Tommy Paul gewinnt diese Schlacht nach 3:25h am Ende und zieht ins Endspiel ein. Rune vs. De Minaur beginnt nicht vor Mitternacht Ortszeit... that's Tennis
Das zweite Halbfinale war dann erst gegen 3 Uhr Ortszeit zu Ende, das ist schon wieder recht fragwürdig. Vor allem weil Zverev vs Brooksby letztes Jahr doch fast bis 5 Uhr Ortszeit gespielt haben, warum lernt man nicht daraus? Wenn es wirklich zu heiß ist um früher zu spielen ist es vielleicht auch einfach kein tauglicher Ort für ein ATP-Turnier. Kann aber auch nicht der einzige Grund sein, in den Runden davor hat man doch auch früher angefangen zu spielen.
Paul und de Minaur spielen dann im Finale um ihren bisher größten Titel:
De Minaur bessert seine Bilanz gegen Top 10-Gegner immer mehr auf, guter Trend für ihn. Rune hatte im dritten Satz wieder Krämpfe, das passiert bei ihm bisher schon häufiger in längeren Matches:
Dazu gehört halt nicht so viel. Medvedev wird nie Titelfavorit für RG, aber natürlich kann er auch in fast jedem Sandturnier weit kommen: 2019 war er im HF von Monte Carlo und im Finale von Barcelona. Das Niveau kann er natürlich wieder erreichen, wenn er die Sandsaison entsprechend ernst nimmt und sich gut darauf vorbereitet. Viel mehr nicht, denke ich, aber das schon mit dann vielleicht noch zwei HF bei guten Turnieren on top. Aber ich bin mir nicht so sicher, dass es ihm das wert ist, um eine explizite Sand-Vorbereitung zu machen.
Ich habe eher das Gefühl, dass es Medvedev reicht, auf seinem Belag Weltklasse zu sein. Auch wenn das bedeutet, dass die Nr.1 in normalen Jahren nicht erreichbar ist. Ich glaube, Medvedev definiert sich eher über Turniersiege, als über die Rangliste.
Wobei man auch ohne Turniersiege auf Sand #1 sein kann, wenn man regelmäßig ordentliche Ergebnisse einfährt und öfter mal etwa das VF erreicht, das kann man Medvedev sicherlich zutrauen, wohl auch mal einen 250er-Titel auf Sand (da dürfte eher das Problem sein, dass er wenig kleine Sandturniere spielt). Es kommt bei der #1 natürlich auch stark auf die Konkurrenzsituation an, das ist derzeit eigentlich nur ein bald 36jähriger Djokovic, der die nächsten beiden Masters wohl wieder nicht spielen darf, und ein in den letzten Monaten sehr viel verletzter 19jähriger Alcaraz. Von den Spielern im "besten Alter" ist Medvedev jedenfalls der einzige, der bisher gezeigt hat, dass er das Format für eine #1 und ca. 10.000 Punkte auf dem Konto haben kann (wobei ich mir nicht sicher bin, wie stark die Covid-Regeln den Punktestand aufgebläht haben, als er in diesen Sphären war), das würde derzeit mit Abstand für die #1 reichen.
Erstaunlich finde ich bei Medvedev, dass er derart "streaky" ist, mit den sich immer wieder abwechselnden sehr starken und schwächeren Phasen. Da ist er natürlich nicht der einzige Spieler, aber bei ihm ist es schon recht extrem, jetzt wahrscheinlich mit drei Turniersiegen am Stück, und in den USA wird er auch klarer Favorit sein. Wenn Djokovic nicht dabei ist, muss man sich doch sogar fragen, wer ihn derzeit schlagen soll, so lange er diese Form behält. Alcaraz und Zverev wäre es grundsätzlich wohl am ehesten zuzutrauen, aber da ist jeweils sehr fraglich, ob sie so schnell so gut in Form kommen können (bei Alcaraz doch sogar, ob er überhaupt dabei sein wird).