50+1-Regel in Deutschland - noch sinnvoll oder nicht?


Tuco

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Da sagt Rummenigge ausnahmsweise mal etwas Vernünftiges:



Wobei "teilweise" irreführend ist, wenn ich das richtig verstehe: Wenn die Vereine "selbst entscheiden" dürfen, ob sie Investoren zulassen oder nicht, ist das doch eine Abschaffung und keine "teilweise" Abschaffung, denn dazu gezwungen wird doch so oder so niemand.
 

Aronofsky

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Wobei "teilweise" irreführend ist, wenn ich das richtig verstehe: Wenn die Vereine "selbst entscheiden" dürfen, ob sie Investoren zulassen oder nicht, ist das doch eine Abschaffung und keine "teilweise" Abschaffung, denn dazu gezwungen wird doch so oder so niemand.

Ja wenn man die Regel abschafft dann sollte man die Vereine natürlich selbst entscheiden lassen ob sie das wollen oder nicht. Langfristig gesehen wird man ohne Abschaffung aber keine Chance mehr haben in der 1. Liga mit zu spielen, so wie es aktuell z.B. Freiburg macht. Dann kommen nämlich zig Vereine von weiter unten und machen einen auf Red Bull. Und selbst wenn dann einige scheitern wie z.B. 60 der der HSV die Summe an Vereinen die das ordentlich durchziehen wird Vereine wie Freiburg auf kurz oder lang fressen.

Ich bin ja auch für eine Abschaffung aber eigentlich nur weil keine Chancengleichheit mehr gegeben ist. Was speziell Red Bull (Spielertausch mit einem Ausbildungsverein) abzieht macht den Fussball in Deutschland kaputt.
 

Tuco

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Ja wenn man die Regel abschafft dann sollte man die Vereine natürlich selbst entscheiden lassen ob sie das wollen oder nicht. Langfristig gesehen wird man ohne Abschaffung aber keine Chance mehr haben in der 1. Liga mit zu spielen, so wie es aktuell z.B. Freiburg macht. Dann kommen nämlich zig Vereine von weiter unten und machen einen auf Red Bull. Und selbst wenn dann einige scheitern wie z.B. 60 der der HSV die Summe an Vereinen die das ordentlich durchziehen wird Vereine wie Freiburg auf kurz oder lang fressen.


Ist dann aber doch eine bewusste Entscheidung, die jeder Verein so für sich treffen kann, wenn er denn will. Genau wie Schalke für sich sagen kann "Wir wollen e.V. bleiben und damit gegen Chelsea und PSG gewinnen!". Wird dann zwar beim "wollen" bleiben, ist aber natürlich eine Entscheidung, die man so treffen kann.

Entscheidend ist doch: Man hat in Deutschland nicht die einzige bedeutende Fußball-Liga, im Gegenteil - man ist von diversen anderen umgeben, in denen es kein 50+1 gibt. Und die internationale Konkurrenzfähigkeit auf höchster Ebene ist in wirtschaftlicher Hinsicht bei den Bundesliga-Teams nur noch beim FC Bayern gegeben - das ist für die größte Volkswirtschaft Europas ein Witz und eine direkte Folge von 50+1. Dazu sind mit Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim ohnehin schon drei "Vereine" in der Bundesliga, für die 50+1 nicht gilt, und die dadurch Wettbewerbsvorteile haben, die sachlich kaum zu rechtfertigen sind. Wie alles schon x-mal durchgekaut... ;)
 

le freaque

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Ich bin ja auch für eine Abschaffung aber eigentlich nur weil keine Chancengleichheit mehr gegeben ist. Was speziell Red Bull (Spielertausch mit einem Ausbildungsverein) abzieht macht den Fussball in Deutschland kaputt.
Genau so sehe ich das auch. Eigentlich finde ich die Übernahme eines Vereins durch Investoren absolut grauenhaft (gegen Minderheitsinvestoren habe ich nichts, da behält der Verein mit seinen Mitgliedern ja, zumindest rechtlich, die letzte Entscheidungsgewalt). Aber wenn man Leipzig, Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und neuerdings Hannover erlaubt, muss man eben für Chancengleichheit sorgen und es allen Clubs erlauben. Und wenn die BL international konkurrenzfähig bleiben will, wird man wahrscheinlich eh nicht darumherum kommen, zumindest die Möglichkeit eines Mehrheitsinvestors zu schaffen. Wobei das zweitrangig ist, die Chancengleichheit innerhalb eines Wettbewerbs wie der BL aber ist ein absolutes Muss.
Letztlich bin ich eben darum auch für eine Abschaffung. Zum Kotzen finde ich die Entwicklung aber trotzdem und es wäre für mich ein absoluter Freudentag, wenn das gesamte Investorensystem national wie international zusammenbräche. Wird aber in absehbarer Zeit nicht passieren und dann muss man sich eben leider den Realitäten stellen.
 

le freaque

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Wobei "teilweise" irreführend ist, wenn ich das richtig verstehe: Wenn die Vereine "selbst entscheiden" dürfen, ob sie Investoren zulassen oder nicht, ist das doch eine Abschaffung und keine "teilweise" Abschaffung, denn dazu gezwungen wird doch so oder so niemand.
Das ist lediglich eine rhetorische Abschwächung, damit alle, die schon bei der Erwähnung des Begriffs "Investoren" das Visier schließen, nicht gleich aufschreien. Natürlich weiß auch Rummenigge, dass es eine teilweise Abschaffung nicht gibt. Höchstens im Sinne von Regularien und Zeitrahmen, wie das vonstatten gehen soll, um es eingermaßen seriös zu gestalten. Am Ende aber steht natürlich eine Abschaffung. Punkt.
 

VvJ-Ente

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War nicht 50+1 ohnehin Kosmetik? So lange der Preis frei verhandelbar ist, könnte doch Freiburg 49,99% für 10 Milliarden an einen Scheich verhökern. Juristisch gesehen wird der Verein natürlich anders geführt als wenn Kind 100% von Hannover kauft, aber letztendlich kommt es auf die Summen an, die fließen.
 

Flöpper

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War nicht 50+1 ohnehin Kosmetik? So lange der Preis frei verhandelbar ist, könnte doch Freiburg 49,99% für 10 Milliarden an einen Scheich verhökern. Juristisch gesehen wird der Verein natürlich anders geführt als wenn Kind 100% von Hannover kauft, aber letztendlich kommt es auf die Summen an, die fließen.

Aber das zahlt doch dann niemand. Du gibts doch keine Unsummen aus, ohne dass du Kontrolle darüber hast, was mit ihnen passiert.
 

Flöpper

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Ismaik anyone? :D (60-70 Millionen fuer einen Abstiegskandidaten in der 2ten Liga sind m.E. keine Peanuts mehr)

Ja gut, einzelne Verrückte gibt's halt immer. Und hin und wieder haben die halt auch ein Milliardenvermögen. Da wäre Ismaik jetzt auch nicht der einzige;), aber der einzige der sich eine Fußballmannschaft "kauft" und dann merkt das 50+1 gilt.

Der freut sich bestimmt auch ganz besonders, wenn 50+1 jetzt abgeschafft wird.:laugh:
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Der freut sich bestimmt auch ganz besonders, wenn 50+1 jetzt abgeschafft wird.:laugh:

Er klagt (oder hat es zumindest angekuendigt) ja gegen die Regel. Die einzige minimale winzige Chance sein Geld irgendwann mal wieder zurueckzusehen... sollte er als Anteilseigner mit Mehrheit die Loewen mit Hilfe von weiteren dutzenden Millionen in die CL fuehren. :D
 

le freaque

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Das ist nicht nur sinnvoll, sondern mindestens mittelfristig sowieso unumgänglich. Die offensichtliche Ungleichbehandlung, die einer Hand voll ausgesuchter Unternehmen einen derartigen Wettbewerbsvorteil auf einem derart durchkapitalisierten und globalen Markt gestattet, wird rechtlich nie und nimmer auf Dauer zu halten sein - und irgendwann wird irgendwer klagen und auch Recht bekommen. Und es ist ja auch aus sportlicher Sicht, also im Sinne eines chancengleichen Wettbewerbs (jdf was die Struktur- und Statutengregeln angeht) auch nur gerecht.
Die Alternative wäre eben, 50+1 zu behalten, aber dann muss man es auch ebenso chancengleich und konsequent umsetzen. Also Wolfsburg, Leipzig und Leverkusen komplett rauswerfen und die Mehrheitsverhältnisse bei einer ganzen Reihe von Clubs zwangsweise ändern: Hoffenheim, Hannover, aber am Ende wohl auch Jena, Viktoria Köln, Uerdingen etc. Das fände ich persönlich zwar ganz charmant, aber umsetzbar ist das wohl eher nicht.
 

Tuco

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Er hat den Verein in den letzten 20 Jahren angeblich nicht "erheblich" genug gefördert. Na dann.


Interessant dabei:

Eine Hintertür könnte für Kind aber offen bleiben. Nach "Bild"-Informationen plant das DFL-Präsidium nämlich eine Statutenänderung zugunsten einer Aufweichung der 50+1-Regel.


Da hat man wahrscheinlich Angst vor einer Klage bzw. will diese so verhindern.
 

liberalmente

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Ich bin kein H96 Experte, aber mir gefällt diese Entscheidung. Denn so wahnsinnig viel finanzielle Unterstützung habe ich von außen bei Kind nie wahrgenommen. Und der Alleinregierer zu sein, ohne dafür viel Geld aufgewendet zu haben, einfach "nur", weil man lange mit dabei ist, finde ich nicht gut. Dafür braucht es die 50+1 Aufhebung nicht. Wer richtig Geld in die Liga pumpt darf dafür gerne belohnt werden.
 

reg31

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Selbstverständlich muss Kind weg und er hat den Verein NIEMALS in erheblichem Maße gefördert wie z. B. ein Dietmar Hopp.Er hat im Übrigen auch die "Region" in keinster Weise so unterstützt wie Hopp, aber das ist ein anderes Thema.
Martin Kind hat sich meiner bescheidenen Ansicht nach sogar mit einem sehr geringen Einsatz hohe finanzielle Werte gesichert. Hat Rückkaufsrechte an der Marke Hannover 96 dem Verein "abgeluchst" und vieles Weitere.
Wenn er wenigstens massiv investieren würde wie ein Mateschitz oder ein Hopp...

Die DFL hat Angst vor Kinds Klage und wird ihn irgendwie durchwinken oder die Regeln ändern. :(

Ich will hier mal anhängen, was es für Arten von Sportjournalisten bzw. Journalisten gibt in Deutschland.
Der eine ist Alfred Draxler. Hat keine Ahnung vom Thema, polarisiert massiv und erzählt einen Durchfall, dass es schon wehtut:
http://www.bild.de/sport/fussball/1-bundesliga/macht-schluss-mit-501-aber-richtig-54673534.bild.html

Der andere ist David Joram, der beschäftigt sich seit Langem mit 50+1 und versucht zu hinterfragen, lässt die "kleinen Leute" zu Wort kommen und malt ein ausgewogenes Bild der Situation:
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5477309/
 

le freaque

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Der andere ist David Joram, der beschäftigt sich seit Langem mit 50+1 und versucht zu hinterfragen, lässt die "kleinen Leute" zu Wort kommen und malt ein ausgewogenes Bild der Situation:
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5477309/
Wo ist der Artikel denn ausgewogen oder weniger populistisch? Joram ergreift einfach zu 100% Partei für die Befürworter von 50+1 und stellt auch Kind als Person in einem absichtlich deutlich schlechterem Licht dar, als seinen Kontrahenten Nestler. Ich weiß jetzt nicht, wo das besser oder konstruktiver sein soll.
 
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