Heute hatte ich das große Vergnügen, das ATP-Finale in Hamburg live mitzuerleben. Das Stadion liegt zentral in der Hamburger Innenstadt, es verfügt über keine eigenen Parkplätze, was zu einem kleinen Umweg führte. Wir entschieden uns für einen angenehmen, etwa 30-minütigen Spaziergang entlang der Alster in Richtung Stadion, der uns auf das bevorstehende Event einstimmte.
Beim Betreten des Stadions schlug uns zunächst eine drückend-heiße Luft entgegen, die den Aufenthalt wenig einladend erscheinen ließ. Glücklicherweise wurde das Dach bald geöffnet, wodurch frische Luft ins Stadion strömte und die Atmosphäre deutlich angenehmer wurde.
Die Stimmung im Stadion war phasenweise elektrisierend. Im Vergleich zu anderen Turnieren, wie dem ATP-Turnier in Halle, ein himmelweiter Unterschied.
Der junge Franzose Fils zeigte eine beeindruckende Leistung und ging letztlich als verdienter Sieger vom Platz. Während Zverev defensiv agierte und zahlreiche Breakbälle ungenutzt ließ, bewies Fils immer wieder Mut und suchte die Offensive. Diese couragierte Spielweise erwies sich genau richtig. Obwohl Fils manchmal als Hitzkopf auftrat, zeigte er ein herausragendes Match und krönte sich verdient zum Sieger.
Zverev zeigte sich oft zu passiv und konnte besonders in den entscheidenden Momenten keinen Druck ausüben. Trotz mehrerer Chancen, das Spiel zu drehen, ließ er viele Breakbälle ungenutzt und fand nie wirklich ins Spiel. Besonders bei den wichtigen Punkten agierte er fehleranfällig und brachte keinen Punch ins Spiel. Die Vorhand war ein Graus heute.
Trotz der Dramatik des Matches erreichte es nicht durchgehend das höchste spielerische Niveau.
Ein besonderes Ereignis während des Spiels war ein besonderes heftiger Platzregen einsetzte, der so laut auf das nun wieder geöffnete Dach prasselte, dass man die Schläge und die Spieler kaum noch hören konnte. Diese Wetterkapriole verstärkte die ohnehin spannende Atmosphäre zusätzlich.
Der Tag im Stadion war insgesamt ein großartiges Erlebnis, das ich jedem Tennisfan nur empfehlen kann.