Das gibt es auf jeden Fall. Es gibt auch die Fraktion, die allgemein immer skeptisch gegenüber jungen Sportlern ist ("lass den erstmal gegen xy spielen oder diese-und-jene Situation erleben blabla"). Es gibt aber dem gegenüber natürlich auch die, die jedes neue Sternchen grundsätzlich zum nächsten ATG ernennen.
Alcaraz hat aber ja tatsächlich das Paket, um schon mit 19 einen GS zu gewinnen (ob jetzt diesen oder einen der nächsten). Da sehe ich in der Reife der Spielanlage und der von
@L-james angesprochenen Varaibilität schon einen eklatanten Unterschied zu anderen "golden boys" der letzten 2-3 Jahre wie FAA oder auch Sinner. Bei Alcaraz kommt ja auch noch eine für das Alter schon sehr komplette Athletik dazu, da stimmt das Gesamtpaket schon extrem.
Natürlich wird er auch noch Spiele erleben, wo er keine adäquate taktische Antwort hat. Natürlich wird es Spiele geben, wo ihn ein abgezockter Spieler auf dem Platz "auscoacht" und natürlich kann das auch mal ein Spieler auf PLatz 60 sein, der seine beste Zeit schon hinter sich hat. Dafür ist er eben erst 19. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das a) nicht so oft passieren wird und b) er recht schnell daraus lernen wird.
Aber
das er in den nächsten Jahren mit Beginn genau jetzt ein großes Wort bei der Vergabe der großen Titel mitreden wird, ist ja nun sehr offensichtlich, dafür ist einfach schon viel zu viel bei ihm auf echtem Weltklasseniveau. Und das kann für das Tennis nur gut sein und auch für die Tour, wo die vormalige Next Generation ja letztlich nach wie vor in ehrfurchtsvollem Abwartemodus auf das Karriereende der großen 3 zu warten scheint.
Und die Art und Weise, wie Alcaraz durchstartet (und in seinem Schatten auch Rune) ist für mich auch ein tolles Signal an junge Spieler, einfach mal von Beginn an voll den eigenen Weg durchzuziehen. Das habe ich mit dieser Verve lange nicht gesehen und mir gefällt das ganz ausgezeichnet.
