Super-Grimm
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Es kann doch wohl nicht sein, dass dieses so gut verwaltete und von Tennis-Maniacs frequentierte Forum keinen eigenen Boris Becker Thread hat!
Ist das denn alles wirklich schon so lange her?
Ich fange mal mit meiner ersten Begegnung mit Boris Becker an. Das war 1983 - o ja, das ist wirklich lange her - ich war damals 14 Jahre alt und ein ziemlicher Tennis-Addict. Wir spielten in einem noch recht jungen Verein und dies sollte durch den DTB mit der Austragung einer Runde des Henner Henkel Cups auf unserer Anlage gefördert werden. Das war so eine Art Medenspiel zwischen der Jugend Baden Würtembergs und Hamburgs.
Die Nummer 1 Hamburgs war schon extrem gut, aber er sollte gegen die damalige Nummer 1 der Jugend Deutschlands und mit seinen 15 Jahren bereits Nummer 7 der Herren Rangliste in Deutschland antreten: Der Bursche hieß Boris Becker. Klar war die gesamte Jugend unseres Vereins um unseren 'Center Court' versammelt.
Ganz ehrlich: Ich war schockiert. Der hatte mit 15 technisch schon das komplette Programm drauf wie zwei Jahre später bei seinem Wimbledon-Sieg. Ich hätte damals nicht gedacht, dass man überhaupt so spielen kann: Alles volles Risiko-Gebolze und die Dinger waren auch noch drin. Ich spielte selbst die einhändige Rückhand und konnte mir damals nicht vorstellen, wie man diese so dermaßen brachial durchziehen oder damit beim Return blocken kann.
Als Boris dann noch in einer Pause, meinen herumliegenden Schläger (Head, dieser Holz-Graphit-Hybrid, den damals auch Vilas spielte) ausprobierte, war ich vollends begeistert und verfolgt nahezu alle seine Matches.
Was waren das für Dramen!
- Davis Cup gegen John McEnroe: In der Anfangsphase war BB im Davis Cup fast unschlagbar. McEnroe war von seiner Verletzung zurückgekehrt. Die Fitness, einen Grand Slam zu gewinnen, hatte er nicht mehr, aber hier bei diesem singulären Event, in seinem Wohnzimmer wollte er es dem Emporkömmling noch mal zeigen. Er zog alle Register, nutzte auch die unfairen Mittel, und hatte dann in einem epischen Match dennoch keine Chance. Wahnsinn, wie cool der Teenager nach durchwachsenem Beginn vor dieser Kulisse blieb.
- Irgendein WM- Endspiel beim ATP-Finale: Gegen Pete Sampras! BB schien in der Vorrunde unschlagbar, hatte da auch Pete Sampras bereits geschlagen. Im Endspiel allerdings war Pete Sampras wieder voll auf der Höhe. Eines der besten Matches, das ich jemals gesehen hatte. Leider verlor BB mit dem einzigen Break gegen ihn in den gesamten 5 Sätzen.
- Wimbledon gegen Andre Agassi: Boris war bereits über den Zenit und ich war fast so verzweifelt wie er: Nun schien er schon in einer frühen Runde gegen den nicht gerade als Rasenspezialisten bekannten Agassi rauszufliegen. Der Aufschlag funktionierte nicht richtig und die Returns von Agassi waren erbarmungslos. Becker stellte um und schoss ab Mitte des zweiten Satzes Agassi einfach von der Grundlinie ab.
Enttäuschungen:
Da war die Wimbledon-Finalniederlage in 5 Sätzen gegen Stefan Edberg. Die ersten beiden Sätze komplett verschlafen, dann voll aufgedreht, um im fünften zu verlieren, obwohl er da auch der bessere Spieler war, aber dem Break trotz vieler Chancen vergeblich hinterherlief.
Enttäuschend war die Finalniederlage in Wimbledon gegen Stich. Aber Stich war an dem Tag einfach zu perfekt als dass Boris noch hätte ins Spiel finden können.
Vergessen werde ich all die Dramen nie! Man konnte sich nie sicher sein, ob er den Faden verlieren oder grandios zurückkommen würde. Lange Nächte!
Schade, dass sein Körper für die Dauerbelastung Hochleistungssport wohl nicht konstruiert war und es tut weh, ihn körperlich aktuell so leidend zu sehen.
Ich danke Boris für die tollen Stunden und hoffe einfach, dass es gesundheitlich, privat und finanziell gut wird!
Menschen, die wie Oliver Pocher in ihrem Leben noch nie etwas geleistet haben, sich dann aber auf Kosten einer sturmgeschossenen Legende profilieren, verachte ich von ganzem Herzen.
Ist das denn alles wirklich schon so lange her?
Ich fange mal mit meiner ersten Begegnung mit Boris Becker an. Das war 1983 - o ja, das ist wirklich lange her - ich war damals 14 Jahre alt und ein ziemlicher Tennis-Addict. Wir spielten in einem noch recht jungen Verein und dies sollte durch den DTB mit der Austragung einer Runde des Henner Henkel Cups auf unserer Anlage gefördert werden. Das war so eine Art Medenspiel zwischen der Jugend Baden Würtembergs und Hamburgs.
Die Nummer 1 Hamburgs war schon extrem gut, aber er sollte gegen die damalige Nummer 1 der Jugend Deutschlands und mit seinen 15 Jahren bereits Nummer 7 der Herren Rangliste in Deutschland antreten: Der Bursche hieß Boris Becker. Klar war die gesamte Jugend unseres Vereins um unseren 'Center Court' versammelt.
Ganz ehrlich: Ich war schockiert. Der hatte mit 15 technisch schon das komplette Programm drauf wie zwei Jahre später bei seinem Wimbledon-Sieg. Ich hätte damals nicht gedacht, dass man überhaupt so spielen kann: Alles volles Risiko-Gebolze und die Dinger waren auch noch drin. Ich spielte selbst die einhändige Rückhand und konnte mir damals nicht vorstellen, wie man diese so dermaßen brachial durchziehen oder damit beim Return blocken kann.
Als Boris dann noch in einer Pause, meinen herumliegenden Schläger (Head, dieser Holz-Graphit-Hybrid, den damals auch Vilas spielte) ausprobierte, war ich vollends begeistert und verfolgt nahezu alle seine Matches.
Was waren das für Dramen!
- Davis Cup gegen John McEnroe: In der Anfangsphase war BB im Davis Cup fast unschlagbar. McEnroe war von seiner Verletzung zurückgekehrt. Die Fitness, einen Grand Slam zu gewinnen, hatte er nicht mehr, aber hier bei diesem singulären Event, in seinem Wohnzimmer wollte er es dem Emporkömmling noch mal zeigen. Er zog alle Register, nutzte auch die unfairen Mittel, und hatte dann in einem epischen Match dennoch keine Chance. Wahnsinn, wie cool der Teenager nach durchwachsenem Beginn vor dieser Kulisse blieb.
- Irgendein WM- Endspiel beim ATP-Finale: Gegen Pete Sampras! BB schien in der Vorrunde unschlagbar, hatte da auch Pete Sampras bereits geschlagen. Im Endspiel allerdings war Pete Sampras wieder voll auf der Höhe. Eines der besten Matches, das ich jemals gesehen hatte. Leider verlor BB mit dem einzigen Break gegen ihn in den gesamten 5 Sätzen.
- Wimbledon gegen Andre Agassi: Boris war bereits über den Zenit und ich war fast so verzweifelt wie er: Nun schien er schon in einer frühen Runde gegen den nicht gerade als Rasenspezialisten bekannten Agassi rauszufliegen. Der Aufschlag funktionierte nicht richtig und die Returns von Agassi waren erbarmungslos. Becker stellte um und schoss ab Mitte des zweiten Satzes Agassi einfach von der Grundlinie ab.
Enttäuschungen:
Da war die Wimbledon-Finalniederlage in 5 Sätzen gegen Stefan Edberg. Die ersten beiden Sätze komplett verschlafen, dann voll aufgedreht, um im fünften zu verlieren, obwohl er da auch der bessere Spieler war, aber dem Break trotz vieler Chancen vergeblich hinterherlief.
Enttäuschend war die Finalniederlage in Wimbledon gegen Stich. Aber Stich war an dem Tag einfach zu perfekt als dass Boris noch hätte ins Spiel finden können.
Vergessen werde ich all die Dramen nie! Man konnte sich nie sicher sein, ob er den Faden verlieren oder grandios zurückkommen würde. Lange Nächte!
Schade, dass sein Körper für die Dauerbelastung Hochleistungssport wohl nicht konstruiert war und es tut weh, ihn körperlich aktuell so leidend zu sehen.
Ich danke Boris für die tollen Stunden und hoffe einfach, dass es gesundheitlich, privat und finanziell gut wird!
Menschen, die wie Oliver Pocher in ihrem Leben noch nie etwas geleistet haben, sich dann aber auf Kosten einer sturmgeschossenen Legende profilieren, verachte ich von ganzem Herzen.
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