50+1-Regel in Deutschland - noch sinnvoll oder nicht?


Steph Curry

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Sorry, aber das amüsiert mich ein wenig. :D Die MLB hat ein 25 Mann (bzw. 40 Mann) Roster, die NHL ein 23 Mann Roster, funktioniert einwandfrei. Besonders deutlich wird es in der NFL, die ein 53 Mann roster haben. Da hast du viel zu NBA fixiert gedacht. :)

Obwohl ich das System absolut genial finde (als NFL Fan merkt man erst, wie schön ist es, wirkliche Ausgeglichenheit zu erleben - und zwar seit der Einführung des Salary Cap eigentlich dauerhaft) ist es unstrittig, dass es Schwächen wie der Wegfall von Auf- und Abstieg hat. Es ist abgeriegelt. Das System aus dem Nichts einzuführen (wie es im Fußball kommen müsste, wenn es eingeführt werden würde) ist unfassbar schwierig bis unmöglich. Aber dass es beim Fußball einen 23 Mann Kader gibt ist das geringste Problem am Draften. :D

Ja von mir aus, das kann schon sein. Mich interessiert die MLB auch kein Stück, ebenso wenig wie die NFL. Von der NHL bekomme ich wenig mit, aber Eishockey ist wenigstens ein Sport, den ich mir oft und gern auch live anschaue.

Dennoch: In Nordamerika leben einfach mal viel, viel mehr Menschen als hier, wodurch es sich auch lohnt, mehrere Draftrunden durchzuführen und damit viele Talente auf einmal aufzunehmen. In Deutschland kommen doch niemals so viele Talente jedes Jahr nach oben und aus dem Ausland werden sich wohl kaum welche anmelden für den Draft. Entweder würden sie an ihrem eigenen teilnehmen oder direkt in dem Verein spielen, bei dem sie ausgebildet wurden (wenn diese eben nicht das Cap-System haben, was aber nicht geht, entweder alle oder keiner). Soviele Draftrunden machen in Deutschland keinen Sinn, da sinkt auch die Qualität, wenn man Spieler im Kader der Bayern hat, die eigentlich in der 3. Liga talentmäßig angesiedelt sind.

Um es abzuschließen: In Nordamerika geht das, weil es seit jeher quasi so praktiziert wird. Hier ist sowas niemals umsetzbar.
 

liberalmente

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Dennoch: In Nordamerika leben einfach mal viel, viel mehr Menschen als hier, wodurch es sich auch lohnt, mehrere Draftrunden durchzuführen und damit viele Talente auf einmal aufzunehmen. In Deutschland kommen doch niemals so viele Talente jedes Jahr nach oben und aus dem Ausland werden sich wohl kaum welche anmelden für den Draft.

Ich stimme dir ja zu, dass es nur schwer bis unmöglich umsetzbar wäre (alleine schon: was ersetzt die Colleges?), aber das ist nun wirklich kein Argument. Die besten Jugendspieler eines Jahrgangs melden sich zum Draft an. Schau dir einfach, um es zu vereinfachen, die U-19 EM an. Da sortierst du nach Jahrgängen und der Verein mit dem #1 Pick nimmt Meyer, mit #2 Goretzka, mit dem #3 Gnabry, mit dem #4 Brandt usw. Alles sehr vereinfacht, aber es sollte deutlich werden, was ich meine.

Und natürlich helfen die Spieler in diesem Alter nicht sofort den Bayern oder dem BVB weiter (in der Regel). Aber das muss ja auch nicht sein, man kann Spieler ja entwickeln, wie heutzutage Jugendspieler entwickelt werden. ;) Zumal die Bayern und wohl auch Dortmund in diesem System nicht mehr derart dominant wären, das Ziel ist ja die Ausgeglichenheit. Aber das würde jetzt endgültig zu weit führen.
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
z.B. kein Team mehr als 200% oder 250% des Durchschnittsbudgets ausgeben darf.

Vor einem halben Jahr wolltest du nur 150 bis 200 Prozent. Hauen die Verpflichtungen von Immobile und Ramos bei Dortmund so ins Budget? :D

xEr schrieb:
Insgesamt führt ne ausgeglichenere Liga auch wieder zu besseren Vermarktungsmöglichkeiten im Ausland, wodurch wieder neues Geld generiert wird.

Wenn man durch den Salary Cup/Budget Cup international in der Championsleague nur noch 2te (alle 10 bis 15 Jahre ein Halbfinale oder Finale erreichen siehe Schalke oder Dortmund oder Bayern bis vor Klinsmann/van Gaal) oder 3te Geige (Gruppenphase überstehen und sich dann im Achtelfinale verabschieden siehe Leverkusen, Wolfsburg :clown: oder Gladbach :clown:) spielt? Dieses Wunschdenken ist doch arg naiv...
 
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xEr

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Vor einem halben Jahr wolltest du nur 150 bis 200 Prozent. Hauen die Verpflichtungen von Immobile und Ramos bei Dortmund so ins Budget? :D

Nein, ich habe damals auch schon deutlich gemacht, dass es mir ums Prinzip geht und es sich bei meinen genannte Zahlen um Beispiele handelt. (Abgesehen davon verdienen Ramos und Immobile zusammen kaum mehr als Lewy vorher alleine.) Ich habe dann auch mehrere Beispiele durchgerechnet. Von mir aus kann man auch einfach das jetzige Durchschnittsbudget als fix nehmen, aber dann wäre man int. tatsächlich kaum mehr konkurrenzfähig. Außerdem sollte wirtschaftliche Arbeit schon noch irgendwie gewichtet werden, nur darf es keine Monopolstellung geben. Ich finde das US Prinzip nicht so passend für Europa, weil man auch die europ. Tradition berücksichtigen muss. Es müsste ein sinnvoller Mix aus beiden Seiten sein.
 

Steph Curry

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Ich stimme dir ja zu, dass es nur schwer bis unmöglich umsetzbar wäre (alleine schon: was ersetzt die Colleges?), aber das ist nun wirklich kein Argument. Die besten Jugendspieler eines Jahrgangs melden sich zum Draft an. Schau dir einfach, um es zu vereinfachen, die U-19 EM an. Da sortierst du nach Jahrgängen und der Verein mit dem #1 Pick nimmt Meyer, mit #2 Goretzka, mit dem #3 Gnabry, mit dem #4 Brandt usw. Alles sehr vereinfacht, aber es sollte deutlich werden, was ich meine.

Und natürlich helfen die Spieler in diesem Alter nicht sofort den Bayern oder dem BVB weiter (in der Regel). Aber das muss ja auch nicht sein, man kann Spieler ja entwickeln, wie heutzutage Jugendspieler entwickelt werden. ;) Zumal die Bayern und wohl auch Dortmund in diesem System nicht mehr derart dominant wären, das Ziel ist ja die Ausgeglichenheit. Aber das würde jetzt endgültig zu weit führen.

Ja, ich verstehe was du meinst, aber irgendwann hast du dann in diesem Draft nur noch Spieler drin, die es von der Qualität her niemals schaffen werden auch nur ansatzweise bei den Bayern oder sonst wo in der BuLi Fuß zu fassen. Du hast pro Jahrgang vielleicht 3-4 richtig gute Talente, aber selbst bei denen gibt es keine Garantie darauf, dass sie Superstars werden. Das ist in der NBA ähnlich, aber die Qualität in der Tiefe ist einfach viel höher und es schaffen immer wieder Spieler aus der 2. Runde sich als gute Rollenspieler zu etablieren. Sowas halte ich hier nicht für denkbar, die Summe an Talenten, die wirklich jemals in der BuLi spielen könnte, ist viel zu gering. Das liegt auch einfach schon daran, dass Deutschland einfach kleiner als Nordamerika ist. Hinzu kommt noch, dass es beim Basketball bspw. reicht, wenn du clever bist und 1-2 Sachen richtig gut kannst. Dann bist du schon sehr wertvoll. Das nützt dir aber beim Fussball nichts. Wenn du nur präzise schießen kannst, setzt dich trotzdem niemand ein. Dein Skillset muss deutlich breiter sein als bspw. beim Basketball.
Das mag in den anderen Sportarten ähnlich sein wie im Fussball (keine Ahnung), aber da ist die Auswahl in Nordamerika größer. ;)

Verstehst du was ich sagen will? :D
 

Jerry

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Draft in Deutschland nach US-Vorbild?:confused:

Das kann man dort in einer nationalen Liga nur durchziehen, weil diese 3000x so stark ist wie die zweitbeste Liga der Welt. Diese Monopolstellung hat die BuLi leider nicht, da müssten man das komplette europäische System umkrempeln und dann gebe es immer noch zig Hürden.
 

Omega

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Ein paar Dinge lohnen sich gar nicht hinsichtlich einer Umsetzung überhaupt zu diskutieren und eine solche Sache ist ein "Draft".
Gewichtigstes Argumen hierfür ist Art 12. GG und das darin begründete Recht der freien Arbeitsplatzwahl. Ich glaube auch nicht, dass ein amerikansisches Franchisesystem dies legal ermöglichen würde.

Weiterhin müsste man dann auch die Wechsel regeln, denn ansonsten würden die Spieler zwar gedraftet, aber sofort weiterverkauft.

Drittes Hindernis ist die Frage, wie geht man mit ausländischen Spielern bzw. Spielern, die im Ausland spielen umgeht. Müsste Gnabry jetzt gedraftet werden und dürfte nicht zu einem Wunschverein wechseln. Was wäre mit Ribery, Lewandowski etc. geschehen?

Ergo: Einen Draft wird es in Deutschland nie geben. Einzig, wenn es eine Europaliga gäb, könnte ich mir ein System vorstellen, aber auch kein realistisches und wahrscheinlich auch kein rechtmäßges;) Ich bin darüber auch froh, denn die Freiburger Jugendarbeit würde dann ja sinnlos.

Was ist eigentlich aus dem englischen Salary Cap geworden, der aber auch nur halbherzig ist?

Ob dieser wirklich rechtlich wirksam eingeführt werden kann, bezweifle ich, ist aber zumindest schwierig. Besonders, diesen von den Budgets anderer abhängig zu machen. Bayern hat dazu die EU ja mal aufgefordert, eine Gehaltsobergrenze on 50 % der Einnanhmen zu prüfen, aber da habe ich seither nichts mehr gehört.
 
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liberalmente

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Verstehst du was ich sagen will? :D

Schon, ich sehe nur den Engpass nicht so wie du. Es gibt manchmal schlechte Draftjahrgänge, das gibt es auch in der NFL. Aber im Fußball gibt es doch auch immer wieder Spieler, die nie als großes Talent galten und die U-Nationalmannschaften durchlaufen haben und trotzdem voll durchgestartet sind. Schau dir einen Thomas Müller an. Das wäre so ein late first, early second round Pick in er NBA gewesen, der eine ganz steile Karriere hingelegt hat. ;)

Ansonsten ist der Draft doch wirklich nur ein Nebenkriegsschauplatz. Es muss primär mal um die Abschaffung der 50+1 Beschränkung gehen. Das sorgt für Investoren.

Schon ein Salary Cap ist Träumerei, wenn er nicht europäisch durchgesetzt werden würde, was wohl ausgeschlossen ist.

Die Bundesliga unter bestimmten, klaren Regeln ggü von Investoren zu öffnen ist keine Spielerei, das wäre denkbar einfach zu machen, wenn man den Willen dazu hätte.
 

Omega

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Die Bundesliga unter bestimmten, klaren Regeln ggü von Investoren zu öffnen ist keine Spielerei, das wäre denkbar einfach zu machen, wenn man den Willen dazu hätte.

Das ist schlicht Unsinn. Es ist viel einfacher, sich gegenüber Investoren zu öffnen, ohne ihnen die Kontrolle zu geben, als den Investoren die Kontrolle zu geben und dies dann einzuschränken. Diese "klaren Regelungen" bei Mehrheitseigner, die aber dann doch nicht alles dürfen sollen, sind bislang ja noch nicht gefunden. Vorscrahläge von dir, die nicht gegen höherrangiges Recht verstoßen sind bestimmt gerne willkommen.

Jetzt ist ja der "Kinff" gefunden, dass Investoren eben nicht Mehrheitseigner (beim BVB nicht stimmberechtigt sind) sind, damit nur bedingten Schutz genießen und eben keine Entscheidungen bei den jeweiligen Kapitalgesellschaften durchsetzen können, ohne Zustimmung des Vereins.

Problem ist aus meiner Sicht, dass man das AktG bzw. GmbHG ändern müssten, um zu regeln, dass die jeweilige Kapitalgesellschaft die Abstimmungsverhältnsse bestimmungsgemäß zu regeln hätte.

Und eine "lex Fußballkaptalgesellschaft" sehe ich auch nicht.
 

liberalmente

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@ Omega

Für irgendwas müsst ihr Juristen doch auch mal bezahlt werden. :saint: :saint: :clown: ;)

Mal ernsthaft: es muss doch rechtlich möglich sein, einen Investor, der einen auf "Glazer" macht, also Kauf des Vereins per Kreditaufnahme, die der Verein nach Kauf dann komplett übernimmt, zu verhindern, oder? Mein Laienwissen sagt mir, dass das bei einer klassischen AG nicht geht (Porsche hätte den Spaß ja fast mit VW durchgezogen, wobei VW zu dem Zeitpunkt auch unterbewertet ob der Geldreserven war, mit denen Porsche ja den Kauf finanziert hätte - wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe). Willst du mir wirklich sagen, dass man das nicht rechtlich einwandfrei für Fußballvereine verhindern kann?

Was man nicht verhindern kann ist totales Missmanagement des Investors - aber das kann man aktuell bei Präsidenten und Managern auch nicht verhindern. Was man ebenfalls wohl nur schwer verhindern kann ist, dass der Investor, wie die Glazers es getan haben, den Verein bluten lassen, indem sie den hinterletzten Dorftrottel, dem sie einen Gefallen schulden, ins Board mitaufnehmen und ihm 5 Mio Jahresgehalt fürs nichtstun bezahlen. Aber das macht wohl auch nur ein Investor, der den Verein melken will und der kein Interesse am sportlichen Erfolg hat - und solche Investoren kann man wohl gut verhindern, in dem man den Kauf per Kreditaufnahme, die der Verein trägt, verhindert. Die Investoren, die viel Geld für den Kauf investieren und einfach den Gewinn (sprich die Rendite) aus dem Fußballgeschäft mitnehmen wollen, haben automatisch ein Interesse daran, dass der Verein nicht zugrunde geht.
 

Omega

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@ Omega

Für irgendwas müsst ihr Juristen doch auch mal bezahlt werden. :saint: :saint: :clown: ;)

Mal ernsthaft: es muss doch rechtlich möglich sein, einen Investor, der einen auf "Glazer" macht, also Kauf des Vereins per Kreditaufnahme, die der Verein nach Kauf dann komplett übernimmt, zu verhindern, oder? Mein Laienwissen sagt mir, dass das bei einer klassischen AG nicht geht (Porsche hätte den Spaß ja fast mit VW durchgezogen, wobei VW zu dem Zeitpunkt auch unterbewertet ob der Geldreserven war, mit denen Porsche ja den Kauf finanziert hätte - wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe). Willst du mir wirklich sagen, dass man das nicht rechtlich einwandfrei für Fußballvereine verhindern kann?

Ja meine ich, Porsche ist auch nicht vergleichbar, da ging es ja um den Versuch einer "feindlichen Übernahme" und Porsche ist letztendlich nicht an Gesetzen sondern daran gescheitert, dass sie sich übernommen haben.

Wie ich schon oben schrieb, nutzt die DFL zur Zeit den Kniff, dass sie die Lizenzen nur an Vereine bzw. an von Vereinen beherrschten Kapitalgesellschaften vergibt. Das ist ja schon umstritten, aber keiner will oder traut sich dagegen vorzugehen. Weil die Folge ist, dass die ganz üblichen Regeln bei Kapitalgesellschaften gelten und dann gibt es zwar Kapitalerhltungsregeln, aber grundsätzlich kann man ein Verhalten wie das der Glazers nicht verhindern. Frag mal bei Hugo Boss nach. Nicht umsonst gab es doch die Heuschrecken Dskussionen.

Ich kann ja verstehen, wenn man die 50+1 Regel weghaben will, ist halt eine Einstellungs- und Grundsatzfrage. Aber dann mit allen Konsequenzen. Ein gesondertes Gesetz für Fußballvereine gibt es nicht und wird es nicht geben, jedenfalls nicht separat für Deutschland. Das würde dem Prinzip unserer Gesetzgebung stark widersprechen. Und aug europäischer Ebene sehe ich da auch keine Anhaltspunkte dafür.
 

liberalmente

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Porsche ist auch nicht vergleichbar, da ging es ja um den Versuch einer "feindlichen Übernahme" und Porsche ist letztendlich nicht an Gesetzen sondern daran gescheitert, dass sie sich übernommen haben.

Das ist mir klar, es war nur ein bekanntes Beispiel aus der Wirtschaft, das dem Prinzip der Glazers geähnelt hat.

Wie ich schon oben schrieb, nutzt die DFL zur Zeit den Kniff, dass sie die Lizenzen nur an Vereine bzw. an von Vereinen beherrschten Kapitalgesellschaften vergibt. Das ist ja schon umstritten, aber keiner will oder traut sich dagegen vorzugehen. Weil die Folge ist, dass die ganz üblichen Regeln bei Kapitalgesellschaften gelten und dann gibt es zwar Kapitalerhltungsregeln, aber grundsätzlich kann man ein Verhalten wie das der Glazers nicht verhindern.

Könnte man die entsprechenden Regeln nicht an die Lizenzvergabe knüpfen? Die Verbände legen ja auch die genauen Regelungen bzgl Zahlungsfähigkeit etc. aus. Und wie es scheint, auch so ziemlich wie sie wollen (man vergleiche die BBL, die Handball Bundesliga [HSV Hamburg aktuell] und die Bundesliga). Kann man da nicht die Bedingungen der Lizenzvergabe an "nicht vereinsschädliches Verhalten" knüpfen, wobei dieser Begriff eng definiert wäre und eben genau gegen die Glazersche Schule vorgeht? Das kann man natürlich nicht im Nachhinein machen, aber wenn das vorher geklärt ist, dann akzeptiert ein Investor ja eigentlich die Lizenzierungsregeln mit dem Kauf des Vereins. Das hat dann auch primär nichts mit AGs oder GmbHs zu tun, sondern eben mit Fußball. ;)

Ich kann ja verstehen, wenn man die 50+1 Regel weghaben will, ist halt eine Einstellungs- und Grundsatzfrage. Aber dann mit allen Konsequenzen.

Wenn ich mich zwischen status quo und allen Konsequenzen bei der Abschaffung der 50+1 Beschränkung entscheiden müsste würde ich mich immer noch für die Abschaffung einsetzen. Letztlich sehen es die meisten Investoren ja doch als Spielzeug, mindestens als solide Geldanlage. Ich würde einen Glazer hier und da schon in Kauf nehmen. Ich würde nur versuchen, sie von vorneherein bereits auszuschließen und mir fällt es schwer zu glauben, dass das nicht möglich sein sollte, wenn man es wirklich will. Auch wenn ich dir bei der juristischen Bewertung sicher nicht das Wasser reichen kann. ;)
 

Apollo Schwabing

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AS Monaco liefert uebrigens gerade schoenes Lehrmaterial wie es dann doch oefters mit einem Investor laeuft und laufen wird: teure Scheidung, doch keine erkaufte Staatsbuergerschaft, Wirtschaftssanktionen und ein laestiges FFP und schon ist quasi Essig mit der Euphorie (und der Kohle).
 

John Lennon

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TV-Geld: Brisanter St. Pauli-Antrag

...

Am 10. November hatte St. Pauli ein vierseitiges Schreiben an Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball und DFL-Boss Christian Seifert gesendet. Unter Verweis auf § 17 Nr. 1 der Ordnung für die Verwertung kommerzieller Rechte (OVR) und das Bekenntnis des Ligaverbandes zur "50+1"-Regel fordert der FC St. Pauli, Vereine, die sich durch eine Ausnahmegenehmigung nicht an diese Regel halten müssen, "von der Verteilung der Einnahmen aus der Vermarktung von Spielen nach § 9 Nr. 1 auszuschließen."

Im Klartext: Die Werksvereine Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg als 100-prozentige Töchter der Bayer AG und des Volkswagen Konzerns sowie die TSG 1899 Hoffenheim, bei der Mäzen Dietmar Hopp die Mehrheit hält, sind von der Verteilung der Einnahmen aus der Fernsehvermarktung sowie der Gruppenvermarktung (Adidas-Ligaball, Hermes-Ballbote, Krombacher) auszuschließen. Ab 2017 wäre davon auch Hannover 96 bedroht, das nach dem Engagement von Martin Kind über dann 20 Jahre von der "50+1"-Regel auf entsprechenden Antrag hin ausgenommen werden kann.

...
 

John Lennon

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Völlers Reaktion ist mal wieder so furchtbar unsouverän, ein typischer Völler halt.

Vor dem Abflug der Leverkusener zum Champions-League-Spiel bei BATE Baryssau äußerte sich Völler zu dem Antrag, der direkt auch die 100-prozentige Bayer-Tochter betrifft, und bezeichnete diesen als "ein bisschen populistisch, unnötig, nicht in Ordnung und enttäuschend". "Das ist ein typischer Rettig. Er macht das, was er gerne tut: Er gibt ein bisschen Schweinchen Schlau", sagte Völler "ein bisschen scherzhaft", wie er nachschob.

Finde es generell lustig, wie die angesprochenen "Vereine", für die Ausnahmen beim 50+1 gemacht werden, auf den Antrag reagieren. Da wird das hohe Lied der Solidarität gesungen und gesagt, dass der Antrag von St. Pauli diese gefährde - Allofs sieht gar die Grundwerte des Fußballs in Gefahr. Wie solidarisch ist es denn, wenn für eine Handvoll eine Regel nicht gilt und diese einen klaren Wettbewerbsvorteil haben? :licht:

Erfolg wird der Antrag eh nicht haben und das weiß man am Millerntor nur zu gut, aber ich finde es gut, dass so nochmal die Doppelmoral der DFL aufgezeigt wird. :thumb:
 

Angliru

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Interessehalber - warum ist Rasenballsport bei den genannten Vereinen nicht dabei?
 

John Lennon

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Auf dem Papier dürfte das bei Rasenballsport so sein, dass Red Bull nur maximal 49% der Anteile hält. Dass de facto da nur die von Red Bull bestellten 12 oder 14 Hanseln mit Stimmrecht "entscheiden", ist dann ein anderes Thema. Offiziell gilt Rasenballsport damit zumindest nicht als Verein für den eine 50+1 Ausnahme besteht.

Von Wikipedia:

Die Lizenzspielerabteilung und die Nachwuchsteams bis zur U16 wurden nach Beschluss der Mitgliederversammlung der 14 Vereinsmitglieder am 2. Dezember 2014 rückwirkend zum Saisonbeginn 2014/15 in die RasenBallsport Leipzig GmbH ausgegliedert.[2][45][46]

Die RBL GmbH entstand am 8. Dezember 2014 durch Umbenennung der bereits am 14. August 2014 gegründeten Vorratsgesellschaft Erste OHU Vermögensverwaltung GmbH.[47] Das Stammkapital der GmbH beträgt 2,5 Mio Euro und ist gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 4 GmbHG in Stammeinlagen zerlegt, mit denen sich die Gesellschafter an der Gesellschaft beteiligen. Aktuell wird das Stammkapital zu 99 Prozent von der Red Bull GmbH und zu einem Prozent vom Verein gehalten.[5] Um die 50+1-Regel zu wahren, muss der Verein aber die Stimmenmehrheit in der Gesellschafterversammlung besitzen.[48] Da die 14 stimmberechtigten Mitglieder des Vereins in enger Beziehung zu Red Bull stehen,[49] werden sowohl der Verein als auch die RBL GmbH faktisch von der Red Bull GmbH kontrolliert.
 

Big d

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es hängt vieles davon ab, wie die Uefa 50+1 in Europa umsetzt. 50+1 kann schon sinn machen, aber nur wenn es alle vereine betrifft, so dass es Chancengleichheit gibt.

wenn in England abramovic und irgendwelche scheichs Millionen in vereine reinpumpen dürfen, wird es die Bundesliga auch einführen müssen um die vereine (außer Bayern) international konkurrenzfähig zu halten.

das dadurch Bayern an nationaler Dominanz verliert glaube ich nicht. es ist ja schon jetzt der halbe dax in Bayern involviert und Bayern wird auch nach einer Lockerung das attraktivste ziel für Investoren bleiben.
 

Apollo Schwabing

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St. Paulis Vorstoss koennte sich in der Tat als extrem "unintelligent" (wie Watzke richtig formulierte) herausstellen, nicht nur Rummenige ist die Zentralvermarktung resp. die Verteilung der aktuellen Gelder, von der die 2te Liga extremst profitiert und davon abhaenig ist, ein Dorn im Auge. Bezeichnend die Aussage "Gut dass es St. Pauli gemacht hat, dann muss es kein Bundesligist tun."
 
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Big d

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ich denke mal, dass war wieder mal Polemik von st. pauli um in die medien zu kommen. es gefällt den Hipster fans halt über die Kapitalisten herzuziehen während man seine Fritz Cola trinkt:).

ich glaube kaum dass St. pauli will, dass die zentralvermarktung gekippt wird.
 
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