aue013
Nachwuchsspieler
Grundsätzlich stimme ich dir zu. Allerdings gerade im Falle Abrahams habe ich erhebliche Zweifel, dass zum einen richtig analysiert und zum anderen die richtigen Schlussfolgerungen daraus gezogen wurden. Die erforderliche Analyse ist schon viel schwerer als bei den meisten Niederlagen anderer Boxer. Möglich ist eine Einschätzung zwischen "schlechter Tag" bzw. "übertrainiert" und "überfordert/unfähig" - das ist eine enorme Spanne. Könnte Arthur nicht mit der absoluten Weltspitze mithalten, bräuchte er nur noch aus finanziellen Gründen gegen Ward anzutreten.andererseits gibt es IMO überhaupt keinen grund dafür mental angeknackst zu sein. wenn man sich mal Manny anguckt dann sieht man, dass er aus jeder niederlage gelernt hat und stärker wurde. es gibt noch viele andere beispiele, von mir aus auch Wladimir.
solange man in einer niederlage nicht zu viel substanz verliert, was bei Abraham wohl der fall war, weiß ich nicht, warum man daraus nicht seine lehren ziehen kann und gestärkt wird.
Ganz so dramatisch sehe ich es nicht, für mich liegt die Wahrheit eher in der Mitte. Mental hat er gegen Dirrell definitiv Schaden genommen, er wurde boxerisch vorgeführt und hatte keine Mittel dagegen. Immerhin hatte er in diesem Kampf noch nicht aufgegeben. Das kam erst gegen Froch, wo er eigentlich schon ab der 3./4. Runde kapitulierte.
Abraham kann sicherlich besser boxen, als er es oft gezeigt hatte, aber z.B. mit Dirrell, Ward oder Kessler kann er nicht mithalten. Diese Unterlegenheit kann er nur mit Kraft und Kampfgeist versuchen, wettzumachen. Dafür braucht er aber einen sehr starken Willen, Leidensfähigkeit und Kampfgeist. Ich glaube, Abraham hat seine letzten Gegner einfach unter- und sich selbst überschätzt. Und ich bezweifle weiter, dass er das erkannt und sich zugestanden hat.
Bozic ist jetzt eigentlich eine ganz gute Ansetzung. Das ist zwar ein ziemlich risikoloser Kampf. Aber Arthur weiß, dass er unter kritischer Beobachtung steht und überzeugen muss. Einsatz- und Risikobereitschaft können hier schon ein Hinweis darauf sein, ob er seine Selbstgefälligkeit überwunden hat. schließlich ist er jetzt der Underdog im Super-Six. Das kann auch ein Vorteil sein, er hat jetzt nichts mehr zu verlieren, sein Blick kann nur nach oben gerichtet sein (wo er sich ja nicht mehr befindet).