Amy Winehouse tot


theIrish

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vielleicht wärs zeit für einen titanic-thread, alternativ genannt "zynismus-schwarzer humor-beißender sarkasmus-thread". ich will nicht jedesmal die gleiche diskussion führen, wenn ich einen titanic-startcartoon irgendwo poste.

Jetzt bin ich verwirrt in Mannheim stand auf den Planken mal einer von der Partei die linken die hat ihrem Kollegen einen witz über Amerika erzählt. Und als sie mich dann angesprochen hat wegen so politische weltlage etc. und wir ehr so gegensätzlicher Meinung waren meinte sie zu mir "Ihr Amis seid doch alle Krank"
Hat sie sich da jetzt falsch verhalten? Weil wenn wir Amis alle Krank sind sollte sie ja keine Witze über uns machen oder?
:D
 

Chef_Koch

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In meiner Welt wird halt noch zwischen Spott, wie es hier genannt wurde, und der Mixtur aus Wahrheiten/Fakten und Humor/Satire unterschieden.



Das ist auch für mich der knackende Punkt:thumb: Und deswegen ist für mich der Vergleich mit dem Lebensstil von Winehouse (der ja früher oder später zum Tod führen muss und in meinen Augen NUR in ihren Händen lag) und Enkes Depris (wer sich mit dem Thema auskennt, weiß dass das wie so manche Krankheit aus dem nichts kommen kann) hinfällig. Wer da den Unterschied nicht sieht...naja.
 

Tantrum

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Ich würde das eine nicht so von dem anderen trennen. Natürlich kann auch eine schwere Lebenskrise ein Auslöser für eine Alkohol- oder Drogensucht sein. Diese ist für mich dann in letzter Konsequenz aber nicht gerade die Definition eines selbstgewählten Elends.

Aber davon ab: Was mich stört ist dieser unkritische öffentliche Umgang mit dem Thema Drogen in der Künstlerszene (komischerweise nur da). Ob drogenabhängig oder nicht, solange der Künstler etwas drauf hat oder zumindest interessiert ist alles andere egal. Die Drogenexzesse sind Teil der allgemeinen Belustigung im Entertainment-Programm (taff, brisant, explosiv, Bild und wie das versammelte Pack so heißt), das Elend des Süchtigen wird gnadenlos ausgeschlachtet und vielleicht sogar noch verstärkt, hauptsache der Zuschauer kommt auf seine Kosten.
Wenns schief geht wie bei Amy zieht die Karawane achselzuckend weiter - was nimmt sie auch Drogen?!
 

Gordo

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Das ist auch für mich der knackende Punkt:thumb: Und deswegen ist für mich der Vergleich mit dem Lebensstil von Winehouse (der ja früher oder später zum Tod führen muss und in meinen Augen NUR in ihren Händen lag) und Enkes Depris (wer sich mit dem Thema auskennt, weiß dass das wie so manche Krankheit aus dem nichts kommen kann) hinfällig. Wer da den Unterschied nicht sieht...naja.
wer sich mit dem thema auskennt, weiß, dass eine suchtkrankheit ebenso wenig in den händen des betroffenen liegt wie depression.

da dies aber intuitiv nicht eingängig ist, sehen es die leute nicht so.
 

KingCrunch

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wer sich mit dem thema auskennt, weiß, dass eine suchtkrankheit ebenso wenig in den händen des betroffenen liegt wie depression.

Ist das so? Muss man für ne Suchtkrankheit nicht irgendwie charakterlich zumindest "zugänglich" sein?

Immer zu sagen "liegt nicht in den Händen des Betroffenen", ist doch schon sehr einfach (für Zigaretten, Drogen, Alkohol, Sex oder sonstwas für Süchte).

Dann sagt man "ihr Umfeld war Schuld" und dann war irgendwo doch niemand Schuld und gut ist die Sache... :crazy:
 

brain22

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@liberalmente

Schön zu lesen das du dich da nicht so reinsteigerst :wavey:
 

MadFerIt

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Gordo

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Ist das so? Muss man für ne Suchtkrankheit nicht irgendwie charakterlich zumindest "zugänglich" sein?

Immer zu sagen "liegt nicht in den Händen des Betroffenen", ist doch schon sehr einfach (für Zigaretten, Drogen, Alkohol, Sex oder sonstwas für Süchte).

Dann sagt man "ihr Umfeld war Schuld" und dann war irgendwo doch niemand Schuld und gut ist die Sache... :crazy:
naja wenn man erstmal suchtkrank ist, ist es eh zu spät. da hast du so gut wie 0 kontrolle mehr. die heilungschancen für alkoholkranke sind sowas von gering, das glaubt man gar nicht.

die frage ist also, wie kommt es dazu. ursache-wirkung kann verschieden sein. man kann trinken, weil man z.b. depressiv ist oder sonst probleme hat. man kann auch trinken und dann depressiv werden, weil sich alle leute abwenden und man isoliert wird. sehr vereinfacht ausgedrückt, da sind einige kombinationen denkbar.

was du "charakterlich zugänglich" nennst, habe ich ja schon einige posts davor durch "labile persönlichkeit" beschrieben. das trifft hier offensichtlich zu, zumal eben andere psychische störungen aller wahrscheinlichkeit nach vorlagen. ich frage mich nun, was winehouse "dafür kann". einem alkoholiker zu sagen "reiß dich zusammen und trink doch einfach nix mehr" hat den gleichen effekt wie wenn du zu nem depressiven sagst "mach dir mal keine gedanken und geh an die frische luft, dann gehts dir gleich besser".
 

le freaque

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@madferit: mach mal das Bild kleiner, büdde

Naja, eine Suchterkrankung ist schon was anderes als Depression, Schizophrenie, Paranoia oder ähnliches. Eine "klassische" psychische Krankheit hat rein gar nichts mit "Einstiegsleichtsinn", "selbstgewählt falschem Umfeld" o.ä. zu tun. Mit Veranlagung mitunter vielleicht, aber die kann man sich eben nicht aussuchen. Bei Suchterkrankungen ist das Maß der Selbstverschuldung natürlich immer um ein tausendfaches höher - nichtsdestotrotz ist es eine Krankheit.
Und immerhin ist ein Mensch gestorben. Den muss man nicht gemocht haben (habe ich auch nicht). Den muss man auch nicht bemitleiden, nicht bei den unzähligen Firstclassausstiegschancen, die sie hatte - und die der arbeitslose Alkoholiker Kalle nicht hat. Man muss auch nicht mit "mit dem Ruhm nicht klargekommen" ankommen - sie wurde nicht dazu gezwungen und hätte jederzeit mit prall gefülltem Konto aussteigen können. Ich hatte auch kein Mitleid mit Kurt Cobain, null. Ich habe auch keins mit Winehouse, werde auch keins mit Doherty haben (der ist ja auch nicht mehr zu retten).

Trotzdem gebietet es mMn halt die Pietät, mit Witzen wenigstens ein paar Wochen zu warten, weil halt trotzdem ein Mensch gestorben ist - und das ist für sich gar nicht soooooooo lustig. Ich neige dazu, mich in solchen Momenten in die Situation von Angehörigen und Freunden zu versetzen:

Wäre ich ein Freund oder Angehöriger von z.B. Amy Winehouse, hätte ich nicht besonders Bock darauf, "witzige" Kommentare und Bilder darüber zu sehen, die dann jahrelang im Netz als Zeitgeistdokument gecached werden. Wäre Amy Winehouse meine Schwester, hätte ich vermutlich aus sehr gutem Grund mächtig Lust, einigen hier und in vielen anderen Foren der Welt jeden Knochen im Leib zu brechen - und ich hätte moralisch jedes Recht der Welt dazu. Weil es eben einfach Sche*sse ist, sich über den Tod von Menschen lustig zu machen, die gerade erst gestorben sind. Würdet ihr das Vater oder Mutter Winehouse auch ins Gesicht sagen?

Kann man Gutmenschengewinsel nennen, ich nenne es Umgangsformen, aber jedem das Seine. Wenn man die Winehouse nicht abkonnte...wie wäre es im Moment des Todes einfach mit Klappe halten?
 
Inhaltlich weitgehend richtig, was leFreaque schreibt, auch wenn es nicht -wie leider so oft- konsequent zu Ende gedacht. Es ist unerheblich, ob man Mitleid mit AW oder Cobain hat oder nicht und es ist schlicht ammaßend fötale Mutmaßungen darüber anzustellen, ob AW Ausstiegsmöglichkeiten/ Optionen gehabt hätte, wenn man keine Sekunde in ihrer Haut gewesen ist.

Aber bemerkenswert wie hier einer die Empathiekeule schwingt, der ansonsten je nach aktueller Stimmungslage mit der Motorsäge durch den Userwald fährt.
 
Zuletzt bearbeitet:

speedclem

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@madferit: mach mal das Bild kleiner, büdde

Naja, eine Suchterkrankung ist schon was anderes als Depression, Schizophrenie, Paranoia oder ähnliches. Eine "klassische" psychische Krankheit hat rein gar nichts mit "Einstiegsleichtsinn", "selbstgewählt falschem Umfeld" o.ä. zu tun. Mit Veranlagung mitunter vielleicht, aber die kann man sich eben nicht aussuchen. Bei Suchterkrankungen ist das Maß der Selbstverschuldung natürlich immer um ein tausendfaches höher - nichtsdestotrotz ist es eine Krankheit.
Und immerhin ist ein Mensch gestorben. Den muss man nicht gemocht haben (habe ich auch nicht). Den muss man auch nicht bemitleiden, nicht bei den unzähligen Firstclassausstiegschancen, die sie hatte - und die der arbeitslose Alkoholiker Kalle nicht hat. Man muss auch nicht mit "mit dem Ruhm nicht klargekommen" ankommen - sie wurde nicht dazu gezwungen und hätte jederzeit mit prall gefülltem Konto aussteigen können. Ich hatte auch kein Mitleid mit Kurt Cobain, null. Ich habe auch keins mit Winehouse, werde auch keins mit Doherty haben (der ist ja auch nicht mehr zu retten).

Trotzdem gebietet es mMn halt die Pietät, mit Witzen wenigstens ein paar Wochen zu warten, weil halt trotzdem ein Mensch gestorben ist - und das ist für sich gar nicht soooooooo lustig. Ich neige dazu, mich in solchen Momenten in die Situation von Angehörigen und Freunden zu versetzen:

Wäre ich ein Freund oder Angehöriger von z.B. Amy Winehouse, hätte ich nicht besonders Bock darauf, "witzige" Kommentare und Bilder darüber zu sehen, die dann jahrelang im Netz als Zeitgeistdokument gecached werden. Wäre Amy Winehouse meine Schwester, hätte ich vermutlich aus sehr gutem Grund mächtig Lust, einigen hier und in vielen anderen Foren der Welt jeden Knochen im Leib zu brechen - und ich hätte moralisch jedes Recht der Welt dazu. Weil es eben einfach Sche*sse ist, sich über den Tod von Menschen lustig zu machen, die gerade erst gestorben sind. Würdet ihr das Vater oder Mutter Winehouse auch ins Gesicht sagen?

Kann man Gutmenschengewinsel nennen, ich nenne es Umgangsformen, aber jedem das Seine. Wenn man die Winehouse nicht abkonnte...wie wäre es im Moment des Todes einfach mit Klappe halten?

:thumb::thumb::thumb:
mehr gibts nicht zu sagen!!!
 

Murphy

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Trotzdem gebietet es mMn halt die Pietät, mit Witzen wenigstens ein paar Wochen zu warten, weil halt trotzdem ein Mensch gestorben ist - und das ist für sich gar nicht soooooooo lustig.

Kann man Gutmenschengewinsel nennen, ich nenne es Umgangsformen, aber jedem das Seine. Wenn man die Winehouse nicht abkonnte...wie wäre es im Moment des Todes einfach mit Klappe halten?

:thumb:
 

theGegen

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Randbelgien
Es gibt ja auch den (altmodischen?) Sinnspruch:

Ehe man nichts Gutes über einen Menschen sagen kann, soll man lieber gar nichts sagen.

(oder so ähnlich)

Wobei ich gestehen muss, dass mir das selbst nicht immer gelingt. Gegenüber (kürzlich) Verstorbenen sehe ich das aber ebenfalls als eine Sache des Anstands.
Auf der anderen Seite lasse ich mich auch kaum zu einem R.I.P. oder "mein Mitleid für die Angehörigen" etc. hinreißen, wenn ich die verstorbene Person bzw. die Angehörigen nicht kenne. Was interessiert die irgendeine Kondolenz eines Unbekannten in einem Sportforum?
Wenn mir die Person etwa durch sein Wirken etwas persönlich bedeutet hat, dann drücke ich schon mein Bedauern aus, aber Betroffenheitsbekenntnisse gegenüber Angehörige halte ich für unangemessen.
 
"De mortuis nil nisi bene " meintest du wohl..........

Wird leider immer genauso oft falsch übersetzt / interpretiert(wie bei dir auch) wie das berühmte" Mens sana in corpore sano".

Diese inflationäre R.I.P halte ich auch für überflüssig. Manche füllen damit sogar noch ihre SIG.
 

schlomo23

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4,16 Promille hätten auch manch anderen umgehauen...

Was ich mich allerdings auch mit Blick auf diesen Thread frage: Das wusste man doch dann quasi auch schon kurz nach ihrem Tod, diese Untersuchung findet doch sicher sehr zeitnah statt. Gibt es da einen Grund für, dass das erst jetzt öffentlich gemacht wird oder man zumindest erst jetzt dies eindeutig in den Medien so sagt?
 
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