Andre Ward vs. Sergey Kovalev


Teddy Atlas

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Ich würde mir viel mehr um einen fairen Ref/Boxkampf Sorgen machen.
.....der auserwälte Ref macht mich jedoch etwas mehr hoffnung auf ein möglichst faires Duell ohne 80 Clinches von Ward.....aber who knows...

Im Ring werden wir hochklassigen Sport sehen, egal wer der dritte Mann ist. Selbst Jackson hat mehrfach betont, dass Ward nicht "dirty" boxt.
 
S

sabatai

Guest
Es ist doch offensichtlich, dass sich Ward ab und zu in der Grauzone bewegt oder noch weiter geht. Man muss schon blind sein um das nicht zu sehen. Er zieht gerne mal den Ellbogen nach, geht mit den Kopf in den Mann, duckt sich "eigentlich" zu tief ab oder klammert mehr als für das Auge erträglich ist. Ich würde sagen, dass jeder gewiefte Weltklasse-Boxer diese Techniken beherrscht. Ich meine, dass Tyson in "Undisputed Truth" erklärt wie man den Ellbogen einsetzt ohne dass es der Ringrichter mitbekommt. Egal ob Bradley (gg Kopfstöße und Ellbogen gegen Holt), Trinidad (Tiefschläge gg Vargas), Cotto (Tiefschläge gg Judah), Lewis (Runterdrücken + Uppercut, Klammern, Kopfstöße), Hopkins (Kopfstöße, Klammern, Nierenschläge, Ellbogen), Mayweather (Ellbogen, Abducken) - fast alle großen Boxer sind mit schmutzigem Wasser gewaschen. Boxer aus Europa oder der ehemaligen Sowjetunion werden "fairer" erzogen, was zwingend ein Nachteil ist. Froch vs. Kessler war einer der saubersten Kämpfe die ich je gesehen habe. Golovkin hat Wards Ex-Gegner Barrera im Training gezeigt wie er im Infight Kopfstöße - vermeidlich unabsichtlich - initiieren kann und das dann gegen Wade im Ring auch selbst demonstriert. Es geht letztlich um die Verhältnismäßigkeit und bei Ward muss man sagen, dass da bis auf den Kessler-Kampf nicht viel war. Ein Wladi (der halt auch zu dämlich ist es unauffällig zu machen und seinen griechisch-römischen Ringstil ganz offen praktiziert) bewegt sich auf einem ganz anderen Level. Ich denke auch, dass Floyd oder Hopkins wesentlich schmutzigere Boxer sind als Ward.
 

treize

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In der Art muss ich das natürlich stehen lassen, da ich es genauso sehe.

Lustigerweise, werde ich aber genau den 'Signature-Kopfstoß', der zur Unterstreichnung von Ward's vermeintlicher Unfairness hinzugezogen wird, immer als unglückliche Verkettung von Umständen sehen.

Das ist und wird immer seiner Verkürzung der Distanz geschuldet bleiben und ist nie und nimmer Absicht, da er damit auch immer riskieren würde, sich selbst einen cut einzufangen.
Konnte man gegen Miranda gut sehen. ;)

Dass er den Haken 'nachzieht' [nennt sich 'follow through' wird u.a. von Roach so trainiert] macht er

1. falls man verfehlt, um einem Konter nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, die Schulter und/oder den Unterarm hochziehen zu können.
Somit seinen 'preventer' aka 'Philly crab' als Block zu nutzen.

2. um, und das sagt Roach, mit einem Augenzwinkern, dann evtl. doch mit dem Ellenbogen zu treffen, was nicht sonderlich cool von Roach ist.

3. um immer noch haptische Kontrolle über den Gegner zu haben, ihn bewegen/drehen/schieben zu können und ihm die Sicht zu nehmen.

Klammern und infighting gehören immer dazu und das beherrscht Ward halt nunmal wie kaum ein Zweiter.
Warum sollte er das aufgeben?
Zumal er nicht annährend so viel klammert und inside arbeitet, wie ihm unterstellt wird.
 
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