Die Eltern von Tsitsipas sind in der Box eine Vollkatastrophe. Die sind nur am streiten, jedes mal wenn die beiden dabei sind und sie eingeblendet werden, ist da eine hitzige und feindselige Atmosphäre. Extrem kontraproduktiv für den Sohn auf dem Platz.
Das finde ich auch sehr kontraproduktiv und das ist ja leider auch nicht erst seit gestern so. Tsitsipas ist selbst ein Hitzkopf und bräuchte von außen eher ruhige und klare Ansagen. Stattdessen wird da gezankt und gestritten und die Emotionen schaukeln sich immer weiter hoch. Anscheinend ist das nicht nur bei den Matches so, sondern da knallt es auch immer mal wieder im Training.
Leider wird sich da auf absehbare Zeit wohl nichts Grundlegendes ändern. Imo bräuchte Stef einen neuen Coach und damit meine ich keinen Berater a la Mark P. (der die letzten paar Turniere gar nicht mehr dabei war), sondern einen richtigen Headcoach. Das ist natürlich nicht so leicht, denn die Eltern haben ihn maßgeblich dahingebracht, wo er jetzt ist, aber ich denke, um die letzten paar Prozent auszureizen, wäre das nötig. Der Apostolos ist halt schon eine markante Figur, der wird das vermutlich nicht dulden und Stef hat vermutlich Bedenken da was zu sagen, weil er ihm eben viel zu verdanken hat und es ist schließlich sein Vater.
Ich will Apostolos gar nicht die Kompetenz absprechen, aber der ist da emotional zu involviert.
Stef hatte sich ja nach dem Match gegen Coric bei den USO 2020 von seinem Daddy getrennt...für eine gute Woche.
In Rom saß Apostolos dann schon wieder bei ihm drin, weil er ihm nach eigenen Aussagen "geflehlt hat".
Mich hätte es gefreut, wenn Patrick Mouratoglou sein alleiniger Coach geworden wäre. Den finde ich zwar nicht unbedingt sympathisch, aber der Erfolg gibt ihm nun mal Recht. Der war ja ab 2019 eine ganze Zeit lang bei ihm im Team, aber eben nicht als alleiniger Coach und nebenher war der immer noch Coach von Serena Williams.
Bei den Eltern von Tsitsipas muss ich immer an dieses Video denken:
Gibt aber auch bessere Argumente als 2 aus 14 gewonnene Breakbälle.
Das ist ja auch eine schwache Chancenverwertung, auch wenn Domi ein paar BB stark abgewehrt hat. Das soll nur verdeutlichen, dass es bis zum TB Tsitsipas war, der mehr Chancen hat liegen lassen. Der Beitrag des von mir zitierten Users klang ein bisschen so, als hätte Thiem es gegen einen schwachen Tsitsipas nicht gebacken bekommen, seine Chancen zu nutzen.
Domi hatte bis zum TB ganze 13 Returnpunkte gemacht. Das ist im Schnitt ein Punkt pro Returngame. Damit kommst du normalerweise nicht in den TB eines dritten Satzes.
Man kann Domi da gar nicht so viel vorwerfen, wenn Tsitsipas über eine Stunde hinweg nur erste Aufschläge trifft. Das war gestern noch nicht der Prime-Thiem von früher, aber es war schon ein starker Auftritt nach langer langer Zeit. Dürfte schon Top-10 Level gewesen sein. Beim Return war es manchmal zu wenig und er konnte die Intensität nicht immer ganz aufrecht erhalten. In manchen Games kam dazu sein Aufschlag zu selten und im TB hat er was liegen lassen, aber ingesamt war es eine starke Leistung. Das heißt jetzt nicht, dass es ab jetzt für ihn so weiter geht. Genau das würde ich mir wünschen, aber automatisch geht das natürlich nicht. Der Auftritt macht jedenfalls Hoffnung, er hat deutlich besser gespielt, aber vor allem das Auftreten und die Intensität haben mir gefallen. Im 1. Satz gab es einen Punkt, als Domi das Tempo in der Rally voll mitgegangen ist, schließlich ein guter Stopp von Tsitsipas kam, Domi den aber sofort erkannt hat, schnell nach vorne gesprintet ist und mit super Winkel den Gegenstopp angesetzt hat. Da sah man sofort, dass da heute ein anderer Thiem auf dem Platz steht.
Domi in Form macht einfach Laune und in dieser Form ist er eine enorme Bereicherung für die Tour. Hoffentlich bald wieder mehr davon.