Povetkins Leistung gegen Wladimir sollte man ihm insbesondere unter Berücksichtigung seiner konditioneller Defizite hoch anrechnen. Wladimir hatte zum ersten mal seit Thompson I alle Hände voll zu tun und durfte sich keine großen Nachlässigkeiten erlauben. Povetkin war näher dran Wladimir zu zermürben als es zunächst den Anschein machte. Wladimir war gegen Ende so erschöpft dass er stark an Tempo einbüßte, deutlich langsamer wurde und sich kaum noch etwas trauen konnte. Das gab es in dieser Form zuletzt nicht einmal gegen Peter. Ein paar Prozentpunkte mehr Fitness von Povetkin und der Kampfverlauf hätte sich auf den Kopf stellen können. Leute wie Charr, Pianeta oder Leapai sind Lichtjahre davon entfernt, Wladimir auch nur ansatzweise einen engen Kampf liefern zu können. Stiverne, Arreola, Jennings, Perez, Cunningham, Browne usw. sind eine Stufe über Charr und co. anzusiedeln und wären ebenfalls völlig Chancenlos. Eine weitere Steigerung zu denen sind Povetkin, Pulev, Chisora etc. Der Niveau-Unterschied von Povetkin zu Charr ist riesengroß. Zudem ist Charr auch bei weitem kein Konditionswunder. Selbst wenn Povetkin nur halbherzig an die Sache rangeht, wird es zu einem ganz klaren Punktsieg reichen. Povetkin müsste schon so gut wie gar nicht trainiert und sich völlig gehen lassen haben, damit Charr nicht von vornherein völlig chancenlos ist.
Ist er in der selben körperlichen Verfassung wie beim Kampf gegen Wladimir, dann ist Bakhtovs Prognose am wahrscheinlichsten, Kämpferherz hin oder her. Wahrscheinlich würde Charr von Beginn an heftig verprügelt werden und wäre nach 3 Runden Kampfunfähig. Selbst ein sehr früher klassicher KO-Sieg von Povetkin wäre nicht unwahrscheinlich.