Sweet Scientist
Nachwuchsspieler
Dieser thread soll der Bewertung von hier im Forum gemutmaßten Fähigkeiten von Arthur Abraham dienen. Habe mir gerade den Fight von Abraham gegen Hector Javier Velasco angesehen.
Das primäre Ziel der Beobachtung des Kampfverlaufes war es, herauszufinden, ob Abraham in einer früheren Phase seiner Karriere bestimmte skills und Bewegungsabläufe in seinen Kämpfen gezeigt hat, die er vernachlässigt oder später nicht mehr inkorporiert hat, um einen Sieg zu erzielen.
Das offizielle Ergebnis des Kampfes ist ein KO für Abraham. Velazco hatte zum Zeitpunkt des Kampfes 36 Profikämpfe. Der Argentinier hat eine Körpergrösse von 179 cm (etwa gleichgroß mit AA) und es ging um den WBF und WBA Interconti Titel. Für AA war es der 16. Profikampf. Soweit die basics.
Meine Einschätzung:
Wir sehen Abraham mit dem grundsätzlich gleichen skillset und Arsenal wie in allen Kämpfen, in dem ich ihn gesehen habe.
Runde 1:
AA schlägt primär den jab und zwar in einer Anzahl, die dem Ward Kampf Hohn spricht. Was im Ward Kampf als "aktiver Abraham" bezeichnet wurde, ist hier wirklich ein jab als Aufbau und Störwaffe. Es gibt auch in diesem Kampf die body flurries, für die AA bekannt ist.
Runde 2:
Das blueprint von Runde eins, mit nur unwesentlich mehr jabs.
Runde 3:
Abraham schlägt mit zunehmendem Sicherheitsgefühl mehrere Hakenserien. Auch hier sehen wir kaum Geraden, die den kürzeren Weg darstellen würden. Er scheint sich auf die Haken zu verlassen, die scheinbar mehr power generieren können (dies wurde allerdings im Taylor Kampf ad absurdum geführt). AA landet einen Schlag an den Hinterkopf (oder zumindest Grenzbereich) und bringt Velazco off balance, dabei erfasst er die Situation sofort und schlägt noch im Fallen einen Haken zum Kinn, der den Argentinier floored und ihm den Mundschutz herausreisst.
Das verletzte Tier Velazco versucht es mit der Flucht nach vorn und greift zum Gegenangriff. Hier zeigt AA vor allem Doppeldeckung, also sein Markenzeichen für Verteidigung. Es gibt also keine typischen Abrollbewegungen oder gute Beinarbeit. Seine DD wird nur durch nach hinten Beugen des Oberkörpers unterstützt.
Runde 4:
Hier wird durch einen nicht beabsichtigten Kopfstoss ein cut bei Velazco geöffnet. Er wird vom Ringarzt untersucht und kann weiterboxen. Ab diesem Zeitpunkt wirkt AA psychisch wieder siegessicher, obwohl man auch hier sehr schön seine Ausdauerprobleme erkennen kann. Er atmet schwer und scheint von seinen Hakenserien extrem erschöpft. Was wir wiederum in dieser Runde erkennen, ist die insgesamt unvariable Verteidigung von AA. Er verlässt sich primär auf seine Finisherqualitäten. In den Pausen hört er Wegner zu und nickt im Gegensatz zu späteren Kämpfen, was zumindest Kooperationsbereitschaft signalisiert. Velazco rettet sich über die Runde, steckt aber nicht auf, sondern zeigt das klassische Latinoherz.
Runde 5:
Der Ringarzt untersucht den cut am Rande der Augenbraue (innen und vertikal) lässt aber weiterboxen. Abraham hat aber die Zeichen erkannt und widmet sich dem finalen KO. Er braucht also kein klassisches Verteidigungsverhalten aufbauen wie er es im Miranda 1 Kampf gezeigt hat. Schließlich gelingt es ihm Velazco nochmals zu Boden zu schlagen, was für den RR der Grund ist den Kampf abzuwinken (also eher tko als ko, Velazco steht auf und signalisiert Kampfbereitschaft).
Fazit: Ausser den häufig gebrachten jabs gibt es in diesem Kampof für mich kein Anzeichen dafür, dass AA bestimmte tools und skills bereits benutzt hat und diese zu einem bestimmten Zeitpunkt seiner Karriere wieder vergessen oder ins Unterbewusstsein abgelegt hat.
Was meint ihr zum Kampf? Wie seht ihr AAs Qualitätsentwicklung?
BTW, Dank nochmals an treize für den link...
Das primäre Ziel der Beobachtung des Kampfverlaufes war es, herauszufinden, ob Abraham in einer früheren Phase seiner Karriere bestimmte skills und Bewegungsabläufe in seinen Kämpfen gezeigt hat, die er vernachlässigt oder später nicht mehr inkorporiert hat, um einen Sieg zu erzielen.
Das offizielle Ergebnis des Kampfes ist ein KO für Abraham. Velazco hatte zum Zeitpunkt des Kampfes 36 Profikämpfe. Der Argentinier hat eine Körpergrösse von 179 cm (etwa gleichgroß mit AA) und es ging um den WBF und WBA Interconti Titel. Für AA war es der 16. Profikampf. Soweit die basics.
Meine Einschätzung:
Wir sehen Abraham mit dem grundsätzlich gleichen skillset und Arsenal wie in allen Kämpfen, in dem ich ihn gesehen habe.
Runde 1:
AA schlägt primär den jab und zwar in einer Anzahl, die dem Ward Kampf Hohn spricht. Was im Ward Kampf als "aktiver Abraham" bezeichnet wurde, ist hier wirklich ein jab als Aufbau und Störwaffe. Es gibt auch in diesem Kampf die body flurries, für die AA bekannt ist.
Runde 2:
Das blueprint von Runde eins, mit nur unwesentlich mehr jabs.
Runde 3:
Abraham schlägt mit zunehmendem Sicherheitsgefühl mehrere Hakenserien. Auch hier sehen wir kaum Geraden, die den kürzeren Weg darstellen würden. Er scheint sich auf die Haken zu verlassen, die scheinbar mehr power generieren können (dies wurde allerdings im Taylor Kampf ad absurdum geführt). AA landet einen Schlag an den Hinterkopf (oder zumindest Grenzbereich) und bringt Velazco off balance, dabei erfasst er die Situation sofort und schlägt noch im Fallen einen Haken zum Kinn, der den Argentinier floored und ihm den Mundschutz herausreisst.
Das verletzte Tier Velazco versucht es mit der Flucht nach vorn und greift zum Gegenangriff. Hier zeigt AA vor allem Doppeldeckung, also sein Markenzeichen für Verteidigung. Es gibt also keine typischen Abrollbewegungen oder gute Beinarbeit. Seine DD wird nur durch nach hinten Beugen des Oberkörpers unterstützt.
Runde 4:
Hier wird durch einen nicht beabsichtigten Kopfstoss ein cut bei Velazco geöffnet. Er wird vom Ringarzt untersucht und kann weiterboxen. Ab diesem Zeitpunkt wirkt AA psychisch wieder siegessicher, obwohl man auch hier sehr schön seine Ausdauerprobleme erkennen kann. Er atmet schwer und scheint von seinen Hakenserien extrem erschöpft. Was wir wiederum in dieser Runde erkennen, ist die insgesamt unvariable Verteidigung von AA. Er verlässt sich primär auf seine Finisherqualitäten. In den Pausen hört er Wegner zu und nickt im Gegensatz zu späteren Kämpfen, was zumindest Kooperationsbereitschaft signalisiert. Velazco rettet sich über die Runde, steckt aber nicht auf, sondern zeigt das klassische Latinoherz.
Runde 5:
Der Ringarzt untersucht den cut am Rande der Augenbraue (innen und vertikal) lässt aber weiterboxen. Abraham hat aber die Zeichen erkannt und widmet sich dem finalen KO. Er braucht also kein klassisches Verteidigungsverhalten aufbauen wie er es im Miranda 1 Kampf gezeigt hat. Schließlich gelingt es ihm Velazco nochmals zu Boden zu schlagen, was für den RR der Grund ist den Kampf abzuwinken (also eher tko als ko, Velazco steht auf und signalisiert Kampfbereitschaft).
Fazit: Ausser den häufig gebrachten jabs gibt es in diesem Kampof für mich kein Anzeichen dafür, dass AA bestimmte tools und skills bereits benutzt hat und diese zu einem bestimmten Zeitpunkt seiner Karriere wieder vergessen oder ins Unterbewusstsein abgelegt hat.
Was meint ihr zum Kampf? Wie seht ihr AAs Qualitätsentwicklung?
BTW, Dank nochmals an treize für den link...
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