Ich bin auch kein Freund des absichtlichen Verlierens. Allerdings kann man auch einen Weg gehen, der neben Niederlagen noch einen positiven Effekt hat. Zum Beispiel könnte New Jersey die Verletzungen von Nenad Krstic und Richard Jefferson dazu nutzen, Jason Kidd und Vince Carter zu traden und den jungen Spielern viel Spielzeit zu geben. Natürlich würden dann mehr Spiele verloren werden, aber auf lange Sicht würden Hassan Adams, Marcus Williams, Antoine Wright, Mile Ilic und Josh Boone davon profitieren.
Bei den Knicks war dasselbe möglich; stattdessen wurde teures Geld in Spieler investiert, die vielleicht vier, fünf Siege mehr brachten, dem Team aber gar keine Perspektive mehr ließen. So kann man handeln, wenn man in der Bundesliga gegen den Abstieg spielt. In der NBA, die dank dem Draft (theoretisch) einen ewigen Kreislauf des Gut-Seins und Wieder-gut-Werdens besitzt, ist das reine Effekthascherei. Die komplette MLE für Jerome James und Jared Jeffries? Renaldo Balkman als 20. Pick für zwei, drei Siege mehr pro Saison? Warum Mardy Collins und nicht Rajon Rondo oder Kyle Lowry, die soviel talentierter sind?
Niemand will, dass Teams anfangen, auf den eigenen Korb zu schießen, um ja nicht zu gewinnen. Aber es gibt Mittel und Wege, in einer verlorenen Saison zu experimentieren, um auf lange Sicht Nutzen davonzutragen. Genau das würde ich in Boston tun: Rajon Rondo und Gerald Green würden bei mir 30 bis 40 Minuten pro Abend bekommen; ich würde Paul Pierce als Point Forward austesten, und ich würde grundsätzlich den offenen Konkurrenzkampf fördern (gerade im Frontcourt).