Gerade einen Blick auf die live Weltrangliste geworfen. Seit einiger Zeit haben wir ja 10 Männer aus 10 Ländern in den top 10. In den top 20 finden wir 17 Länder und es sind nicht die ewig dominierenden Amerikaner welche mehrfach vertreten sind, es sind nicht die alten Schweden oder die spanische Armada und auch nicht die Franzosen. Sondern die Russen, Kroaten und Argentinier, die 2 Spieler in der erweiterten Weltspitze haben. Durchaus verrückte Zeiten.
Diese Vielfalt in der Weltrangliste findet sich im Kalender leider nicht wieder.
Djokovic wird ohne den Davis Cup nie wieder in seiner Heimat spielen. Delpo könnte zwar in Buenos Aires spielen, aber das passt nun absolut nicht in seinen Kalender. Kevin Anderson hat keine Chance in Südafrika zu spielen und dort gab es lange ein Turnier. In Bulgarien hat man es geschafft ein 250er zu installieren, welches 2017 auch ein mega Erfolg war, aber dieses Jahr war Dimitrov leider verletzt. Dank Goffin und der Euphorie durch den Davis Cup findet in Antwerpen wieder ein ATP Event statt.
Kann ähnlich wie in Belgien und Bulgarien, dank des neuen Stars Tsitsipas auch in Griechenland ein Turnier installiert werden? Oder dank Chung in Südkorea? Oder sogar in Georgien, Basilashvili würde es freuen.
Die ATP ist imo mehr gefordert, wenn der Davis Cup wegfällt.
Der erste Franzose kommt übrigens an 28 mit Gasquet und der erste Australier an 33 mit de Minaur. Die stolzen reichen GS Nationen sind momentan etwas abgehangen.
Das sind wirklich verrückte Zeiten. Das zeigt, dass Tennis mittlerweile in deutlich mehr Ländern eine Rolle spielt. Dafür müssen die traditionellen Tennisnationen wie die US-Amerikaner und Schweden zum Teil Federn lassen, wie du schon geschrieben hast. Bei den Profis rücken momentan auch nicht viele Franzosen nach. Eigentlich gar keine. Interessant ist dann aber der Blick auf die Junioren-Weltrangliste. Es ist unfassbar, wie viele Spieler die Franzosen in der U18-Rangliste platziert haben und wie viele sehr junge Spieler. Von dieser Breite kann der DTB nur träumen. Das ist in der Breite bei uns schon etwas enttäuschend, auch wenn die Grand Slam-Nationen natürlich ganz andere Voraussetzungen haben.
Wahrscheinlich würden die Franzosen aber lieber Zverev und Molleker nehmen.
Bei den Australiern gibt es immerhin De Minaur und Popyrin. Bei den Schweden taucht wieder der
Name Borg auf, der aber noch sehr jung ist. Bei den Spaniern sieht es im Nachwuchsbereich auch nicht mega gut aus, obgleich man immer Kuhn und Davidovich Fokina hat. Danach folgt wenig. Insgesamt bestätigt sich dieser Trend also auch in der Junioren-Weltrangliste. Die vielen Talente verteilen sich über viele Länder. Kanada, Dänemark, Norwegen, Italien, Argentinien und Taiwan kann man beispielsweise nennen.
Bei Sock ist der Absturz in der Weltrangliste erstaunlich. Erstaunlich ist aber auch, dass er dafür dieses Jahr im Doppel große Erfolge feiern konnte.