Was haltet ihr von Knights Meinung zur Altersbeschränkung der NBA?ER sagte dass es das schlimmste ist was Collegebball jemals passiert ist da die Freshmen nur fürs erste Semester zum Unterricht kommen könnten und fürs Frühlingssemester nur noch Basketball spielen.
Ich denke, man muss sich von der Vorstellung lösen, dass alle, die "aus freien Stücken" an ein College gehen, dort nur sind, um zu studieren. Ich denke Leute wie Stephon Marbury, Jason Williams, DaJuan Wagner, Gerald Wallace oder Carmelo Anthony hatten nie vor, wirklich einen Abschluss zu machen. Sie sahen bloß direkt nach der High School keine Möglichkeit direkt in die NBA zu wechseln (ein Realismus, der manchen anderen leider abgeht, wie etwa Korleone Young oder Ndudi Ebi), und versuchten es nach dem ersten oder zweiten Jahr College erneut. So etwas gab es immer, dass hat mit der neuen Altersregelung nichts zu tun.
Wenn man konsequent sein wollte, müsste man also alle, die die Gelegenheit vorzeitig in die NBA zu wechseln auch wahrnehmen würden, von vornherein ausschließen. Aber wer soll das machen? Bei einem Tyrus Thomas hat sicherlich anfangs auch niemand geahnt, dass ihm zwei Jahre College (davon nur eins im Spielbetrieb) reichen würden.
Ich finde die Regelung derzeit gut wie sie ist. Und zwar nicht unbedingt für die Spieler (weil sie einen Oden oder Durant ein unnötiges Jahr aufhält, und weil diese durch Verletzungen der Gefahr ausgesetzt sind, alle NBA-Chance zu verlieren), aber für die NBA und insbesondere für die Scouts. Denn es ist wesentlich leichter, den Überlick über 3500 NCAA-D1 Spieler zu behalten, als über mehrere 100.000 Highschoolspieler. Das eine Jahre College gibt den NBA-Teams die Möglichkeit, Highschool-Talente genauer zu bewerten.
Insgesamt ist die Regelung im Basketball mit dem einen Pflicht-College-Jahr noch recht moderat. Im Football sind es schließlich drei Jahre, und u.a. Michael Jordan tritt dafür ein, dass es auch im Basketball drei Jahre werden sollten.
Vielleicht ist es aber auch ein Fehler im oder besser am System. Im US-amerikanischen Sportsystem gibt es für abgehende Highschool-Sportler ja nur die eine Möglichkeit, sich an einer Universität auf das Profilager vorzubereiten. Aber nüchtern betrachtet braucht ein LeBron James oder Greg Oden in der NBA keinen Universitäts-Abschluss. Wozu auch? Niemand würde auf die Idee kommen, von den Fußballspielern in der Bundesliga einen Universitätsabschluss zu fordern.
Wenn diese Regel dem College-Sport schadet, dann insofern, dass Top5-Talenten wie Oden, Durant und Wright - die früher direkt in die NBA gewechselt wären - ein Stipendium gegeben wird, das anderfalls an einen Top500 Spieler gegangen wäre, der nie NBA-Ambitionen hätte, und der mit Sicherheit die kompletten vier Jahre studiert hätte, und zwar wirklich um des Abschlusses wegen. Diese Leute bekommen dadurch jetzt kein Stipendium mehr (die Anzahl der zu vergebenden Stipendien pro Jahr ist beschränkt). Einen anderen Schaden sehe ich nicht. Und der große Nutzen ist, dass Oden und Co. das Zuschauerinteresse wesentlich in die Höhe treiben.