seinen Traum verwirklichen. Dank seines Sponsors. Ist doch schön 👍🏻
Als ob es den Dosen darum ginge. 😅 Das die jetzt in der Königsdisziplin mitmischen und da auch Aufmerksamkeit wollen, finde ich persönlich eher negativ, hoffentlich war das eine einmalige Sache.

Aber laut heutiger Zeitung nimmt das wieder Ausmaße an. 😒
Schlierenzauer will dort nächste Saison einen Weltcup, anscheinend hat er sich auch nicht angeschaut wie es dort aussieht. 😂
Planica und Vikersund werden auf 270 m ausbauen. Na bin echt gespannt...
 

moiag

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Er hätte ablehnen können, hat er aber nicht. Und ich wette, sehr sehr viele andere Springer hätten auch nicht abgelehnt!

Nur weil hypothetisch viele andere hätten es auch nicht abgelehnt, macht die Sache nicht heil. Wir kennen es aus der Geschiechte, dass man vieeeele Menschen dazu bringen kann, ganz schlechten Dingen mitzumachen.
 
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