Ah, ich erkenne erstmals in Beiträgen pro Parker, dass mal etwas differenziert wird. Damit ist man auf einem guten Weg.
@MadFerIt: Der Einwand ist sicherlich berechtigt. Defintiv ist es bei Shaq immer völlig unerheblich gewesen, dass er keinen Jumpshot besitzt und nicht die Passfähigkeiten eines Sabonis hat. Es gibt halt echte Spezialisten, die einzelne Dinge überragend tun. Damit sind sie im Endeffekt oft erfolgreicher und wichtiger als die Alleskönner. Parker ist wie allseits festgestellt mehr Spezialist als das komplette Paket.
Aber zu den Point Guards jetzt mal folgendes: Die Eins gilt im europäischen Basketball, und um den geht es hier nunmal, nicht um die NBA, gemeinhin als die wichtigste Position. Da werden diverse Skills von einem Spieler gefordert, wie Tempo variieren, Pick and Roll spielen, generell Mitspieler in Szene setzen. Parker ist ein Spezialist, er ist pfeilschnell und korbgefährlich, da sind sich mittlerweile wohl alle einig, und er ist für die Spurs neben Leuten wie Duncan und Ginobili mit Sicherheit der ideale Mann. Aber in einem europäischen Basketballteam? Wo Übersicht, Tempokontrolle, Passspiel, richtige Entscheidungen treffen so wichtig sind?
Zumal Parker diese Dominanz, die die Point Guard Fähigkeiten von Papaloukas und co. einfach so ausstechen würde, auf internationalem Level schlichtweg nicht hat. Ich verweise noch mal auf die Wurfquote bei der letzten Europameisterschaft. 34% Prozent. Von einem Spieler, der sich über das Scoring definiert.
Der NBA-FIBA/ULEB-Vergleich ist in der Tat eine waghalsige Sache. Wer ist der echte Jasikevicius? Der Saras der Warriors, oder der überragende Anführer der Litauer? Ist Mickael Pietrus besser als Spanoulis, weil Pietrus in der NBA 11.9PPG markiert und Spanoulis nur in der Garbagetime ran darft, oder ist Spanoulis besser, weil er für den WM-Zweiten 11.7PPG machte, während Pietrus unterirdische 5.4PPG bei 24.2% ablieferte?
@Bender: Es ist wohl völlig unerheblich, ob Parker in Calderons Weltmeisterjahr dabei war, oder nicht. Fakt ist, dass Calderon sein Team zum Titel geführt und Parker nichts dergleichen vorzuweisen hat. Genauso hat er als Point Guard 2003 sein Team ins Finale und 2005 ins Halbfinale gebracht. Wie gesagt, mit dem Team als Starting Point Guard zum Titel, ins Finale und Halbfinale. Das ist für einen Point Guard in Europa eine ziemliche Auszeichnung. Dagegen erscheint die Berufung Parkers ins All-Tournament-Team 2004 eher minimal.
Mit Italien ist IMMER zu rechnen, ganz einfach weil sie in der Regel ein toughes Team stellen, das schwer zu schlagen ist. Genauso wie die Franzosen. Der Großteil der Olympiamannschaft von 2004 ist noch im besten Alter, und von unten kommt einiges nach. Was lässt dann daran zweifeln, dass sie das wiederholen könnten?