50+1-Regel in Deutschland - noch sinnvoll oder nicht?


Tuco

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Wer sagt dir, dass Frankfurt einen Scheich, der überhaupt kein Interesse an Transfererlösen hat, bekommt und nicht so endet wie die ganzen Gegenbeispiele, in denen möglichst viel Profit aus dem gekauften Spielzeug rausgeholt werden soll?


Wie gesagt:

Ich kann das natürlich nicht prognostizieren, genauso wenig wie sonst jemand. Ich weiß nur dieses: So lange es 50+1 gibt, ist die Chance, dass sich an der Einseitigkeit und Langeweile in der Bundesliga etwas ändert, fast gleich Null, wohl weniger als 1%. Ohne 50+1 wäre es höher - wie hoch, weiß ich natürlich auch nicht. Aber höher ist besser als fast gleich Null. Und schlimmer kann es ja gar nicht mehr werden, insofern besteht in der Hinsicht doch keinerlei Risiko.
 

Wurzelsepp

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... und wo sind eigentlich diese "ganzen Gegenbeispiele", wo der Investor mit viel Profit von dannen zieht und einen maroden Verein hinterlässt??

Mir sind aus grossen Ligen keine bekannt (kenne mich aber auch nicht so gut aus), in Bum-Ligen wie der Schweiz gab es einzelne Fälle, zB Tschagajew bei Xamax oder verschiedene bei Servette... wobei die eher keinen Profit abgezogen haben, sondern einfach nicht die versprochene Kohle hatten.
 

Hans A. Jan

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Ich finde den Zusammenhang: 50+1 fällt = viel Geld = Riesenerfolg nicht gegeben. Lohnt es sich in jedem Fall, seine Seele zu verkaufen? Der Weltfußball steht eh vor einer Zäsur, Monster-WM/EM, Klub-WM, globale Nations League. Das einzige, was hier das Rad zurückdrehen könnte, wäre der Verzicht vom Konsumenten. Bin mal gespannt, wielange die Sponsoren der CL die Reichweitenverluste von über 80% mitmachen.
 
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Gast_481

Guest
... und wo sind eigentlich diese "ganzen Gegenbeispiele", wo der Investor mit viel Profit von dannen zieht und einen maroden Verein hinterlässt??

Mir sind aus grossen Ligen keine bekannt (kenne mich aber auch nicht so gut aus), in Bum-Ligen wie der Schweiz gab es einzelne Fälle, zB Tschagajew bei Xamax oder verschiedene bei Servette... wobei die eher keinen Profit abgezogen haben, sondern einfach nicht die versprochene Kohle hatten.

z.B. Malaga. In der Schweiz gab es zudem viel mehr. Wil, Biel, Lugano...
 

Wurzelsepp

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In der CH gab und gibt es viele, aber dort ist auch kein Geld zu machen und die Klubs haben sich jedem noch so zwielichtigen Investor an den Hals geworfen, wobei es doch eher Clubs aus der 2. oder 3. Liga waren.
In Deuschland sehe ich die Gefahr nicht so gross, da die BL doch eine andere Kragenweite als die NLA ist...
 

sefant77

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Wenn 50+1 fällt, wird der Meisterschaftskampf endlich zwischen dem KFC Uerdingen und Hannover 96 ausgetragen. :love:

Fans von Vereinen, die in den letzten Jahrzehnten auf Steuerzahlerkosten ein modernes Stadion bekommen haben und sich so in den höchsten Ligen etablieren könnten, sollten mal prinzipiell den Kopp zumachen wenn es darum geht Investoren bei unterklassigen Fußballvereinen zu beurteilen.

Fußball war und ist nie gerecht. Und wenn Vereine sich jetzt Investoren anlachen, weil in der Vergangenheit nicht zur passenden Zeit der Steuerzahler stramm stand, dann ist das ihr gutes Recht (bzw. das Recht der Vereinsmitglieder).

Die Vereinsmitglieder haben das alleinige Bestimmungsrecht und nicht die Fans irgendwelcher anderen Vereine. Am besten noch von Vereinen, die bereits an den Fleischtöpfen sitzen bzw. Stadiongeschenke bekommen haben.
 

Mahoney_jr

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Wenn man mal die Einschaltquoten bei Sky aus der aktuellen Saison googelt, dann landen Gladbach und Bremen unter den ersten fünf. Wolfsburg und Hoffenheim unter den letzten vier. Leverkusen und Leipzig liegen im Mittelfeld und nur knapp vor Stuttgart und Düsseldorf z.b. Wer wie viele Zuschauer vor den Fernseher lockt, hängt immer noch zum größten Teil von dem Fanaufkommen insgesamt eines Vereins ab und das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern. Da können Wolfsburg und Hoffenheim noch so tollen Fußball spielen, ich wette Hamburg gegen Köln in der 2. Liga schauen mehr Leute.

Das ist doch der Punkt! Unsere beknackte Liga hat Clubs vorne drin, die niemand auf der Welt braucht. Und warum? Weil winkwink Deals möglich sind, aber nicht reguläres Investment!
 

sefant77

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Das ist doch der Punkt! Unsere beknackte Liga hat Clubs vorne drin, die niemand auf der Welt braucht. Und warum? Weil winkwink Deals möglich sind, aber nicht reguläres Investment!

Wer entscheidet eigentlich welchen Club "man" nicht braucht? Gibt es da irgendein Kompetenzgremium? Ich brauch zB den ollen BVB nicht, den hätte man 2005 abwickeln sollen und nicht über winkwink Deals den Arsch retten....
 

Bickle85

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... und wo sind eigentlich diese "ganzen Gegenbeispiele", wo der Investor mit viel Profit von dannen zieht und einen maroden Verein hinterlässt??

Mir sind aus grossen Ligen keine bekannt (kenne mich aber auch nicht so gut aus), in Bum-Ligen wie der Schweiz gab es einzelne Fälle, zB Tschagajew bei Xamax oder verschiedene bei Servette... wobei die eher keinen Profit abgezogen haben, sondern einfach nicht die versprochene Kohle hatten.

Dann frag mal in Portsmouth nach.
 

le freaque

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Ich finde den Zusammenhang: 50+1 fällt = viel Geld = Riesenerfolg nicht gegeben. Lohnt es sich in jedem Fall, seine Seele zu verkaufen? Der Weltfußball steht eh vor einer Zäsur, Monster-WM/EM, Klub-WM, globale Nations League. Das einzige, was hier das Rad zurückdrehen könnte, wäre der Verzicht vom Konsumenten. Bin mal gespannt, wielange die Sponsoren der CL die Reichweitenverluste von über 80% mitmachen.
Den Zusammenhang gibt es auch nicht. Vereine, die sich durch eigene Inkompetenz heruntergewirtschaftet haben, würden mit mehr Geld einfach nur noch mehr Geld verbrennen. Zumal Clubs ohne eigene Kompetenz für seriöse Investoren auch nicht sonderlich interesant sind.
Bei einer Öffnung für Mehrheitsinvestoren würde definitiv weit mehr Unkraut als blühende Gärten entstehen, das ist doch klar. Nur sollte das mMn jeder Club selbst entscheiden können. In den unteren Ligen ist 50+1 onehin schon lange außer Kraft gesetzt und in den oberen kann es einfach nicht angehen, dass Leverkusen, Hoffenheim, Wolfsburg und Leipzig die Regel einfach umgehen können, alle anderen aber nicht. Entweder ein oder mehrere Investoren dürfen Vereine übernehmen und deren Geschicke bestimmen, oder eben nicht. Mindestens im Berufsfußball müssen da gleiche Bedingungen für alle gelten, eigentlich auch im Amateurbereich.
 

Epsilon

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50+1 ändert gar nichts an den Ergebnissen dieser CL-Runde und grundsätzlich kann wohl kein Fußballfan ernsthaft englische oder Pariser Verhältnisse in der BL fordern.

Ich denke die Forderung 50+1 aufzuheben kommt nicht weil man dann international besser dastehen würde sondern viel mehr das man national mehr Chancengleichheit hätte. Oder siehst du das nicht so das einige Vereine in Deutschland das 50+1 geschickt umgehen und andere daher langfristig gesehen chancenlos sind?
 

Mahoney_jr

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Nein, der Zuschauer entscheidet das nicht.

Die 60000+ Eventdödel im Signal-Iduna-Park und die Hunderttausenden frischen Eventfans am TV entscheiden nicht welcher Verein via 50+1 sportlich relevant sein darf oder nicht.

Du drehst die Diskussion um (und keine Ahnung, was du immer mit dem BVB hast. Interessant für Investoren habe ich jedenfalls andere Teams genannt).

Punkt 1:
Die Bundesliga ist ein reglementierter Markt. Würde man ihn öffnen, würde das Geld dort hinfließen, wo Potenzial ist (Stichwort Leipzig) und nicht, wo ein mächtiger deutscher Konzern die Regeln aushebt (Wolfsburg, Leverkusen).

Punkt 2:
Niemand schaut im Ausland die Bundesliga, außer Bayern gegen Dortmund. Die schauen andere Ligen. Also bekommen diese Ligen bessere TV Gelder und die Vereine zudem bessere Merchandising Einnahmen und verkaufen ihre Plätze für mehr Geld, weil sie sogar Zuschauer aus dem Ausland anziehen.

Also: der Zuschauer entscheidet, was interessant ist. Wolfsburg, Hoffenheim, Leverkusen sind ein Problem für den TV Deal.
 
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Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Nur sollte das mMn jeder Club selbst entscheiden können.

Ja absolut. Da bin ich auch froh, Mitglied eines mitgliedergeführten Vereines zu sein, auch wenn ich mich mit etlichen Dingen, die da passieren nicht identifizieren kann. Unser Investor ist sogar Fan und vor Ort verankert, bekommt aber trotzdem im Leben keine 51%. Wenn andere Chemiebuden das mitmachen, bitteschön. Eventies gibt es sicher überall, aber die werden nie sowas erleben, wie gerade die Frankfurter in der EL.

Ich denke die Forderung 50+1 aufzuheben kommt nicht weil man dann international besser dastehen würde sondern viel mehr das man national mehr Chancengleichheit hätte. Oder siehst du das nicht so das einige Vereine in Deutschland das 50+1 geschickt umgehen und andere daher langfristig gesehen chancenlos sind?

Ja klar ist das so, aber siehe sefant/Freaque etc- das entscheiden bitte die Mitglieder. Solche anti-demokratischen Einheiten wie RB Leipzig, KFC Uerdingen etc sind für micht tabu und nehme ich nicht ernst. Das ist nicht mein Sport.
 

Tuco

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Das maßlos gehypte "Spitzenspiel" 4-0 zur Halbzeit (!!!) - mal wieder allerbeste Werbung für die Bundesliga. So wird man sicher massenhaft neue Fans im Ausland gewinnen... :clowns:

Im Hinblick auf das Threadthema ist es aber nicht schlecht - so kann gar nicht erst die Illusion aufkommen, dass die Liga ausgeglichener geworden bzw. der Handlungsdruck geringer geworden wäre. Auch wenn der BVB trotzdem noch Meister wird, der direkte Vergleich sagt in der Hinsicht doch alles.
 

Hans A. Jan

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Korrekt. 1 Punkt Abstand 6 Tage vor Ende ist skandalös, die ganze Welt dreht sich angewidert weg und guckt Italien oder Spanien, vielleicht sogar Frankreich. ;)
 

Tuco

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Das Problem ist nur, dass dieser geringe Abstand einzig und allein auf die Schwächephase des FC Bayern in der Hinrunde zurückzuführen ist und insofern in keinster Weise die wirklichen sportlichen Verhältnisse widerspiegelt. Das wurde überdeutlich in dem Spiel, und in der Rückrunde ist der FC Bayern ohnehin auch insgesamt wieder wie gewohnt die mit riesigem Abstand beste Mannschaft der Liga, trotz des angeblich so schlechten Trainers.

Insofern hat sich überhaupt nichts grundlegendes geändert, und nächste Saison ist auch wieder eine strinklangweile Meisterschaft mit sehr großem Vorsprung wie 2013-18 zu erwarten. Die Welt muss sich aber auch gar nicht erst abwenden, sie schaut ohnehin schon länger kaum noch hin.

Dass die Ligen in Italien und Frankreich ähnlich langweilig sind, ist aber natürlich richtig. Daher spricht ja auch sehr viel für eine "Europaliga" bzw. vieles dafür, dass die "Superclubs" die nationalen Ligen am besten verlassen sollten.
 
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Bubba Chucks

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Das sehe ich genauso, es gibt einfach keine Mannschaft mehr die den Bayern gefährlich werden kann. Das Dortmund in der Hinrunde so überperformt hat trügt den schein einer spannenden Liga schon sehr. Und danach geht das Gefälle ja noch deutlich weiter berg ab.
Das Problem ist doch das selbst für Dortmund eine Hin oder Rückrunde mit 33-35 Punkten schon sehr gut ist. Da kommt man dann maximal auf 70 Punkte. Für die Bayern ist diese Punkteausbäute allerdings schon ein Grund die Welt nicht mehr zu verstehen.
Der eine Punkt ist schön und gut zum jetzigen Zeitpunkt, aber in ein paar Wochen wird das wohl deutlich anders aussehen. Der BVB wird nicht alle Spiele gewinnen, und schon gar nicht so glücklich wie es zuletzt war.

Ich hoffe ja immer noch auf die Einführung einer Art von Salary Cap, meinetwegen in den europäischen Spitzenligen mit jeweils 100 mio oder sonst was an Budget. Aber dann sind die Spielregeln zumindest für alle gleich. 50+1 möchte ich auch nicht fallen sehen.
 
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